Suburbanisierung im Münchner Umland


Hausarbeit, 2002

12 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. München
2.1. Räumliche und Demographische Entwicklung
2.2. Suburbanisierungsprozesse in München
2.2.1 Die erste Suburbanisierungswelle der 60er Jahre
2.2.2 Die zweite Suburbanisierungswelle der 70er Jahre
2.2.3 Entwicklung seit den 80er Jahren

3. Fazit

4. Abbildungen

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Verlagerung städtischer Funktionen und die Veränderung der räumlichen Erschließung des ländlichen Raums werden heute zumeist mit dem Begriff Suburbanisierung zusammengefasst. Darunter wird die:

"Verlagerung von Nutzungen und Bevölkerung aus der Kernstadt, dem ländlichen Raum oder anderen metropolitanen Gebieten in das städtische Umland bei gleichzeitiger Reorganisation der Verteilung von Nutzungen und Bevölkerung in der gesamten Fläche des metropolitanen Gebietes" (FRIEDRICHS, 1995) verstanden.

Suburbanisierung ist demnach mehr als die Expansion der Stadt in ihr Umland (wie in vergangenen Epochen der Stadtentwicklung) sondern zugleich ein Prozess der Dekonzentration von Bevölkerung, Produktion, Verwaltung und Handel.

Die Umschreibung von Suburbanisierung setzt zunächst die Definition folgender Begriffe voraus:

Kernstadt, ländlicher Raum, städtisches Umland und metropolitanes Gebiet.

Ausgehend von einer Stadt und der mit ihr funktional verknüpften umgebenden Region, bezeichnet der Begriff Kernstadt die eigentliche Stadt, d.h. die durch administrative Grenzen definierte Stadtregion. Der Begriff städtisches Umland oder suburbaner Raum dagegen den breiten Saum um eine Kernstadt, der aufgrund enger Verflechtungen (z.B. hohe Zahl der Berufspendler) funktional zur Stadt gerechnet werden muss, jedoch außerhalb der vorhandenen administrativen Stadtgrenzen liegt. Die Gesamtheit dieser beiden Raumeinheiten wird als metropolitanes Gebiet bezeichnet.

Beim Versuch, eine Stadt nach ihrer tatsächlichen Ausdehnung im Raum zu definieren, entsteht das Problem, ein geeignetes Merkmal (z.B. Bevölkerungsdichte, Arbeitsmarktstruktur, zusammenhängende Siedlungsfläche, Verkehrsaufkommen) für die Abgrenzung zu finden. Diese Abgrenzung ist nicht nur für die Beschreibung des Phänomens der Suburbanisierung bedeutsam, sondern hat für die meisten Städte eine ganz praktische Bedeutung, da bei stagnierender oder abnehmender Bevölkerung und einem begrenzten Steueraufkommen Dienstleistungen wie z.B. öffentliche Verkehrsmittel, Bildungseinrichtungen, Polizei etc. für in manchen Fällen Hunderttausende von Pendlern bereitgestellt werden müssen, die die Verwaltungsgrenzen täglich überschreiten.

Als ländlicher Raum wird der Bereich außerhalb der Stadt bezeichnet, der funktional nicht oder jedenfalls in nur geringem Umfang mit der Kernstadt verknüpft ist.

Die Definition von Stadtgrenzen basiert häufig auf überkommenen historischen Festlegungen. Die nach Verwaltungsgrenzen bestimmte Stadt ist daher häufig unterbegrenzt und Teile des städtischen Gebiets gehören rechtlich zu anderen Gemeinden.

Suburbanisierung ist der „Dekonzentrationsprozess von Agglomerationsräumen bzw. Stadtregionen. Verursacht durch den Prozess der Stadtrandwanderung von Bevölkerung und Wirtschaftsbetrieben (...), führt die Suburbanisierung zu einem flächenhaften Wachstum größerer Städte und Agglomerationsräume über die Stadtgrenzen hinaus...“ (Diercke Wörterbuch der Allgemeinen Geographie), in den nahe gelegene und infrastrukturell gut ausgebaute Zone rings um die Kernstadt.

2. München

2.1 Räumliche und Demographische Entwicklung

Um 1580 bildete München das „Markt“-Zentrum der zahlreich vorhandenen Siedlungen. In München kreuzten sich Hauptverkehrswege wie die West-Ost- und Nord-Süd-Verbindung. Seit 1854 erfolgten Eingemeindungen, die Stadt erweiterte sich primär ringförmig. Das flächenhafte Wachstum setzte sich bis in die 30er Jahre des 20 Jh´s. mit Wachstumsspitzen entlang der alten Überlandwege fort. Weitere Leitlinien der Entwicklung waren die Flüsse Isar und Würm.

Auch in der Bevölkerungsentwicklung spiegeln sich diese Wachstumsphasen wider. Einer recht langsamen Zunahme bis 1850 folgte das sprunghafte Wachstum zwischen 1850 und 1950 und das fast „explosionsartige“ Wachstum seit etwa 1955.

Als Großraum München ist heute im wesentlichen das Gebiet der 5.500 km² großen Planungsregion München mit ihren 2,325 Mio. Einwohnern (Zahl von 1998) in 8 Landkreisen anzusprechen, obwohl der Großraum München wirtschaftlich im Süden Teile der Region Oberland, die z.B. in Holzkirchen und Wolfratshausen durch S-Bahn-Linien mit München verknüpft ist, umfasst. Der Großraum München ist eine Wachstumsregion wie keine andere in Deutschland. Die Einwohnerzahl ist seit 1970 um über 300.000 gewachsen (Siehe Abb. 1), allein 1987 – 1990 betrug das Wachstum 110.000 Einwohner, und dabei ist vor allem interessant, dass an diesen Wachstumsraten auch die Kernstadt München in den letzten fünf Jahren mit mindestens 10.000 Einwohnern beteiligt ist. Dies sah allerdings zwischen 1970 und 1987 anders aus (Siehe Abb.1), da in diesem Zeitraum ca. 7% der Einwohner aus der Kernstadt abwanderten.

Die stärksten Zuwächse der letzten 30 Jahre waren aber im Umland zu verzeichnen (Abb. 1). 1970 lebten in der Landeshauptstadt München noch 64% der Regionseinwohner, 1990 waren es nur noch 53%. 1970 arbeiteten im Umland erst 25 % der Beschäftigten und 1990 waren es schon 32%. Die Region München stellt einen der wenigen noch expandierenden Verdichtungsräume im Bundesgebiet dar.

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Suburbanisierung im Münchner Umland
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Geographie)
Veranstaltung
Deutschlandexkursion 2002
Note
gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V4531
ISBN (eBook)
9783638127929
Dateigröße
5934 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suburbanisierung, Münchner, Umland, Deutschlandexkursion
Arbeit zitieren
Frank Schneider (Autor:in), 2002, Suburbanisierung im Münchner Umland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4531

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