Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer Herkulesaufgabe und leidet bereits zum jetzigen Zeitpunkt unter einem enormen Pflegenotstand. Regelmäßig weisen Zeitschriften und Verbände in Artikeln wie „Schluss mit Schwester“ (Straßmann 2014), „Pfleger warnen vor Kollaps in der Altenversorgung“ (Becker 2015) oder „Sparwahn in deutschen Kliniken, Der Pflegenotstand hat tödliche Folgen“ (Lill 2015) auf die aktuelle Situation hin. Einige Krankenhäuser geraten in finanzielle Schieflage und kämpfen um das Überleben. Unsere Ärzte kommen wenig nach und wandern häufig in die Schweiz oder andere Länder aus, da sie dort vermeintlich bessere Arbeitsbedingungen zu einer höheren Bezahlung erwarten. Auch darauf weisen Artikel wie „Ärztemangel, Die Mediziner zieht es ins Ausland“ (Hajo 2007) oder „Mediziner, Flucht ins Ausland“ (Ilg 2010) regelmäßig hin. Es handelt sich hierbei um ein Problem, welches bereits seit Jahren besteht und sich innerhalb vieler Jahrzehnte entwickelt hat. Doch wie könnte dieses Problem gelöst werden? Häufig werden Reformen erlassen, die den Personalnotstand in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen bekämpfen sollen und die Situation der Mitarbeiter und Bewohner bzw. Patienten verbessern sollen. Aufgrund der genannten Schlagzeilen kann davon ausgegangen werden, dass diese Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt keine ausreichende Wirkung zeigen. Möglicherweise könnte hier eines der ältesten Prinzipien des Lernens greifen: Lernen von Vorbildern. Bereits im Kleinkindesalter ahmen Menschen das Verhalten ihrer Eltern oder anderer Menschen in ihrer Umgebung nach. Im Management und der Wirtschaft wird dieses Vorgehen als Benchmarking bezeichnet und beschreibt das „Lernen von den Besten“ (Schreyögg/ Koch 2007). Fraglich ist ob Benchmarking lediglich ein Prinzip der Wirtschaft ist, oder ob es auch auf die öffentliche Verwaltung übertragen werden kann. Das o.g. Beispiel des Pflegenotstandes beschreibt eine deutschlandweite Problematik. Da die Aufgaben der Kommunalverwaltungen und übergeordneten Kreis- und Landesverwaltungen ebenso untereinander vergleichbare Aufgaben haben, lässt sich hier eine gewisse Ähnlichkeit erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Strategieprozess und Benchmarking
- 2.1 Der Strategieprozess
- 2.2 Benchmarking im Überblick
- 3. Die Strategie des Benchmarkings im Detail
- 4. Nutzen und Einsatzgebiete des Benchmarkings für die öffentliche Verwaltung
- 4.1 Einsatzgebiete und Anwendbarkeit des Benchmarkings im öffentlichen Sektor
- 4.2 Nutzen des Benchmarkings für die öffentliche Verwaltung
- 5. Grenzen des Benchmarkings
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einsatzmöglichkeiten und Limitationen von Benchmarking im Strategieprozess der öffentlichen Verwaltung. Sie beleuchtet den Strategieprozess selbst und das Instrument des Benchmarkings, analysiert dessen Anwendbarkeit im öffentlichen Sektor und bewertet seinen Nutzen und seine Grenzen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Anwendung von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung zu schaffen.
- Strategieprozess in der öffentlichen Verwaltung
- Benchmarking als Managementinstrument
- Einsatzmöglichkeiten von Benchmarking im öffentlichen Sektor
- Nutzen und Vorteile von Benchmarking für die öffentliche Verwaltung
- Grenzen und Limitationen von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Pflegenotstand in Deutschland als Ausgangspunkt für die Untersuchung. Sie stellt die Problematik der Personalnot in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen dar und argumentiert, dass bestehende Reformen unzureichend sind. Das Konzept des Benchmarkings als "Lernen von den Besten" wird eingeführt und die Frage nach der Übertragbarkeit dieses Prinzips auf die öffentliche Verwaltung gestellt. Die Arbeit formuliert zentrale Forschungsfragen bezüglich der Einsatzgebiete, des Nutzens und der Grenzen des Benchmarkings im öffentlichen Sektor.
2. Strategieprozess und Benchmarking: Dieses Kapitel erläutert die Grundlagen des Strategieprozesses und des Benchmarkings. Der Strategieprozess wird als Maßnahmen zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs definiert, wobei in der öffentlichen Verwaltung Ziele wie Bedarfsdeckung, Nachfrageentwicklung und Bürokratieabbau im Vordergrund stehen. Benchmarking wird als "Lernen von den Besten" beschrieben, das die Identifizierung von Problemfeldern und Leistungslücken durch den Vergleich mit anderen Organisationen ermöglicht. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse der Einsatzmöglichkeiten und Limitationen von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung.
3. Die Strategie des Benchmarkings im Detail: Dieses Kapitel beschreibt das Managementinstrument Benchmarking detailliert. Es wird als Bestandteil eines strategischen Planungsprozesses positioniert, der flexibel an die jeweilige Situation anpassbar ist. Die Vielfältigkeit der Untersuchungsobjekte (Produkte, innerbetriebliche Strukturen, Dienstleistungen, Prozesse) wird hervorgehoben. Das Kapitel bereitet den Weg zur Analyse der Vor- und Nachteile von Benchmarking im öffentlichen Sektor, indem es das Instrument selbst eingehend darstellt.
