Determinanten des politischen Interesses in der binär-logistischen Regressionsanalyse

Inwieweit haben das Alter, das Geschlecht, der allgemeine Bildungsabschluss, sowie das Vertrauen in den Bundestag Einfluss auf das politische Interesse?


Hausarbeit, 2017

28 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1) Einleitung

2) Theoretische Herleitung

3) Daten, Variablen, Methode
3.1 ALLBUS 2012
3.2 Abhängige Variable
3.3 Unabhängige Variablen
3.4 Methode der binär-logistischen Regressionsanalyse

4) Berechnungen
4.1 Univariate Analyse
4.2 Bivariate Analyse
4.3 Binär-logistische Regressionsanalyse

5) Fazit

6) Anhang

7) Literaturverzeichnis

1) Einleitung

Das Fundament der Demokratie stellt die Partizipation der Bürger dar. Ein funktionierender, demokratisch geführter Staat ist demnach auf die aktive Teilnahme der Menschen am politischen Geschehen angewiesen (vgl. Gisart: 391). Seit der Bundestagswahl im Jahre 2009 bewegt sich die Wahlbeteiligung auf einem deutlich niedrigeren Level als in den Jahren zuvor. Während der prozentuale Anteil der Wahlbeteiligung im Jahre 2006 noch bei 77,7% lag, so sank dieser 4 Jahre später auf lediglich 70,8%. Von den 61.947 Millionen Wahlberechtigten bei der letzten Bundestagswahl 2013 beteiligten sich zumindest 0,7% mehr als bei der vorrausgegangenen Wahl (vgl. Gisart: 392).

Auch bei der anstehenden Bundestagswahl wird die Wahlbeteiligung wieder ein interessanter Indikator für das politische Interesse darstellen. Es resultiert die Frage, wodurch das politische Interesse der Bürger beeinflusst wird. Diese Überlegungen sind für die Parteien, deren Absicht darin besteht Wähler und dadurch auch Stimmen zu generieren stets aktuell.

In der Literatur werden immer wieder viele unterschiedliche Determinanten erwähnt, doch sind diese tatsächlich relevant? Können soziodemographische und sozioökonomische Merkmale sich wirklich auf das Interesse des Einzelnen am politischen Geschehen auswirken?

Innerhalb dieser schriftlichen Arbeit sollen anhand eines binär logistischen Modells verschiedene mögliche Determinanten auf ihren tatsächlichen Einfluss auf das politische Interesse geprüft werden.

Dazu werden im nachfolgenden Kapitel zunächst theoretische Herleitungen angeführt und dementsprechende Hypothesen aufgestellt, die im Verlauf der Arbeit überprüft werden. In Kapitel 3 werden die verwendeten Daten und Variablen, sowie die dazugehörige Methode genauer erläutert, um die Berechnungen, die in Kapitel 4 stattfinden, transparenter zu gestalten. Die Ergebnisse werden anschließend ausgewertet und die Koeffizienten interpretiert. Daraufhin werden die aufgestellten Hypothesen entweder vorläufig bestätigt oder aber widerlegt. Im Fazit werden die neu erlangten Erkenntnisse schließlich zusammengefasst. Um die Berechnungen nachvollziehen zu können befindet sich die gesamte Syntax im Anhang. Des Weiteren ist dort der dazugehörige Output einsehbar.

2) Theoretische Herleitung

Bevor der Begriff des politischen Interesses im Nachfolgenden immer wieder Verwendung findet, soll dieser genauer definiert werden. Gille, Krüger und de Rijke verstehen das politische Interesse als ein gewisses Maß an Bereitschaft, sich zumindest kognitiv mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Demnach stellt die Politik einen relevanten Teil im Leben der interessierten Personen dar (vgl. Gille et al. 2000: 206). Van Deth bezeichnet das politische Interesse zudem als den Grad der Aufmerksamkeit, den eine Person diesem Gegenstandsbereich entgegenbringt. Er definiert es konkret als „the degree to which politics arouses a citizen`s curiosity“ (2013: 273).

