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Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues"

Titel: Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues"

Seminararbeit , 2014 , 14 Seiten , Note: 2,0

Autor:in: Johanna Mandelartz (Autor:in)

Französische Philologie - Literatur
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Balzac berichtet im zweiten Teil des Vorworts zu seinem dreiteiligen Roman Illusions Perdues, dass er ursprünglich nur über die Unterschiede der Sitten auf dem französischen Land und in Paris, die darüber herrschenden falschen Vorstellungen und die sich daraus ergebenden Katastrophen schreiben wollte. Aus diesem ursprünglichen Entwurf entwickelte sich jedoch weitaus mehr, und Illusions Perdues wurde zu einer ausführlichen Kritik des Literatur- und Journalismusbetriebs, die sich mit den Gründen für das Scheitern so vieler junger Schriftsteller in Paris auseinandersetzt, aber auch aufzeigen soll, welcher Weg zum schriftstellerischen Erfolg führen kann, wie ein solcher Erfolg überhaupt aussieht und was ihn ausmacht und was nicht. Balzac selbst behauptet in seinem Vorwort, er hoffe, sein Roman werde wenigstens den ein oder anderen jungen Mann davon abhalten, sein dichterisches Glück in der französischen Hauptstadt zu versuchen und sich damit ins Unglück zu stürzen; dabei ist er selbst doch einer der zahlreichen Schriftsteller, die vom Land in die Stadt gegangen sind und sich dort ganz der Literatur gewidmet haben. Hätte er seine Entscheidung ernsthaft bereut, so hätte er den Beruf immer noch aufgeben und zurück zu einem sichereren Gewerbe wechseln können, was er aber nie getan hat. Tatsächlich kann es ihm also vielmehr nur darum gehen, jene jungen Menschen abzuschrecken, die sich für diesen schwierigen Weg nicht eignen und die daher durch den Weg nach Paris tatsächlich ins Verderben gestürzt würden. Jene jungen Autoren aber, die sich – den Kriterien nach, die Illusions Perdues von Seite zu Seite vermittelt – für das Literatendasein eignen, werden sich von dem Roman nicht abschrecken lassen, denn dieser ist für sie geradezu eine Aufforderung, die Herausforderung auf sich zu nehmen.
Doch welche Eigenschaften sind es, an denen in Illusions Perdues die Eignung zum Autor festgemacht wird? Welchem Verständnis des Autorbegriffs entsprechen diese Eigenschaften? Was bezweckt der Autor dieses Textes damit, gerade dieses Bild von Autorschaft an seine Leser zu vermitteln? Dies sind die Fragen, mit denen ich mich in dieser Arbeit beschäftigen werde.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Von Stadt und Land zu Literatur und Journalismus
  • Balzacs Autorschaftskonzept
    • Die zwei Seiten der Literaturproduktion: Kunst und Kapitalismus
    • Die Eigenschaften des erfolgreichen Autors
    • Die Aufgaben des Autors
  • Balzacs Konzeption von Autorschaft: Macht und Ohnmacht des Autors

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der Konzeption von Autorschaft in Honoré de Balzacs Roman Illusions Perdues. Ziel ist es, die Eigenschaften eines erfolgreichen Autors im Kontext des Literatur- und Journalismusbetriebs des 19. Jahrhunderts zu analysieren. Es werden insbesondere die Herausforderungen und Konflikte untersucht, denen junge Autoren in Paris ausgesetzt sind.

  • Das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Autonomie und den wirtschaftlichen Bedingungen der Literaturproduktion
  • Die Bedeutung von Talent, Arbeitsamkeit, Verzicht und Treue für den literarischen Erfolg
  • Die ambivalente Rolle des Autors: Macht und Ohnmacht im Schreibprozess
  • Die Funktion von Literatur als Spiegelbild und Kritik der Gesellschaft

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel befasst sich mit dem Kontext, in dem Illusions Perdues geschrieben wurde. Es beleuchtet Balzacs eigene Erfahrung als Schriftsteller und analysiert, welche Schwierigkeiten und Chancen sich für junge Autoren im 19. Jahrhundert in Paris boten. Das zweite Kapitel untersucht Balzacs Autorschaftskonzept anhand der Figuren des Romans. Es werden die Eigenschaften eines erfolgreichen Autors herausgearbeitet, wobei sich die Arbeit insbesondere mit der Spannung zwischen Kunst und Kapitalismus beschäftigt. Kapitel drei analysiert die Aufgaben des Autors im Kontext von Illusions Perdues. Balzacs literarisches Projekt wird als Versuch einer kritischen Spiegelung der Gesellschaft verstanden. In diesem Kapitel wird gezeigt, wie Balzac die Macht und Ohnmacht des Autors im Spannungsfeld zwischen individueller Kreativität und gesellschaftlichen Zwängen darstellt.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Romantik und der Literatur des 19. Jahrhunderts, darunter Autorschaft, Literaturproduktion, Kapitalismus, Kunst und Gesellschaft. Die Analyse fokussiert auf die Konzeption von Autorschaft in Honoré de Balzacs Illusions Perdues und die darin enthaltene Kritik an den Produktionsbedingungen der Literatur.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues"
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Romanistik)
Veranstaltung
Hauptseminar "Honore de Balzac"
Note
2,0
Autor
Johanna Mandelartz (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2014
Seiten
14
Katalognummer
V455733
ISBN (eBook)
9783668865501
ISBN (Buch)
9783668865518
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Autorschaft Dichter Poet Schriftsteller
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Johanna Mandelartz (Autor:in), 2014, Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455733
Blick ins Buch
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Leseprobe aus  14  Seiten
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