Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Ein Rückblick auf das World Wide Web
2.1 Entstehung des Internet
2.2 Geschichte des World Wide Web
2.3 World Wide Web Consortium
2.4 Funktionsweise des Internet
2.5 Funktionsweise des WWW
3 Perspektiven des World Wide Web
3.1 Aktuelle Herausforderungen
3.1.1 Netzneutralität
3.1.2 Überwachung und Missbrauch
3.1.3 Zugang zum Web
3.2 Aktuelle Entwicklungen
3.2.1 Web Real-Time Communication
3.2.2 Linked Open Data
4 Schlussbetrachtung
5 Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1.1: Anzahl an Webseiten weltweit
Abbildung 1.2: Aufbau dieser Arbeit
Abbildung 2.1: Zentrale, dezentrale und verteilte Netzwerke
Abbildung 2.2: Meilensteine in der Entstehung des Internet
Abbildung 2.3: Berner-Lees Vorschlag zum Web an seinen Chef Mike Sendall
Abbildung 2.4: Abbildung 2.4: Tim Berners-Lee
Abbildung 2.5: Meilensteine in der Entstehung des Weorld Wide Webs
Abbildung 2.6: Abfrage einer Webseite
Abbildung 3.1: Anzahl der weltweiter Internetnutzer
Abbildung 3.2: Linked Open Data im Kontext verwandter Begriffe
Abbildung 3.3: Haushalt von Frankfurt am Main, 2017
Abbildung 3.4: Tödliche Autounfälle mit Fußgängern im nördlichen London
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Sei es als Studierender an einer Hochschule, im Beruf oder in der Freizeit: das World Wide Web unterstützt eine Vielzahl an Menschen in unterschiedlichsten Situationen und bei verschiedensten Fragestellungen. Es ist zur Selbstverständlichkeit geworden, nach benötigten Informationen zu googlen und diese auf Abruf griffbereit zu haben. Das World Wide Web hat das Leben der Menschen verändert, es hat viele neue Gefahren mit sich gebracht und mindestens genauso viele positive Entwicklungen begünstigt. Aus diesen Gründen ist es relevant zu verstehen, wie es zu der Entstehung solch eines bedeutsamen Netzwerkes gekommen ist. Ein Blick auf die Gesamtanzahl an Webseiten auf Abbildung 1.1 zeigt ein nahezu exponentielles Wachstum seit den 90er Jahren. In Anbetracht des wichtigen Einflusses und des Erfolges des Web, ist auch die Überlegung naheliegend, wie es sich nun weiterentwickeln wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1.1: Anzahl an Webseiten weltweit (Netcraft, 2018, Web Server Survey)
Die vorliegende Arbeit möchte einen groben Überblick darüber verschaffen, woher das Web kommt, wie es funktioniert und wie es sich vom Internet unterscheidet. Ein weiteres Ziel ist das Verständnis verschiedener Herausforderungen und Hürden, denen sich das Web aktuell stellen muss, sowie die Untersuchung spezifischer Web-Technologien.
Im ersten Teil wird daher zunächst ein Rückblick sowohl auf die Entwicklung des Internets, als auch auf die des Webs, gegeben. Nach einem kurzen Exkurs zum W3C werden Internet und Web auch in ihrer Funktionsweise gegenübergestellt. Wie Abbildung 1.2 veranschaulicht, wird im zweiten Teil genauer auf drei aktuelle Herausforderungen des Web eingegangen, nämlich der momentanen Diskussion über Netzneutralität, dem seit wenigen Jahren verstärkten Bewusstsein über Datenmissbrauch, sowie des eher weniger öffentlich diskutierten Problems des Zugangs zum Web. Abschließend werden die beiden Web-Technologien WebRTC und (Open) Linked Data vorgestellt, um einen Eindruck zu gewinnen, in welche Richtungen sich das Web entwickelt und welches weitere Potenzial in ihm steckt.
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Abbildung 1.2: Aufbau dieser Arbeit (eigene Darstellung)
2 Ein Rückblick auf das World Wide Web
Dass ein Netzwerk geschaffen werden würde, welches die geographischen Barrieren weltweiter Kommunikation überwinden würde und welches mehr Information als jegliche Bibliothek auf Abruf bereithälten würde, damit hätte vor nur einem Jahrhundert noch Niemand rechnen können. Wie also kam es zu der Entwicklung des Internet und anschließend zu der Erfindung des World Wide Web?
