Diese Arbeit ist keine "kritische" Auseinandersetzung mit Kants "Kritik der reinen Vernunft", sondern der Versuch einer übersichtlichen, zusammenfassenden und das Verständnis fördernden Darstellung dieses Mammutwerkes der Philosophie. Dieses Werk kann man nicht einfach nur lesen, man muss es studieren. Ein großer Teil des Kantstudiums besteht aus "Übersetzungsarbeiten", das heißt, wie bei einem lateinischenText muss aus den teilweise sehr verschlungenen Bandwurmsätzen die Kernaussage herausgefiltert werden. Dabei sollte der Originaltext einerseits nicht unverhältnismäßig verstümmelt werden, andererseits muss der Weitschweifigkeit Kants zum besseren Verständnis Einhalt geboten werden. Dennoch ist es Kant selbst, der hier die Hauptrolle spielt und auch umfassen zu Wort kommt.
Es gibt hervorragende Einführungsliteratur zur Kritik der reinen Vernunft. Dabei wurde hier die Sekundärliteratur bevorzugt, die nicht dem "philosophischen Brunnenprinzip" folgt, nämlich selbst "tief und dunkel" zu sein.
In dieser Arbeit gibt es einige Tabellen und Schemata. Sie sollen helfen, Thematiken zusätzlich zum Text übersichtlich und strukturiert darzustellen. Diese Arbeit soll wissenschaftlichen Kriterien genügen, d.h. dass alles, was nicht von mir selbst stammt, folgt den üblichen Zitierregeln und ist ausgewiesen.
Die Kritik der reinen Vernunft ist nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell ein kompliziertes Werk. Im Anhang findet sich ein Strukturplan, auf den man bei der Lektüre immer wieder mal zurückgreifen sollte, um sich darüber im Klaren zu sein, an welcher thematischen Stelle man sich gerade befindet. Die vorliegende Ausarbeitung der Kritik der reinen Vernunft soll Einsichten und Verständnis der Erkenntnistheorie Kants fördern und vertiefen. Sie ersetzt natürlich nicht die eigene Auseinandersetzung mit dem Original. Ob diese Ausarbeitung tatsächlich die versprochene Hilfestellung zur Kritik der reinen Vernunft leistet, möge der geneigte Leser selbst entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die reine\" Vernunft
- Die kopernikanische Wende
- Urteile
- Allgemeine Aufgabe der reinen Vernunft
- Transzendental - Philosophie
- Idee und Einteilung einer besonderen Wissenschaft, unter dem Namen einer Kritik der reinen Vernunft
- Der Gesamtplan der Kritik der reinen Vernunft
- Der Transzendentalen Elementarlehre
- Erster Teil
- Die Transzendentale Ästhetik
- Von dem Raume
- Von der Zeit
- Zweiter Teil
- Die Transzendentale Logik
- I.Von der Logik überhaupt
- II. Von der Transzendentalen Logik
- Erste Abteilung
- DIE TRANSZENDENTALE ANALYTIK
- Erstes Buch
- DIE ANALYTIK DER BEGRIFFE
- TAFEL DER URTEILE
- TAFEL DER KATEGORIEN
- Exkurs: Die metaphysische Deduktion der Kategorien in 4 Schritten
- Von der Deduktion der reinen Verstandesbegriffe
- Erster Abschnitt
- Von den Prinzipien einer transzendentalen Deduktion überhaupt
- Übergang zur Transzendentalen Deduktion der Kategorien
- Zweiter Abschnitt
- Transzendentale Deduktion der Verstandesbegriffe
- Von der Möglichkeit einer Verbindung überhaupt
- Von der ursprünglich- synthetischen Einheit der Apperzeption
- Der Grundsatz der synthetischen Einheit der Apperzeption
- Was die objektive Einheit des Selbstbewußtseins sei
- Die logische Form aller Urteile
- Die Kategorie hat keinen andern Gebrauch zum Erkenntnisse der Dinge, als zur Einheit der Erscheinungen in der Anschauung
- Von der Anwendung der Kategorien auf Gegenstände der Sinne überhaupt
- Transzendentale Deduktion des allgemein möglichen Erfahrungsgebrauchs
- Resultat dieser Deduktion der Verstandesbegriffe
- Zweites Buch
- Die Analytik der Grundsätze
- Einleitung
- Von der transzendentalen Urteilskraft überhaupt
- Der transzendentalen Doktrin der Urteilskraft (oder Analytik der Grundsätze)
- Erstes Hauptstück
- Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe
- Zweites Hauptstück
- System aller Grundsätze des reinen Verstandes
- Das System der Grundsätze des reinen Verstandes
- Von dem obersten Grundsatze aller analytischen Urteile
- Von dem obersten Grundsatze aller synthetischen Urteile
- Systematische Vorstellung aller synthetischen Grundsätze desselben
- Widerlegung des Idealismus
- Allgemeine Anmerkung zum System der Grundsätze
- Drittes Hauptstück
- Phaenomena und Noumena
- Anhang
- Zweite Abteilung
- DIE TRANSZENDENTALE DIALEKTIK
- I. Vom transzendentalen Schein
- II. Von der reinen Vernunft als dem Sitze des transzendentalen Scheins
- A. Von der Vernunft überhaupt
- B. Vom logischen Gebrauche der Vernunft
- C. Von dem reinen Gebrauche der Vernunft
- ERSTES BUCH
- VON DEN BEGRIFFEN DER REINEN VERNUNFT
- Von den Ideen überhaupt
- Von den transzendentalen Ideen
- System der transzendentalen Ideen
- ZWEITES BUCH
- Von den dialektischen Schlüssen der reinen Vernunft
- Von den Paralogismen der reinen Vernunft
- Erster Paralogismus der Substantialität
