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Der Medea-Mythos. Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung

Title: Der Medea-Mythos. Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung

Term Paper (Advanced seminar) , 2005 , 23 Pages , Grade: 1.7

Autor:in: Marina Kaykhanidi (Author)

German Studies - Modern German Literature
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In der vorliegenden Arbeit zum Thema“ Der Medea-Mythos: Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung„ beschäftige ich mich mit der widersprüchlichen und facettenreichen Figur der Medea, die ich nicht eindimensional, sondern in ihrer ganzen Mehrdeutigkeit interpretieren möchte. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit der Mythenproduktion als einer wichtigen Sozialisationsinstanz der kulturellen Identität u.a. der Völker, nähere ich mich den symbolischen Weiblichkeitsentwürfen in der Figur Medeas, in der ambivalente Männerphantasien, unterschiedliche soziale Rollen und produktive und zerstörerische Komponenten verkörpert sind.
Entlang des Verständnisses der verschiedenen Facetten Medeas als tragisch-weibliches Subjekt, beschäftige ich mich des Weiteren sowohl mit ihren destruktiven und mörderischen weiblichen Anteilen als auch mit ihren weiblich schöpferischen Fähigkeiten. Dabei geht es mir darum, anhand der Medea-Figur eine anregende Perspektive zur Beziehung zwischen der offensiven weiblichen Sexualität, weiblicher Aggression und dem Streben nach Selbstbehauptung aufzuzeigen. Im Mittelpunkt dieser Problematik wird die als bedrohlich empfundene Verbindung zwischen der sogenannten virulenten weiblichen Sexualität und der mütterlichen Rolle der Frau stehen. Diese ambigue Vorstellung von der Frau als `unzüchtiges Weib` und gleichzeitig `entsexualisierte Mutter`, die eine reine Verkörperung von Männerphantasien darstellt, wird in dieser Arbeit als Grundlage für das Verständnis der Ambivalenz in der Medea-Figur verstanden.
Im abschließenden Teil der Arbeit wende ich mich der Medea-Version von Franz Grillparzer zu, der in der älteren Literaturforschung für seine „Psychologisierung des Medea-Mythos“ gepriesen wurde. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Psychologie im Medea-Mythos wird den Ausgangspunkt für die Behauptung bilden, dass die Grillparzersche Reinterpretation des Medea-Mythos als „ eine moderne Ehetragödie“ in der Tradition der veränderten Werte des ausgehenden 18. Jahrhunderts bezüglich der Rolle der Familie und der Frau und der extremen „Polarisierung der Geschlechtercharaktere“ steht und deswegen den ursprünglichen subversiven Kern und den provokativen Charakter der Medea-Figur schwächt. Im Schlussteil werden die Analyseergebnisse noch einmal kurz zusammengefasst und eine kritische Bilanz gezogen.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • 1. EINLEITUNG
  • 2. MYTHEN ALS AUSDRUCK MÄNNLICHER DOMINANZ ODER ZUM PATRIARCHALISCHEN CHARAKTER UNBEWUBTER KOLLEKTIVVORSTELLUNGEN
  • 3. MEDEA ALS PARADIGMA EINES TRAGISCH-WEIBLICHEN SUBJEKTS: INTERPRETATIONSMÖGLICHKEITEN DER MEDEA-FIGUR
    • 3.1. ,,FURCHTERREGENDE BARBARIN”
    • 3.2. MEDEA ALS AMBIVALENTES MÄNNERPHANTASMA: ZWISCHEN ZWEI WEIBLICHKEITSENTWÜRFEN OSZILLIEREND
    • 3.3. TABUISIERUNG WEIBLICHER SEXUALITÄT ODER WARUM DIE ANEIGNUNG SEXUELLER WÜNSCHE MEDEA ALS EIN AGGRESSIVES MONSTER ERSCHEINEN LÄSST?
    • 3.4. FEMME FORTE - MEDEA ALS VERKÖRPERUNG EINER UTOPISCHEN WEIBLICHKEIT
  • 4. GRILLPARZERS MEDEA: PSYCHOLOGISIERUNG ODER TRIVIALISIERUNG DES MEDEA-MYTHOS?
    • 4.1. „ZWANG DER MUTTERLIEBE“ ALS DOMINANTER TOPOS AB MITTE DES 18. JAHRHUNDERTS
    • 4.2.,,MODERNE EHETRAGÖDIE“ ODER ZUR PRODUKTION DES SEKUNDÄRMYTHOS ÜBER DIE VERZWEIFELTE EHEFRAU

