„Neun Wochen fahndeten 42 Beamte der Karlsruher Autobahnpolizei nach dem Verursacher eines tragischen Verkehrsunfalls, bei dem eine Mutter und ihr Kleinkind starben. Jetzt hat die Soko ‚Raser’ einen Erfolg und der Automobilkonzern DaimlerChrysler womöglich ein ernsthaftes Problem. Ein Problem, mit dem sich auch die Konzernleitung wird beschäftigen müssen. Denn der seit Wochen gesuchte Mann, der durch massives Drängeln den tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben soll, ist gefunden. Es handelt sich um einen Mitarbeiter von Daimler Chrysler.” (Berliner Zeitung, 27. August 2003, S. 3)
Am 14. Juli 2003 fuhr ein Ingenieur des Stuttgarter Konzerns mit einem Mercedes CL 600 auf einer dicht befahrenen Autobahn und drängte bei einer Geschwindigkeit von 230 km/h einen Kleinwagen ab, dessen Insassen anschließend an einem Baum tödlich zerschellten. Man vermutet, der Fahrer war unterwegs, um den Wagen auf
Alltagstauglichkeit zu testen. Der Begriff „Alltag” muss nun wohl neu definiert werden. Der Mercedes ist der schnellste seiner Art: 626 PS und bis zu 334 km/h sollen jeden engagierten Hobby-Schumi zum Japsen bringen und seinen Alltag etwas spannender machen. Brauchen wir solche Autos wirklich? Wie kann es passieren, dass ein DaimlerChrysler-Mitarbeiter als „Raser” unter dem Verdacht der Fahrerflucht in die Schlagzeilen kommt? Und warum traut sich der Vorstand nicht zu mehr als „Kein Kommentar!”? War sich
DaimlerChrysler über den nachhaltigen Image-Schaden bewusst? Neun Wochen langes Schweigen zeugen vom Gegenteil.
Daimler Chrysler ist kein Einzelfall. Verdorbene Lebensmittel bei Coppenrath & Wiese, Zigarettenschmuggel bei Reemtsma, Stilllegung der Bohrinsel Brent-Spar von Shell - trotz der allgemeinen Kenntnis, dass das Image bzw. der gute Ruf eines Unternehmens wesentlichen Einfluss auf dessen Markterfolg hat, hat nur die Minderheit aller europäischen Unternehmen einen Plan für den Notfall und exerzieren konkretes Corporate-Identity-, Image- und Reputation-Manage-ment. Sie agieren, statt zu reagieren. Arbeiten offensiv, statt defensiv. Die Masse der anderen Unternehmen erinnert sich allerdings erst an ihr Image, wenn es bereits anfängt zu bröckeln.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Identität, Image, Reputation
- Begriffsklärung
- Das Zusammenspiel von Corporate Identity, Image und Reputation
- Der Wandel von CI, Image und Reputation im Unternehmen
- Die Bedingungen des Wandels
- Klassisches CI- und Image-Management innerhalb des Marketings
- CI- und Image-Management als Kernaufgabe der Unternehmensführung
- Fazit: Überleben in der Sinnflut
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Corporate Identity (CI), Image und Reputation für Unternehmen und analysiert deren Wandel im Kontext sich verändernder Marktbedingungen und Konsumentenerwartungen. Ziel ist es, die Bedeutung eines ganzheitlichen CI-, Image- und Reputationsmanagements aufzuzeigen und dessen strategische Relevanz für den Unternehmenserfolg herauszustellen.
- Die Begriffsklärung und Systematisierung von Corporate Identity, Image und Reputation
- Der Einfluss von CI, Image und Reputation auf den Unternehmenserfolg
- Die Herausforderungen des CI- und Image-Managements im Wandel
- Die strategische Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes
- Die Notwendigkeit proaktiven Handelns im Umgang mit Reputation
Zusammenfassung der Kapitel
Problemstellung: Die Problemstellung dieser Arbeit leitet sich aus der unzureichenden Beachtung der Faktoren Corporate Identity (CI), Image und Reputation in Unternehmen ab, trotz weitgehender theoretischer Akzeptanz. Parallel dazu wächst die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Umgang mit Werten, einschließlich der Wertevorstellungen von Unternehmen. Der zunehmende Wettbewerb, die Komplexität der Märkte und die wachsende Bedeutung emotionaler Faktoren bei Kaufentscheidungen unterstreichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes im CI-, Image- und Reputationsmanagement.
