Während Lateinamerika in den vorherigen Jahrhunderten einst ein klassisches Einwanderungsziel für Europäer war, so wird der Kontinent heute vor allem durch das Moment der Auswanderung bestimmt. Waren es einst politische Gründe, so sind es gegenwärtig vorwiegend wirtschaftliche wie finanzielle Anlässe, die den hierbei zu verzeichnenden Migrationsströmen ihre Motivationsgrundlage geben. Insbesondere die USA sind zum primären Aufnahmeland avanciert, was zur Folge hat, dass neusten Zahlen zufolge ungefähr über 54 Millionen U.S. Bürger entweder Lateinamerikaner oder lateinamerikanischer Abstammung sind. Damit stellt diese Bevölkerungsgruppe etwa 17 Prozent der U.S.-amerikanischen Gesamtbevölkerung dar.
Im Zuge dessen haben sich auf unterschiedlichen Wege eine Vielzahl an politischen Organisationen und Wirtschaftsverbänden auf kommunaler, lokaler wie nationaler Ebene etabliert, welche die Interessen der lateinamerikanischen Bevölkerungsgruppe hinsichtlich humanitär wie sozialer Fragen repräsentieren und dabei einen erheblichen Einfluss auf die politischen Entscheidungsprozesse ausüben
Vor diesem Hintergrund liegt das wesentliche Anliegen der vorliegenden Studie in der Herausarbeitung der divergenten politischen Gestaltungsmöglichkeiten seitens der lateinamerikanischen Bevölkerungsgruppe. Sie widmet sich dabei der Leitfrage, welche Mobilisierungstendenzen politischer Partizipation sich im historischen Verlauf auszeichnen lassen, wo ihre Motivation zu finden war und aktuell ist und zu welchen Ergebnissen diese divergente Partizipation innerhalb der politischen Kultur schlussendlich geführt haben
Inhaltsverzeichnis
- U.S-amerikanische politische Kultur im Wandel des 21. Jahrhunderts
- Die demographische Lateinamerikanisierung und ihr Machtfaktor
- Problemstellung, erkenntnisleitendes Interesse und Forschungsfrage
- Forschungsdesign und methodischen Vorgehen
- Lateinamerikanische Communities und Mobilisierungsformen im Kontext der politischen Kultur
- Die Diversität der politischen Aktivität im historischen Kontext
- Die Kampagne Viva Kennedy! und der Voting Right Act als Wendepunkt politischer Partizipation
- Dimensionen lateinamerikanischer Partizipation am politischen System
- Grassroots- und Top-down-Strukturen als Ausdruck eines politischen Engagements
- Lokale Protestbewegungen mit Ziel nationaler Vernetzung
- Chicanos
- Young Lords Party
- Strukturierte Identitätsbildung durch politische Organisationen: National Council of la Raza (NCLR)
- Der differenzierte Blick auf die kulturellen Identitäten und Partikularinteressen lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der sich wandelnden politischen Kultur in den USA, die durch die demographische Lateinamerikanisierung geprägt wird. Sie analysiert die Mobilisierungstendenzen politischer Partizipation lateinamerikanischer Communities im Kontext von Grassroots- und Top-Down Organisationen und beleuchtet die Divergenz politischer Gestaltungsmöglichkeiten.
- Die demographische Lateinamerikanisierung in den USA
- Die politische Partizipation lateinamerikanischer Communities
- Die Rolle von Grassroots- und Top-Down Organisationen
- Die Herausforderungen der politischen Integration lateinamerikanischer Einwanderer
- Der Einfluss der lateinamerikanischen Bevölkerung auf die politische Kultur der USA
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die demographische Entwicklung der U.S.-amerikanischen Gesellschaft im Kontext der lateinamerikanischen Zuwanderung. Es stellt die wachsende Bedeutung der lateinamerikanischen Bevölkerungsgruppe dar und verdeutlicht deren Einfluss auf die politische Kultur der USA. Kapitel 2 beleuchtet die vielfältigen Formen politischer Aktivität lateinamerikanischer Communities im historischen Kontext. Es analysiert die Kampagne Viva Kennedy! und den Voting Right Act als Wendepunkte der politischen Partizipation und untersucht die verschiedenen Dimensionen lateinamerikanischer Partizipation am politischen System. Das dritte Kapitel befasst sich mit Grassroots- und Top-Down-Strukturen als Ausdruck politischen Engagements lateinamerikanischer Communities. Es stellt lokale Protestbewegungen wie die Chicanos und die Young Lords Party sowie strukturierte Organisationen wie den National Council of la Raza (NCLR) vor. Das vierte Kapitel analysiert den differenzierten Blick auf die kulturellen Identitäten und Partikularinteressen lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen. Es beleuchtet die Herausforderungen der politischen Integration und die Anpassungsprozesse innerhalb der amerikanischen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen lateinamerikanische Zuwanderung, politische Kultur, Grassroots- und Top-Down Organisationen, politische Partizipation, kulturelle Identität, Integration und politische Gestaltungsmöglichkeiten. Die Untersuchung befasst sich mit dem Einfluss der lateinamerikanischen Bevölkerung auf die politische Kultur der USA und den Auswirkungen der demographischen Veränderungen auf die politischen Strukturen.
- Quote paper
- Yves Ribaric (Author), 2015, Die U.S.-amerikanische politische Kultur im Spiegel lateinamerikanischer Communities. Welche Mobilisierungstendenzen politischer Partizipation lassen sich auszeichnen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450184