„Frauenklischee, Männerklischee, das fängt in der Familie an. Wenn ich arbeiten gehe und verdiene mehr als mein Mann und würde halt ein Kind bekommen, dann bleibt natürlich der Mann zu Hause, weil es einfach eine Existenzfrage auch ist."
„Jede Frau kann bei uns machen, was sie will. Bei uns sind die meisten berufstätig, und ich studiere. (...) Ich möchte auch nicht, wenn ich mit meinem Studium fertig bin, (...) die Hausfrau spielen, die zu Hause am Herd steht und den ganzen Tag kocht. Ich werde danach selbstverständlich arbeiten gehen.“
Junge, selbstbewusste Frauen mit modernen Lebensentwürfen - so lassen sich diese beiden Aussagen einordnen. Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches in unserer Zeit. Interessant werden die Zitate aber, wenn man den rechtsextremen Hintergrund beider Frauen einbezieht. Annett Moeck, NPD-Mitglied aus Schwedt, hat sich bundesweit als „Nationale Liedermacherin“ in der Szene einen Namen gemacht.
Die Betriebswirtschaftstudentin Sabine Münch, von der das zweite Zitat stammt, ist Mitglied der „Deutschen Liga für Volk und Heimat", einer NPD- nahen Organisation, in Köln. Sowohl in den Medien als auch in den meisten Köpfen der Bürger existiert ein völlig anderes Bild von rechtsextremen Frauen.
Rechtsextremismus wird in der Öffentlichkeit meist als ein „männliches“ Phänomen wahrgenommen. Egal, ob es sich um Bilder von grölenden Skinheads oder des geschniegelten NPD-Abgeordneten handelt, die Akteure sind fast immer männlich.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Ausführung
- I. Zum Frauenbild der Rechten
- 1. Traditionelles Rollenverständnis
- 2. Renees
- 3. Die Kameradin und Weggefährtin
- 4. Modernisierung des Frauenbildes?
- II. Zum Selbstverständnis rechtsextremer Frauen
- 1. Ansätze mit einem polaren Geschlechterverständnis
- 2. Ansätze mit einem egalitären Geschlechterverständnis
- III. Zwischen theoretischer Grundlegung und tatsächlicher Lebensgestaltung
- 1. Gespräch mit dem Brandenburger Verfassungsschutz
- 2. Gespräch mit dem Bildungsreferenten des APABIZ
- I. Zum Frauenbild der Rechten
- C. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Frauenbild der rechten Szene und das Selbstverständnis rechtsextremer Frauen. Dabei wird analysiert, welche Rollenbilder in der Szene existieren, wie rechtsextreme Frauen ihre eigenen Lebensentwürfe gestalten und inwieweit diese mit den theoretischen Positionierungen übereinstimmen.
- Das traditionelle Frauenbild in der rechten Szene
- Das Selbstverständnis rechtsextremer Frauen in Bezug auf Gleichberechtigung, Mutterschaft, Beruf und Politik
- Die Lebensentwürfe rechtsextremer Frauen im Vergleich zu den theoretischen Positionierungen
- Der Einfluss des Frauenbildes auf die rechte Szene
- Die Entwicklung des Frauenbildes in der rechten Szene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert die Problematik des Frauenbildes in der rechten Szene. In Kapitel B wird das Frauenbild der Rechten untersucht. Es werden verschiedene Rollenbilder, wie das traditionelle Rollenverständnis, das „Renee“-Bild und das der „Kameradin und Weggefährtin“, analysiert. Außerdem wird die Frage nach einer möglichen Modernisierung des Frauenbildes beleuchtet.
Kapitel B geht auf das Selbstverständnis rechtsextremer Frauen ein. Es werden Ansätze mit einem polaren Geschlechterverständnis und Ansätze mit einem egalitären Geschlechterverständnis vorgestellt. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Theorie und Praxis wird in Kapitel B III behandelt. Hier werden zwei Interviews mit Mitarbeitern des Brandenburger Verfassungsschutzes und dem Bildungsreferenten des APABIZ Berlin vorgestellt, die Einblicke in die Lebensrealität rechtsextremer Frauen liefern.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Frauenbild, Selbstverständnis, Lebensentwürfe, Rollenbilder, Gleichberechtigung, Mutterschaft, Beruf, Politik, Gesprächspartner, Verfassungsschutz, APABIZ
- Arbeit zitieren
- Katrin Möbius (Autor:in), 2005, Zwischen sanftem Naturwesen und Flintenweib - Zum Frauenbild der Rechten und dem Selbstverständnis rechtsextremer Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44923