Etwa seit dem deutsch-französischen Krieg 1870-71 findet das Thema Krieg einen Platz in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, wo er bis 1945 entweder als positives oder natürliches und unvermeidbares Phänomen gilt. Soldatendasein wird als Opfer für das Vaterland verherrlicht, Tapferkeit, Mut, Pflichterfüllung und Gehorsam gelten als Soldatentugenden und sind immer positiv besetzt. Die erzählende Kinderliteratur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist von den neuen Strömungen des Jugendstils und des Expressionismus kaum berührt, ihre Funktion bleibt weiterhin in erster Linie pädagogisch,„die Kinder im Sinne der bestehenden Verhältnisse zu sozialisieren und sie auf den bevorstehenden Krieg vorzubereiten,“ wie Dahrendorff schreibt, der sogar so weit geht, Mädchenbuchschriftsteller wie Else Ury, Magda Trott, Agnes Sapper und Johanna Spyri zu beschuldigen, durch ihre Vermittlung einer „dem Faschismus nützliche[n] Gesinnung und Funktionsbestimmung der Geschlechter“,womit er die „Verherrlichungeiner „heilen Familie“,„Blut-und Boden-Nähe“und ein konservatives Mutterbild meint, wirksam bei der Vorbereitung des Nationalsozialismus geholfen zu haben. Ob das der Fall ist, sei angezweifelt, das Thema Krieg bei diesen bekannten und sehr beliebten Autorinnen ist aber ein interessantes Phänomen. Ury, Trott und Sapper schrieben etwa zur gleichen Zeit und erlebten den ersten Weltkrieg mit, der aber nur im Werk Urys einen Niederschlag fand.„Nesthäkchen und der Weltkrieg“,der vierte Band ihrer bekanntesten zehnbändigen Nesthäkchen-Serie ist seit dem Zweiten Weltkrieg umstritten und wurde danach bei der bearbeiteten Neuauflage der Reihe weggelassen, weil er Krieg und Vaterlandsliebe in einer Weise darstellt, die für das Deutschland nach 1945 als unzumutbar betrachtet wurde. Als Gegenstand literaturwissenschaftlicher Betrachtungen ist dieser Band jedoch höchst interessant. Nahezu erstaunliche Parallelen dazu weist „Rilla of Ingleside“, der achte Band der Anne-of-Green-Gables-Serie der bekannten kanadischen Mädchenbuchautorin Lucy Maud Montgomery auf. Beide Erzählungen spielen zur Zeit des ersten Weltkriegs, wurden zeitnah verfasst und sind Folgebände einer bis dahin unpolitischen Mädchenbuchserie. In beiden Fällen ist die Hauptperson die jüngste Tochter einer beliebten Arztfamilie, die sich mit den Kriegsgeschehnissen in der Heimat auseinandersetzen muss und dem Krieg einiges opfert. Annemarie Braun ist zu Beginn des Krieges elf Jahre alt, Rilla Blythe fünfzehn.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Hintergrund von „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ und „Rilla of Ingleside“
2. Krieg, Unglück und Tod als Vorherbestimmung in der „Anne-of-Green-Gables“-Serie
a) Vorausdeutungen auf den Krieg
b) Walter Blythe und der „Pied Piper“
3. Vorbereitung des Kriegs in der Nesthäkchen-Serie
4. Rechtfertigung des Krieges – Feindbildzeichnung, Patriotismus, Berufung auf Gott
a) Feindbildzeichnung und Patriotismus
b) Berufung auf Gott
5. „The War to End Wars“ – Ziel des Krieges bei Montgomery
a) Kampf für die Zukunft
b) Leitmotive
6. Sinnerklärung und positive Auswirkung des Krieges bei Ury
7. Erziehung durch den Krieg
a) Bei Else Ury
b) Bei Lucy Maud Montgomery
Schluss
Benutzte Literatur:
Primärliteratur:
Sekundärliteratur:
Anhang: Gedichte von John McCrae
In Flanders Fields
The Anxious Dead
The Unconquered Dead
Einleitung
Etwa seit dem deutsch-französischen Krieg 1870-71 findet das Thema Krieg einen Platz in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, wo er bis 1945 entweder als positives oder natürliches und unvermeidbares Phänomen gilt. Soldatendasein wird als Opfer für das Vaterland verherrlicht, Tapferkeit, Mut, Pflichterfüllung und Gehorsam gelten als Soldatentugenden und sind immer positiv besetzt.