Über Lateinamerika wird heutzutage nicht mehr viel gesprochen, obwohl es einen der interessantesten politischen Wege hinter sich hat. Hauptsächlich liegt der Grund darin, dass der Drogenkrieg viel zu derb ist, um dies zu veröffentlichen. Hinzu kommt, dass die meisten Reporter, die darüber berichten wollten, spurlos verschwunden sind oder gar getötet wurden. Die Brutalität der Kartelle war das, was mich am meisten fesselte. Daher ist dieses Thema integrierender Bestandteil meiner Leitfragen. Mir war wichtig, den Lesern meiner Arbeit alle Facetten des Lebens in einem Kartell näher zu bringen. Hierzu gehören auch Themen, die auf den ersten Blick nicht das Leben im Kartell beschreiben. Zum Beispiel die Droge Kokain. Welchen Einfluss hat Kokain auf den Menschen und konsumiert jeder im Kartell Kokain? Zudem ist gewiss auch die Entstehung der Kartelle ein wichtiger Aspekt, um das Leben im Kartell zu verstehen. Dazu gehören zwei weitere Fragen die mich beschäftigten: Ist der Aufbau eines Kartells durch hierarchische Strukturen Bestimmt und ist die Brutalität unausweichlich, um den Drogenmissbrauch im Land zu bekämpfen? Wichtig bei der Diskussion dieser Themen ist auch, über das Leben der Bevölkerung in Lateinamerika zu sprechen und nicht nur über die Kartelle. All diese Fragen wurden zu meinen Leitfragen, da diese für mich am interessantesten sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Der Drogenkrieg in Kürze
4. Kokain
4.1 Herstellung
4.2 Die Wirkung von Kokain
4.3 Schädigung durch Kokain
5. Aufbau eines Kartells
6. Gegeneinander oder Miteinander
6.1 Wie alles begann
6.2 Wie es zur heutigen Brutalität kam
7. Das Leben in einem Kartell
7.1 Alvarez' leben im Kartell
8. Das Leiden der mexikanischen Bevölkerung
8.1 Interviews mit Einheimischen
8.2 Wirtschaftliche Entwicklung
8.3 Frauen im Drogenkrieg
8.4 Grenze zwischen Täter und Opfer
9. Korruption als Staatsform
9.1 Staatsform Mexiko
9.2 Korruption im Staat
9.3 Beispiel der Korruption
9.4 Klagen über Menschenrechtsverletzungen
9.5 Massnahmen gegen Korruption
10. Kokainkonsum im Kartell
11. Fazit
12. Schlusswort
13. Literaturverzeichnis
14. Anhang
14.1 Interviews
14.1.1 1. Interview for my general qualification for university entrance
14.1.2 2. Interview for my general qualification for university entrance
14.1.3 3. Interview for my general qualification for university entrance
14.1.4 4. Interview for my general qualification for university entrance
14.1.5 5. Interview for my general qualification for university entrance
1. Vorwort
Für meinen Fachmittelschulabschluss musste ich im Fach Geschichte ein Thema auswählen, welches ich selbst erarbeiten musste. Ich habe mich damals für Lateinamerika entschieden und mich dabei auf den dortigen Drogenkrieg fokussiert. Während der Recherche fesselte mich dieses Thema immer mehr. Nach den AbschlussPrüfungen wurden wir informiert, dass wir mit unserer Maturarbeit bereits beginnen sollten, doch für welches Thema sollte ich mich entscheiden? üblicherweise beschäftige ich mich mit Themen im Bereich der Pädagogik oder des ZwischenmenschliChen, dennoch hatte ich trotz ausgiebiger Suche kein passendes Thema gefunden. Ich überlegte mehrere Tage, worüber ich schreiben sollte, dann wurde es mir plötz- lieh klar: Drogenkrieg in Mexiko. Anfänglich war mein Thema viel zu gross, da ich das Thema nicht gut eingrenzen konnte. Flerr Kunz wies mich bei einem Gespräch darauf hin, dass ich mich auf die Kartelle fokussieren könnte. Von dieser Idee war ich begeistert. Nun hatte ich endlich mein Thema gefunden und konnte beginnen. Allerdings habe ich mich noch nie mit einem geschichtlichen Thema so exakt befasst, aber diese Flerausforderung würde ich schon meistern. Ich war bereits neugierig auf das Resultat meiner Maturarbeit.
