Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, zunächst die theoretischen Grundlagen des Portfoliomanagements zu skizzieren, um darauf aufbauend die beiden Alternativen voneinander abzugrenzen und objektiv gegenüberzustellen.
Die Frage danach, ob ein Portfolio eher aktiv oder passiv gemanagt werden sollte, ist keineswegs neu. Bereits seit Erstauflage der investierbaren Indexfonds in den frühen 1970er Jahren wird die wissenschaftliche Diskussion über das Thema „aktives versus passives Portfoliomanagement“ intensiv und kontrovers geführt. Während das passive Portfoliomanagement einen Markt in dessen gegebener Form abbildet, versucht das aktive Portfoliomanagement aus Research oder Analystenmeinungen Marktprognosen abzuleiten. Diese Prognosen können allerdings nur dann eintreffen, wenn es gelingt, verlässliche Zukunftserwartungen zu generieren. Lassen sich die zukünftigen Kapitalmarktentwicklungen hingegen nicht abschätzen, sind passive Managementansätze ihrem aktiven Pendant überlegen. Diese einfache Wechselbeziehung hat zu einer intensiven Auseinandersetzung über die Hypothese informationseffizienter Kapitalmärkte geführt.
In den letzten 40 Jahren wurden zahlreiche Studien zur Überprüfung der Kapitalmarkteffizienz veröffentlicht, trotzdem hat sich bisher noch kein übereinstimmendes Meinungsbild herauskristallisiert. Fürsprecher und Kritiker der Kapitalmarkteffizienz stehen sich nach wie vor so diametral gegenüber wie die Vertreter aktiver und die Befürworter passiver Investmentphilosophien. Ihren Höhenpunkt erreichte die Debatte im Jahr 2013, als die beiden Opponenten Eugene Fama und Robert Shiller einen Nobelpreis für ihre gegensätzlichen Theorien zur Effizienz von Finanzmärkten erhielten. Die Theorie von Fama besagt, dass der aktuelle Marktpreis alle verfügbaren Informationen verzögerungslos und vollständig reflektiert und in diesem Sinne ein effizienter Kapitalmarkt vorliegt. Modelltheoretisch sind für einen aktiven Portfoliomanager in diesem Fall keine Überrenditen erzielbar. Die These von Shiller hingegen basiert auf der Annahme, dass Kapitalmarktanomalien wie Spekulationsblasen oder Kalenderzeiteffekte zu Fehlbewertungen und Ineffizienzen auf den Märkten führen. Gemäß dieser Position erfolgt die Reaktion der Marktpreise auf Informationen langsam genug, um aktiven Managern die Chance zu eröffnen, eine systematische Outperformance zu generieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Methodische Vorgehensweise und Aufbau
- 2. Portfoliotheorie
- 2.1 Geschichtlicher Rückblick
- 2.2 Rendite-Risiko-Betrachtung
- 2.2.1 Rendite
- 2.2.2 Risiko
- 2.3 Portfolio-Selection-Modell
- 2.4 Marktmodell
- 2.5 Capital-Asset-Pricing-Modell
- 2.5.1 Kapitalmarktlinie
- 2.5.2 Wertpapiermarktlinie
- 3. Investmentphilosophien
- 3.1 Informationseffizienzhypothese
- 3.1.1 Implikationen der Effizienzgrade
- 3.1.2 Kritik durch Behavioral Finance
- 3.2 Aktives Portfoliomanagement
- 3.2.1 Ziele
- 3.2.2 Technische Analyse
- 3.2.3 Fundamentalanalyse
- 3.2.4 Charakteristika eines „guten“ aktiven Managements
- 3.3 Passives Portfoliomanagement
- 3.3.1 Ziele
- 3.3.2 Index Tracking
- 3.3.3 Charakteristika eines „guten“ passiven Managements
- 3.4 „Smart Beta“
- 4. Gegenüberstellung der Investmentphilosophien
- 4.1 Aktives Portfoliomanagement
- 4.1.1 Vorteile
- 4.1.2 Nachteile
- 4.2 Passives Portfoliomanagement
- 4.2.1 Vorteile
- 4.2.2 Nachteile
- 4.3 „Smart Beta“
- 4.3.1 Vorteile
- 4.3.2 Nachteile
- 4.4 Performance von Aktienfonds
- 4.4.1 Aktienfonds als Gruppe
- 4.4.2 Persistenz der Renditen
- 4.4.3 Schlussfolgerung
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen Investmentphilosophien und deren Anwendung im Portfoliomanagement. Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansätze des aktiven und passiven Managements sowie des "Smart Beta"-Ansatzes zu vergleichen und deren Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Die Analyse der Performance von Aktienfonds soll die Erkenntnisse untermauern.
- Portfoliotheorie und deren Grundlagen
- Aktives vs. passives Portfoliomanagement
- "Smart Beta" als Investmentstrategie
- Performanceanalyse von Aktienfonds
- Bewertung der verschiedenen Investmentphilosophien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, indem es die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit definiert. Es wird die methodische Vorgehensweise erläutert und der Aufbau der Arbeit skizziert. Die Einleitung dient als Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel und positioniert die Arbeit im Kontext der bestehenden Literatur und Forschung zu Investmentstrategien.