[1] Die erzählende Kinderliteratur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist von den neuen Strömungen des Jugendstils und des Expressionismus kaum berührt, ihre Funktion bleibt weiterhin in erster Linie pädagogisch, „die Kinder im Sinne der bestehenden Verhältnisse zu sozialisieren und sie auf den bevorstehenden Krieg vorzubereiten,“[2] wie Dahrendorff schreibt, der sogar so weit geht, Mädchenbuchschriftsteller wie Else Ury, Magda Trott, Agnes Sapper und Johanna Spyri zu beschuldigen, durch ihre Vermittlung einer „dem Faschismus nützliche[n] Gesinnung und Funktionsbestimmung der Geschlechter“, womit er die „Verherrlichung einer „heilen Familie“, „Blut- und Boden-Nähe“ und ein konservatives Mutterbild meint, wirksam bei der Vorbereitung des Nationalsozialismus geholfen zu haben.[3] Ob das der Fall ist, sei angezweifelt, das Thema Krieg bei diesen bekannten und sehr beliebten Autorinnen ist aber ein interessantes Phänomen. Ury, Trott und Sapper schrieben etwa zur gleichen Zeit und erlebten den ersten Weltkrieg mit, der aber nur im Werk Urys einen Niederschlag fand. „Nesthäkchen und der Weltkrieg“, der vierte Band ihrer bekanntesten zehnbändigen Nesthäkchen-Serie ist seit dem Zweiten Weltkrieg umstritten und wurde danach bei der bearbeiteten Neuauflage der Reihe weggelassen, weil er Krieg und Vaterlandsliebe in einer Weise darstellt, die für das Deutschland nach 1945 als unzumutbar betrachtet wurde. Als Gegenstand literaturwissenschaftlicher Betrachtungen ist dieser Band jedoch höchst interessant. Nahezu erstaunliche Parallelen dazu weist „Rilla of Ingleside“, der achte Band der Anne-of-Green-Gables-Serie der bekannten kanadischen Mädchenbuchautorin Lucy Maud Montgomery auf. Beide Erzählungen spielen zur Zeit des ersten Weltkriegs, wurden zeitnah verfasst und sind Folgebände einer bis dahin unpolitischen Mädchenbuchserie. In beiden Fällen ist die Hauptperson die jüngste Tochter einer beliebten Arztfamilie, die sich mit den Kriegsgeschehnissen in der Heimat auseinandersetzen muss und dem Krieg einiges opfert. Annemarie Braun ist zu Beginn des Krieges elf Jahre alt, Rilla Blythe fünfzehn. Beide Mädchen machen im Verlauf der Handlung eine starke Persönlichkeitsentwicklung durch, die in beiden Fällen dem Krieg zugute gehalten wird.
Interessant ist die unterschiedliche weitere Rezeptionsgeschichte der beiden Bücher. Nach ihrem Erscheinen waren sie in ihren Heimatländern ein voller Erfolg, Montgomerys Buch ist es bis heute geblieben, während Urys Band aus der Produktion gestrichen wurde und heute nur Sammlern und Liebhabern bekannt ist. Die Ursache für die Aussparung des Weltkriegbandes der Nesthäkchenserie – patriotische und kriegsrechtfertigende Züge – sind auch bei Montgomery vorhanden, was den Erfolg nicht mindert. Das Buch ist trotz seiner scharfen nationalistischen und deutschfeindlichen Aussagen ins Deutsche übersetzt worden, hat bereits mehrere Auflagen erlebt und wird auch in der Forschung im Gegensatz zum Nesthäkchenband als gut gelungene Darstellung des Krieges gewertet.
Beide Bücher sind Kriegsgeschichten – jedoch nicht solche, die an der Front spielen, wie etwas die von Remarque, sondern deren Schauplatz die „Heimatfront“ und die Hauptfiguren weiblich sind. Die Darstellung der Sinnhaftigkeit des Krieges und die Rechtfertigung aller Opfer nimmt eine zentrale Rolle in der Aussage der Bücher ein, außerdem handelt es sich um eine gute Beschreibung der Rolle der Frauen und Mädchen im Krieg. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sollen diese Aspekte sein.
Bei der Bearbeitung der Themen nutze ich für alle Nesthäkchenbände die Ausgabe des Meidinger Verlags aus den 1920-er Jahren, da für alle späteren Ausgaben (Hoch-Verlag und Thienemann) die Bücher wesentlich gekürzt und überarbeitet wurden.
Da es schwierig war, von Deutschland aus an Sekundärliteratur zu Montgomery zu kommen, habe ich zu diesem Zweck hauptsächlich Internetartikel verwendet. Zu Ury kann man in einigen in den 1980-ern und 1990-ern erschienenen Sammelwerken Artikel finden.
Bei der Zitierung der Primärwerke gab es einige Schwierigkeiten, da die verschiedenen Ausgaben an manchen Stellen unterschiedlichen Wortlaut haben, bzw. bestimmte Sätze oder Abschnitte fehlen. An den entsprechenden Stellen habe ich dies in den Fußnoten vermerkt. Aufgefallen ist mir dabei auch, dass die deutsche Übersetzung der Anne-of-Green-Gables-Reihe einige Passagen aus der Originalversion weglässt.
