Die Preise für Immobilien in Deutschland steigen kontinuierlich auf einem stabilen Niveau an. Dabei sind nicht nur begehrte Städte von der positiven Preisentwicklung betroffen, sondern weit darüber hinaus auch weniger gefragtere Regionen. Auf der anderen Seite verfolgt die Europäische Zentralbank seit Jahren die Politik der Niedrigzinsen, die insbesondere seit der Finanzkrise von diversen Ankaufprogrammen erweitert wurde.
Einen Zusammenhang zwischen Geldpolitik und Entwicklung der Immobilienpreise ist dabei klar abzuleiten. Viele verzinste Sparprodukte laufen aus und die niedrigen Zinsen machen eine neue Anlage weniger attraktiv. Aktien kommen als Anlage für viele Deutsche immer noch nicht in Frage, da sie nicht den Ruf einer sicheren Anlage genießen. Aus diesem Grund ist die Nachfrage nach Wohnungen wie auch nach Häusern, die als vermeintlich sichere Anlagen gesehen werden, gestiegen. Ob die aktuelle Preissteigerung der Weg in eine Spekulationsblase ist, ist eine Frage, mit der sich die Medienlandschaft tagtäglich beschäftigt.
Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell ein überhitzter Immobilienmarkt zu Preisblasen führen kann und die Finanzstabilität stark ins Wanken bringen kann. In den letzten 20 Jahren ist das Risiko einer Preisblase auf dem deutschen Immobilienmarkt eher zu vernachlässigen gewesen. Laut der Deutschen Bundesbank folgen die Preise auf dem Immobilienmarkt Deutschland bis 2010 einer Seitwärtsbewegung. Während in anderen Ländern in Europa wie auch den USA die Preise exorbitant gestiegen sind, folgen in Deutschland die Preise erst seit 2010 einem kontinuierlichen Preisanstieg.
Die Geldpolitik spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Wie kann in Zukunft das Risiko einer Überhitzung wirksam mit Hilfe von geldpolitischen Instrumenten der Europäischen Zentralbank wie auch der Deutschen Bundesbank minimiert werden? Wie stellt sich der deutsche Immobilienmarkt im Zusammenspiel mit Europa auf? Was besagt der aktuelle Stand im Euroraum, hat die EZB die instrumentalen Mittel, um die Gefahr eines Kollaps der Märkte zu minimieren? Hat Europa aus Zeit der Finanzkrise Schlüsse gezogen, um eine erneute Banken- und die daraus resultierende Finanzkrise zu vermeiden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Motivation
- Ziel und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Ziele und Strategien der Europäischen Zentralbank (EZB)
- Zwei-Säulen-Strategie
- Offenmarktgeschäfte
- Mindestreserven
- Ständige Fazilitäten
- Aktueller geldpolitischer Kurs der EZB
- Der Immobilienmarkt in Deutschland
- Marktmerkmale und Besonderheiten des Immobilienmarktes
- Determinanten der Immobiliennachfrage
- Determinanten des Immobilienangebots
- Charakteristiken des deutschen Immobilienmarktes
- Kennzahlen zur Bewertung von Immobilienmärkten
- Definition von Preisblasen auf dem Immobilienmarkt
- Auswirkung der Geldpolitik auf Immobilienpreise
- Relevanz der Immobilienpreise für Zentralbanken
- Transmissionskanäle der EZB
- Klassischer Zinskanal
- Konsum- und Vermögenskanal
- Kreditkanal
- q-Kanal
- Konjunkturelle Entwicklung
- Konsequenz aus Niedrigzinsumfeld
- Zusammenhang von Preisblasen und Geldpolitik
- Identifikation von Immobilienblasen
- User Cost of Housing
- Einführung eines Vermögenspreisindizes
- Maßnahmen zur Preisstabilisierung am Immobilienmarkt
- Präventive Maßnahmen
- Makroprudenzielle Maßnahmen
- Quantitative Analyse
- Vergleich mit europäischen Immobilienmärkten
- Preisblasenbildung am Beispiel von Spanien
- Auswirkung der makroprudenziellen Instrumente
- Vergleich der Eurozone an ausgewählten Indikatoren
- Analyse der geldpolitischen Maßnahmen der EZB und deren Transmissionskanäle auf den Immobilienmarkt
- Bewertung der Relevanz von Immobilienpreisen für die Geldpolitik und die Identifikation von Preisblasen
- Untersuchung der Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds auf den deutschen Immobilienmarkt
- Bewertung von Maßnahmen zur Preisstabilisierung am Immobilienmarkt, einschließlich makroprudenzieller Instrumente
- Vergleich des deutschen Immobilienmarktes mit anderen europäischen Märkten
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Problemstellung und Motivation der Arbeit ein. Es werden die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit erläutert, sowie der Aufbau der Arbeit dargestellt.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele und Strategien der Europäischen Zentralbank (EZB), insbesondere die Zwei-Säulen-Strategie, Offenmarktgeschäfte, Mindestreserven, ständige Fazilitäten und den aktuellen geldpolitischen Kurs der EZB. Weiterhin werden die wichtigsten Merkmale des deutschen Immobilienmarktes und die Determinanten von Angebot und Nachfrage im Detail vorgestellt.
- Auswirkung der Geldpolitik auf Immobilienpreise: Dieses Kapitel analysiert die Relevanz der Immobilienpreise für die Geldpolitik und untersucht die Transmissionskanäle der EZB, die auf den Immobilienmarkt wirken. Es werden die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds auf den Immobilienmarkt sowie die Verbindung zwischen Preisblasen und Geldpolitik untersucht.
- Quantitative Analyse: Dieses Kapitel untersucht die Preisentwicklung des deutschen Immobilienmarktes und analysiert die Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen der EZB auf die Immobilienpreise. Es werden Kennzahlen zur Bewertung des Immobilienmarktes und Indikatoren zur Identifikation von Preisblasen vorgestellt.
- Vergleich mit europäischen Immobilienmärkten: Dieses Kapitel vergleicht den deutschen Immobilienmarkt mit anderen europäischen Märkten, insbesondere mit Spanien. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Märkte sowie die Auswirkungen von makroprudenziellen Instrumenten auf die Preisentwicklung in Spanien dargestellt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Immobilienpreise in Deutschland. Sie analysiert, inwieweit die geldpolitischen Maßnahmen der EZB zu einer Preisblasenbildung am deutschen Immobilienmarkt beitragen und wie die EZB und andere Akteure die Preisstabilität am Immobilienmarkt gewährleisten können.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Auswirkungen der Geldpolitik der EZB auf die Immobilienpreise in Deutschland. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Geldpolitik, EZB, Immobilienpreise, Preisblasen, Transmissionskanäle, Niedrigzinsumfeld, makroprudenzielle Maßnahmen, Eurozone, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Julia Zörrer (Autor:in), 2018, Die Auswirkung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auf die Immobilienpreise in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451253