Ein solches Interesse stellt die Grundvoraussetzung für eine Partizipation am politischen Geschehen dar. Wenn eine Bevölkerung eine zu geringe Beteiligung an diesem aufweist, dann ist auch eine demokratische Mitbestimmung nicht möglich (vgl. Niedermayer 2001: 19). Die Herkunft des Begriffs Demokratie liegt im Lateinischen und bedeutet wörtlich „Herrschaft des Volkes“ (vgl. Thurich 2011: 1). „Demokratische Entscheidungen können nur dann demokratisch sein, wenn die Bürger ihre Präferenzen zeigen, und politische Präferenzen kann man nur haben, wenn man über ein Mindestmaß an politischer Information verfügt, also der Politik ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zukommen lässt“ (van Deth 2000: 115). Dieses Zitat macht den Zusammenhang zwischen politischer Partizipation und politischem Interesse deutlich, welcher im Verlauf dieser Arbeit mehrmals aufgegriffen werden wird.

Welche Aspekte ein derartiges Interesse beeinflussen wird in der Literatur immer wieder diskutiert. Dabei handelt es sich in erster Linie um sozioökonomische und sozio-demographische Merkmale. Dies umfasst die formale Bildung, den Beruf, das Einkommen, das Geschlecht, sowie das Alter (vgl. Niedermayer 2001: 22) und die Schichtzugehörigkeit (vgl. Hoecker 2013: 22).

Der Literatur zu Folge weist das Geschlecht einen positiven Zusammenhang mit dem politischen Interesse auf. Untersuchungen zeigen, dass Frauen ein sichtbar geringeres Maß an Interesse für das politische Geschehen aufweisen (vgl. Niedermayer 2001: 22). Der Grad der politischen Partizipation ist folglich ebenfalls deutlich geringer, als das der Männer. Es wird daher in der Literatur auch von einem sogenannten „Gender gap der politischen Partizipation“ gesprochen (vgl. Westle 2001: 131). Niedermayer macht dabei jedoch deutlich, dass lediglich die gesellschaftlichen Bedingungen, die mit dem jeweiligen Geschlecht in Verbindung stehen, von Relevanz sind. Die traditionelle Rollenverteilung stelle einen der Aspekte dar, die zu einer größeren Distanz von Frauen zur Politik führen (vgl. 2001: 22). Der sozialisations-theoretische Erklärungsansatz beschreibt die Sozialisation der Mädchen als deutlich politikferner im Vergleich zu der der Jungen (vgl. Kuhn Schmid 2004:71). Die Sozialisation der Jungen sei primär auf den Beruf und die spätere Rolle in der Öffentlichkeit ausgelegt. Bei den Mädchen liegt der Fokus dagegen nicht auf dem öffentlichen Geschehen, sondern viel mehr auf dem privaten Lebensraum (vgl. Westle 2001: 131). Die häufig bereits früh vermittelte Konzentration auf den Reproduktionsbereich sorgt für ein geringeres Interesse der Mädchen an öffentlichen Angelegenheiten. Dieser gesellschaftlich vorgegebene und oftmals auch ausgeübter Tätigkeitsbereich der Frauen bietet ein kleineres Zeitfenster für politische Aktivitäten (vgl. Westle 2001: 132). Derartig eingeschränkte Möglichkeiten der Mitwirkung sorgen im Gegenzug wieder für ein geringes Maß an Interesse am politischen Geschehen. Die erste Hypothese dieser Arbeit lautet demnach wie folgt.

Hypothese 1: Männliche Befragte besitzen mit höherer Wahrscheinlichkeit politisches Interesse als weibliche Befragte.

Ein weiteres soziodemographisches Merkmal, dass immer wieder innerhalb von empirischen Untersuchungen zu diesem Thema betrachtet wird ist das Alter. Es wurde gezeigt, dass das Interesse mit zunehmenden Lebensjahren ansteigt. Bei Jugendlichen ist es also noch vergleichsweise gering ausgeprägt. Erst mit Beginn der Adoleszenzphase erhöht sich das Interesse am politischen Geschehen, sodass von einem altersspezifischen Phänomen ausgegangen werden kann (vgl. Westle 2006: 211). Dies ist zum Teil damit begründbar, dass eine Person erst im Verlauf seines Sozialisierungsprozesses mit Themen in Berührung kommt und Erfahrungen macht, die schließlich zu einer Steigerung des politischen Interesses beitragen (vgl. Hoffmann-Lange 2000: 51). Die gesellschaftliche und politische Integration erweist sich jedoch mit Beginn des 50. Lebensjahres als Rückläufig. Dementsprechend sinkt das Interesse am politischen Geschehen ab dieser Lebensphase wieder (vgl. Niedermayer 2001: 23). Besonders gut lässt sich dies beim Ausstieg aus dem Erwerbsleben beobachten (vgl. Goerres 2009: 10). Es zeigt sich eine kurvilineare Beziehung zwischen dem Alter und dem politischen Interesse (vgl. Niedermayer 2001: 23).