2.1 Entstehung des Internet
Das Schlagwort zu den Urspüngen des Internet lautet ARPANET, ein im Jahr 1969 durch die Advanced Research Projects Agency (ARPA) entwickeltes Netzwerk von Computern. Im Jahr zuvor wurde diese Behörde vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium ins Leben gerufen. Nachdem die Sowjetunion 1967 den ersten Satellit, Sputnik 1, ins Weltraum starten ließ, wurde ARPA damit beauftragt, die amerikanische Technologie-Führerschaft zurückzuerlangen. Das ARPANET basierte auf einer innovativen Übertragungstechnologie aus der Telekommunikation: der Paketvermittlung (Packet Switching). Paul Baran, einer der Väter dieser Technologie, stellte die Paketvermittlung ursprünglich dem Verteidigungsministerium als dezentrales und flexibles Kommunikationsnetzwerk vor. Ziel war die Schaffung eines Netzwerks, welches nicht von einem zentralen Knoten abhängig war und damit einen Atomwaffenangriff überstehen könnte, wie Abbildung 2.1 verdeutlicht. Obwohl das ARPANET nicht dieses primäre Ziel verfolgte, machte es sich die Technologie zunutze, um zunächst vier und innerhalb von zwei Jahren 15 universitäre Forschungszentren in den USA zu verbinden (vgl. Castells, 2004, S. 20).
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Abbildung 2.1: Zentrale, dezentrale und verteilte Netzwerke (Baran, 1964, S.2)
Eine Herausfoderung bestand nun darin, dieses Netzwerk auch mit anderen Computernetzwerken, wie das von ARPA betriebene PRNET und SATNET kompatibel zu machen, um eine Interakion zu ermöglichen. Hierzu bedurfte es einem standardisierten Kommunikationsprotokoll: 1973 wurde dieser Bedarf teilweise durch die Entwicklung des transmission control protocol (TCP) gedeckt. Fünf Jahre später wurde dieses Protokoll um das internet protocol (IP) ergänzt, welches den heutigen Standard des TCP/IP hervorbrachte.
Wie kam es aber zu der massiven Ausbreitung des Netzwerks zu weltweitem Ausmaß? Nach seiner ursprünglichen Bestimmung, nämlich der Vernetzung verschiedener universitärer Knoten, wurde das ARPANET eine Zeit kang im militärischen Umfeld betrieben. Das Verteidigungsministerium beschloss früh, die Technologie des Internets zu kommerzialisieren und hatte in den 1980er Jahren eine Einbeziehung des TCP/IP-Protokolls der Computerhersteller finanziert, sodass 1990 der Großteil der US-amerikanischen Computer die Fähigkeit der Vernetzung besaßen. Private Internetprovider errichteten Anfang der 90er Jahre eigene Netzwerke und Gateways, was dem nun globalen Netzwerk von Netzwerken ebenfalls zum Wachstum verhalf. Ermöglicht wurde diese Expandition durch die ursprüngliche Architektur des ARPANET, die das Hinzufügen neuer Knoten durch die offenen Kommunikationsprotokolle und die dezentrale Struktur ermöglichte (vgl. Castells, 2004, S. 21-22). Verschiedene Meilensteine in der Entwicklung des Internet werden in Abbildung 2.2 kenntlich gemacht. Von immenser Bedeutung für die Ausbreitung des Internets war aber zweifelsohne auch das im Jahr 1989 entwickelte World Wide Web.
