„Das Theater ist Wirklichkeit und diese Theater“. Mit diesem Zitat bezieht sich Nägele auf die Theateraufführungen innerhalb Manns „Untertan“ und lässt damit anklingen, dass das Theater in Bezug auf die Romanwirklichkeit eine wichtige Rolle spielt. So stellt das Theater in Manns Werk ein zentrales Motiv dar.
Es finden sich nicht nur zwei Aufführungen – „Die heimliche Gräfin“ und „Lohengrin“ – innerhalb des Romans wieder, vielmehr prägt der Theatertopos dessen Gesamtstruktur. Er dient zudem als analytische Kategorie der Gesellschaft bzw. als „Schlüsselkategorie“, um die Gesellschaft zu deuten. Werkübergreifend konnte Karl Lemke als erster auf die grundlegende Bedeutung der Theateraufführungen in Manns Romanen hinweisen, die das Geschehen komprimiert darstellen und zu ihrer Auslegung beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Persönlichkeitsinszenierung
- Kalkulierte Besetzung des Stücks
- Rollenverständnis des Publikums
- Theater als Schauplatz politischer und gesellschaftlicher Belange
- Scheinmoral der Gesellschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Theateraufführung "Die heimliche Gräfin" in Thomas Manns Roman "Untertan" und analysiert deren Funktion innerhalb des Gesamtkontextes. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Rolle des Theaters als Spiegelbild der gesellschaftlichen Strukturen und Normen der Zeit. Die Arbeit beleuchtet dabei insbesondere die Frage, wie die Theateraufführung von den Besuchern als Mittel zur Inszenierung der eigenen Persönlichkeit genutzt wird, welche Rolle die kalkulierte Besetzung des Stücks spielt und wie das Publikum die Charakterdarstellungen der Schauspieler auf ihre wirkliche Persönlichkeit projiziert.
- Die Inszenierung der eigenen Persönlichkeit im Kontext der Theateraufführung
- Die kalkulierte Besetzung des Stücks im Hinblick auf gesellschaftliche Beziehungen
- Die Verschwimmenden Grenzen zwischen Romanwirklichkeit und Bühnenhandlung
- Das Theater als Plattform für politische und gesellschaftliche Interessen
- Die Scheinmoral der Gesellschaft als Spiegelbild in der Theateraufführung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz der Theateraufführung "Die heimliche Gräfin" im Kontext von Thomas Manns Roman "Untertan".
- Persönlichkeitsinszenierung: Dieser Abschnitt analysiert, wie die Besucher des Stücks das gesellschaftliche Ereignis zur eigenen Inszenierung nutzen und inwieweit die Besetzung des Stücks auf gesellschaftliche Verbindungen zurückzuführen ist.
- Kalkulierte Besetzung des Stücks: Dieser Abschnitt beleuchtet, wie die Besetzung der Theateraufführung gesellschaftlichen Zwecken und Beziehungen folgt und dementsprechend kalkuliert ist.
- Rollenverständnis des Publikums: Dieser Abschnitt untersucht, wie das Publikum die Charakterdarstellungen der Schauspieler auf ihre wirkliche Persönlichkeit projiziert und die Bühnenhandlung mit der Romanwirklichkeit vermischt.
- Theater als Schauplatz politischer und gesellschaftlicher Belange: Dieser Abschnitt beleuchtet, wie das Theaterstück gesellschaftliche Zwecke erfüllt und als Plattform für politische und gesellschaftliche Interessen genutzt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Theater im Roman "Untertan" von Thomas Mann. Die Schlüsselwörter sind: Theater, "Die heimliche Gräfin", Persönlichkeitsinszenierung, Besetzung, Rollenverständnis, gesellschaftliche Beziehungen, politische Interessen, Scheinmoral, Romanwirklichkeit, Bühnenhandlung, Thomas Mann.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Die Funktion der Theateraufführung "Die heimliche Gräfin" in Heinrich Manns "Untertan", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451354