Diese Bachelorarbeit soll klären, wie hoch ggf. die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland sind und ob diese Unterschiede durch Ausstattungsunterschiede erklärt werden können. Relevante Fragen sind hierbei u.a., ob davon ausgegangen werden kann, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer, weil sie aufgrund einer Humankapitalausstattung weniger produktiv sind? Außerdem wird untersucht, ob diese Lohnlücke durch andere Theorien und Theorieansätze erklärt werden kann, oder ob es sich bei der deutschen Lohnlücke um das Ergebnis von Diskriminierung handelt?
Hierbei wird zunächst die fundierte Arbeitsmarkttheorie des neoklassischen Modells betrachtet und um die Erweiterung der Humankapitaltheorie nach Gary S. Becker ergänzt. Die neoklassische Sicht basiert auf der Annahme, dass Menschen stets versuchen ihren persönlichen Nutzen zu maximieren. Für den konkreten Fall der Einkommensungleichheit bedeutet dies laut Becker, dass Frauen bei Familiengründung die Erwerbstätigkeit bei Geburt eines Kindes unterbrechen müssen und somit generell weniger in Bildung investieren. Im Anschluss werden Arbeitsmarktsegmentationsansätze erläutert, die die Ungenauigkeiten des humankapitaltheoretischen Ansatzes ergänzen. Da diese Theorieansätze häufig in der Kritik stehen, den Gender Pay Gap nicht vollständig erklären zu können, werden darauffolgend Diskriminierungstheorien erörtert. Zum einen wird das Präferenzmodell nach Gary S. Becker betrachtet, zum anderen die Theorien der statistischen Diskriminierung.
Nach dem Überblick über die Theorien werden Datenmaterial und Methoden dargestellt, die in dieser Untersuchung eingesetzt werden. Es werden deskriptive und multivariate Analysen durchgeführt, um die theoretischen Annahmen in die Empirie zu übersetzen. Die Variable Einkommen wird als unabhängige Variable in das Regressionsmodell aufgenommen. Bei Durchführung der Regression soll Einkommensungleichheit zwischen den Geschlechtern durch die unabhängigen Variablen Humankapitalausstattung und Segmentation aufgeklärt werden. Dieses methodische Vorgehen wird mittels einer Sekundäranalyse des Sozioökonomischen Panels 2009 (SOEP) durchgeführt. Aus den Ergebnissen der multivariaten Analysen werden in Hinblick auf die Forschungsfrage Schlussfolgerungen gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitsmarkttheorien
- Neoklassisches Modell und Humankapitaltheorie
- Segmentationsansätze
- Diskriminierungstheorien
- Präferenzmodell nach Gary S. Becker
- Ansätze der statistischen Diskriminierung
- Fazit aus den Betrachtungen theoretischer Ursachen
- Daten und Methoden
- Das sozioökonomische Panel (SOEP)
- Lineare Regression
- Ergebnisse
- Deskriptive Analysen
- Multivariate Analysen
- Regressionsdiagnostik
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Sie beleuchtet, ob diese Ungleichheit auf Ausstattungsunterschiede zurückzuführen ist oder ob Diskriminierung eine Rolle spielt.
- Die Anwendung klassischer Arbeitsmarkttheorien zur Erklärung der Einkommensungleichheit
- Die Analyse des Sozioökonomischen Panels (SOEP) 2009 zur Ermittlung von Einkommensdifferenzen
- Die Überprüfung des Einflusses von Humankapital und Marktsegmenten auf das Einkommen
- Die Identifizierung möglicher Diskriminierungsmechanismen am Arbeitsmarkt
- Die Ableitung von Handlungsvorschlägen zur Verbesserung der Entlohnungsgerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problematik der Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen dar und führt in die theoretische und methodische Herangehensweise der Arbeit ein.
- Arbeitsmarkttheorien: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Arbeitsmarkttheorien, beginnend mit dem neoklassischen Modell und der Humankapitaltheorie nach Gary S. Becker. Es diskutiert die Kritik an diesen Theorien und stellt Segmentationsansätze sowie Diskriminierungstheorien vor, die alternative Erklärungen liefern.
- Daten und Methoden: In diesem Kapitel werden die Datenbasis, das Sozioökonomische Panel (SOEP), und die angewendeten Methoden, insbesondere die lineare Regression, vorgestellt. Es wird die Operationalisierung der Variablen erläutert und das methodische Vorgehen der Analyse detailliert beschrieben.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die deskriptiven und multivariaten Analysen der Daten. Es wird die Einkommensverteilung zwischen Männern und Frauen dargestellt und die Rolle von Humankapital und Marktsegmenten auf das Einkommen untersucht.
- Regressionsdiagnostik: Dieses Kapitel evaluiert die Güte der Regressionsschätzungen und überprüft die Einhaltung der wichtigsten Annahmen des Gauss-Markov-Theorems.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Einkommensungleichheit, Gender Pay Gap, Arbeitsmarkttheorien, Humankapitaltheorie, Segmentationsansätze, Diskriminierungstheorien, Sozioökonomisches Panel (SOEP), lineare Regression, Regressionsdiagnostik, Geschlechtergerechtigkeit, Familienpolitik.
- Quote paper
- Nadine Bliedung (Author), 2013, Quantitative Analysen zur Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen anhand des Sozioökonomischen Panels 2009, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450205