Hypothese 2:Je höher das Alter der Befragten, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie politisch interessiert sind.

Eine starke Abhängigkeit weist das politische Interesse auch vom individuellen Bildungsniveau einer Person auf. Ergebnisse von durchgeführten Studien zeigen, dass sich Personen mit einem als hoch eingestuften Bildungsniveau mehr als doppelt so stark für das politische Geschehen interessieren, als weniger gebildete Menschen. Daraus lässt sich folgern, dass Bildungseinrichtungen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die einen positiven Einfluss auf die Auseinandersetzung mit der Politik haben (vgl. Niedermayer 2001: 22). „Der Grad der formalen Bildung scheint […] ausschlaggebend dafür zu sein, inwieweit eine Person erstens fähig ist sich systematisch mit (politischen) Inhalten auseinanderzusetzen, und zweitens über Grundlagenwissen verfügt, um die politische Dimension von gesellschaftlichen Ereignissen und Entwicklungen erkennen zu können“ (Schmitt 2005: 124). Das Bildungsniveau scheint demnach einen starken Einfluss auf das politische Interesse auszuüben. Dies ist damit begründbar, dass Politik ein umfassendes Themengebiet darstellt, was einem Verständnis bedarf, welches nur durch einen andauernden Lernprozess erworben werden kann (vgl. Lange et al. 2013: 35). Die Tatsache, dass es dieser Personengruppe leichter fällt einen Zugang zum politischen Geschehen zu finden, führt dazu, dass sie im Gegensatz zu ihrem Umfeld, deutlich weniger Zeit für neue Informationsbeschaffungen und -verarbeitung investieren müssen. Sie brauchen weniger (zeitliche) Kosten aufzuwenden (vgl. Hadjar Becker 2006: 14).

Im Modell der individuellen sozioökonomischen Ressourcenausstattung, welches in den 1970er Jahren von Verba und Nie entwickelt wurde, ist das bereits Geschriebene wiederzufinden. Das Modell besagt, dass „konventionelle politische Teilhabe positiv von den jeweiligen Ressourcen beeinflusst wird“ (Hoecker 2013: 51).

In den 1990er Jahren wurde das Modell von Verba, Brandy und Scholzmann weiterentwickelt. Die Neuerungen bestehen darin, dass das sogenannte Civic Voluntarism Modell (CVM) durch einige Grundannahmen der Rational Choice Theorie ergänzt wurde. Hinzugekommen ist dabei vor allem die beschriebene Bedeutung der Nutzen- und Kostenaspekte bezüglich des politischen Interesses (vgl. Hadjar Becker 2006: 14).

Das Interesse am politischen Geschehen hängt also maßgeblich von den vorhandenen Ressourcen des Individuums ab.

Hypothese 3: Befragte mit einem hohen Bildungsabschluss sind mit größerer Wahrscheinlichkeit politisch Interessiert, als Befragte mit einem niedrigen.

Ein letzter Faktor, der in dieser Arbeit betrachtet werden soll, ist das Vertrauen in die politischen Institutionen in Deutschland. Genauer gesagt, das Vertrauen in den Bundestag. Für eine funktionierende Demokratie, die wie bereits erwähnt eines politisch partizipierenden und damit auch interessierten Volkes bedarf, ist ein Mindestmaß an Vertrauen in die politischen Akteure und Institutionen notwendig. Es lassen sich „dauerhafte Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der politischen Ordnung und der sie tragenden Institutionen mit der Idee der Demokratie“ (Gabriel 1993: 3 braunes Buch) nicht vereinbaren. In einer Umfrage des Instituts Allensbach und der Bertelsmann Stiftung gaben 54% der Befragten Personen, die nicht am politischen Geschehen interessiert sind an, dass ihrer Ansicht nach in der Politik zu viel getrickst und getäuscht würde. Es würde sich also sehr viel Show abspielen (vgl. Petersen et al. 2013: 34). Diese Zahlen zeigen, dass ein gewisser Anteil der Personen, die von Täuschungen in der Politik ausgehen auch ein geringes Interesse an diesem Themengebiet hat.

Daher wird für die anschließende Analyse zu guter Letzt folgende Hypothese aufgestellt.