Naemi Fast,
Eppstein, im Sommer 2005
1. Hintergrund von „ Nesthäkchen und der Weltkrieg “ und „ Rilla of Ingleside “
Beide behandelten Bücher nehmen aufgrund ihrer besonderen zeitgeschichtlichen Thematik eine Sonderrolle in der Serie ein, zu der sie gehören. Zum einen tritt hier ein bedeutendes historisches Ereignis ins Zentrum der bis dahin relativ unpolitisch und nicht definitiv zeitgebundenen Serie – der Erste Weltkrieg. Durch den Krieg nimmt die Entwicklung der jungen Hauptheldin eine besondere Richtung an, in beiden Fällen wird die Protagonistin in dem Weltkriegband anders dargestellt, als in den anderen Serienbänden. Zum anderen tritt hier in stärkerem Maß als in den anderen Bänden der beiden Serien das persönliche Erleben der Autorin zum Vorschein, was sie neben der engagierten Schilderung der Ereignisse auch in direkten Aussagen deutlich macht. Else Ury spricht nach dem letzten Kapitel ihre Leserinnen persönlich an:
„Auch mancher von euch hat der Weltkrieg wohl, gleich unserem Nesthäkchen, Opfer auferlegt, kleinere oder größere. Aber ich bin davon durchdrungen, daß auch ihr sie freudig fürs Vaterland auf euch genommen habt. Wenn das schwere Ringen zu Ende und ein siegreicher Frieden unserer teuren Heimat beschieden ist, dann erzähle ich euch, was aus Doktors Nesthäkchen wurde.“[4]
Lucy M. Montgomery widmet sowohl das unmittelbar nach dem Krieg entstandene „Rainbow Valley“ (Band 7) als auch „Rilla of Ingleside“ (Band 8) ihren gefallenen Freunden:
„To the memory of Goldwin Lapp, Robert Brookes, and Morley Shier, who made the supreme sacrifice that the happy valleys of their home land might be cept sacred from the ravage of the invader.“[5]
„To the memory of Frederica Campbell McFarlane who went away from me when the dawn broke on January 25th, 1919 – a true friend, a rare personality, a courageous soul“[6].
Beide Autorinnen haben den Krieg selbst an der „Heimatfront“ miterlebt und schrieben ihre Mädchenbücher aus einer äußerst geringen zeitlichen Distanz: Ury noch während des Krieges, Montgomery 1919. Adressaten sind zunächst einmal ihre eigenen jungen Landsfrauen, denen das Beschriebene ebenfalls als Selbsterlebtes nicht fremd ist. Persönliches Erleben und individuelle Deutung der Geschehnisse durch die Autorin spielt neben der allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung eine große Rolle in ihren Büchern. Beide Autorinnen hatten Angehörige an der Front, beteiligten sich an der „Kriegsarbeit“ in der Heimat und erfuhren vom Ergehen der Soldaten auf dem Schlachtfeld nur durch Briefe und die (offiziell manipulierte) Presse – ebenso wie ihre Buchfiguren. Dementsprechend ist auch der jeweilige Kriegsband der Serie mit einer anderen Intensität beschrieben wie die anderen Bände und die Figurencharakterisierung der jeweiligen Protagonistin gerät anders als in der übrigen Serie. Tatasächliche historische Ereignisse spielen in beiden Bänden eine viel größere Rolle als in den anderen Bänden der Serie, z. B. die einzelnen Schlachten, die Politik der Regierenden (vor allem bei Montgomery), oder Umstellungen wie die Einführung der Sommerzeit, oder des „Daylight Saving“.[7] Diese authentischen Ereignisse sind meistens mit Vorsicht zu genießen, denn ihre Darstellung erfolgt aus der „von oben“ manipulierten Perspektive der Zivilbevölkerung. Gerade bei Else Ury sticht dies stark ins Auge, z.B. wenn sie den Durchhaltewillen der Bevölkerung als ungebrochen dargestellt, oder nur von deutschen Siegen, nichts aber von den Niederlagen in den ersten Kriegsmonaten erzählt, die es z.B. an der Marne und in der Langemarck gegeben hatte.
