„In der romanischen Sprachgeschichte ist wohl kein Weg weiter als der von Rom nach Paris.“ schreibt Sergijewskij in seiner Einführung in das ältere Französisch.Damit will er ausdrücken, dass unter allen romanischen Sprache n das moderne Französisch diejenige ist, die am wenigsten Ähnlichkeit mit Latein hat. Dies hat verschiedene Gründe- zum einen die Substate der Sprachen, die vorher das heutige französische Sprachgebiet beherrschten, zum anderen die Superstrate, die nach der bereits vollzogenen Romanisierung, die von den Römern mitgebrachte Sprache immer wieder beeinflussten und somit teilweise modifizierten. Gerade das macht jedoch die Beschäftigung mit der französischen Sprachgeschichte so interessant- nachzuvollziehen, wie hat sich diese Sprache langsam vom Lateinischen zu einer eigenen Sprache entwickelt und wie ist der Sprachstand im 12./13.Jh. Doch nicht nur die französische Sprache des Mittelalters, sondern auch die Literatur, die zu dieser Zeit entstand, bietet eine große Formenvielfalt und die Beschäftigung mit ihr überaus lohnenswert. So existieren neben der höfischen Epik, wie dem roman courtois, dem roman d’antiquité oder dem chanson de geste, und der Minnelyrik der Troubadoure auch viele narrative Kurzformen. Mit einer dieser kurzen Erzählformen, der Fabel, werde ich mich in dieser Hausarbeit näher auseinandersetzten.
Zu Beginn der Arbeit werde ich den altfranzösischen Text De la vedve et del chevalier ins Deutsche übersetzten und diesen dann in Bezug auf seine sprachliche Gestaltung kommentieren. Im Anschluss möchte ich mich mit den literarischen Aspekten dieses Textes in Bezug auf seine Gattung sowie in Bezug auf seine Sinnebenen auseinandersetzen. Abschließend werde ich dann auch andere Gattungen der altfranzösischen Literatur kurz betrachten.
Im Ergebnis hoffe ich einen guten Einblick in den oben erwähnten Text werde gegeben haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersetzung des altfranzösischen Textes De la vedve et del chevalier
- Charakterisierung der Gattung und des Sinngehaltes des Textes
- Sprachliche Gestaltung des Textes in den Bereichen Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Schreibung
- Weitere Beispiele der vergleichbaren Gattung und andere Gattungen der altfranzösischen Literatur
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den altfranzösischen Text „De la vedve et del chevalier“ von Marie de France, eine Fabel aus ihrer Sammlung Ésope bzw. Ysopet. Die Arbeit befasst sich mit der Übersetzung des Textes, seiner literarischen Gattung und seinem Sinngehalt sowie mit der sprachlichen Gestaltung des Textes. Abschließend werden weitere Beispiele für die Gattung Fabel und andere Gattungen der altfranzösischen Literatur betrachtet.
- Übersetzung und Analyse des altfranzösischen Textes „De la vedve et del chevalier“
- Erläuterung der Gattung Fabel und des Sinngehalts des Textes
- Untersuchung der sprachlichen Gestaltung des Textes (Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Schreibung)
- Behandlung anderer Gattungen der altfranzösischen Literatur, wie z.B. höfische Epik, Minnelyrik
- Einblicke in die Entwicklung der französischen Sprache im 12./13. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Besonderheiten der französischen Sprachgeschichte im Kontext der romanischen Sprachen dar. Des Weiteren wird die Bedeutung der altfranzösischen Literatur für das Studium der Entwicklung der französischen Sprache und Kultur hervorgehoben.
- Übersetzung des altfranzösischen Textes De la vedve et del chevalier: Dieses Kapitel präsentiert die Übersetzung des Textes von Marie de France ins Deutsche. Die Übersetzung ermöglicht dem Leser, den Inhalt der Fabel zu verstehen und die sprachlichen Besonderheiten des altfranzösischen Textes zu erkennen.
- Charakterisierung der Gattung und des Sinngehaltes des Textes: Dieses Kapitel untersucht die Gattung der Fabel und die Besonderheiten des Textes „De la vedve et del chevalier“. Es werden Zusammenhänge mit anderen Fabelsammlungen des Mittelalters hergestellt und die Bedeutung des Textes im Kontext der altfranzösischen Literatur beleuchtet.
- Sprachliche Gestaltung des Textes in den Bereichen Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Schreibung: In diesem Kapitel wird die sprachliche Gestaltung des Textes analysiert. Die Untersuchung konzentriert sich auf die besonderen Merkmale des altfranzösischen Wortschatzes, der Grammatik, der Aussprache und der Schreibweise.
- Weitere Beispiele der vergleichbaren Gattung und andere Gattungen der altfranzösischen Literatur: Dieses Kapitel beleuchtet andere Gattungen der altfranzösischen Literatur und stellt Beispiele für vergleichbare Fabeln vor. Dies soll den Leser auf die Vielfalt der literarischen Formen im Mittelalter aufmerksam machen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der altfranzösischen Fabel, der sprachlichen Gestaltung des Textes, der Gattung Fabel, der altfranzösischen Literatur und der Entwicklung der französischen Sprache im 12./13. Jahrhundert. Zu den zentralen Themen gehören die Übersetzung und Analyse des Textes „De la vedve et del chevalier“ von Marie de France, der Vergleich mit anderen Fabelsammlungen des Mittelalters und die Einordnung der Fabel in den Kontext anderer Gattungen der altfranzösischen Literatur.
- Quote paper
- Steffi Kny (Author), 2005, Altfranzösisch und Altfranzösische Literatur am Beispiel von 'De la vedve et del chevalier' von Marie de France, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45169