Hypothese 4: Je höher das Vertrauen der Befragten in den Bundestag, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie politisch interessiert sind.

3) Daten, Variablen, Methode

Zur Analyse der aufgeführten Hypothesen wird sich in dieser Arbeit des Statistikprogramms SPSS, sowie des Datensatzes Allgemeine Bevölkerungsumfrage für Sozialwissenschaften (ALLBUS) 2012 bedient.

Innerhalb dieses Datensatzes wird das politische Interesse der Befragten Personen anhand der Variablen V95 ausgedrückt (y). Fünf Antwortmöglichkeiten standen den Befragten zur Auswahl.

Die vier unabhängigen Determinanten, die untersucht werden sollen werden durch folgende Variablen vertreten: V220 für das Alter, V217 für das Geschlecht, V230 für die Bildung und V54 für das Vertrauen in den Bundestag. Diese stellen die unabhängigen Variablen (x) dar.

Die Gewichtungsvariabel, welche zu Beginn der Analyse Anwendung finden muss, stellt das personenbezogene Ost-West-Gewicht dar (V743). Diese Gewichtung sorgt für aussagekräftige Ergebnisse, da ohne die Aktivierung dieser eine Überproportionalität der Ostdeutschen in der Stichprobe vorliegen würde (vgl. Tewey Baltzer 2013: 810).

Die nachfolgende Analyse soll mittels eines binär-logistischen Modells durchgeführt werden. Dafür wird die abhängige Variable V95 umcodiert, sodass sie nur noch zwei Ausprägungen umfasst (Ja/Nein).

3.1 ALLBUS 2012

Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage wird in regelmäßigen Abständen von GESIS erhoben. Seit 1992 wird eine Nettofallzahl von 2400 Interviews in den alten und 1100 in den neuen Bundesländern angestrebt. Dies führt, wie bereits erwähnt dazu, dass Ostdeutsche in der ALLBUS-Stichprobe überrepräsentiert sind. Seit dem Jahr 2000 werden die Stichproben anhand eines neuen Verfahrens gezogen und aus den Einwohnermelderegistern entnommen (vgl. Gesis...Internetquelle). Es handelt sich um eine zweistufige, disproportional geschichtete Zufallsauswahl. Die Stichprobe umfasst sowohl Deutsche, als auch in Deutschland lebende Ausländer, die vor dem 1. Januar 1994 geboren wurden und zum Zeitpunkt der Befragung in privaten Haushalten lebten (vgl. Tewey Baltzer 2013: xix).

In der ersten Auswahlstufe geht es um die Selektion von Gemeinden. Diese werden mit einer Wahrscheinlichkeit proportional zu der Anzahl der erwachsenen Einwohner der Gemeinde ausgewählt. Innerhalb der zweiten Stufe werden dann die konkret zu befragenden Personen ausfindig gemacht. Dieser Vorgang stellt eine Zufallsauswahl aus der Einwohnermeldekartei dar. Personen, die jedoch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen werden zu systematischen Ausfällen gezählt (vgl. Tewey Baltzer 2013: xix).

Nachdem die zu befragenden Personen ermittelt wurden, werden vollstandardisierte Interviews in einem persönlichen Gespräch durchgeführt, bei welchem der Interviewer einen Laptop zur Unterstützung verwendet. Es handelt sich also um eine computerunterstützte Befragung (computerassisted interviewing- CAPI).

Für den ALLBUS 2012 wurden insgesamt 3480 Personen zu 752 Variablen befragt (vgl. Tewey Baltzer 2013: xx).

3.2 Abhängige Variable

Die verschiedenen Ausprägungen der abhängigen Variablen (das politische Interesse, V95) befinden sich in einer nachvollziehbaren Reihenfolge. Es wird daher von einem ordinalen Messniveau gesprochen. Die genaue Formulierung der Frage im Interview lautet: „Wie stark interessieren Sie sich für Politik?“. Die Befragten erhielten fünf Antworten zur Auswahl, denen sie sich zuordnen mussten: 1 (sehr stark), 2 (stark), 3 (mittel), 4 (wenig), 5 (überhaupt nicht) und 9 (keine Angabe) (vgl. Tewey Baltzer 2013: 101). Die Variable ist also negativ codiert. Um eine binäre logistische Regression durchzuführen müssen die Antwortkategorien zusammengefasst werden. Die Variable soll zu einer Dummy-Variablen werden, die 0/1 codiert ist. Es gibt also anschließend lediglich die Ausprägungen Ja/Nein. Es stellt sich jedoch die Frage zu welcher Antwortmöglichkeit die Kategorie 3 (mittel) hinzugezogen werden soll. In dieser Analyse soll sie zur Ausprägung „Ja“ gezählt werden. Begründet wird dies damit, dass eine Einordnung des persönlichen Interesses als mittelmäßig ein gewisses Maß an Interesse vorhanden ist, welches nicht übersehen werden sollte. Beispielsweise kann diese Aussage von den Befragten getroffen werden, weil sie nicht von allen aktuellen Themen betroffen, bzw. an ihnen interessiert sind. Dies schließt aber kein grundlegendes Interesse aus.

