Seit Jahrzehnten fand ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Völkergruppen innerhalb der Ukraine statt. Vor nicht einmal fünf Jahren war noch halb Europa bei der Fußball-Europameisterschaft zu Gast in der ukrainischen Stadt Donezk. Ein Jahr später wurde immer noch geschossen, nur nicht mit Fußbällen. Seit Ende 2013, nach dem Scheitern des Assoziierungsabkommens, Proteste in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausbrachen, herrscht in der Ostukraine ein kriegsähnlicher Zustand. Die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland, im März 2014 verschärfte die Lage zunehmend. Trotz des Minsker Abkommens im Februar 2015, wird stets von Verstößen gegen die ausgemachte Waffenruhe berichtet und zwischen dem Westen und Russland herrscht eine andauernde Spannung. Das russische Verhalten in der Ukraine ist zu einem maßgeblichen politischen Thema im internationalen Raum geworden und hat Empörung, sowie Zwiespalt in der Gesellschaft verursacht. Während die einen Verständnis für das Verhalten Russlands zeigen und eine Verletzung der Sicherheitsinteressen Russlands als Auslöser dessen offensiven Handelns sehen, verurteilt die andere Seite das, in deren Augen, völkerrechtlich umstrittene Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putins. Das Interesse an dieser Arbeit wurde mit der Frage nach Ursachen des aggressiven Verhaltens Russlands in seiner Außenpolitik geweckt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Theorie des Realismus
- Klassischer Realismus nach Morgenthau
- Fallbeschreibung
- Machtverschiebung in Europa
- Ukraine-Krise
- Krim-Annexion
- Realistische Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem aggressiven Verhalten Russlands in der Ukraine-Krise und untersucht mögliche Antworten auf die Frage, warum Russland die Krim annektiert hat. Sie analysiert den Fall der Krim-Annexion aus der Perspektive des klassischen Realismus von Hans J. Morgenthau.
- Das Streben nach Macht als zentrale Triebfeder des internationalen Handelns
- Die Rolle der Anarchie im internationalen System und ihre Auswirkungen auf das Machtgleichgewicht
- Die Bedeutung der Sicherheitspolitik im internationalen System und das Sicherheitsdilemma der Staaten
- Die Analyse der Ukraine-Krise und der Krim-Annexion aus der Sicht des klassischen Realismus
- Die Bewertung des völkerrechtlich umstrittenen Verhaltens Russlands im Kontext der realistischen Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Krim-Annexion ein und beschreibt den Hintergrund des Konflikts zwischen Russland und dem Westen. Kapitel 2 präsentiert die Theorie des Realismus und skizziert die zentralen Annahmen und Grundprinzipien. Kapitel 3 konzentriert sich auf den klassischen Realismus von Hans J. Morgenthau und stellt dessen Hauptthesen und Argumentationslinien dar. Kapitel 4 beschreibt den Verlauf der Ukraine-Krise und die Annexion der Krim. Es beleuchtet die Machtverschiebung in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges, die Rolle der Ukraine als Pufferstaat und die Ursachen für den Konflikt. Kapitel 5 analysiert die Ereignisse der Ukraine-Krise und die Krim-Annexion aus der Perspektive des klassischen Realismus und versucht, das Verhalten Russlands anhand der Theorie zu erklären.
Schlüsselwörter
Klassischer Realismus, Hans J. Morgenthau, Machtpolitik, Sicherheitsdilemma, Ukraine-Krise, Krim-Annexion, Russland, Westen, NATO, EU, Status quo, Imperialismus, Machtvakuum, nationale Interessen, völkerrechtliche Verpflichtungen.
- Quote paper
- Sarah Sebesta (Author), 2017, Der klassische Realismus anhand der Krim-Intervention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/449021