Identität, Image, Reputation – Begriffsklärung: Dieses Kapitel klärt die drei grundlegenden Begriffe Corporate Identity (CI), Image und Reputation. Es differenziert diese Begriffe und systematisiert sie in ihrer ganzheitlichen Komplexität, um eine Grundlage für die anschließende Problematisierung des Wandels der Bedeutung und Stellung des CI- und Image-Managements und der Reputation in Organisationen zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses der Begriffe, um eine solide Basis für die weiteren Kapitel zu legen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit allen verschiedenen Ansätzen der Definition wird aus Gründen der Fokussierung auf das Kernthema vermieden.
Der Wandel von CI, Image und Reputation im Unternehmen: Dieses Kapitel behandelt den Wandel von CI, Image und Reputation im Unternehmenskontext. Es analysiert die Bedingungen dieses Wandels, beleuchtet das klassische CI- und Image-Management im Marketing und schließlich die Bedeutung von CI- und Image-Management als Kernaufgabe der Unternehmensführung. Es werden die Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit der Dynamik von CI, Image und Reputation in einem sich schnell verändernden Marktumfeld diskutiert. Der Zusammenhang zwischen proaktivem Handeln und langfristigem Unternehmenserfolg wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Corporate Identity (CI), Image, Reputation, Unternehmenspersönlichkeit, Markenwert, Markterfolg, Wandel, Konsumentenverhalten, Krisenmanagement, Strategisches Management, Unternehmenskommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: [Titel des Textes einfügen]
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über die Bedeutung von Corporate Identity (CI), Image und Reputation für Unternehmen. Er analysiert den Wandel dieser drei Faktoren im Kontext veränderter Marktbedingungen und Konsumentenerwartungen und betont die strategische Relevanz eines ganzheitlichen Managements für den Unternehmenserfolg.
Welche Themen werden behandelt?
Der Text behandelt die Begriffsklärung und Systematisierung von Corporate Identity, Image und Reputation. Er untersucht den Einfluss dieser Faktoren auf den Unternehmenserfolg, die Herausforderungen des CI- und Image-Managements im Wandel und die strategische Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes. Die Notwendigkeit proaktiven Handelns im Umgang mit Reputation wird ebenfalls beleuchtet.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text gliedert sich in eine Problemstellung, die Definition der Kernbegriffe (CI, Image, Reputation), eine Analyse des Wandels von CI, Image und Reputation im Unternehmen und ein Fazit. Zusätzlich beinhaltet er ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was versteht der Text unter Corporate Identity (CI), Image und Reputation?
Der Text klärt die drei Begriffe Corporate Identity (CI), Image und Reputation und differenziert sie. Er legt dabei den Fokus auf die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses, um eine solide Basis für die weitere Analyse zu schaffen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit allen verschiedenen Ansätzen der Definition wird aus Gründen der Fokussierung auf das Kernthema vermieden.
Wie wird der Wandel von CI, Image und Reputation beschrieben?
Der Text analysiert die Bedingungen des Wandels von CI, Image und Reputation, beleuchtet das klassische CI- und Image-Management im Marketing und die Bedeutung von CI- und Image-Management als Kernaufgabe der Unternehmensführung. Er diskutiert die Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit der Dynamik dieser Faktoren in einem sich schnell verändernden Marktumfeld und den Zusammenhang zwischen proaktivem Handeln und langfristigem Unternehmenserfolg.
Welche Schlussfolgerungen zieht der Text?
Der Text betont die unzureichende Beachtung von CI, Image und Reputation in Unternehmen trotz weitgehender theoretischer Akzeptanz. Die zunehmende Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der wachsende Wettbewerb unterstreichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes im CI-, Image- und Reputationsmanagement für das Überleben in einem dynamischen Umfeld ("Überleben in der Sinnflut").
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Corporate Identity (CI), Image, Reputation, Unternehmenspersönlichkeit, Markenwert, Markterfolg, Wandel, Konsumentenverhalten, Krisenmanagement, Strategisches Management und Unternehmenskommunikation.
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- Katja Fleck (Author), 2003, Identität, Image, Reputation - Eine Systematik der drei Wirkungsdimensionen einer Unternehmenspersönlichkeit und ihres Bedeutungswandels innerhalb von Untenehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45230