Attisch weißgrundige Lekythen sind eine Sondergattung in der Keramikproduktion. Aus diesem Grunde soll einleitend etwas über die Forschungsgeschichte, die Geschichte der Lekythos und der wichtigsten Malern gesagt werden. Der Schwerpunkt in dieser Arbeit soll jedoch, wie der Titel bereits verrät, auf den begräbniskontextualen Darstellungen der Lekythen liegen. Der dabei für die Betrachtung relevante Zeitraum erstreckt sich von 470 v. Chr. bis 400 v. Chr., d.h. vom Beginn der Begräbnisdarstellungen bis zum Verschwinden der weißgrundigen Lekythen. Der Betrachtungsraum, d. h. die Fundorte weißgrundiger Lekythen sind regional sehr beschränkt. Kaum eine Lekythos wurde außerhalb Attikas oder Eretrias gefunden, da es v. a. dort Bestattungssitte war diese Gefäße mit in das Grab zu geben. Sie stammen zumeist vom Kerameikos oder aber vom Syntagma Friedhof in Athen. Hinzu kommen noch einige Fundplätze auf Sizilien, wo mit die frühesten entdeckt worden und in Makedonien, wo v. a. Pydna und Vergina zu nennen sind. Hier jedoch kam den Lekythen wohl eher eine besondere Rolle als importiertes Luxusgut zu, das nicht zwangsläufig für den Totenkult von Nöten war.
Die Fragen die es dabei zu betrachten und zu beantworten gilt sind von großer Zahl und mussten, damit der Rahmen dieser Arbeit nicht gesprengt wird, reduziert werden. Die wichtigsten sind meines Erachtens: Was wurde wann dargestellt? Gibt es Kontinuitäten der einzelnen Darstellungsformen oder ändern sie sich im Laufe der Zeit? Ist ein Bezug zu attischen Begräbnisritualen der klassischen Zeit zu sehen? Sind die Darstellungen realistisch oder doch eher kanonisiert und unrealistisch?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
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- Forschungsgeschichte
- Geschichte der Lekythos
- Lekythenmaler
- Bestattungssitten klassischer Zeit
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- Die Geleiter der Seele
- Charon
- Hermes Chthonios
- Hypnos und Thanatos
- Prothesis
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- Besuche am Grab
- Opfergaben
- Grabmonumente
- Darstellungen der frühen Phase
- Darstellungen der mittleren und späten Phase
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- Fazit
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit den begräbniskontextualen Darstellungen auf attisch-weißgrundigen Lekythen der klassischen Zeit (470 - 400 v. Chr.). Ziel ist es, die Entwicklung der Darstellungen zu analysieren, ihre Bedeutung im Kontext attischer Bestattungssitten zu untersuchen und die Frage nach ihrer Realitätsnähe zu diskutieren.
- Entwicklung der Darstellungsformen auf attisch-weißgrundigen Lekythen
- Bedeutung der Darstellungen im Kontext attischer Begräbnisrituale
- Beziehung zwischen den Darstellungen und realen Bestattungspraktiken
- Untersuchung der künstlerischen Gestaltung und Realitätsnähe der Darstellungen
- Bedeutung der Lekythen als Ausdruck von religiösen und sozialen Vorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1 bietet eine Einführung in die Thematik der Arbeit. Es werden die Forschungsgeschichte, die Geschichte der Lekythos sowie die wichtigsten Maler weißgrundiger Lekythen beleuchtet. Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung der Lekythen im Totenkult der klassischen Zeit und stellt die wichtigsten Fragen der Arbeit vor.
Kapitel 2 befasst sich mit den Bestattungssitten der klassischen Zeit in Attika. Die Beschreibung der Begräbnisrituale liefert den Kontext für die Interpretation der Darstellungen auf den Lekythen.
Kapitel 3 widmet sich den begräbniskontextualen Darstellungen auf den Lekythen. Es werden die unterschiedlichen Motivgruppen, wie die Geleiter der Seele, die Prothesis und die Besuche am Grab, analysiert und in Beziehung zu den Bestattungssitten der klassischen Zeit gesetzt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Attisch-weißgrundige Lekythen, klassische Zeit, Begräbniskontextuale Darstellungen, Totenkult, Bestattungssitten, Charon, Hermes Chthonios, Hypnos, Thanatos, Prothesis, Grabmonumente, Opfergaben, Grabbesuche.
- Arbeit zitieren
- Martin Richter (Autor:in), 2012, Keramik des Todes. Begräbniskontextuale Darstellungen auf attisch-weißgrundigen Lekythen der klassischen Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451404