Heutzutage gehört Rechtsextremismus in Deutschland leider beinahe der Normalität an, und die dazugehörige rechte Szene hat laut des Bundesamtes für Verfassungsschutz (2014) 21000 Mitglieder, die Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus in verschiedenen Variationen befürworten. Gemeinsame kulturelle Ritual, Treffpunkte und Demonstrationen von Rechtsextremen scheinen in dieser Szene zu einem "gemeinsamen Bewusstsein“ zu führen, und als Anregung dienen eigene Webseiten und kostenlose CDs. Dass Rechtsextreme wohl auch vor Bombenanschlägen und anderen Verbrechen nicht zurückschrecken, zeigt sich an den Taten der Organisation "Nationalsozialistischer Untergrund", die dreizehn jahrelang, bis November 2011, unentdeckt blieb und mehrere terroristische Taten verübte. Aktuell sorgen rechtsextremistische Ausschreitungen für Sorge in der Gesellschaft: Am 13. Januar 2016 kam es zu einer Eskalation auf den Straßen von Leipzig.
Ca. 250 Rechtsextreme marschierten durch das Stadtviertel Connewitz. Ein Dönerladen wurde verwüstet, Fensterscheiben von Zügen eingeschlagen und ein Haus mit Feuerwerkskörpern in Brand gesteckt.
Zick & Küpper betonen, dass der Rechtsextremismus "eine ständige Bedrohung der demokratischen Verfassung einer Zivilgesellschaft“ (65) ist, deshalb sollten Prävention und der Ausstieg aus der rechten Szene gefördert werden. Als Maßnahmen, um z.B. Kontrolle über die NPD zu bewahren, verstärkt der Verfassungsschutz des Staates seine Überwachungstätigkeiten.
Außerdem versucht der Bundestag in Absprache mit den Innenministern der Länder Strategien zu finden, mit denen sie die NPD verbieten können. Diese Hausarbeit thematisiert die Frage: „Wie unterstützt das Aussteigerprogramm „Exit“-Deutschland den Ausstieg von Rechtsextremen aus der rechten Szene?“, um zu verdeutlichen, dass die Soziale Arbeit auch dieses Themengebiet der Gesellschaft abarbeitet und welche Hilfen es für Betroffene gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Szenenmodell
- Definition und Bedeutsamkeit der Studie der Begriffe Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus, Nationalismus und Neonazismus
- Motive für den Einstieg
- Motive für den Ausstieg
- Exit-Deutschland
- Operation Trojaner T-Hemd
- Die Zwickmühle als Modell
- Lebensbilder
- Arbeitshypothese und Forschungsfragen
- Methodisches Verfahren
- Methodenauswahl
- Das Leitfaden-gestützte Experteninterview
- Auswahl des Experten
- Transkription und Auswertungsmethode
- Ergebnisse der empirischen Erhebung
- Individualität des Einstiegs
- Ausstiegsmuster und -schwierigkeiten von Rechtsextremen
- Konsequenzen der Unterdrückung Rechtsextremer für die Gesellschaft
- Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit mit Aussteigern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die Unterstützung des Aussteigerprogramms „Exit-Deutschland“ beim Ausstieg von Rechtsextremen aus der rechten Szene zu beleuchten. Darüber hinaus werden die Ausstiegsmotive der Betroffenen untersucht, um einen Einblick in ihre subjektive Erlebniswelt und die Gründe für ihren Ausstieg zu gewinnen.
- Der Einfluss des Aussteigerprogramms „Exit-Deutschland“ auf den Ausstieg von Rechtsextremen
- Die Motive für den Ausstieg von Rechtsextremen aus der Szene
- Die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von Aussteigern
- Die Bedeutung des Szenenmodells für das Verständnis des Ausstiegs
- Die Herausforderungen und Schwierigkeiten beim Ausstieg aus der rechten Szene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik des Rechtsextremismus in Deutschland und hebt die Relevanz des Themas hervor. Kapitel 1 widmet sich dem theoretischen Hintergrund, indem es das Szenenmodell, die Definitionen wichtiger Begriffe und die Motive für den Einstieg und Ausstieg aus der rechten Szene beleuchtet.
Kapitel 2 beschreibt das methodische Vorgehen der Hausarbeit, darunter die Wahl der Methode, das Leitfaden-gestützte Experteninterview, die Auswahl des Experten und die Transkription sowie Auswertung der Daten. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Erhebung, insbesondere die Individualität des Einstiegs, die Ausstiegsmuster und -schwierigkeiten, die gesellschaftlichen Folgen der Unterdrückung von Rechtsextremen und das Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit mit Aussteigern.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Ausstieg, Exit-Deutschland, Aussteigerprogramm, Soziale Arbeit, Szenenmodell, Motive, Rechtsextreme, Rechtsradikalismus, Nationalismus, Neonazismus, Experteninterview, empirische Erhebung, Gesellschaft, Unterdrückung, Arbeitsfeld.
- Arbeit zitieren
- Lejla Huskic (Autor:in), 2016, Der Ausstieg aus der rechten Szene und das Aussteigerprogramm "Exit-Deutschland", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454253