„Nesthäkchen und der Weltkrieg“ wird seit 1945 als unrealistisch und den Kindern unzumutbar betrachtet, während „Rilla of Ingleside“, als realistische Darstellung der Heimatfronterlebnisse in der kanadischen Jugendliteratur bis heute eine sehr geachtete Stellung einnimmt, obwohl es stellenweise auch offensichtlich konstruiert ist. Lori B. Hunt von der University of Guelph beschreibt es als „a First World War story written from a young woman's point of view and has been recognized by historians and women's studies experts for its uniqueness in Canadian literature.“ Sie zitiert weiterhin der Sonderausstellungsleiter Bernhard Katz: „It is the first English account from a woman's perspective of how people 'at home' reacted to the war. [...] It poignantly shows how women reacted to having their husbands, sons, brothers and sweethearts away in Europe fighting under terrible conditions.“[8] Im Gegensatz zu „Nesthäkchen im Weltkrieg“ wird „Rilla of Ingleside“ nicht als propagandistisch oder tendenziös betrachtet. Amy Tector bezeichnet es als komplexe Untersuchung der Auswirkungen von Kanadas erstem „totalen Krieg“ auf die Bevölkerung und schreibt weiter:
“Although unwilling to challenge militarist propaganda, Montgomery deliberately juxtaposes the pastoral ideal of Ingleside against the war-ravaged landscape of Flanders. This juxtaposition allows Montgomery to explore the grisly realities of First World War combat without alienating a readership more accustomed to "golden pools of sunshine” than to blasted trees and drowning mud. More important than her acknowledgement of the battlefield, however, is Montgomery’s depiction of the home front. Rilla investigates changes in gender relations and explores a nascent sense of national identity and literature. Rilla offers rich insight into Canadian society at a pivotal point in history.”[9]
Klaus-Ulrich Pech bezeichnet „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ als den geheimen Dreh- und Angelpunkt der Reihe und argumentiert gegen die ersatzlose Streichung desselben, da Ury seiner Ansicht nach keineswegs plump oder raffiniert nationalistisch schreibt, sondern seiner Ansicht nach „auf literarische Weise […] Vorurteile [destruiert]“, was er an Beispielen wie Nesthäkchens Blamagen bei ihrer Feindsuche und ihrem „Sprachpurismus“ festmacht.[10] Man kann die radikale Kürzung und Enthistorisierung der Reihe natürlich auf den speziellen Verlauf der deutschen Geschichte in den 1930-40-ern zurückführen. Da es einen solchen Einschnitt in der kanadischen Geschichte nicht gegegen hat, haben die nationalpatriotischen Aussagen Montgomerys, obwohl sie stärker und schärfer als bei Else Ury sind, nie dieselbe Brisanz erreicht. Es bleibt aber die Frage, die Pech aufwirft, ob man da nicht übervorsichtig war und unter anderem erzieherisch und informativ Wertvolles gekürzt hat, nur weil man meinte, es Kindern nicht zumuten zu können.
2. Krieg, Unglück und Tod als Vorherbestimmung in der „ Anne-of-Green-Gables “-Serie
Bei Montgomery erscheint der Krieg als eine schlimme, unausweichliche Katastrophe, der sich die Bevölkerung aber stellen muss, was sie heldenhaft tut. Einerseits schildert sie den Krieg zwar als von den ausschließlich negativ gezeichneten Deutschen verursacht, in dem die Rolle des eigenen Volks lediglich eine defensive ist, andererseits erscheint das Phänomens „Weltkrieg“ als vom Schicksal bestimmt, sie spricht von „destiny“[11]. Ihre fatalistische Deutung tritt vor allem in den zahlreichen Vorausdeutungen in den beiden Bänden, deren Handlung chronologisch vor der von „Rilla of Ingleside“ liegt, hervor.[12] Die Handlung des Buches und die Entwicklung der Protagonisten sind auf den kommenden Krieg hin konzipiert und der Leser erhält bereits Vorausdeutungen auf das, was kommen soll.
a) Vorausdeutungen auf den Krieg
Der Krieg wird von den erwachsenen Figuren bis zu seinem Ausbruch nicht als eine reale Gefahr betrachtet und gerade durch ihre betont sorglosen Aussagen weist Montgomery mehrmals auf den kommenden Krieg hin, z. B.: „Jack is crazy to be a soldier when he grows up ... a soldier! Just fancy!” “I wouldn't worry over that. He'll forget about it when another fancy seizes him. War is a thing of the past.“[13] Die Figuren leben in einer eigenen heilen Welt, sind darin geborgen und erfüllt, politisches Geschehen und Weltereignisse werden ausgespart, ein Krieg liegt jenseits der Realität:
„Jem is passing through the stage where all boys hanker to be soldiers.“ „Well, thank goodness, he’ll never be a soldier“, said Miss Cornelia. „I never approved of our boys going to that South African fracas. But it’s over, and not likely anything of the kind will ever happen again. I think the world is getting more sensible.“[14]
Als Susan die Schlagzeilen von der Ermordung des österreichischen Kronprinzen in Sarajevo liest, schenkt sie diesem Ereignis weitaus weniger Beachtung als der lokalen Klatschspalte.[15] Die Erwähnung des Kriegsanlasses auf der ersten Seite des Buches weist schon darauf hin, was im folgenden das Leben der Buchfiguren beschäftigen wird, was die auktoriale Erzählerinstanz wenig später ausdrücklich bestätigt, indem sie Miss Cornelias sorglose Antwort: „What does it matter to us?“ auf die Frage Susans: „Who is this Archduke man who has been murdered?“ mit den Worten kommentiert: „unaware of the hideous answer to her question which destiny was even then preparing.“[16]
Insgesamt spielt alles fremdländische in der Handlung der Anne-Serie eine sehr untergeordnete Rolle und ist höchstens in der Phantasie der Figuren oder in Erzählungen von Auslandsreisen präsent. Für Anne ist eine Europa-Reise als kulturelles Erlebnis ein Traum, Susan urteilt ziemlich abwertend über Japan, als es in politischen Neuigkeiten einen Platz einnimmt: „a heathen country like Japan“[17] und auch der Kriegsausbruch in Europa interessiert die Bewohner von Ingleside erst, als es darum geht, dass auch kanadische Soldaten einberufen werden sollen.
