Das Medium Fernsehen existiert seit circa siebzig Jahren in Deutschland, doch erst seit Beginn der 60er Jahre gibt es regelmäßige Verbraucherberatung und -aufklärung im Programmangebot. Durch die Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens stand mehr Sendezeit zur Verfügung, so dass Fachredaktionen entstanden, die sich speziellen Gebieten widmen konnten.
Vorreiter der verbraucherorientierten Sendungen war das ‚Gesundheitsmagazin Praxis‘ des ZDF, das in kurzer Zeit über ein interessiertes Stammpublikum verfügte. 1971 folgte die ARD diesem Sendekonzept mit der Einführung der ‚ARD-Ratgeber-Reihe‘, die sich auf verschiedene Themengebiete wie beispielsweise Gesundheit, Geld und Technik spezialisierte. Das Sendeangebot mit Verbraucherinformationen ist aufgrund der zunehmenden Programmvielfalt seitdem stark gewachsen. Ungeachtet dessen konzentrierte sich die Wissenschaft in der Vergangenheit vorwiegend auf die Untersuchung von Nachrichtensendungen, „denen nicht nur wegen des elaborierten Codes der Nachrichtensprache, sondern auch aufgrund der visuellen Gestaltung ungenügende Verständlichkeit für weite Kreise der Fernsehzuschauer attestiert wurde.“ Doch gerade die Verständlichkeit ist, neben der Klarheit, „die am häufigsten artikulierte Forderung an die Sprach- und Bildgestaltung in den Medien“. Beim audiovisuellen Medium Fernsehen wird das Verständnis des Filmgeschehens vor allem dann gefördert, wenn „sich Sprache und Bild auf dasselbe Referenzobjekt beziehen und im Idealfall die ‚semantischen Lücken’ des jeweils anderen Zeichensystems ausfüllen “, wie es im analysierten Beitrag ‚Teilimplantiertes Hörgerät‘ der Fall ist. Allerdings entscheidet nicht allein die Art und Weise der Wort-Bild-Verknüpfung darüber, wie verständlich ein Filmbeitrag ist. Aus diesem Grund sollen nach einer exakten Protokollierung des Beitrags und einer anschließenden Sequenzanalyse die sprachliche Gestaltung, sowie einzelne Faktoren der Film- und Bildsprache einer genaueren Analyse unterzogen werden.
Hierzu zählen der Visualisierungsgrad der Thematik, die Einstellungsdauer bzw. -größe, die Kamera- und Objektbewegungen und die Kameraperspektive. Da aufgrund der engen Verbindung von Bild und Text keine Bild-Text-Scheren zu erwarten sind, werden Filmpassagen mit auffälligen Bild-Text-Bezügen näher betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur- und Feinprotokoll
- Analyse des Filmbeitrags
- Sequenzanalyse
- Sprachliche Gestaltung
- Visualisierungsgrad
- Einstellungslänge
- Kamera- und Objektbewegungen
- Einstellungsgröße
- Einstellungsprofil
- Kameraperspektive
- Bild-Text-Bezug
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert einen Filmbeitrag zum Thema Hörgeräte aus der Sendung „Einfach genial“ und untersucht die verschiedenen Aspekte der Filmsprache und deren Bedeutung für die Verständlichkeit des Beitrags. Die Analyse fokussiert auf die Verbindung von Sprache und Bild, den Visualisierungsgrad, die Einstellungslänge und -größe, die Kamera- und Objektbewegungen sowie die Kameraperspektive.
- Analyse der Filmsprache
- Verständlichkeit von Filmbeiträgen
- Verbindung von Sprache und Bild
- Visualisierungsgrad der Thematik
- Einfluss einzelner Filmsprachelemente
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text führt in das Thema der Verbraucherberatung im Fernsehen ein und beleuchtet die Entwicklung von Sendungen wie „Praxis“ des ZDF und der „ARD-Ratgeber-Reihe“. Er stellt heraus, dass die Verständlichkeit von Fernsehbeiträgen für ein breites Publikum essenziell ist und die Analyse eines Filmbeitrags mit dem Titel „Teilimplantiertes Hörgerät“ in den Fokus rückt.
Struktur- und Feinprotokoll
Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Auflistung der Sendung „Einfach genial“ und des ausgewählten Filmbeitrags „Teilimplantiertes Hörgerät“. Es stellt das Struktur- und Feinprotokoll vor, um den Verlauf der Sendung und des Beitrags nachvollziehbar zu machen. Die Protokollierung dient als Grundlage für die anschließende Analyse und ermöglicht eine systematische Detailuntersuchung.
- Arbeit zitieren
- Daniela Pieper (Autor:in), 2004, Das unmissverständliche Bild. Analyse eines Filmbeitrags, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45395