Lesen und Schreiben zu können ist in unserer Gesellschaft von herausragender Bedeutung. Jeglicher Bildungserfolg ist von diesen Fähigkeiten abhängig. Daher wird das Lesen und Schreiben ganz zu Beginn des Bildungsweges – vor allem im ersten Schuljahr – gelehrt. Seid der Mitte des 15. Jahrhunderts dient die Fibel als Leselehrwerk und ist auch heute noch populärstes Hilfsmittel zum Lesen– und Schreibenlernen. Jürgen Reichen, Lernpsychologe und Grundschullehrer, äußert sehr viel Kritik an dem traditionellen sogenannten Fibelunterricht. Zwar hat sich der Fibelunterricht - in seinem nunmehr über 400-jährigen Bestehen - einigen Wandlungen unterzogen, dennoch ist Reichen der Überzeugung das dieser Unterricht lerntheorethisch grundlegend erneuert werden muss.
So hat er zu Beginn der 1970er Jahren ein neues Konzept „Lesen durch Schreiben“ veröffentlicht, das nun (neben einigen anderen neuen Konzepten) dem Fibelunterricht Konkurrenz bietet.
Im Hauptteil meiner Hausarbeit werde ich beide Konzepte vorstellen und im Anschluss wesentliche Unterschiede gegenüberstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lesen durch Schreiben
- Was ist lesen?
- Die Methode „Lesen durch Schreiben“
- Die Buchstabentabelle
- Die lernpsychologische Hauptthese
- Die drei Prinzipien des Konzepts
- Lesedidaktisches Prinzip
- Schulpädagogisches Prinzip
- Die Fibel
- Auswahl einer Fibel
- Die Methode
- Lautiermethode
- Ganzheitsmethode
- Methodenstreit
- Integration der Methoden
- Wesentliche Unterschiede der beiden Methoden
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht zwei Konzepte des Lese- und Schreibunterrichts: „Lesen durch Schreiben“ und den traditionellen Fibelunterricht. Ziel ist es, die wesentlichen Unterschiede beider Methoden aufzuzeigen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen beider Ansätze.
- Definition von Lesen und Schreiben
- Vergleich der Methoden „Lesen durch Schreiben“ und des Fibelunterrichts
- Lernpsychologische Grundlagen des Leseerwerbs
- Die Rolle der Buchstabentabelle im Leseerwerb
- Didaktische Prinzipien des Leseunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die gesellschaftliche Bedeutung von Lese- und Schreibkompetenz und führt in die Thematik des Vergleichs zwischen dem Konzept „Lesen durch Schreiben“ und dem traditionellen Fibelunterricht ein. Sie weist auf die Kritik von Jürgen Reichen am traditionellen Fibelunterricht hin und kündigt den weiteren Verlauf der Arbeit an, in der beide Konzepte vorgestellt und verglichen werden.
Lesen durch Schreiben: Dieses Kapitel erörtert das Konzept „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen. Es beginnt mit der zentralen Frage nach der Definition von Lesen, die Reichen als „Vorgang, bei dem man versteht, was man gelesen hat“ definiert. Im Gegensatz zum bloßen lauten Vorlesen betont Reichen das Verstehen als Kern des Lesens. Es werden drei Voraussetzungen für das Textverständnis genannt: ausreichende Sprachkompetenz, Hintergrundwissen und textentsprechende Intelligenz. Die Methode selbst wird als ein Ansatz beschrieben, bei dem Kinder durch eigenes Schreiben zum Lesenlernen angeregt werden. Dabei betont Reichen die Rolle des Lehrers als Anbieter „didaktischer Hilfen“, nicht als direkter Vermittler von Wissen. Die Bedeutung der Buchstabentabelle als Lernhilfe wird ebenfalls erläutert, wobei das Anlautprinzip und die Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen hervorgehoben werden.
Die Fibel: Dieses Kapitel behandelt den traditionellen Fibelunterricht. Es beleuchtet die Auswahl geeigneter Fibeln und diskutiert verschiedene Methoden des Leseunterrichts, darunter die Lautier- und die Ganzheitsmethode. Der „Methodenstreit“ und die Integration verschiedener Methoden werden ebenfalls angesprochen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der beiden Hauptmethoden und ihren jeweiligen Stärken und Schwächen im Hinblick auf den Leseerwerb. Die Zusammenfassung würde die zentralen Argumente und Unterschiede zwischen den Methoden darstellen und in Bezug zum Konzept „Lesen durch Schreiben“ setzen.