b) Walter Blythe und der „Pied Piper“
Schon in „Anne of Ingleside“ (Band 6)[18], wo die einzelnen Blythe-Kinder mit ihren Sorgen und Problemen näher als in den anderen Bänden geschildert werden, nimmt Walter unter ihnen eine besondere Stellung ein. Der Erzähler weist mehrfach versteckt auf den außergewöhnlichen Verlauf seines Lebens hin, z.B. wenn seine Mutter sagt: „Walter [...] isn't like any of the others.“[19] Er wird von Spielkameraden anders wahrgenommen als andere Jungen in seinem Alter. Im Gegensatz zu seinem Bruder Jem gilt er als Feigling, weil er die unter Gleichaltrigen üblichen Kämpfe und Schlägereien hasst.[20] Er lebt in seiner Ideenwelt, schreibt Geschichten und dichtet Gedichte, die Bezeichnung „Rainbow Valley“ für den beliebtesten Spielort der Blythe-Kinder stammt von ihm.[21] Dass er seinen Ruf als Angsthase zu Unrecht trägt, beweist er in Extremsituationen, wo er Kraft hat, seine Angst zu besiegen und Dinge tut, die ihm nicht zugetraut werden, was eine entsprechend beeindruckende Wirkung hinterlässt. So schützt er z.B. bei einem ihm sehr unwillkommenen Aufenthalt bei den Parkers in Lowbridge die kleine Alice vor ihren wilden Geschwistern,[22] läuft alleine in der Nacht aus Lowbridge davon um nach Hause zu kommen, weil er fürchtet seine Mutter sei sterbenskrank, was ihm ein Lob seines Vaters einträgt: „A spunky little lad“[23] Später rächt er eine Beleidigung an Faith Meredith in einer harten Schlägerein mit seinen Schulkameraden, die er wider Erwarten aller gewinnt und bei der er merkt, dass er in der von ihm gefürchteten Situation selbst keine Angst mehr empfindet.[24] Bezeichnend ist Walters tiefe Abneigung gegen das Erleiden und Zufügen von Schmerzen, was ihn 1914 lange von einer Meldung zur Armee abhält. Er ist der einzige Junge unter den Hauptpersonen, der den Krieg von einer realistischen Seite sieht – nicht als Abenteuer, sondern ein sinnloses Morden:
“I hate the whole thing--the horror, the pain, the ugliness. War isn't a khaki uniform or a drill parade--everything I've read in old histories haunts me. I lie awake at night and see things that have happened--see the blood and filth and misery of it all. And a bayonet charge! If I could face the other things I could never face that. It turns me sick to think of it--sicker even to think of giving it than receiving it--to think of thrusting a bayonet through another man." Walter writhed and shuddered. "I think of these things all the time--and it doesn't seem to me that Jem and Jerry ever think of them. They laugh and talk about 'potting Huns'! But it maddens me to see them in the khaki. And they think I'm grumpy because I'm not fit to go.”.[25]
In „Anne of Ingleside“ erscheinen einige indirekte Hinweise auf Walters frühen Tod,[26] zunächst in kleinen Randbemerkungen, wie z. B: „a soul from another star. Earth was not his habitat.“[27] Für eine unheimliche Vorausdeutung einer Verwandten mit dem „zweiten Gesicht“ sorgt Walters lebhafte Phantasie:
“Walter had a very vivid imagination. It was to him a great white charger, like the one in the picture on the wall, on which he could gallop backward or forward in time and space.[...] He was always scaring himself with his own fancies. [...] Perhaps Aunt Kitty MacGregor of the Upper Glen, who was reported to have "the second sight," was right when, having once taken a deep look into Walter's long-lashed, smoky grey eyes, she said he "did be having an old soul in a young body." It might be that the old soul knew too much for the young brain to understand always.”[28]
Die erste direkte Vorausdeutung auf seinen Soldatentod findet sich im letzten Kapitel von „Anne of Ingleside“, als Anne durch die Zimmer ihrer schlafenden Kinder geht und bei jedem von ihnen in Gedanken versunken stehen bleibt. An dieser Stelle greift der Erzähler voraus, um die gegenwärtige Handlung zu erklären:
“Walter was smiling in his sleep as someone who knew a charming secret. The moon was shining on his pillow through the bars of the leaded window ... casting the shadow of a clearly defined cross on the wall above his head. In long after years Annie was to remember that and wonder if it were an omen of Courcelette ... of a cross-marked grave "somewhere in France." But tonight it was only a shadow ... nothing more.”[29]
Courcelette ist der Ort, an dem Walter 1916 bei einem Angriff der Kanadier auf deutsche Stellungen fällt.
