Die Teilung Deutschlands in den frühen Jahren des Kalten Krieges und die Verhärtung der diplomatisch-politischen Fronten zwischen Ost- und Westdeutschland stellten die schweizerische Außenpolitik und Anerkennungspraxis fremder Staaten vor eine Reihe neuer Herausforderungen. Während die Bundesrepublik Deutschland (BRD) bereits 1951 offiziell durch die Schweiz anerkannt wurde, vollzog die Schweiz diesen Schritt bei der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) erst 1972.
Diese Verzögerung wirft insbesondere unter den Gesichtspunkten der Neutralität und Universalität als Maximen der schweizerischen Außenpolitik die Fragen auf, der in dieser Arbeit nachgegangen wird: weshalb anerkannte die Schweiz die DDR, deren Staatsgründung bekanntermaßen bereits 1949 erfolgte, erst im Jahr 1972? Welche außenpolitischen Bedingungen und Motive hielten die neutrale Schweiz 23 Jahre lang von der Anerkennung der DDR ab? Was war 1972 anders als in den Jahren zuvor? Dazu wird die These aufgestellt, dass die Anerkennungspolitik der Schweiz wesentlich vom internationalen Umfeld geprägt war und die Schweiz einen Wechsel des internationalen Paradigmas benötigte, um ihre DDR-Politik zu normalisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Aussen-, Neutralitätspolitik und Anerkennungspraxis der Schweiz im Kalten Krieg
- 2.2. Die Schweiz stellt sich die Deutsche Frage
- 2.3. Von der Ostpolitik zur Anerkennung: die Jahre der Entspannung 1967-1972
- 3. Schlusswort
- 4. Literatur- und Quellenverzeichnis
- 4.1. Quellen:
- 4.2. Internetquellen:
- 4.3. Sekundärliteratur:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die schweizerische Anerkennungspraxis im Kontext des Kalten Krieges und untersucht die Gründe für die späte Anerkennung der DDR im Jahr 1972. Die Arbeit geht der Frage nach, welche aussenpolitischen Bedingungen und Motive die neutrale Schweiz 23 Jahre lang von der Anerkennung der DDR abhielten und was sich im Jahr 1972 veränderte, um diese Entscheidung zu ermöglichen.
- Schweizerische Aussen- und Neutralitätspolitik im Kalten Krieg
- Die deutsche Frage und die schweizerische Anerkennungspraxis
- Die Rolle der Entspannungspolitik und der Neuen Ostpolitik in der deutsch-schweizerischen Beziehung
- Die Auswirkungen des internationalen Umfelds auf die schweizerische DDR-Politik
- Die Motive der Schweiz für die späte Anerkennung der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert den historischen Kontext und die zentralen Pfeiler der schweizerischen Aussen- und Neutralitätspolitik in den frühen Nachkriegsjahren sowie die Anerkennungspraxis der Schweiz gegenüber anderen Staaten. Kapitel zwei untersucht die Motive und Parameter, welche die Schweiz in der Zeitspanne von 1945 bis 1967 dazu veranlassten, nur die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und nicht die Deutsche Demokratische Republik (DDR) anzuerkennen. Der letzte Teil konzentriert sich auf die Periode von 1967 bis 1972 und beleuchtet die Veränderungen des internationalen Umfelds, welche schliesslich die Anerkennung der DDR durch die Schweiz ermöglichten, insbesondere im Zusammenhang mit der Neuen Ostpolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der schweizerischen Aussen- und Neutralitätspolitik, der deutschen Frage, der Entspannungspolitik, der Neuen Ostpolitik, der Anerkennungspraxis fremder Staaten und den bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz, der BRD und der DDR im Kalten Krieg.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, "Ars diplomatica non facit saltum" oder die Kunst der Diplomatie macht keine Sprünge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450623