Schlüsselwörter
Lesen durch Schreiben, Fibelunterricht, Lesedidaktik, Lernpsychologie, Leseerwerb, Schreiblernen, Lautiermethode, Ganzheitsmethode, Buchstabentabelle, Sprachkompetenz, Textverständnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Lesen durch Schreiben" vs. Fibelunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht zwei gegensätzliche Konzepte des Lese- und Schreibunterrichts: "Lesen durch Schreiben" und den traditionellen Fibelunterricht. Sie analysiert die didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen beider Ansätze und zeigt deren Vor- und Nachteile auf.
Welche Methoden des Leseunterrichts werden verglichen?
Im Mittelpunkt des Vergleichs stehen die Methode "Lesen durch Schreiben" (nach Jürgen Reichen) und der traditionelle Fibelunterricht mit seinen verschiedenen Methoden, insbesondere der Lautier- und der Ganzheitsmethode. Der "Methodenstreit" und die mögliche Integration verschiedener Methoden werden ebenfalls diskutiert.
Was ist die Kernidee von "Lesen durch Schreiben"?
Die Methode "Lesen durch Schreiben" betont das Verstehen als Kern des Lesens, nicht bloßes lautes Vorlesen. Kinder lernen durch eigenes Schreiben lesen. Der Lehrer fungiert als unterstützender Anbieter "didaktischer Hilfen", nicht als direkter Wissensvermittler. Die Buchstabentabelle spielt eine unterstützende Rolle, wobei das Anlautprinzip und die Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen wichtig sind.
Wie wird Lesen in der Methode "Lesen durch Schreiben" definiert?
Lesen wird definiert als "Vorgang, bei dem man versteht, was man gelesen hat". Drei Voraussetzungen für Textverständnis werden genannt: ausreichende Sprachkompetenz, Hintergrundwissen und textentsprechende Intelligenz.
Welche Rolle spielt die Buchstabentabelle in "Lesen durch Schreiben"?
Die Buchstabentabelle dient als Lernhilfe, wobei das Anlautprinzip und die Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen hervorgehoben werden. Sie unterstützt den Schreib- und Leselernprozess, ist aber nicht der alleinige Fokus.
Welche Methoden werden im traditionellen Fibelunterricht verwendet?
Der traditionelle Fibelunterricht beinhaltet verschiedene Methoden, darunter die Lautiermethode (phonetische Methode) und die Ganzheitsmethode (globale Methode). Die Arbeit diskutiert den "Methodenstreit" und die Möglichkeit, verschiedene Methoden zu integrieren.
Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen der Lautier- und der Ganzheitsmethode?
Die Arbeit beschreibt die wesentlichen Unterschiede zwischen der Lautier- und der Ganzheitsmethode, jedoch werden die konkreten Unterschiede nicht im Detail in der Zusammenfassung erläutert. Der Vergleich dieser Methoden und ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen im Hinblick auf den Leseerwerb ist ein zentrales Thema des Kapitels "Die Fibel".
Welche lernpsychologischen Grundlagen werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die lernpsychologischen Grundlagen des Leseerwerbs und die Rolle der Buchstabentabelle dabei. Die spezifischen lernpsychologischen Theorien werden jedoch nicht explizit benannt.
Welche didaktischen Prinzipien werden im Zusammenhang mit dem Leseunterricht diskutiert?
Die Arbeit untersucht die didaktischen Prinzipien sowohl des "Lesen durch Schreiben"-Ansatzes als auch des traditionellen Fibelunterrichts, jedoch ohne konkrete Prinzipien zu nennen. Die Analyse der didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen beider Ansätze ist ein zentrales Element der Arbeit.
Welche Kritikpunkte werden am traditionellen Fibelunterricht angesprochen?
Die Einleitung weist auf die Kritik von Jürgen Reichen am traditionellen Fibelunterricht hin, ohne jedoch die konkreten Kritikpunkte im Detail zu benennen.
- Arbeit zitieren
- Sandra Hartweg (Autor:in), 2005, Lesen durch Schreiben im Vergleich zum Fibelunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45031