4. Nutzen und Einsatzgebiete des Benchmarkings für die öffentliche Verwaltung: Dieses Kapitel beleuchtet die konkreten Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung. Es analysiert die Anwendbarkeit des Instruments auf den öffentlichen Sektor und hebt den Nutzen hervor, der sich aus der Identifizierung von Best Practices und der Optimierung von Abläufen ergibt. Es wird auf die spezifischen Herausforderungen und Chancen von Benchmarking in einem Umfeld mit Dienstleistungscharakter und möglicher Monopolstellung eingegangen. Dieser Abschnitt vermittelt ein detailliertes Bild des Nutzens, den Benchmarking für die öffentliche Verwaltung bieten kann.
5. Grenzen des Benchmarkings: Kapitel 5 widmet sich den Limitationen von Benchmarking. Es identifiziert potenzielle Herausforderungen bei der Anwendung des Instruments im öffentlichen Sektor und analysiert kritische Faktoren, die den Erfolg von Benchmarking-Projekten beeinflussen können. Dieser Abschnitt bietet eine ausgewogene Betrachtung, indem er sowohl den Nutzen als auch die Grenzen von Benchmarking beleuchtet.
Schlüsselwörter
Benchmarking, Strategieprozess, öffentliche Verwaltung, Nutzen, Limitationen, Best Practices, Leistungsvergleich, Prozessoptimierung, Dienstleistungsmanagement.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert die Anwendung von Benchmarking im Strategieprozess der öffentlichen Verwaltung. Es untersucht die Einsatzmöglichkeiten und Limitationen von Benchmarking, beleuchtet den Strategieprozess und das Instrument des Benchmarking selbst, analysiert dessen Anwendbarkeit im öffentlichen Sektor und bewertet seinen Nutzen und seine Grenzen. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Verständnis der Anwendung von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Schwerpunktthemen: den Strategieprozess in der öffentlichen Verwaltung, Benchmarking als Managementinstrument, die Einsatzmöglichkeiten von Benchmarking im öffentlichen Sektor, den Nutzen und die Vorteile von Benchmarking für die öffentliche Verwaltung sowie die Grenzen und Limitationen von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung.
Wie ist das Dokument aufgebaut?
Das Dokument ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Strategieprozess und Benchmarking, Die Strategie des Benchmarkings im Detail, Nutzen und Einsatzgebiete des Benchmarkings für die öffentliche Verwaltung, Grenzen des Benchmarkings und Fazit. Jedes Kapitel wird zusammengefasst, und das Dokument enthält zusätzlich ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beschreibt den Pflegenotstand in Deutschland als Ausgangspunkt der Untersuchung. Sie beleuchtet die Personalnot in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen und argumentiert, dass bestehende Reformen unzureichend sind. Das Konzept des Benchmarkings als "Lernen von den Besten" wird eingeführt, und es wird die Frage nach der Übertragbarkeit dieses Prinzips auf die öffentliche Verwaltung gestellt. Zentrale Forschungsfragen zum Einsatz, Nutzen und den Grenzen des Benchmarkings im öffentlichen Sektor werden formuliert.
Was sind die zentralen Aspekte des Strategieprozesses und des Benchmarkings im Kapitel 2?
Kapitel 2 erläutert die Grundlagen des Strategieprozesses und des Benchmarkings. Der Strategieprozess wird als Maßnahmen zur Sicherung des langfristigen Erfolgs definiert, mit Zielen wie Bedarfsdeckung, Nachfrageentwicklung und Bürokratieabbau in der öffentlichen Verwaltung. Benchmarking wird als "Lernen von den Besten" beschrieben, welches die Identifizierung von Problemfeldern und Leistungslücken durch Vergleich mit anderen Organisationen ermöglicht. Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse der Einsatzmöglichkeiten und Limitationen von Benchmarking.
Wie wird das Benchmarking im Detail beschrieben?
Kapitel 3 beschreibt Benchmarking als Bestandteil eines strategischen Planungsprozesses, flexibel an die Situation anpassbar. Die Vielfältigkeit der Untersuchungsobjekte (Produkte, innerbetriebliche Strukturen, Dienstleistungen, Prozesse) wird hervorgehoben. Das Kapitel bereitet die Analyse der Vor- und Nachteile von Benchmarking im öffentlichen Sektor vor.
Welche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Benchmarking in der öffentlichen Verwaltung werden genannt?
Kapitel 4 analysiert die Anwendbarkeit von Benchmarking im öffentlichen Sektor und hebt den Nutzen durch die Identifizierung von Best Practices und die Optimierung von Abläufen hervor. Es geht auf die Herausforderungen und Chancen von Benchmarking in einem Umfeld mit Dienstleistungscharakter und möglicher Monopolstellung ein.
Welche Grenzen des Benchmarkings werden im Dokument aufgezeigt?
Kapitel 5 identifiziert potenzielle Herausforderungen bei der Anwendung von Benchmarking im öffentlichen Sektor und analysiert kritische Faktoren, die den Erfolg von Benchmarking-Projekten beeinflussen können. Es bietet eine ausgewogene Betrachtung von Nutzen und Grenzen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Dokument?
Die Schlüsselwörter umfassen: Benchmarking, Strategieprozess, öffentliche Verwaltung, Nutzen, Limitationen, Best Practices, Leistungsvergleich, Prozessoptimierung und Dienstleistungsmanagement.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Personen, die sich mit dem Strategieprozess in der öffentlichen Verwaltung, dem Instrument des Benchmarkings und dessen Anwendung im öffentlichen Sektor auseinandersetzen. Dies umfasst beispielsweise Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung, Wissenschaftler, Studierende und alle, die an der Optimierung von Prozessen und der Verbesserung der Leistung in der öffentlichen Verwaltung interessiert sind.
- Arbeit zitieren
- Fabian Kröger (Autor:in), 2017, Benchmarking im Strategieprozess. Einsatzmöglichkeiten und Limitationen in der öffentlichen Verwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451621