Am 1. Mai 2015 wurde das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (kurz: FüPoG) durch den Bundestag beschlossen, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen signifikant zu erhöhen. Jahrelange Diskussionen um die Einführung eines solchen Gesetzes fanden sich begründet in einem anhaltenden Trend weiblicher Unterrepräsentation in Führungspositionen – trotz steigender Erwerbsbeteiligung und Qualifikation von Frauen. Deutschlands Top-200-Unternehmen konnten im Jahre 2013 einen Frauenanteil von nur 15,1% in Aufsichtsratspositionen verzeichnen – ein Zustand, der oftmals kritisiert und als nicht haltbar betrachtet wurde.
Die Einführung des FüPoG soll in dieser Hinsicht die Weichen stellen für den Weg in eine Zukunft, in der die verfassungsrechtlich garantierte gleichberechtigte Teilhabe für alle Geschlechter ermöglicht werden kann. Um die Einführung des FüPoG und die Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote in Unternehmen ranken sich einige Diskussionen und Fragen. Ist die Einführung des Gesetzes tatsächlich der einzige Weg zu einem höheren Frauenanteil gewesen oder wäre nicht das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz: AGG) allein schon gesetzliche Grundlage genug gewesen? Erfährt durch die gezielte Bevorzugung eines Geschlechts das jeweils andere Geschlecht nicht eine ungleiche Behandlung? Und steht das FüPoG daher womöglich sogar im Widerspruch zum AGG? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die folgende Ausarbeitung und versucht, dieses ausgesprochen heikle Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bisherige rechtliche Rahmenbedingungen
- 2.1 Völkerrechtliche Rahmenbedingungen
- 2.2 Nationale Gesetzgebung
- 3. Die Entwicklung des Frauenanteils
- 4. FüPoG - Ziele und Umsetzung
- 4.1 FüPoG und bestehende Gesetze
- 4.2 FüPoG - das Für und Wider
- 4.3 FüPoG und Gender Pay Gap
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Erhöhung des Frauenanteils und deren Vergütung in Führungspositionen und beleuchtet die Einführung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG).
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene
- Die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen
- Ziele und Umsetzung des FüPoG
- Pro und Contra des FüPoG
- Der Einfluss des FüPoG auf den Gender Pay Gap
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Einleitung und stellt das FüPoG im Kontext des anhaltenden Trends weiblicher Unterrepräsentation in Führungspositionen vor. Das zweite Kapitel untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen auf internationaler und nationaler Ebene, um den Hintergrund für die Einführung des FüPoG zu schaffen. Das dritte Kapitel analysiert die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen und zeigt die Notwendigkeit für staatliches Handeln auf. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem FüPoG, seinen Zielen und der Umsetzung, einschließlich der Diskussionen um Pro und Contra sowie den Einfluss auf den Gender Pay Gap.
Schlüsselwörter
Frauenanteil, Führungspositionen, Rechtliche Rahmenbedingungen, Gleichberechtigung, FüPoG, Gender Pay Gap, AGG, Völkerrecht, Nationale Gesetzgebung, Deutschland.
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- Nini Lovevalley (Author), 2018, Rechtliche Rahmenbedingungen für die Erhöhung des Frauenanteils und deren Vergütung in Führungspositionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/449986