Stereotype und Vorurteile können zu großen gesellschaftlichen Problemen führen. Vor allem wenn sie an ein breites Publikum gerichtet werden, kann es zu einer gnadenlosen Verallgemeinerung von Menschen kommen, was unbedingt vermieden werden sollte. Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Jugendtheatertext Ehrensache von Lutz Hübner. Der Verfasser dieses Bühnenstücks thematisiert in seinem Drama das alltägliche Leben türkischer Jugendlicher in Deutschland, das von einem Spannungsverhältnis von Glauben und Tradition einerseits und modernen Lebensstilen andererseits geprägt ist. Zu kritisieren ist, dass sich der Autor verschiedener Stereotype bedient, die mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beitragen, dass es zu einer Verallgemeinerung von Menschen kommen kann. Es stellt sich daher die Frage, welche stereotypen Bilder von Lutz Hübner für die Konzeption seines Werkes genutzt werden und welches Ausmaß sie hierbei annehmen. Diese Frage ist von großem Interesse, weil hierdurch zunächst belegt werden kann, dass der Autor in seinem Werk allgemein mit Stereo- typen arbeitet, aber auch dass diese Stereotype gezielt verwendet werden, um einen bestimmten Effekt bei den Rezipienten zu erzielen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird die Fabel des Dramas vorgestellt. Des Weiteren werden Informationen zum Autor und zur Aufführungshistorie des Bühnenstücks gegeben. Darauf aufbauend, widmet sich der zweite Teil der terminologischen Klärung verschiedener Begriffe, die eng miteinander in Verbindung stehen. Es soll an dieser Stelle nicht nur aufgezeigt werden, dass Stereotype und Vorurteile voneinander zu unterscheiden sind, sondern auch, dass diese zwei Aspekte verheeren- de Folgen haben können. Im Hauptteil wird zunächst die Vorgehensweise für die Analyse erläutert. Mit Hilfe der sechs häufigsten Stereotype über in Deutschland lebende Türken und der Figurencharakterisierung von Manfred Pfister sollen dann die stereotypen Bilder des Dramas herausgefiltert werden. Mit einem Fazit und einer kurzen Schlussbemerkung werden dann die Ergebnisse der Arbeit resümiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Werk
- Die Fabel
- Der Autor
- Aufführungshistorie
- Das Werk im Kontext von Stereotyp, Vorurteil und Rassismus
- Stereotyp
- Vorurteil
- Rassismus
- Textuntersuchung des Dramas
- Vorgehensweise
- Stereotype über Türken in Deutschland
- Figurencharakterisierung nach Manfred Pfister
- Analyse des Textes
- Türken pflegen eine intensive familiäre Bindung
- Türkische Männer sind Machos
- Türken lassen sich im Alltag vom Glauben leiten
- Türken sind kriminell
- Türkische Männer bewachen ihre Frauen
- Türken sind Islamisten und Terroristen
- Vorgehensweise
- Fazit und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert das Drama „Ehrensache“ von Lutz Hübner. Der Autor thematisiert darin das Leben türkischer Jugendlicher in Deutschland und die Spannungen zwischen Glauben, Tradition und modernen Lebensstilen. Die Arbeit untersucht, ob der Autor Stereotype nutzt, die zu Verallgemeinerungen über Türken führen können.
- Die Verwendung von Stereotypen über Türken in Hübners Drama
- Die Verbindung von Stereotypen und Vorurteilen
- Die potentielle Gefahr der Förderung von Rassismus durch das Werk
- Die Analyse der Figurencharakterisierung im Hinblick auf Stereotypen
- Die Einordnung des Dramas in den Kontext der deutschen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des Dramas „Ehrensache“ im Hinblick auf Stereotype und Vorurteile beleuchtet. Anschließend wird das Werk selbst vorgestellt, inklusive einer Zusammenfassung der Fabel, Informationen zum Autor Lutz Hübner und der Aufführungshistorie des Stückes.
In Kapitel 3 werden die Begriffe Stereotyp, Vorurteil und Rassismus definiert und ihre Beziehungen zueinander dargestellt. Es wird analysiert, wie diese Aspekte mit dem Werk „Ehrensache“ verbunden sind, insbesondere in Bezug auf die Figurencharakterisierung.
Kapitel 4 widmet sich der detaillierten Textuntersuchung des Dramas. Hier werden die häufigsten Stereotype über Türken in Deutschland vorgestellt und mithilfe der Figurencharakterisierung nach Manfred Pfister die stereotypen Bilder in „Ehrensache“ herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Stereotyp, Vorurteil, Rassismus, Türkische Kultur, Islam, Ehre, Macho, Kriminalität, Jugendtheater, „Ehrensache“, Lutz Hübner, Figurencharakterisierung, Manfred Pfister.
- Arbeit zitieren
- Mahmud Tunc (Autor:in), 2018, Stereotype und Vorurteile in Lutz Hübners "Ehrensache", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450871