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Abbildung 2.2: Meilensteine in der Entstehung des Internet (eigene Darstellung)
2.2 Geschichte des World Wide Web
Einer der ersten Dienste des Internets, welcher bis heute große Bekanntheit genießt, ist die E-Mail. Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, dass es sich beim World Wide Web und dem Internet um synonyme Begriffe handelt, ist das Web lediglich als eine weitere Internet-Anwendung neben der E-Mail und anderen im Internet verfügbaren Diensten, wie das File Transfer Protocol (FTP) oder die Internettelefonie zu verstehen. Das World Wide Web Consortium (W3C), welches für Standardisierungen rund um das Web Verantwortung trägt, hat deshalb auf seiner Internetpräsenz eine Abgrenzung beider Begriffe bereitgestellt. Während es sich bei dem Internet um ein Netzwerk bestehend aus verbundenen Computer-Netzwerken handelt, ist das Web ein Informationsraum, dessen Ressourcen durch sogenannte Unified Resource Identifier (URI) identifiziert sind (vgl. W3C, o.J., Help and FAQ). Dennoch ist das Web offensichtlich nicht irgendein Dienst im Internet: Tatsächlich kann die Ankuft des Webs im Internet von seiner Relevanz her verglichen werden mit den Auswirkungen, die die Erfindung des Verbrennungsmotors für Landstraßen hatte (vgl. Gillies, Cailliau, 2000, S. 1).
Woher aber kam das Web? Die Idee dafür ergab sich, als der britische Informatiker Tim Berners-Lee am CERN in Genf als Software-Ingenieur zu arbeiten begann und feststellte, dass die Einrichtung Schwierigkeiten bei der Weitergabe von Informationen hatte. Die Informationen des CERN waren auf verschiedenen Computern gespeichert, auf die jeweils einzeln zugegriffen werden musste. Oft musste sogar die Benutzung spezifischer Programme erlernt werden, um auf die Information zugreifen zu können. Der Informatiker schlug eine Lösung für dieses Problem vor und dachte dabei an das Internet, welches bereits Millionen von Computern miteinander verband. Seine Idee war, dass diese Computer Information miteinander teilen sollten, indem sie von der Hypertext-Technologie Gebrauch machten.
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Abbildung 2.4: Abbildung 2.4: Tim Berners-Lee (W3C, o.J.c, Answers for Young People)
Es war 1989, als Berners-Lee seine Idee in dem Dokument: „Information Management: A Proposal“ Kund tat. Wie Abbildung 2.3 zeigt wurde der Vorschlag, der auf dem Deckblatt eine grafische Skizze des zukünftigen Webs zeigte, von seinem Chef Mike Sendall als „vage, aber aufregend“ bewertet, was Berners-Lee zumindest das Recht einräumte, sich nebenher mit seinem Projekt zu beschäftigen. Obwohl dem Vorschlag zunächst nicht allzu viel Beachtung geschenkt wurde, hielt der Erfinder an seinem Konzept fest und hatte im folgenden Jahr die drei Technologien entwickelt, welche noch heute die Grundlage des Webs bilden:
- HTML: Hypertext Markup Language, die Formatierungssprache des Webs
- URI: Uniform Resource Identifier, eine einzigartige Adresse, die die Ressourcen im Web identifiziert.
- HTTP: Hypertext Transfer Protocol, ermöglicht den Aufruf verlinkter Ressourcen des Webs (vgl. World Wide Web Foundation, o.J., History of the Web).
1990 war das Web-Pojekt allerdings noch immer nicht offiziell genehmigt und war zu diesem Zeitpunkt auf einem einzigen Computer im CERN vorhanden. Für eine ofizielle Unterstützung musste der Vorschlag „Information Management“ in einen formellen Antrag mit technischen Details, Meilensteinen, Budget- und Personalplanung weiterentwickelt werden. Bei der Erstellung dieses Projektplans wurde Berners-Lee von Robert Cailleau unterstützt, der sich auf die management-technischen Aspekte fokussierte, ausführlich erläuterte, worin die Vorteile des Webs lagen und welche Kosten damit verbunden waren.
Der resultierende Antrag „ WorldWideWeb: Proposal for a HyperText Project“ war konkreter als der eingängliche Vorschlag: sechs Monate, insgesamt fünf Mitarbeiter und 80.000 Schweizer Franken wurden beantragt, um im Gegenzug eine benutzerfreundliche Oberfläche bereitzustellen, mit der auf alle digitalen Informationen des CERN zugegriffen werden könnte. Die Reaktion des CERN-Managements war nüchterner als erwartet: Nur Berners-Lee, Cailleau und die Praktikantin Nicola Pellow als Browser-Entwicklerin, würden sich dem Projekt in Vollzeit widmen dürfen, jedoch mit viel weniger Ressourcen als beantragt. Das Institut war sehr vorsichitg bei der Zuteilung von Ressourcen, wenn es nicht um Forschungsprojekte rund um die Physik ging. Das Management hielt das Web zwar für ein nützliches Tool neben E-Mail, FTP und Usenet-News, die im Institut für den Informationsaustausch genutzt wurden. Eine wirkliche Notwendigkeit dieses Werkzeugs, neben den bereits Verwendeten, sah man Ende 1990 allerdings noch nicht (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 220-226).