Für die Unterstützung meiner Maturarbeit möchte ich mich herzlich bei meiner Betreuungsperson, Flerr Daniel Kunz, bedanken. Die hilfreichen und informativen Tipps von Flerrn Kunz leiteten mich durch meine ganze Arbeit. Ein grosses Dankeschön geht an meinem Freund, Matteo Moser, der meine Arbeit als erstes gelesen hat und dessen Feedback mir von grosser Bedeutung ist. Zudem war Matteo derjenige, der mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, das mich motivierte und Power brachte. Weiter danke ich Louisa Pajaróla und ihrer Schwester, Tarnina Pajaróla; beide im Kampf gegen den Fehlerteufel. Dr. Andreas Schlegel überarbeitete meine Arbeit als letzter und gab ihr somit den letzten Schliff, wofür ich ihm ausserordentlich dankbar bin. Auch ein Dank geht an die Teilnehmer meines Interviews. Last but not least möchte ich meine Mutter, Daniela Rollin, umarmen, die mit grossem Verstand- nis und Rücksicht auch meine Launen und mich liebevoll getragen hat.
2. Einleitung
über Lateinamerika wird heutzutage nicht mehr viel gesprochen, obwohl es einen der interessantesten politischen Wege hinter sich hat. Hauptsächlich liegt der Grund darin, dass der Drogenkrieg viel zu derb ist, um dies zu veröffentlichen. Hinzu kommt, dass die meisten Reporter, die darüber berichten wollten, spurlos verschwunden sind oder gar getötet wurden. Die Brutalität der Kartelle war das, was mich am meisten fesselte. Daher ist dieses Thema integrierender Bestandteil meiner Leitfragen. Mir war wichtig, den Lesern meiner Arbeit alle Facetten des Lebens in einem Kartell näher zu bringen. Hierzu gehören auch Themen, die auf den ersten Blick nicht das Leben im Kartell beschreiben. Zum Beispiel die Droge Kokain. Welchen Einfluss hat Kokain auf den Menschen und konsumiert jeder im Kartell Kokain? Zudem ist gewiss auch die Entstehung der Kartelle ein wichtiger Aspekt, um das Leben im Kartell zu verstehen. Dazu gehören zwei weitere Fragen die mich beschäftigten: Ist der Aufbau eines Kartells durch hierarchische Strukturen Bestimmt und ist die Brutalität unausweichlich, um den Drogenmissbrauch im Land zu bekämpfen? Wichtig bei der Diskussion dieser Themen ist auch, über das Leben der Bevölkerung in Lateinamerika zu sprechen und nicht nur über die Kartelle. All diese Fragen wurden zu meinen Leitfragen, da diese für mich am interessantesten sind.
3. Der Drogenkrieg in Kürze
Der Drogenhandel war in Mexiko schon immer aktiv, jedoch erlebten die Kartelle einen schwindelerregenden Aufstieg im Jahr 1990, da es den Ordnungskräften in Kolumbien gelang, die beiden grossen Drogenkartelle des Landes, das Kartell von Medellin und jenes von Cali zu zerschlagen. Dadurch brach unter anderem die Schmuggelroute für Kokain von Kolumbien über die Karibik nach Florida zusammen. Dies hatte zur Folge, dass eine neue Drogen-Transport-Route entstand, die von den südamerikanischen Kokain-Erzeugungsgebieten über Zentralamerika nach Mexiko und dort an die Grenzen des US-Bundesstaates Kalifornien, Arizona, New Mexico und Texas führte.
