Diese Masterarbeit zeigt aus der Perspektive des Projektumfelds, der Führung und Zusammenarbeit und aus Sicht der Business Analysten auf, was Komplexität bedeutet, was sie ausmacht und von anderen Systemkontexten unterscheidet. Dabei werden perspektivengerecht die damit entstehenden Herausforderungen beleuchtet und interdisziplinär benötigte Eigenschaften der Business Analysten und der Führungs- und Zusammenarbeitsmodelle für die Regulierung von Komplexität definiert.
Diese Masterarbeit stellt ein innovatives Praxismodell vor, das für die Perspektiven Business Analyse, Führung und Zusammenarbeit neuartige Vorgehensmodelle vorstellt, um erfolgreich die uns umgebende Komplexität erkennen und regulieren zu können.
Business Analysten haben über die letzten gut 30 Jahre branchenübergreifend die Wichtigkeit ihrer Funktion eines Brückenbauers aufgezeigt. Das Berufsbild hat sich in dieser Zeit standardisiert, best practices wurden erkoren und damit hat sich das Berufsbild auch professionalisiert. In jüngster Vergangenheit wird die Funktion des Business Analysten durch neuartige Rollen bedrängt. Die neuen Rollen bringen neue Kenntnisse aus Ausbildungen, die so wichtige Nähe zum Kunden und ein neues Verständnis von Zusammenarbeit, die beim klassisch-methodisch ausgebildeten Business Analysten vermisst werden.
Die Business Analysten werden zudem noch von einem Phänomen bedrängt, das in unserer heutigen Welt immer offensichtlicher wird: Mitarbeitende sprechen von einer sich immer schneller verändernden Welt, der stetig ansteigenden Kadenz von Umsetzungszyklen und von immer neuartigeren Veränderungen. Bei diesem Phänomen sprechen wir von Komplexität. Komplexität wird oft als Schlagwort verwendet und gerne mit hoher Kompliziertheit verwechselt. Dabei unterscheidet sich Komplexität massgeblich von Kompliziertheit. Wir beginnen zu begreifen, dass sich eine komplexe Welt mit ihren Herausforderungen nicht mehr mit den bisherigen Instrumenten regulieren lässt. Dies betrifft die Business Analysten genauso wie Linien- und Projektführung sowie Modelle der Zusammenarbeit. Bisherige Führungsdimensionen versagen, obwohl sie bei gleichen Geführten identisch angewendet werden. Bisherige Zusammenarbeitsmodelle und Vorgehensweisen führen zu hoher Ineffizienz, da komplexe Systeme mit nichts Bisherigem vergleichbar sind und nach einer neuartigen Form des Vorgehens, der Führung und der Zusammenarbeit verlangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Motivation, Ausgangslage und Forschungsfrage
- 1.2 Aufbau und Struktur dieser Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Projektumfeld
- 2.2 Führung und Zusammenarbeit in Projekten
- 2.3 Persönliche Eigenschaften
- 3 Methodische Vorgehensweise
- 3.1 Forschungsdesign
- 3.2 Sekundärforschung
- 3.3 Fokusgruppe mit BA-Experten
- 3.4 World-Café mit BA
- 4 Forschungsresultate aus der Literatur
- 4.1 Komplexität im Projektumfeld
- 4.2 Führung in Projekten
- 4.3 Zusammenarbeit in Projekten
- 4.4 Persönliche Eigenschaften
- 5 Forschungsresultate der Fokusgruppe und des World-Cafés
- 5.1 Gegenüberstellung des divergierenden Teils
- 5.2 Voten zu den Hypo- und Antithesen
- 6 Konklusionen aus der Forschung
- 6.1 Projektumfeld
- 6.2 Führung und Zusammenarbeit in Projekten
- 6.3 Persönliche Eigenschaften
- 7 Das Komplexpektiven Praxismodell
- 7.1 Übersicht des Praxismodells
- 7.2 Persönliche Eigenschaften des BA
- 7.3 Führungsperspektive
- 7.4 Zusammenarbeit
- 7.5 Fazit des Praxismodells
- 7.6 Weitere Forschungsfelder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Komplexität für klassische, methodisch-zentriert ausgebildete Business Analysten (BA) in der heutigen Arbeitswelt, speziell in der Finanzbranche, ergeben. Die Arbeit analysiert, wie BA mit diesen Herausforderungen umgehen können und welche persönlichen Ressourcen sie für die Regulierung von Komplexität benötigen. Das Ziel ist es, ein praxisbezogenes Vorgehensmodell zu entwickeln, mit dem BA erfolgreich mit Komplexität umgehen können und ihre Schlüsselrolle in Unternehmen und Projekten weiterhin wahrnehmen können.
- Entwicklung des Projektumfelds in der Finanzbranche
- Komplexität im Projektumfeld
- Transformationale Führung und Empowerment
- Resilienz und Selbstwirksamkeit des BA
- Zusammenarbeit und geteilte Führung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Motivation der Autoren, die Ausgangslage und die Forschungsfrage. Das Kapitel „Theoretische Grundlagen“ beschreibt die relevanten Theorien zum Projektumfeld, Führung und Zusammenarbeit sowie zu den persönlichen Eigenschaften des BA. In „Methodische Vorgehensweise“ wird das Forschungsdesign sowie die Durchführung der Sekundärforschung, der Fokusgruppe und des World-Cafés erläutert. Das Kapitel „Forschungsresultate aus der Literatur“ fasst die zentralen Erkenntnisse aus den wissenschaftlichen Studien zusammen. Die Forschungsresultate der Fokusgruppe und des World-Cafés werden in einem weiteren Kapitel präsentiert. „Konklusionen aus der Forschung“ beleuchtet die wichtigsten Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Forschungsansätzen. Das „Komplexpektiven Praxismodell“ beschreibt ein innovatives Modell zur Regulierung von Komplexität aus den Perspektiven des BA, Führung und Zusammenarbeit. Das Praxismodell enthält konkrete Massnahmen und Messinstrumente, um die Effektivität des Modells in der Praxis zu überprüfen.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit behandelt die Themen Komplexität, Business Analyse, Projektumfeld, Führung, Zusammenarbeit, Resilienz, Selbstwirksamkeit, Transformationale Führung, Empowerment, Motivation, agile Projektvorgehensweisen und das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM).
- Arbeit zitieren
- Silvio Zampiero (Autor:in), Cyrill Striedner (Autor:in), 2018, Herausforderungen von klassisch methodisch-zentriert ausgebildeten Business Analysten im heutigen komplexen Arbeitsumfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450921