Innerhalb der folgenden zwei Jahre kämpften Cailleau und Berners-Lee weiterhin um Ressourcen, die ihnen stets nur teils zugestanden wurden. Der Erfinder des Web musste eine neue Strategie verfolgen, um seine Idee eines weltweiten Netzwerks, trotz der mangelnden Unterstützung seitens CERN, umzusetzen. Er entwickelte eine Art Baukasten mit dessen Hilfe es Dritten möglich war, eigene Browser zu entwickeln. Es gelang ihm, diesen in Absprache mit dem CERN kostenlos zur Verfügung zu stellen und so tauchten im Laufe eines Jahres Browser für die am weitesten verbreiteten Computersysteme auf: X-Window, Macintosh und PC. Auch der im Web verfügbare Informationsbestand wuchs nach und nach: Neben dem CERN gab es Ende 1991 die ersten Server in verschiedenen Physik-Laboren Europas (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 227).
Im Jahr 1992 wurde das WWW schließlich zu einem anerkannten Dienst des CERN ernannt und es begann in den Routinetätigkeiten der Wissenschaftler Einzug zu halten. Das Webteam verbrachte nun viel Zeit damit, auf Konferenzen, Workshops und an Universitäten zu gehen, um für das Web zu werben und dessen Bekanntheitsgrad zu steigern: Der Wert des Webs wuchs schließlich mit jedem neuen Nutzer, der das Netzwerk benutzte und selbst Informationen hinzufügte (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 248-249). Anfang desselben Jahres wurde das Web außerdem offiziell dem Port 80 zugewiesen, was als offizielle Akzeptanz in der Welt des Internets angesehen werden kann. Jede Software, die aus dem CERN oder aus anderen am Web arbeitenden Institutionen kam, war fortan mit einem Port 80 ausgerüstet. Dies kann mit einer Art Postschalter verglichen werden, der nur Web-Anfragen annimmt und sich neben einer Reihe von weiteren Postschaltern befindet, welche andere anerkannte Internetdienste ausführen (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 256-258).
Schließlich gab es 1993 einen Funken, der ein exponentielles Wachstum des Webs nach sich zog: Der erste kommerzielle Browser wurde entwickelt, Mosaic. Dieser vom NCSA (National Center for Supercomputing Applications) freigegebene Browser war fortan für alle Macintosh- und PC-Besitzer durch einfaches Herunterladen zugänglich. Obwohl dies einen Erfolg für das Web bedeutete, betrachtete Berners-Lee den Browser mit gemischten Gefühlen: seine ursprüngliche Idee war die Bereitstellung eines Mediums, welches den Nutzern sowohl das Lesen, als auch das einfache Publizieren von Inhalten ermöglichte. Letztere Möglichkeit schien durch Mosaic nicht gegeben zu sein, sondern es trug eher dazu bei, dass es viele Leser, aber nur wenige Publizierer gab. Da Mosaic aber sehr benutzerfreundlich war trug es entscheidend zu der exponentiellen Ausbreitung des Webs bei (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 265-272).
Im gleichen Jahr wurde auch eine Funktion vergeben, die bisher nebenbei durch Berners-Lee ausgeführt wurde: die des virtuellen Bibliothekars, durch den Franzosen Arthur Secret. Dieser behielt einen Überblick über alle Webseiten und übernahm das Einpflegen und Klassifizieren in die Virtual Library, welche als Startseite diente und von der aus alle anderen Webseiten erreicht werden konnten. Da sich die Anzahl an neuen Webseiten bald monatlich verdoppelte, baute sich Secret ein Netzwerk zusätzlicher Helfer auf, die ihn bei seiner Aufgabe unterstützten. Es dauerte jedoch nicht lange, bis diese virtuelle Bibliothek kommerziellen Suchmaschinen wie Yahoo! weichen mussten (vgl. Gillies, Cailliau, 2002, S. 275).
