In dieser Arbeit wird auf die in den Filmen Jia Zhangkes dargestellte Umstellung Chinas von einer sozialistisch geprägten zu einer offeneren, marktorientierteren Konsumgesellschaft eingehen. Diese Darstellung ist nie im direkten Vordergrund, sondern wird subtil durch die Hintergründe, durch Dialoge, Medien und allgemein durch das Verhalten der Charaktere dargelegt.
Der Fokus wird auf die Analyse von Jias Filmen Platform (2000), Unknown Pleasures (2002), The World (2004) und Still Life (2006) sowie den in diesen Filmen dargestellten Traditionalismus, den Einfluss des Westens und die daraus resultierenden Folgen für die junge wie alte Generation legen.
Was all diese Filme gemeinsam haben, ist eine jeweils scheiternde Entwicklung. Alle Charaktere sind auf der Suche. Die Protagonisten sind Randexistenzen, entweder junge Menschen, die ihren Platz nicht finden (können) oder Wanderarbeiter, die ausgebeutet werden und ebenso zukunftslos sind. Um diesen ‚economic outsiders‘ auf den Grund zu gehen, werden wir Film für Film darauf eingehen, wie Traditionalismus in den Filmen und wie der Einfluss, der aus dem Westen vor allem die junge Generation formt und oft durch Popkulturreferenzen eingestreut wird, dargestellt wird, um dann zu sehen, wie all das den von Hesse angesprochenen Leidensweg des Überganges vorantreibt – und was die lange Einstellung dazu beiträgt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die lange Einstellung als Stilmittel
- 3. Filme aus dem Untergrund: Jia Zhangke und die Regisseure der ,6. Generation‘
- 4. Zwischen Sozialismus und Kapitalismus: Migration, Entfremdung, Verlust..
- 4.1 The Long and Empty Platform
- 4.2 \"We're too Young. There are Choices We Can't Make\": Unknown Pleasures
- 4.3 \"Give Us One Day, We Will Show You The World\"
- 4.4 \"It's Every Man for Himself in the Underworld”: Still Life
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Verwendung der langen Einstellung als Stilmittel in den Filmen des chinesischen Regisseurs Jia Zhangke. Ziel ist es, die Rolle dieser filmischen Technik bei der Darstellung des Wandels Chinas von einer sozialistisch geprägten Gesellschaft zu einer offenere, marktorientierteren Konsumgesellschaft zu analysieren.
- Die Bedeutung der langen Einstellung im Kontext der Filmästhetik von Jia Zhangke
- Die Darstellung des Wandels Chinas in den Filmen von Jia Zhangke
- Der Einfluss des Westens auf die chinesische Gesellschaft und die Folgen für die junge und alte Generation
- Die Rolle von Traditionalismus und Modernität in den Filmen von Jia Zhangke
- Die Bedeutung von Migration und Entfremdung in den Filmen von Jia Zhangke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Arbeit und deren Schwerpunkt dar. Sie führt in die Thematik des Wandels Chinas ein und zeigt die Relevanz der langen Einstellung in den Filmen von Jia Zhangke. Kapitel 2 befasst sich mit der Entstehung und Bedeutung der langen Einstellung im Film. Kapitel 3 gibt einen Einblick in die ,6. Generation‘ chinesischer Filmemacher und beleuchtet Jia Zhangkes Position innerhalb dieser Gruppe.
Kapitel 4 analysiert die Filme Platform (2000), Unknown Pleasures (2002), The World (2004) und Still Life (2006). Es werden die jeweiligen Themen und narrative Elemente der Filme im Detail betrachtet, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung der langen Einstellung und ihre Funktion als Stilmittel gelegt wird. Dabei werden Themen wie Migration, Entfremdung, Verlust, Traditionalismus und der Einfluss des Westens behandelt.
Schlüsselwörter
Jia Zhangke, lange Einstellung, Long Take, chinesischer Film, ,6. Generation‘, Wandel, Sozialismus, Kapitalismus, Migration, Entfremdung, Verlust, Traditionalismus, Moderne, The Long and Empty Platform, Unknown Pleasures, The World, Still Life.
- Arbeit zitieren
- Marina Küffner (Autor:in), 2011, Der Long Take als unterstützendes Element der Kapitalismuskritik in den Filmen von Jia Zhangke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454832