In der Darstellung von Walter äußert sich auch Montgomerys Vorliebe für verträumte, zum Mystischen neigende Figuren, die oft das „zweite Gesicht“ („the second sight“) haben, also Dinge wahrnehmen können, die entweder in der Zukunft oder in der Gegenwart weit entfernt von der eigentlichen Realität der Figuren stattfinden, oder sich in der Vergangenheit in Abwesenheit der betreffenden Figuren abgespielt haben.[30] Walter erzählt seinen Geschwistern und den Meredith-Kindern gelesene oder selbst erfundene Geschichten von märchenhaften, mystischen Gestalten, wobei er seine Zuhörer auf ungewöhnliche Art fesseln kann. Seine Lieblingsgestalt ist der „Pied Piper“,[31] der Protagonist der Geschichte des Rattenfängers von Hameln in der englischen Fassung von Robert Browning: „The Pied Piper of Hamelin“.[32] Der Piper nimmt im Zusammenhang mit der Kriegsthematik eine zentrale Rolle ein, bereits in „Rainbow Valley“ angedeutet durch Walters hellseherische Vorstellungen. In „Rilla of Ingleside“ werden diese Vorhersagen aufgelöst und der Piper wird zum wichtigen Identifikationsmerkmal der in den Krieg ziehenden männlichen Figuren. Was Walter am Piper fasziniert, ist seine Fähigkeit, die Kinder durch sein Flötenspiel anzulocken, dass sie ihm folgen. Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf seinem Gemüt und beeinflusst später sein Verhalten nach der Kriegserklärung Englands nachhaltig. Ein Gespräch der Rainbow-Valley-Kinder über den Piper ist bezeichnend für den späteren Handlungsfortgang.[33] Walters Schwester Di bemitleidet den lahmen Jungen, der den anderen Kindern aufgrund seiner Behinderung nicht folgen kann.[34] Die Kinder gehen davon aus, dass die vom Piper angelockten Kinder aus Hameln hinter der Felsentür etwas Wundervolles vorgefunden haben. In der historischen und literaturwissenschaftlichen Deutung der Legende wurde ihr Verschwinden aber oft mit Sterben gleichgesetzt und der Rattenfänger als personifizierter Tod angesehen, jedenfalls aber eher negativ gedeutet,[35] was auch die zarte und sensible Una Meredith ahnt: „But how glad his mother must have been [...] I think she had been sorry all her life that he was lame. Perhaps she even used to cry about it. But she would never be sorry again--never. She would be glad he was lame because that was why she hadn't lost him.” Der Aufruf zum „Enlistning“ für den Krieg wird in „Rilla of Ingleside“ mehrfach mit dem Spiel des Pipers in Verbindung gesetzt. Wie in Hameln so wird es auch unter den Prince-Edward-Island-Jungen jemanden geben, der dem Ruf (zunächst) nicht folgen kann: Rillas Geliebter Ken Ford aufgrund eines lahmen Knöchels (!) und Walter Blythe aufgrund seiner Schwäche nach einer Typhuserkrankung. Ken wird diesen Umstand lebhaft bedauern und sich nach seiner Genesung sofort zur Armee melden. Walter dagegen wird sich lange nicht zur Meldung entschließen können, weil ihn die Grauen des Kriegs und das Morden schrecken. Als er schließlich dem Ruf des Pipers folgen wird, soll es auf Nimmerwiedersehen sein. Rilla wird damit ihren Lieblingsbruder und Una ihren Geliebten verlieren. Walter sagt das schon als Kind voraus:
„Some day“, said Walter dreamiliy, looking afar into the sky, „the Pied Piper will come over the hill up there and down Rainbow Valley, piping merrily and sweetly. And I will follow him – follow him down to the shore – down to the sea – away from you all. I don’t think I’ll want to go – Jem will want to go – it will be such an adventure – but I won’t. Only I’ll have to – the music will call and call and call me until I must follow.“
Als die ebenfalls träumerisch veranlagte Di Walters Faden aufnimmt sagt er das Programm der in der Heimat zurückbleibenden Frauen für die Kriegsjahre voraus: „You’ll sit here and wait [...] You’ll wait for us to come back. And we may not come – for we cannot come as long as the Piper plays. He may pipe us round the world. And still you’ll sit here and wait – and wait.“[36]
Walter vereint die Eigenschaften des Pipers und eines ihm folgenden Kindes in sich. Seine lebhafte Phantasie und seine Erzählergabe geben ihm eine gewisse Macht über die anderen Kinder. Aber für ihn selbst ist die Musik des Pipers mehr als ein Phantasiegebilde - eine geheimnisvolle, aber deutliche Zukunftsvision, die die Grenzen kindlicher Vorstellungskraft bei weitem übersteigt, ihm selbst Angst einflößt, und sich erfüllen soll, wie die Autorin andeutet.[37] Jahre später, als er den „Pied Piper“ wieder liest, besucht ihn dieselbe Vision wieder, diesmal lebendiger, detaillierter und wie eine echte Zukunftsvision:
“He began to speak dreamily, partly because he wanted to thrill his companions a little, partly because something apart from him seemed to be speaking through his lips. "The Piper is coming nearer," he said, "he is nearer than he was that evening I saw him before. His long, shadowy cloak is blowing around him. He pipes--he pipes--and we must follow—Jem and Carl and Jerry and I--round and round the world. Listen--listen--can't you hear his wild music?“[38]
Die Reaktion seiner Spielkameraden ist unterschiedlich, aber sie nehmen seine Worte ernster als eine bloße Phantasie.[39] Nur Jem sieht sie spielerisch, er reagiert schon hier so enthusiastisch wie einige Jahre später bei der Kriegserklärung:
„But Jem sprang up with a gay laugh. He stood up on a little hillock, tall and splendid, with his open brow and his fearless eyes. There were thousands like him all over the land of the maple. "Let the Piper come and welcome," he cried, waving his hand. "I'll follow him gladly round and round the world.“
In seiner Begeisterung über den bevorstehenden Krieg in Europa[40] erinnert sich Jem als erster wieder an den Piper: „Jem sought Walter out in excitement that evening. ‚Oh, boy, Germany has declared war on France. This means that England will fight too, probably--and if she does--well, the Piper of your old fancy will have come at last. ‘“ Und wie schon in den Kindheitsjahren verteidigt Walter seine Vision: „‘ It wasn't a fancy, [...] It was a presentiment—a vision--Jem, I really saw him for a moment that evening long ago.“
Das Kapitel über die Kriegserklärung Englands und die vielen Freiwilligenmeldungen zur Armee unter den jungen Männern auf Prince-Edward-Island, heißt: „The Piper Pipes“. Obwohl der kriegsbegeisterte Jem sich nie darüber äußert, wie ernst er Walters Visionen nimmt, greift er immer wieder das Piper motiv auf, auch als ihm nach der Nachricht von der Kriegserklärung der verstörte Walter begegnet: „‘The Piper has come. Hurrah! I knew England wouldn't leave France in the lurch.‘“[41] Diese Nachricht gibt Walter Anlass zu einer weiteren Prohpezeihung, die sich im weiteren Laufe der Handlung verwirklicht:
[...]
[1] Näheres dazu in Dahrendorf, Malte: Jugendliteratur und Politik. Gesellschaftliche Aspekte der Kinder- und Jugendliteratur. Frankfurt a.M.: dipa 1986. Hier siehe S. 88-92.
[2] Dahrendorf, Malte: Kinder- und Jugendliteratur im bürgerlichen Zeitalter. Beiträge zu ihrer Geschichte, Kritik, Didaktik. Königsstein (Taunus): Scriptor 1980. S. 57.
[3] Dahrendorf, Malte: Kinder- und Jugendliteratur im bürgerlichen Zeitalter. Beiträge zu ihrer Geschichte, Kritik, Didaktik. Königsstein (Taunus): Scriptor 1980. S. 59.
[4] Ury, Nesthäkchen und der Weltkrieg, S. 191.
[5] Montgomery, Rainbow Valley, S X.
[6] Montgomery, Rilla of Ingleside, S. IV.
[7] Einführung der Deutschen Sommerzeit am 30. April 1916 in Ury, Nesthäkchen und der Weltkrieg, S. 182-188: „In der Heimat sowohl, als auch draußen an der Front regierte die neue Zeit, und Deutschlands Feinde machten es sämtlich nach.“ (S. 188); bei Montgomery: Rilla of Ingleside, S. 243.
[8] Hunt, Lori Bona: Montgomery Book Donated to U of G. Handwritten manuscript believed lost for decades. http://www.uoguelph.ca/atguelph/00-01-19/articles/mont.html
[9] Tector, Amy: „A righteous War? L.M. Montgomery’s Depiction of the First World War in Rilla of Ingleside“. In: Canadian Literature, A Quarterly of Criticism and Review. http://www.canlit.ca/archive/archive2003/179/179.tector.abs.html.
[10] Siehe Pech, Klaus-Ulrich: Ein Nesthaken als Klassiker. Else Urys ‚Nesthäkchen’-Reihe. In: Bettina Hurrelmann (Hg.): Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Frankfurt a. M.: Fischer 1995. S. 350.
[11] Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 11.
[12] Alle drei Bücher über Annes Kinder wurden nach dem ersten Weltkrieg geschrieben „Anne of Ingleside“ sogar erst 1939, angesichts der sich anbahnenden neuen Katastrophe des 2. Weltkriegs. Bezeichnenderweise wurden fast alle vorausdeutenden Hinweise wie auch einige andere Passagen aus „Anne in Ingleside“ bei der deutschen Übersetzung weggelassen.
[13] Montgomery, Anne of Ingleside, Chapter 2, (http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html). In der deutschen Ausgabe ist die gesamte Passage weggelassen.
