Flüsse, Fluviale Geomorphodynamik, Talformen und Deltas


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

18 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Definition und Diskussion des Flussbegriffs

2. Hydrologische Grundlagen
2.1 Entstehung von Flüssen, Wasserführung
2.2 Flüsse in verschiedenen Klimazonen
2.3 Einzugsgebiet und Wasserscheiden
2.4 Der Begriff der Flussdichte

3. Flussnetze und Gewässersystemarten

4. Transportkapazität des fließenden Wassers

5. Das Flusslängsprofil

6. Fluviale Erosion

7. Talformen

8. Genese von Flussterrassen

9. Deltas und Schwemmkegel

10. Formen von Flussläufen

1. Definition und Diskussion des Flussbegriffes:

Flüsse sind in lang gestreckten, einseitig geöffneten Hohlformen der Landoberfläche fließende natürliche Wasserläufe, die umgrenzbare Flächen des Festlandes mit natürlichem Gefälle entwässern. (Marcinek & Rosenkranz: 1996)

Ein Fluss ist ein fließendes Gewässer in einem Oberflächlichen Gerinnebett mit im allgemeinen ausgeglichenen Gefälle. Kleineren Flüssen ist eine Wasserführung von minimal 10-20 bis 200 m³/s zuzuordnen; größere Flüsse erreichen 200- 2000 m³/s. Die untere Abgrenzung zu den Bächen und die obere Abgrenzung zu den Strömen ist jedoch nicht allgemein gültig festgelegt. Auch die Unterscheidung in Haupt- und Nebenflüsse kann nicht fixiert werden. Zu den Hauptflüssen gehören die das Meer oder einen Endsee ereichenden Flüsse und die Hauptentwässerungsadern großer Einzugsgebiete, welche in einem Strom münden. Nebenflüsse sind sämtliche Zuflüsse eines Hauptflusses, die aber ganz verschiedener Ordnung sein können. (Leser, H.:1997)

Der Begriff „fluvial“ bzw. „fluviatil“ bedeutet „vom Fluss geschaffen“ oder „zum Fluss gehörig“ im Sinne der Bildung von Georeliefformen oder sonstiger Arbeit des Wassers in der Landschaft. (Leser, H.: 1995)

2. Hydrologische Grundlagen

2.1 Entstehung von Flüssen, Wasserführung

Flüsse bilden sich dort, wo der Niederschlag die Verdunstung sowie die gelegentliche Versickerung übertrifft. Die zweite Voraussetzung stellt das Gefälle dar, wodurch der gefallene Niederschlag gezwungen ist dem Gesetz der Schwerkraft folgend zu fließen.

2.2 Flüsse in verschiedenen Klimazonen (Perennierende, periodische und episodische Flussläufen)

Je nach jahresperiodischem Niederschlag unterscheidet man zwischen perennierenden (permanenten), periodischen und episodischen Flussläufen. Perennierende oder permanente Flüsse zeichnen sich durch eine ständige und ausdauernde Wasserführung aus und sind vor allem in humiden Klimazonen anzutreffen. Flüsse, die nur periodisch oder episodisch Wasser führen, werden als intermittierend bezeichnet. (Marcinek & Rosenkranz: 1996)

Flüsse entspringen aus Quellen, können durch das Grundwasse r gespeist werden oder entstehen aus dem Inlandeisrand sowie aus Gletschertoren oder aus dem Oberflächenabfluss. Seen und Sumpfgebiete können ebenfalls als Quellbereiche fungieren. Die Mündung eines Flusses erfolgt meist in die Haupterosionsbasis, den Ozean. In Gebieten der Binnenentwässerung dienen Seen oder weitere Flüsse als lokale Erosionsbasis. Aufgrund hoher Verdunstungsraten und Abgabe des Flusswassers an das Grundwasser versiegen viele Flüsse in klimatischen Trockengebieten. In gesteinbedingten Trockengebieten, den Karstlandschaften versickern Flüsse in permeablem Gestein und fließen unterirdisch weiter.

Flüsse bilden sich nicht nur in humiden (feuchten) Gebieten sondern - wenn auch selten - in ariden (trockenen) und nivalen (kalten; nur feste Niederschläge) Regionen. Selbst auf, in und unter Inlandeis oder Gletschern fließen Flüsse (Abschmelzbereiche). (Marcinek & Rosenkranz: 1996)

Dementsprechend unterscheidet man zwischen autochthonen und allochthonen Flüssen. Autochthone Flüsse in humiden Gebieten sind perennierend und durch einen in der Regel flussabwärts zunehmenden Abfluss gekennzeichnet. In ariden Gebieten nimmt die periodische oder episodische Wasserführung flussabwärts ab. Die als Fremdlingsflüsse bezeichneten allochthonen Flussläufe entspringen in humiden bis nivalen Regionen und fließen entweder in Trockengebiete hinein (endoreische Flüsse z. B. Wolga) und versiegen oder durchfließen (diareische Flüsse; z. B. Nil, Niger, Colorado) diese bis hin zum Ozean. Flussbetten und

-täler, die sich in ariden Räumen befinden und nur periodisch oder episodisch Wasser führen, werden äreisch genannt.

2.3 Einzugsgebiet und Wasserscheiden

Die von einem fließenden Gewässer entwässerte Fläche heißt Einzugs- oder Flussgebiet (FE). Die Grenzlinien zwischen den Einzugsgebieten werden als Wasserscheiden bezeichnet. (Marcinek &. Rosenkranz: 1996)

Einzugsgebiete werden in der Verebnung (Horizontalprojektion) vermessen, sodass eine reliefbedingte größere Oberfläche nicht berücksichtigt wird. Aufgrund des geologisch unterschiedlichen Untergrundes fallen oberirdische und unterirdische Wasserscheiden nicht zwangsläufig zusammen.

2.4 Der Begriff der Flussdichte

Die Flussdichte ist das Verhältnis der Lauflänge aller Wasserläufe eines Einzugsgebietes zu dessen Flächengröße. Die Angabe erfolgt meist in km/km². Unterschiedliche Flussdichten weisen auf einen unterschiedlichen Gesteinsuntergrund des Einzugsgebietes (z. B. Karstlandschaft) oder unterschiedliche Niederschlagsverhältnisse hin.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Flüsse, Fluviale Geomorphodynamik, Talformen und Deltas
Hochschule
University of Sheffield
Note
1
Autor
Jahr
2005
Seiten
18
Katalognummer
V45325
ISBN (eBook)
9783638427463
ISBN (Buch)
9783656561521
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Flüsse, Fluviale, Geomorphodynamik, Talformen, Deltas
Arbeit zitieren
Stefanie Tillmann (Autor:in), 2005, Flüsse, Fluviale Geomorphodynamik, Talformen und Deltas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45325

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