Ein wichtiger Schritt, der zum Erfolg des Webs beitrug, war die 1993 verkündete Entscheidung, dass es sich nicht um einen komerziellen Dienst handeln würde, sondern Jeder freien Zugang zum Web und dessen Quellcode haben würde. Es zeigte sich jedoch bald, dass das CERN keine längerfristige Verantwortung für das Web übernehmen wollte, schließlich handelte es sich um ein Physik-Institut. Berners-Lee war allerdings in Kontakt mit dem MIT, für welches er 1994 das CERN verließ, um dort das W3C) zu gründen (vgl. World Wide Web Foundation, o.J., History of the Web).
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Abbildung 2.5: Meilensteine in der Entstehung des Weorld Wide Webs (eigene Darstellung)
2.3 World Wide Web Consortium
Das noch heute bestehende W3C kann neben dem CERN, in gewisser Weise, als die Brutstätte des Webs angesehen werden - seine Aufgabe ist es nämlich bis heute, das Web zu seinem vollen Potenzial zu führen und auf dem Weg dorthin durch die Erstellung von Web Standards zu begleiten. Geleitet durch seinen Schöpfer sowie den Geschäftsführer Jeffrey Jaffe, hat das W3C es sich vor allem zur Aufgabe gemacht, verschiedene Web-Technologien zu standardisieren (vgl. W3C, o.J., About W3C).
Bei der Verfolgung dieser Ziele, orientiert es sich an verschiedenen Grundlagen und Prinzipien:
- Dezentralisierung: Es gibt keine zentrale Autorität, die das Onlinestellen von Beiträgen gestattet. Webseiten können ohne eine Prüfungseinrichtung veröffentlicht werden.
- Keine Diskriminierung: Das Prinzip der Netzneutralität (siehe auch Abschnitt 3.1.1).
- Bottom-Up-Programmierung: Das Programmieren ist nicht einer kleinen Expertengruppe vorbehalten, sondern Jeder kann sich an den Inhalten des Webs beteiligen.
- Universalität: Alle über das Web verbundenen Computer müssen über die gleichen Protokolle kommunizieren, unabhängig von verwendetem Gerät oder dem Ort.
- Konsens: Bei der Standardisierung von Webtechnologien kann sich jeder in einem transparenten Prozess beteiligen. Durch diese Vorgehensweise wird der notwendige Konsens in der Nutzung der universellen Standards erreicht (vgl. World Wide Web Foundation, o.J., History of the Web).
Neben diesen Prinzipien verfolgt das W3C noch weitere Ziele. Eines ist zum Beispiel die Schaffung universeller Zugangsmöglichkeiten (siehe auch Abschnitt 3.1.3), sodass alle Menschen, unabhängig von ihrer Hard- und Software und besonders unabhängig von ihrer Herkunft oder anderen personenbezogenen Faktoren, auf das Web zugreifen können. Auch möchte das W3C ein semantisches Web (siehe auch Abschnitt 3.2.2) schaffen, sodass die im Web verwendeten Begriffe nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von Computern verstanden werden können. Dies kann dazu beitragen, dass Menschen im Web schneller das finden, was sie suchen. Da es sich beim Web, im Gegensatz zu einer einfachen Zeitschrift, um ein interaktives Medium handelt, wo Kollaboration gefördert werden soll, versucht das W3C ein Web des Vertrauens zu schaffen. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, die Interoperabilität beizubehalten, sodass Nutzer die Software und Browser ihrer Wahl verwenden können und dank den offenen Programmiersprachen und Protokollen des Webs stets problemlos auf dieses zugreifen können. Mit dem weiteren Ziel der Entwicklungsfähigkeit möchte das W3C darauf hinweisen, dass das heutige Web schon morgen nicht mehr seinen Anforderungen entsprechen könnte und daher die Fähigkeit beibehalten muss, stets weiterentwickelt werden zu können. Schließlich möchte die Organisation ebenfalls dazu beitragen, die Attraktivität des Webs zu steigern, indem es die Bereitstellung verschiedenster Multimedia -Inhalte wie Videos, 3D-Effekte und Animationen ermöglicht (vgl. W3C Deutschland/Österreich, 2013, W3C in sieben Punkten).
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