Der Drogenkrieg in Mexiko begann im Jahr 2006 als Felipe Calderon zum neuen Präsidenten gewählt wurde [1]. Er erklärte den damals schon herrschenden Drogenkarteilen den Krieg. Dies führte dazu, dass die Drogen-Bosse nun auch gegen Amtsleute handgreiflich wurden. Während 6 Jahren wurden über 65Ό00 Menschen zum Opfer des vorherrschenden Drogenkrieges, 25Ό00 Menschen gelten als verschwunden und eine Viertelmillion wurde zu Flüchtlingen im eigenen Land (von 2006-2012) [2] [3]. Der Drogenkrieg erreichte eine enorme Brutalität, speziell nach dem Zusammenbruch der Route über die Karibik. Dadurch entstand in Mexiko grosse Konkurrenz zwischen den Kartellen. Sie kämpften um Transportwege, Territorien und die Flerrschaft über Quartiere, Städte und Landstriche. [2]
Abbildung in dieser leseprobe nicht enthalten
Um die Rohheit etwas zu verdeutlichen hier zwei Beispiele: Erstens, den Opfern wurde bei lebendigem Leibe die Gesichtshaut aufgeschnitten und heruntergezogen und danach kleben die Täter diese auf einen Fussball. Zweitens, einem enthaupteten Rumpf wird der Kopf eines Schweines aufgesetzt und angenäht[2]. Dies machen die Täter, um die Opfer auch nach dem Tod zu demütigen und andere einzuschüchtern. Hinzu kommt, dass in Mexiko Korruption kein Fremdwort mehr ist. Auch Polizisten und Politiker gehören teilweise einem Kartell an.
Die bekanntesten und gefährlichsten Drogenkartelle sind die Los Zetas und das Sinaloa-Kartell. Auf diese Kartelle werde ich später etwas näher eingehen.
Ob der Drogenkrieg in naher Zukunft beendet werden kann und die Drogenkartelle besiegt, kann man zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Meiner Meinung nach wäre es in absehbarer Zeit möglich, wenn Drogen legalisiert würden. Natürlich nicht alle aber sicherlich Marihuana und Kokain. Wichtig ist aber, dass nicht nur Mexiko die genannten Drogen legalisiert, sondern auch die USA. Denn dieser Krieg wäre niemals entstanden, wenn die USA nicht bis zu achtzig Prozent der Drogen aus Mexiko beziehen würden. Dieses Vorhaben könnte man mit der Prohibition in den USA vergleichen. In den USA wurde das Brauen von Alkohol verboten, dies löste unter anderem eine hohe Arbeitslosigkeit aus, da viele ihren Job aufgeben mussten. Doch getrunken wurde trotzdem. Das Verbot brachte den USA nichts als Unheil, wie hohe Kriminalität und Mafia. Ähnlich könnte es mit den Drogen sein. Denn Drogen werden so oder so konsumiert, egal ob es legal ist oder nicht. Jedoch könnten allenfalls neue Arbeitsplätze geschaffen werden und es müsste nicht mehr von Mexiko in die USA geschmuggelt werden. Somit würde auf dem Schwarzmarkt die Nachfrage nach Kokain rasch abnehmen und die Kartelle hätten keine Arbeit und keinen Einfluss mehr
4. Kokain
4.1 Herstellung
Kokain wird in einem chemischen Verfahren aus den Blättern des Kokastrauchs gewonnen und zu einem Pulver verarbeitet. Dieses Pulver wird dann meist geschnupft oder geraucht. Wenn man es raucht wird es als Crack bezeichnet.
4.2 Die Wirkung von Kokain
Abbildung in dieser leseprobe nicht enthalten
Die Wirkung auf den Körper hält ca. 30 Minuten an; nach 90 Minuten, ist das Kokain zur Hälfte abgebaut. Bei regelmässi- gern Konsum kommt es zu einer Toleranzentwicklung, das heisst, um dieselbe Wirkung zu erhalten muss man grössere Dosen in kleineren Zeitabständen zu sich nehmen. Dies führt wiederum zu Suchtverhalten und häufig wird in der Folge zu härteren Drogen gegriffen, da dort keine höhere Dosis konsumiert werden muss um dieselbe Wirkung zu erhalten. Die meisten greifen in solchen Fällen zu einer Mischung aus Heroin und Kokain und spritzen diese direkt ins Blut.