Die Kategorien 1 bis 3 werden in eine gemeinsame Kategorie 1 umcodiert (politisches Interesse), während die Kategorien 4 und 5 zu Kategorie 0 werden (kein politisches Interesse)1. Sie stellen also die Referenzkategorie dar. Antwortmöglichkeit 9 wird nicht in die Analyse einbezogen, da dies keine relevanten Erkenntnisse hervorbringen würde.

3.3 Unabhängige Variablen

Die Variablen V217 (Geschlecht), V220 (Alter), V230 (Bildung) und V54 (Vertrauen in den Bundestag) stellen die unabhängigen Variablen in dieser Analyse dar. Sie besitzen unterschiedliche Skalen- bzw. Messniveaus. Da es für die Frage nach dem Geschlecht nur zwei Antwortmöglichkeiten gibt (1 für männlich, 2 für weiblich) stellt sie eine kategoriale Variable mit zwei Ausprägungen dar (vgl. Terwey Baltzer 2013: 224). Für das Einbeziehen in das Modell wird die Variable in eine mit 0 und 1 codierte Dummy-Variable umcodiert. Das weibliche Geschlecht stellt dabei die Referenzkategorie dar (0=weiblich, 1=männlich).

Die Variable V220 (Alter) weist ein metrisches Messniveau auf, sodass sie ohne Weiteres in die Analyse übernommen wird. Die jüngste Befragte Person war 18 und die älteste 96 Jahre alt (vgl. Terwey Baltzer 2013: 227).

Die Variable V230 (Bildung) ist ebenfalls als eine kategoriale Variable zu beschreiben. Sie besitzt, ebenso wie die Variable Geschlecht, ein nominales Skalenniveau (vgl. Grabmeier Hagl 2012: 10). Zur Beantwortung der Frage nach dem höchsten Schulabschluss wurden fünf Antwortkategorien vorgegeben: Ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss, mittlere Reife, Fachhochschulreife und Hochschulreife (vgl. Terwey Baltzer 2013: 240). Diese Ausprägungen müssen zusammengefasst werden, um eine binär-logistische Regressionsanalyse durchführen zu können (vgl. Hosmer Lemeshow 2000: 32). Im Rahmen dieser Analyse wird die Variable in eine Dummy-Variable mit den Ausprägungen 0= Keine (Fach-) Hochschulreife und 1= (Fach-) Hochschulreife umcodiert. Die Ausprägung „keine (Fach-) Hochschulreife“ stellt also in diesem Fall die Referenzkategorie dar. Der Bruch (Fach-) Hochschulreife und keine (Fach-) Hochschulreife wird vorgenommen, da in der Literatur in der Regel zwischen einem hohen und einem niedrigen allgemeinen Bildungsabschluss unterschieden wird (vgl. Niedermayer 2005: 24). Für diese Analyse wurde die Grenze an der besagten Stelle gezogen.

[...]


1 Siehe Anhang.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Determinanten des politischen Interesses in der binär-logistischen Regressionsanalyse
Untertitel
Inwieweit haben das Alter, das Geschlecht, der allgemeine Bildungsabschluss, sowie das Vertrauen in den Bundestag Einfluss auf das politische Interesse?
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
28
Katalognummer
V454795
ISBN (eBook)
9783668864160
ISBN (Buch)
9783668864177
Sprache
Deutsch
Schlagworte
determinanten, interesses, regressionsanalyse, inwieweit, alter, geschlecht, bildungsabschluss, vertrauen, bundestag, einfluss, interesse
Arbeit zitieren
Maximiliane Lechtenberg (Autor:in), 2017, Determinanten des politischen Interesses in der binär-logistischen Regressionsanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454795

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