Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel John Miltons Fiktion des verlorenen Paradieses auf ihre Stichhaltigkeit zu untersuchen. Jede Art von Literatur kann nur dann wertgeschätzt werden, wenn sie sinnstiftend ist. Macht die Geschichte Sinn, fragt sich der Leser, ist sie logisch nachvollziehbar? Und während der Lektüre bangt er mit den Helden und fragt sich, was sie falsch gemacht haben, was sie hätten besser machen können, usw. "Paradise Lost" bildet hier keine Ausnahme. Wollen wir die Story des Epos nachvollziehen, kommen wir um eine nähere Betrachtung der Einzelheiten nicht herum.
Die wohl spannendste Frage und zudem von außerordentlicher Wichtigkeit für die Logik der Erzählung ist die nach dem Sündenfall. Nachdem erst Eva und dann auch Adam von der verbotenen Frucht gekostet haben, wird nichts mehr so sein wie zuvor. Tod und Verderben kommen in die Welt, das Paradies wird abgeschafft, als Bestrafung für die Vergehen der ersten Menschen. Wie konnte es zu einem so schrecklichen Unglück kommen? Warum erscheint Miltons Gott zuweilen grausam, zuweilen machtlos gegenüber den Machenschaften des Teufels? Und hat letzterer bei alledem nicht doch das letzte Wort?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wer hat Schuld am Übel in der Welt?
- Theodizee
- Hauptteil
- Hinführung-Miltons Versuch einer Theodizee
- Vorgehen
- Milton und Augustinus
- Die Frage nach dem Sündenfall
- Ein guter Gott?
- Freiwilliges Gehorchen
- Zusammenfassung
- Lösungen für das Paradoxon in Miltons Theodizee
- Nachbemerkungen zum utopischen Moment in Paradies Lost
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht John Miltons "Paradise Lost" hinsichtlich seiner Stichhaltigkeit. Der Fokus liegt dabei auf der Theodizeeproblematik, die im Epos aufgeworfen wird. Die Arbeit analysiert Miltons Ansatz, die Frage nach dem Übel in der Welt zu beantworten, und stellt seine Argumentation in Bezug zu anderen Theodizee-Konzepten, insbesondere Augustinus' Gedankengut.
- Die Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in der Welt
- Die Rolle des freien Willens im Zusammenhang mit dem Sündenfall
- Die Darstellung Gottes in "Paradise Lost" und die Frage nach seiner Allmacht
- Die Rolle Satans im Kontext der Theodizee
- Miltons Versuch, das Problem der Sünde und des Leidens zu lösen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor: Wie erklärt Milton in "Paradise Lost" das Vorhandensein von Übel in einer Welt, die von einem allmächtigen und gütigen Gott geschaffen wurde? Dabei wird die Problematik der Theodizee und ihre Relevanz für das Verständnis des Epos erläutert.
Im Hauptteil wird Miltons Ansatz zur Theodizee im Detail untersucht. Hierbei wird auf seine Interpretation des Sündenfalls und die Rolle des freien Willens eingegangen, sowie die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes im Angesicht des Übels in der Welt behandelt. Außerdem werden Miltons Thesen mit den Ansichten von Augustinus verglichen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Theodizee, "Paradise Lost", John Milton, Sündenfall, freier Wille, Gott, Satan, Gut und Böse, Augustinus, Utopie.
- Arbeit zitieren
- Robert Scholz (Autor:in), 2009, Zur Theodizeeproblematik in Miltons "Paradise Lost". Utopien in der Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/453394