Das Kokain bewirkt, dass das Belohnungssystem des Körpers länger aktiv bleibt. Dieser Vorgang spielt sich im Hirn ab. Durch Kokain bleibt der Botenstoff Dopamin länger an den Rezeptoren haften. Dafür gibt es eine einfache Erklärung: stellen wir uns vor, dass das Dopamin wie ein Schlüssel ist. Dieser Schlüssel steckt in einem Schlüsselloch, den Rezeptoren. Im Normalfall steckt man den Schlüssel in das Schlüsselloch, schliesst auf, zieht den Schlüssel ab und geht dann durch die Tür. Nun wird aber dieser Vorgang durch das Kokain verlängert. Der Schlüssel kann nicht mehr nach kurzer Zeit abgezogen werden, sondern steckt länger im Schlüsselloch. Dies löst im Hirn ein längeres Belohnungsgefühl aus und man wird aufgeputscht. Der Rausch zeigt sich dann auf verschiedene Arten: Hyperaktivität, Rededrang, Betriebsamkeit, übersteigertem Kontaktbedürfnis, Distanzlosigkeit, Hemmungslosigkeit und Selbstüberschätzung[4].
Logischerweise hat Kokain auch negative Auswirkungen auf den Menschen: Misstrauen, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu Verfolgungswahn.
Dazu kommt, dass bei mehrmaligem Konsum die Rauschzustände von Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit und Gereiztheit begleitet werden. All diese Zustände führen in den meisten Fällen zu Depressionen, Aggressionen und Vereinsamung.
4.3 Schädigung durch Kokain
Der Körper wird durch Kokainkonsum auch geschädigt. Sofortige Veränderungen sind: stark erhöhter Puls, hoher Blutdruck, erhöhte Körpertemperatur, erhöhter BlutZuckerspiegel, trockener Mund, Pupillenerweiterung und Schweissausbrüche. Zu den langfristigen Schäden gehört vor allem die sogenannte ״Kokser Nase“. Durch das Schnupfen von Kokain wird die Nasenschleimhaut angegriffen, was längerfristig zu einem Loch in der Nasenscheidewand führen kann.[4]
5. Aufbau eines Kartells
Die Drogenkartelle haben eine klare Struktur und sind hierarchisch aufgebaut. Jedes Viertel wird durch verschiedene Truppen mit spezifischen Aufgaben kontrolliert. Dies wurde aufgrund einer Person gebräuchlich und zwar wegen Miguel Angel Felix, auch ״Gallardo“ genannt. Er ist auch bekannt als ״Godfather“, da er der erste Drogenboss überhaupt war.[5]
Beginnen wir mit der ranglich tiefsten Truppe. Deren Mitglieder werden Späher oder auch Kundschafter genannt: Ihr Auftrag ist möglichst viele Informationen zu sam- mein, um diese dem Boss weiterzuleiten[6]. Späher sind selten über achtzehn Jahre alt, da diese ohne verdächtig zu wirken, sich auf den Strassen herumtreiben und beobachten können. Es handelt sich nicht um vollwertige Mitglieder, sondern um ״Aspi- ranten“ in der Probephase. Sie bekommen deshalb in den meisten Fällen keine EntSchädigung. Sie beobachten vor allem Geld- oder Drogenübergaben. Fällt ihnen etwas auf, müssen sie es sofort an den nächst Höheren weiterleiten.
Der nächst Höhere ist der Klein-Dealer. Zu den Klein-Dealern gehören oft Jugendliche aber auch viele Taxifahrer sowie Arbeitslose, Hausfrauen und Besitzer kleinerer Läden. Klein-Dealer sind, wie der Name schon erahnen lässt, für kleinere Regionen und oft nur in den eigenen Kreisen zuständig. Die Klein-Dealer holen ihren Stoff vom übergeordneten Händler. Dieser Händler kontrolliert die Klein-Dealer, indem ihm die Dealer Abgaben entrichten müssen. Wenn ein Klein-Dealer das Geld in die eigene Tasche steckt und das jemand mitbekommt, ist dies sein Todesurteil.
Dieses Verhältnis zwischen Dealer und Händler geht von stufe zu stufe immer weiter bis zum örtlichen Drogenboss. Die Drogenbosse sind diejenigen, die alles Organisatorische abwickeln. Die lokalen Drogenbosse sind dem Boss des ganzen Kartells unterstellt. Der lokale Drogenboss wird im Slang auch ״ei mero mero“, ״der wirklich Wirkliche“, genannt. Jedermanns Ziel in einem Drogenkartell ist es, so weit aufzusteigen, dass er seine eigenen Hände nicht mehr schmutzig machen muss. Also mit dem Verteilen der Drogen nichts mehr zu tun zu haben, sondern nur noch mit der Buchhaltung, dem Organisatorischen und dem Planen von Überfällen.
