Diese Arbeit wird im Speziellen das münsterländische Platt (fortlaufend Münsterländisch genannt) aus der Varietätenlinguistik beleuchten. Als Orientierung wird das Vier-Dimensionen-Modell hinzugezogen. Vor allem die dritte Dimension, des Mediums und der Medialität, soll in Kombination mit der sprachpflegerischen Thematik den Hauptbestandteil dieser Arbeit bilden. Ebenso werden die Bestimmungsfaktoren von Varietäten berücksichtigt.
Da das Münsterländische allgemein noch wenig erforscht ist und heutzutage meist lapidar mit dem Niederdeutschen, den westfälischen Mundarten etc. über einen Kamm geschert wird, wurden drei qualitative Interviews mit Experten für und über das Münsterländische geführt. Die Experteninterviews bestehen aus grundlegenden Informationen zur Person mit neun Fragen.
Viele Elterngenerationen sind davon überzeugt, dass das Sprechen von Münsterländisch ihren Kindern schadet. Das bedeutet, dass die generationsbedingte Weitergabe der tradierten Variation eine stetige Blockade widerfährt. Diese Blockade fußt vielerorts auf sprachlicher Diskriminierung. Das Münsterländische könnte künftig eine ähnliche Stellung wie das Latein in heutiger Zeit einnehmen. Es wird immer wieder Sprecher geben, die mit der münsterländischen Variation ein Heimatgefühl sowie eine regionale Identifikation verbinden und sich deshalb um den Fortbestand bemühen. Jedoch werden diese engagierten Sprecher auch weiterhin vermutlich eher die Ausnahme bleiben. Dennoch garantiert die künstliche Kodifizierung immerhin eine Art des Erhalts für die Ewigkeit, die hoffen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das münsterländische Platt (Kleiplatt): Eine Gegenwartsanalyse der Sprachpflege im Raum Münster aus varietätenlinguistischer Sicht
- 2.1 Besondere grammatische Merkmale des münsterländischen Platts (Kleiplatts) auf der Wortebene
- 2.2 Sprachpflege des münsterländischen Platts (Kleiplatts)
- 3 Fazit und Zukunftsprognosen
- 4 Literaturverzeichnis
- 4.1 Primärliteratur
- 4.2 Sekundärliteratur
- 4.3 Internetlinks
- Weiterführendes Literaturverzeichnis
- 5.1 Weiterführende Primärliteratur
- 5.2 Weiterführende Sekundärliteratur
- 5.3 Weiterführende Internetlinks
- 6 Anhang
- 6.1 Experteninterviews mit Ulrich Tarner, Hannes Demming und Dr. Reinhard Goltz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Sprachpflege des münsterländischen Platts (Kleiplatts) aus varietätenlinguistischer Perspektive. Sie beleuchtet die besonderen grammatischen Merkmale des Platts auf der Wortebene und untersucht die gegenwärtige Sprachpflege des Dialekts im Raum Münster.
- Die sprachliche Entwicklung des münsterländischen Platts
- Die Herausforderungen für die Sprachpflege des Platts
- Die Bedeutung des Platts für die regionale Identität
- Die Rolle der Varietätenlinguistik für das Verständnis des Platts
- Die Zukunftsperspektiven für das münsterländische Platt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert zunächst das Adjektiv „platt“ und seine historische Verwendung. Sie erläutert den Ursprung des Begriffs „münsterländisches Platt“ und positioniert die Arbeit innerhalb der Varietätenlinguistik.
Kapitel 2 befasst sich mit der Sprachpflege des münsterländischen Platts. Es untersucht die besonderen grammatischen Merkmale des Platts auf der Wortebene und analysiert verschiedene Formen der Sprachpflege.
Schlüsselwörter
münsterländisches Platt, Kleiplatt, Varietätenlinguistik, Sprachpflege, Mundart, Dialekt, Niederdeutsch, Westniederdeutsch, Benrather Linie, Einheitsplural, Sprachgeschichte
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- Lisa Tretow (Author), 2018, Das münsterländische Platt (Kleiplatt)/Dat mönsterlänner Platt (kleisk Platt), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454208