[14] Montgomery, Rainbow Valley, S. 49.
[15] Siehe Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 1-2.
[16] Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 10-11.
[17] Montgomery, Rainbow Valley, S. 13.
[18] Dieser Band der Serie, chronologisch der 6., wurde als letzter von allen 1939 verfasst, dementsprechend kann die Autorin hier auf bereits von ihr beschriebene Ereignisse vorausdeuten.
[19] Montgomery, Anne of Ingleside, Kapitel 2, (http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html).
[20] „Sometimes he [Jem] wondered if Walter really was enough of a stalwart to be a buccaneer, though he smothered the thought loyally and had more than one pitched and successful battle with boys in school who called Walter "Sissy Blythe"... or had called him that until they found out it meant a set-to with Jem who had a most disconcerting knack with his fists.“ (Montgomery, Anne of Ingleside, Kapitel 23, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html) Dieser Abschnitt ist in der deutschen Übersetzung weggelassen!
[21] Montgomery, Anne of Ingleside, Kapitel 23, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html
[22] Montgomery, Anne of Ingleside, Kapitel 8, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html
[23] Montgomery, Anne of Ingleside, Kapitel 10, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html
[24] Montgomery, Rainbow Valley, Kapitel „A double victory“ S. 119-127.
[25] Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 47.
[26] Dazu siehe: DeTora, Lisa: In After Years: Retrospection and the Great War in the Work of L. M. Montgomery. In: 49th Parallel, an Interdisciplinary Journal of North American Studies. Unter: http://www.49thparallel.bham.ac.uk/back/issue5/detora.htm
[27] Montgomery, Anne of Ingleside, Chapter 15, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html
[28] Montgomery, Anne of Ingleside, Chapter 7 http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html . In der deutschen Übersetzung weggelassen!
[29] Montgomery, Anne of Ingleside, Chapter 41, http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100281h.html. Interessant ist, dass diese Vorausdeutung in der deutschen Ausgabe (sowohl in der Originalausgabe „Anne in Ingleside“ bei Loewe 1991 als auch in der Lizenzausgabe des Arena-Verlags 42002, siehe S. 534.) ohne Angabe weggelassen wurde. Auf den Satz: „Walter lächelte im Schlaf, als hüte er ein süßes Geheimnis“ folgt bereits der Satz : „Shirleys Hautausschlag am Hals war wieder vergangen.“
[30] Sehr stark und bis ins Unrealistische hinein ausgebaut ist „the second sight“ in der Emily-Trilogie, in den Anne-Büchern kommt dies bis auf Walter Blythe nur am Rande vor.
[31] But best of all he liked the stories of the Pied Piper and the San Greal. Montgomery, Rainbow Valley, S. 54.
[32] Vollständiger Text mit Illustrationen von Kate Greenaway abrufbar unter http://www.indiana.edu/~librcsd/etext/piper/. Das Rattenfängermotiv wurde in Literatur und Kunst verschiedener Völker vielfach aufgenommen und verwendet, oft im Zusammenhang mit der Thematik des Todes von Kindern und spielte z.B. eine besondere Rolle bei der literarischen und künstlerischen Beschäftigung mit dem Phänomen Hitler. Eine ausführliche Untersuchung dazu liefert Elke Liebs in: Kindheit und Tod: der Rattenfänger-Mythos als Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Kindheit. München: Fink, 1986.
[33] Die ganze Unterhaltung siehe Montgomery, Rainbow Valley, S. 55-56.
[34] „He must have been so disappointed. I think all the rest of his life he'd be wondering what wonderful thing he had missed and wishing he could have got in with the others.“
[35] Siehe dazu unter anderem Elke Liebs: Kindheit und Tod, und den Aufsatz von Julian Scutts: The Pied Piper of Hamelin (Der Rattenfänger von Hameln) as a Motif in European Poetry. Revised version of the original article in Wascana Review, English Department, University of Regina, Canada. (Winter, 1985) unter http://www.ims.uni-stuttgart.de/~jonas/Scutts-article.html
[36] Montgomery, Rainbow Valley, S. 55.
[37] „Walter smiled in triumph. He liked to exercise this power of his over his companions--to play on their feelings, waken their fears, thrill their souls. It satisfied some dramatic instinct in him. But under his triumph was a queer little chill of some mysterious dread. The Pied Piper had seemed very real to him—as if the fluttering veil that hid the future had for a moment been blown aside in the starlit dusk of Rainbow Valley and some dim glimpse of coming years granted to him.“ Montgomery, Rainbow Valley, S. 56.
[38] Siehe Montgomery, Rainbow Valley, S. 224-225.
[39] „The girls shivered. "You know you're only pretending," protested Mary Vance, "and I wish you wouldn't. You make it too real. I hate that old Piper of yours." Montgomery, Rainbow Valley, S. 224.
[40] Siehe das Gespräch zwischen Walter und Jem, Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 20-21.
[41] Montgomery, Rilla of Ingleside, S. 33.
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