Das Schlimme am Ganzen ist, dass schon Jugendliche gezwungen werden, Verräter umzubringen. Jedes Mitglied eines Kartells muss bereit sein, andere zu töten, ansonsten wird man selbst getötet. Zudem hat jedes Drogenkartell seinen eigenen Folterspezialisten, der Informationen aus den Leuten herausbekommen soll. Das Foltern führt in manchen Fällen bis zum Tod. Es kommt aber auch vor, dass man jemandem ein Geständnis aufzwingt, ihn also erpresst und so lange foltert, bis er sagt, was die andern hören möchten[2].
Nach der Wechselbeziehung von Dealer und Händler kommen diejenigen, die mit den Drogen an sich nicht mehr viel zu tun haben. Die Aufgabe dieser Leute ist zum Beispiel die Buchhaltung oder das Organisieren von Übergaben. Denn solche Arbeiten müssen ebenfalls erledigt werden. Meist bestehen Kartelle hauptsächlich aus Männern, jedoch kommt es immer öfter vor, dass auch Frauen gewisse Aufgaben übernehmen (siehe Kapitel 8.3, Frauen im Drogenkrieg).
Die Hauptaufgaben der ״mero meros“ liegen darin, die geheimen Schmuggelwege zu schützen, Polizisten, Richter und generell Beamte und Richter zu bestechen und Kopfgeldjäger, Sicherheitsmänner, Spitzel, Mitglieder und Todesschwadronen anzuwerben und zu bezahlen[3].
6. Gegeneinander oder Miteinander
Die Kartelle sind in den USA wie auch in Mexiko rechtswidrig und werden daher strafrechtlich verfolgt[3]. Da die Konkurrenz sehr gross ist, haben sich nur drei grössere Kartelle etablieren können. Jedoch war das nicht immer so.
6.1 Wie alles begann
In Mexiko wurde schon vor dem Ausbruch des Drogenkrieges mit Drogen gehandelt. ״Gallardo“ war damals einer von wenigen der mit Drogen gehandelt hat. Er war vor seiner Drogenkarriere Polizeioffizier und Bodyguard des Gouverneurs von Sinaloa. Doch als ihm bewusst wurde, dass er mehr Geld mit dem Handel von Drogen verdienen konnte, konzentrierte er sich nur noch darauf. Da es kaum Konkurrenz gab, konnte ״Gallardo“ ohne Probleme mehrere Millionen damit Umsetzen.
Darauf wurde Pablo Escobar, der kolumbianische Drogenboss aufmerksam, da er sich, wie bereits erwähnt, eine neue Schmuggelroute für sein Kokain suchen musste. Pablo Escobar und ״Gallardo“ einigten sich auf ein so genanntes Joint Venture zum Zweck des Kokaintransportes in die USA. Zu Beginn bezahlte Escobar ״Gallardo“ bar doch nach einiger Zeit bezahlte er mit Ware. Bis zu 50% der Lieferung konnte ״Gail- ardo“ selbst behalten und konnte sich somit einen eigenen Kokainhandel aufbauen.
״Gallardo“ war ein geachteter Mann, er protzte nicht mit seinem Reichtum und begnügte sich damit, ein gern gesehener Gast im Hause des jeweiligen Gouverneurs zu sein. Dadurch, dass die Polizei und die Drogengangster friedlich miteinander lebten, kam es selten zu Todesopfern.
Doch in den Achtzigerjahren fiel den Anti-Drogen-Behörden der Vereinigten Staaten auf, dass Mexiko im Drogenhandel eine immer grössere Bedeutung erlangte. Es gelang ihnen, einen Agenten in die Organisation von ״Gallardo“ einzuschleusen, der dann wichtige Informationen weiterleitete. Es kam zur Zerstörung von 1000 Hektaren Marihuana-Plantagen. Dies erschütterte nicht nur ״Gallardo“, sondern auch die ganze Bevölkerung, denn die Plantagen boten mehreren Bauern eine Arbeit.[3]
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- Quote paper
- Desirée Vauthey (Author), 2015, Kartell und Kokain. Der Drogenkrieg in Mexiko und die Auswirkungen auf die mexikanische Bevölkerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450187
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