- Zweiter Paralogismus der Simplizität
- Dritter Paralogismus der Personalität
- Der vierte Paralogismus der Idealität
- Transzendentaler Idealismus
- Von den Antinomien der reinen Vernunft
- Antithetik der reinen Vernunft
- Von dem Interesse der Vernunft bei diesem ihrem Widerstreite
- Von den transzendentalen Aufgaben der reinen Vernunft, welche die Vernunft bei diesem ihrem Widerstreite sich selbst aufgiebt
- Skeptische Vorstellung der kosmologischen Fragen
- Der transzendentale Idealismus, um den Zweifel über die Realität der äußeren Gegenstände durch seine Gründe wegzuräumen
- Kritische Entscheidung des kosmologischen Streits
- Regulatives Prinzip der reinen Vernunft
- Von dem empirischen Gebrauch des regulativen Prinzips
- I. Auflösung der kosmologischen Idee von der Totalität der Zusammensetzung
- II. Auflösung der kosmologischen Idee von der Totalität der Teilung
- III. Auflösung der kosmologischen Ideen von der Totalität der Ableitung
- Möglichkeit der Kausalität durch Freiheit, insofern sie mit den Naturgesetzen nicht in Widerspruch steht
- Erläuterung der kosmologischen Idee einer Freiheit
- IV. Auflösung der kosmologischen Idee von der Totalität der Abhängigkeit
- Das Ideal der reinen Vernunft
- Von dem Ideal überhaupt
- Von dem Transzendentalen Ideal
- Von der Unmöglichkeit eines ontologischen Beweises vom Dasein Gottes
- Von der Unmöglichkeit eines kosmologischen Beweises vom Dasein Gottes
- Von der Unmöglichkeit des physikotheologischen Beweises vom Dasein Gottes
- Anhang zur transzendentalen Dialektik
- Von dem regulativen Gebrauch der Ideen der reinen Vernunft
- Von der Endabsicht der natürlichen Dialektik der menschlichen Vernunft
- II.Transzendentale Methodenlehre
- Die Disziplin der reinen Vernunft
- Die Disziplin der reinen Vernunft im dogmatischen Gebrauche
- Die Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung ihres polemischen Gebrauchs
- Von der Unmöglichkeit einer skeptischen Befriedigung
- Die Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung der Hypothesen
- Die Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung ihrer Beweise
- Der Kanon der reinen Vernunft
- Von dem letzten Zwecke des reinen Gebrauchs unserer Vernunft
- Von dem Ideal des höchsten Guts
- Vom Meinen, Wissen und Glauben
- Die Architektonik der reinen Vernunft
- Architektonik der Metaphysik der Natur
- Die Geschichte der reinen Vernunft
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Immanuel Kants „Kritik der reinen Vernunft" ist ein fundamentales Werk der Philosophie, das die Grenzen und Möglichkeiten der menschlichen Vernunft erforscht. Kant strebt danach, die Bedingungen für objektives Wissen zu ergründen und die Grenzen der Metaphysik aufzuzeigen.
- Die transzendentale Erkenntnistheorie
- Die Kritik der reinen Vernunft
- Die Kategorien des Verstandes
- Die transzendentale Deduktion
- Die Antinomien der reinen Vernunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Kant stellt die Grundidee seiner Kritik der reinen Vernunft vor und führt den Begriff der „reinen Vernunft" ein. Er erläutert die Bedeutung der „kopernikanischen Wende" für die Erkenntnistheorie.
- Transzendentale Ästhetik: In diesem Kapitel analysiert Kant die apriorischen Formen der Anschauung: Raum und Zeit. Er argumentiert, dass Raum und Zeit nicht Eigenschaften der Dinge an sich sind, sondern subjektive Bedingungen unserer Wahrnehmung.
- Transzendentale Logik (Erste Abteilung): Die transzendentale Analytik beschäftigt sich mit den Kategorien des Verstandes, den apriorischen Begriffen, die wir zur Erkenntnis der Welt verwenden. Kant zeigt, wie die Kategorien durch die transzendentale Deduktion aus der ursprünglichen synthetischen Einheit der Apperzeption abgeleitet werden.
- Transzendentale Logik (Zweite Abteilung): Die transzendentale Dialektik untersucht die dialektischen Antinomien der reinen Vernunft, also Widersprüche, die aus der unbegrenzten Anwendung der Vernunft auf die Welt an sich resultieren. Kant zeigt, dass diese Widersprüche auf die Grenzen der menschlichen Vernunft zurückzuführen sind.
- Transzendentale Methodenlehre: Kant legt in diesem Abschnitt die Methoden der reinen Vernunft dar und definiert ihre Disziplin. Er beschäftigt sich mit dem Kanon der reinen Vernunft, dem Ideal des höchsten Guts und dem Unterschied zwischen Meinen, Wissen und Glauben.
Schlüsselwörter
Die „Kritik der reinen Vernunft" behandelt zentrale Themen der Philosophie, wie zum Beispiel die transzendentale Erkenntnistheorie, die Kategorien des Verstandes, die transzendentale Deduktion, die Antinomien der reinen Vernunft, Raum und Zeit, Erfahrung, Objektivität, Subjektivität, Phaenomen und Noumen, das höchste Gut und die Grenzen der Vernunft.
- Arbeit zitieren
- Rainer Witzisk (Autor:in), 2018, Ausarbeitungen zu Immanuel Kants "Kritik der reinen Vernunft", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455120