2. Portfoliotheorie: Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Konzepte der Portfoliotheorie. Es wird ein historischer Rückblick gegeben, gefolgt von einer detaillierten Betrachtung der Rendite-Risiko-Beziehung. Kernstück ist die Erläuterung des Portfolio-Selection-Modells und des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM), inklusive Kapitalmarkt- und Wertpapiermarktlinie. Diese Modelle dienen als Grundlage für das Verständnis der verschiedenen Investmentphilosophien in den folgenden Kapiteln, da sie die mathematischen und ökonomischen Prinzipien des Risikomanagements und der Portfoliooptimierung definieren.
3. Investmentphilosophien: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Investmentphilosophien. Es beginnt mit der Erläuterung der Informationseffizienzhypothese und deren Implikationen, inklusive der Kritik durch das Behavioral Finance. Im Anschluss werden das aktive und passive Portfoliomanagement im Detail beleuchtet, inklusive der jeweiligen Ziele, Strategien (wie technische und fundamentale Analyse sowie Index Tracking) und Charakteristika. Das Kapitel schließt mit einer Diskussion über "Smart Beta" als eine Mischform der beiden Ansätze. Dieser Kapitelteil legt den theoretischen Rahmen für den Vergleich der unterschiedlichen Investmentansätze im nachfolgenden Kapitel.
4. Gegenüberstellung der Investmentphilosophien: In diesem Kapitel werden die in Kapitel 3 vorgestellten Investmentphilosophien – aktives und passives Portfoliomanagement sowie "Smart Beta" – systematisch gegenübergestellt. Es werden die jeweiligen Vor- und Nachteile im Detail analysiert und anhand von empirischen Daten und Fallstudien illustriert. Die Performance von Aktienfonds wird untersucht, um die jeweiligen Strategien im Kontext der Marktentwicklung zu bewerten. Der Vergleich dient als Kernpunkt der Arbeit und liefert eine fundierte Grundlage für die Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Portfoliotheorie, Aktives Portfoliomanagement, Passives Portfoliomanagement, Smart Beta, Rendite, Risiko, Informationseffizienz, Aktienfonds, Performance, Kapitalmarktlinie, Wertpapiermarktlinie, Fundamentalanalyse, Technische Analyse, Index Tracking.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Investmentphilosophien und Portfoliomanagement"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen Investmentphilosophien und deren Anwendung im Portfoliomanagement. Im Mittelpunkt stehen der Vergleich von aktivem und passivem Management sowie der "Smart Beta"-Ansatz. Die Analyse der Performance von Aktienfonds dient der Untermauerung der Ergebnisse.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Portfoliotheorie, ihre Grundlagen und Modelle (z.B. CAPM, Kapitalmarktlinie, Wertpapiermarktlinie). Es werden aktives und passives Portfoliomanagement detailliert erklärt, inklusive der jeweiligen Strategien (z.B. Fundamental- und Technische Analyse, Index Tracking). Der "Smart Beta"-Ansatz wird als Mischform beider Strategien beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Performanceanalyse von Aktienfonds und dem Vergleich der verschiedenen Investmentphilosophien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: 1. Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Methodik), 2. Portfoliotheorie (grundlegende Konzepte, Modelle), 3. Investmentphilosophien (Informationseffizienzhypothese, aktives und passives Management, "Smart Beta"), 4. Gegenüberstellung der Investmentphilosophien (Vergleich der Ansätze, Performanceanalyse von Aktienfonds), 5. Zusammenfassung und Ausblick.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Ziel ist der Vergleich der unterschiedlichen Ansätze des aktiven und passiven Managements sowie des "Smart Beta"-Ansatzes. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Strategien sollen aufgezeigt und anhand der Performanceanalyse von Aktienfonds untermauert werden. Die Arbeit soll ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Investmentphilosophien vermitteln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Portfoliotheorie, Aktives Portfoliomanagement, Passives Portfoliomanagement, Smart Beta, Rendite, Risiko, Informationseffizienz, Aktienfonds, Performance, Kapitalmarktlinie, Wertpapiermarktlinie, Fundamentalanalyse, Technische Analyse, Index Tracking.
Wie ist die methodische Vorgehensweise?
Die methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung detailliert beschrieben. Sie umfasst wahrscheinlich eine Literaturrecherche, die Analyse bestehender Modelle und Theorien der Portfoliotheorie sowie eine empirische Untersuchung der Performance von Aktienfonds. Der genaue methodische Ansatz ist jedoch im vorliegenden Text nicht vollständig detailliert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen werden im letzten Kapitel (Zusammenfassung und Ausblick) präsentiert. Der Vergleich der verschiedenen Investmentphilosophien und die Analyse der Aktienfondsperformance sollen zu einer fundierten Bewertung der jeweiligen Strategien führen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere im Bereich Finance und Investmentmanagement. Sie ist auch für Praktiker im Finanzbereich von Interesse, die sich mit Portfoliomanagement und Investmentstrategien befassen.
- Quote paper
- David Dümig (Author), 2016, Aktives versus passives Portfoliomanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454259