Der Fokus dieser Arbeit wird auf die Betrachtung von Ästhetisierungsprozessen gelegt, dabei werden die filmtechnische Ebene, die Gegenstandsebene und die Verbindung beider durch die Mise en Scène und die Montage berücksichtigt. Medienwissenschaftlich betrachtet wird hierbei die Komposition audiovisueller Medien bezüglich ihrer letztendlichen Funktion als ein gewaltorganisierendes und -übermittelndes Medium und die mediale Wirkung auf den Betrachter.
Die Ausführungen sollen nicht den Ästhetik-Diskurs in Anlehnung an Baumgarten, Kant oder Hegel weiterführen, sondern nur soweit wie notwendig anschneiden; stattdessen sollen die von Ralf Schnell konstituierten Prinzipien der Montage-Ästhetik aus der Medienästhetik und philosophische Abhandlungen zu Ästhetisierungsprozessen von Wolfang Welsch auf zwei Spielfilme angewendet und für eine Untersuchung einer möglichen Ästhetisierung der gezeigten Gewalt benutzt werden. Dabei soll der Fokus nicht auf den sozialkritischen Aspekten der filmischen Gewalt per se liegen, sondern auf möglichen Funktionen und Konsequenzen, welche direkt aus den analysierten Gewaltinszenierungen abzuleiten sind, also das Wahrnehmbarmachen betreffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung: Ästhetisieren und Ästhetik
- Wolfgang Welsch: Ästhetisierungsprozesse
- Ralf Schnell: Medienästhetik
- Beschreibung A Clockwork Orange, Mord an der Cat Lady
- Exposition
- Mise en Scène / Interieur
- Kampfverlauf
- Kamera
- Schnitt
- Auditive Ebene
- Beschreibung 12 Years a Slave, Folterung Solomon Northups
- Einleitung und Verlauf
- Raum
- Kamera und Schnitt
- Auditive Ebene
- Analyse
- Auditive Ebene
- Interieur und Mise en Scène
- Montage
- Ästhetisierung der Gewalt?
- Von der Intention zur Wirkung: Effekte und Relevanz der Darstellung
- Die Gewalt des Filmes: Die Medium-Zuschauer-Beziehung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ästhetisierung von Gewalt in audiovisuellen Medien. Sie fokussiert auf die Inszenierung und Funktion filmischer Gewalt, insbesondere in Stanley Kubricks "A Clockwork Orange" und Steve McQueens "12 Years a Slave".
- Begriffsklärung und Analyse von Ästhetisierungsprozessen
- Untersuchung der filmischen Darstellung von Gewalt in "A Clockwork Orange" und "12 Years a Slave"
- Analyse der Zusammenhänge zwischen der Inszenierung von Gewalt und ihrer ästhetischen Wirkung
- Bewertung der möglichen Glorifizierung von Gewalt im Kontext der filmischen Inszenierung
- Beziehung zwischen filmischer Gewalt und der Wirkung auf den Zuschauer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Ästhetisierung von Gewalt in audiovisuellen Medien ein und beleuchtet die kritische Rezeption von "A Clockwork Orange". Das zweite Kapitel behandelt den Begriff der Ästhetisierung und die relevanten Theorien von Wolfgang Welsch und Ralf Schnell. In den Kapiteln drei und vier werden die filmischen Darstellungen der Gewalt in "A Clockwork Orange" und "12 Years a Slave" anhand der relevanten filmischen Mittel (Mise en Scène, Kamera, Schnitt, auditive Ebene) beschrieben und analysiert. Kapitel fünf untersucht die Funktion der filmischen Gewalt in beiden Filmen und stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Inszenierungsstrategien dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der Medienästhetik und der Ästhetisierungsprozesse, insbesondere mit filmischer Gewalt, deren Inszenierung und Rezeption. Wichtige Themen sind die Analyse von "A Clockwork Orange" und "12 Years a Slave", die Funktion von filmischen Darstellungsformen, die Beziehung zwischen Ästhetisierung und Glorifizierung, sowie die Wirkung von filmischer Gewalt auf den Zuschauer.
- Arbeit zitieren
- Ulli Armbrust (Autor:in), 2018, Ästhetisierung von Gewalt im Film. Inszenierung und Funktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451676