Die Notwendigkeit der Beschäftigung mit Fundraising als Instrument der Finanzierung von Nonprofit-Organisationen entsteht vor allem aus der Tatsache der immer prekärer werdenden Lage der öffentlichen Haushalte. Mit anderen Worten: die leeren Kassen von Bund, Ländern und Kommunen führen dazu, dass sichere Einnahmequellen, auf die sich gemeinnützige Organisationen jahrelang verlassen konnten, nach und nach wegbrechen. Die staatlichen Zuschüsse werden gekürzt oder ganz gestrichen und man kann einen Rückzug der öffentlichen Hand aus sogenannten „Kann-Bereichen“ registrieren. Die Sparmaßnahmen, die einen kontinuierlichen Abbau von sozialen Dienstleistungen bewirken, gehen bis an die Grenzen des Gesetzes. Es werden wohl in Zukunft ausschließlich Fördergelder vergeben, für die es eine im Gesetz festgeschriebene Grundlage gibt.
Diese Entwicklung stellt Nonprofit-Organisationen vor neue Anforderungen. Sie können sich nicht einfach wie früher nur den „eigentlichen Geschäften“ widmen, sondern die Akquisition von finanziellen Mitteln wird eine wichtige Aufgabe des Managements werden müssen, damit das Überleben der Organisation gesichert werden kann. Das Bangen um das Überleben zwingt die Organisationen dazu, ihren Finanzierungsrahmen selbst zu gestalten und neue, von der öffentlichen Hand unabhängige Finanzquellen zu erschließen und auszuschöpfen. Alle Nonprofit-Organisationen stehen vor dem gleichen Problem, wodurch das Heer derer wächst, die eigenständig ihre Geldmittel beschaffen müssen. Da das Quantum der privaten Fördermittel wie Spenden, Stiftungszuwendungen, Vermächtnisse, Bußgelder oder auch ehrenamtliche Arbeit jedoch begrenzt ist, kommt es zu Konkurrenz, in der sich die Organisation durchsetzt, die Fundraising erfolgreich, d.h. geplant und zielgerichtet betreibt. Fundraising ist eine Wissenschaftsdisziplin, die sich in Deutschland erst nach und nach entwickelt. Aus diesem Grund kommt es häufig dazu, dass Maßnahmen zur Einwerbung von Spenden oftmals nur sporadisch geplant und „aus dem Bauch heraus“ durchgeführt werden. Hilfreich scheint es deswegen, sich den Erfahrungen und Kenntnissen zu bedienen, die aus anderen Ländern, vor allem aus den Vereinigten Staaten, stammen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Fragestellung
- Klärung von Schlüsselbegriffen
- 2 Fundraising
- 2.1 Fundraising
- 2.2 Marketing
- 2.3 Nonprofit-Organisation
- 3 Rahmenbedingungen für erfolgreiches Fundraising
- 3.1 Fundraising als Managementaufgabe
- 3.1.1 Ziele setzen
- 3.1.2 Planen
- 3.1.3 Entscheiden
- 3.1.4 Realisieren
- 3.1.5 Kontrollieren
- 3.2 Analyse der eigenen Organisation
- 3.2.1 Das Leitbild
- 3.2.2 Stärken und Schwächen
- 3.3 Marktanalyse
- 4 Privatpersonen als wichtigste Zielgruppe des Spendenmarktes
- 4.1 Die Entwicklung eines Spendernetzwerks
- 4.2 Adressengewinnung
- 4.2.1 ,,Warme\" Adressen
- 4.2.2 ,,Kalte\" Adressen
- 4.3 Spendenmotive - psychologische Aspekte des Fundraising
- 5 Methoden des Fundraising - die Wege zu Privatpersonen
- 5.1 Das persönliche Gespräch
- 5.2 Das Mailing
- 5.3 Fundraising-Events
- 6 Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit Fundraising als Finanzierungsinstrument von Nonprofit-Organisationen. Angesichts knapper öffentlicher Mittel werden Nonprofit-Organisationen zunehmend auf private Spenden angewiesen. Die Arbeit untersucht die Voraussetzungen und Schritte für erfolgreiches Fundraising und beleuchtet die Besonderheiten der wichtigsten Zielgruppe, den Privatpersonen.
- Klärung des Begriffs „Fundraising“ und seiner Bedeutung für Nonprofit-Organisationen
- Analyse der Rahmenbedingungen für erfolgreiches Fundraising
- Untersuchung der Motivationen von Privatpersonen, Spenden zu tätigen
- Beschreibung verschiedener Methoden zur Gewinnung von Spendern
- Bedeutung von Marketing und strategischer Planung im Fundraising
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung und Fragestellung: Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung von Fundraising für Nonprofit-Organisationen angesichts der knapper werdenden öffentlichen Mittel. Die Studienarbeit untersucht die Voraussetzungen und Schritte, um Fundraising erfolgreich als Finanzierungsinstrument einzusetzen.
- Kapitel 2: Klärung von Schlüsselbegriffen: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Fundraising, darunter „Fundraising“ selbst, „Marketing“ und „Nonprofit-Organisation“. Ziel ist es, eine gemeinsame Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen.
- Kapitel 3: Rahmenbedingungen für erfolgreiches Fundraising: Dieses Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für erfolgreiches Fundraising. Es analysiert die Organisation selbst, ihre Stärken und Schwächen, und untersucht den relevanten Markt.
- Kapitel 4: Privatpersonen als wichtigste Zielgruppe des Spendenmarktes: Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten von Privatpersonen als Spender. Es analysiert die Entwicklung eines Spendernetzwerks und die Gewinnung neuer Spender, sowie die psychologischen Aspekte von Spendenmotivation.
- Kapitel 5: Methoden des Fundraising - die Wege zu Privatpersonen: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Methoden, die zur Gewinnung von Spendern eingesetzt werden können, darunter persönliche Gespräche, Mailings und Fundraising-Events.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Fundraising, Nonprofit-Organisationen, Spendenmotivation, Marketing, Strategische Planung, Finanzierungsinstrumente, Mittelbeschaffung, Non-Profit-Management, Privatpersonen, Spendernetzwerke, Spendenmarketing, Öffentlichkeitsarbeit.
- Arbeit zitieren
- Sören Funk (Autor:in), 2005, Fundraising als Finanzierungsinstrument von Nonprofit-Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44993