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Arbeit analysiert die vielschichtige Figur der Medea und deren Darstellung in der Literatur, wobei die widersprüchlichen Aspekte zwischen Dämonisierung und Psychologisierung der Figur im Vordergrund stehen. Dabei wird die Mythenproduktion als Ausdruck männlicher Dominanz und die symbolischen Weiblichkeitsentwürfe in der Medea-Figur untersucht. Die Arbeit befasst sich zudem mit der Frage, wie die ambivalente Vorstellung von der Frau als "unzüchtiges Weib" und zugleich "entsexualisierte Mutter" zur Ambivalenz der Medea-Figur beiträgt.

  • Die Rolle von Mythen in der Konstruktion von Geschlechterrollen und der Darstellung von Weiblichkeit
  • Die Ambivalenz der Medea-Figur: zwischen Dämonisierung und Psychologisierung
  • Die Darstellung von weiblicher Sexualität, Aggression und Selbstbehauptung
  • Die Bedeutung des Muttermythos und seine Auswirkungen auf die Darstellung von Frauen in der Literatur
  • Die Interpretation von Grillparzers "Medea" und ihre Positionierung im Kontext des 18. Jahrhunderts

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel führt in das Thema "Der Medea-Mythos: Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung" ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die Rolle von Mythen als Ausdruck männlicher Dominanz und als Mittel zur Konstruktion von kulturellen Identitäten. Dabei wird der Fokus auf die symbolischen Weiblichkeitsentwürfe gelegt, die in Mythen zum Ausdruck kommen.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Medea-Figur als einem paradigmatischen Beispiel eines tragisch-weiblichen Subjekts. Es werden verschiedene Interpretationen und Perspektiven auf die Figur beleuchtet, darunter die Darstellung Medeas als "furchterregende Barbarin", als ambivalentes Männerphantasma und als Verkörperung einer utopischen Weiblichkeit.

Das vierte Kapitel analysiert Grillparzers "Medea" und untersucht, ob diese Version des Mythos eine Psychologisierung oder eine Trivialisierung der Figur darstellt. Dabei wird der "Zwang der Mutterliebe" als dominanter Topos ab Mitte des 18. Jahrhunderts sowie die Rezeption der Medea-Figur als "moderne Ehetragödie" im Kontext der sich verändernden Werte des 18. Jahrhunderts diskutiert.

Schlüsselwörter

Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Mythen, Weiblichkeit, Geschlechterrollen, Medea-Mythos, Dämonisierung, Psychologisierung, Männliche Dominanz, Symbolische Weiblichkeitsentwürfe, Weiblicher Aggression, Muttermythos, Franz Grillparzer, Ehetragödie, 18. Jahrhundert.

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Details

Title
Der Medea-Mythos. Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung
College
Humboldt-University of Berlin  (Institut für Neuere deutsche Literatur)
Course
Heroinen der Bühne
Grade
1.7
Author
Marina Kaykhanidi (Author)
Publication Year
2005
Pages
23
Catalog Number
V44976
ISBN (eBook)
9783638424653
Language
German
Tags
Medea-Mythos Zwischen Dämonisierung Psychologisierung Heroinen Bühne
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Marina Kaykhanidi (Author), 2005, Der Medea-Mythos. Zwischen Dämonisierung und Psychologisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44976
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