Die Philosophie eines spätmittelalterlichen und eines modernen Philosophen einem Vergleich zu unterziehen ist ein interessanter und lohnender Versuch.
Mit Wilhelm von Ockham (~1286-1349) und Ludwig Wittgenstein (1889-1951) werden hier zwei ausgewiesene Sprachphilosophen miteinander verglichen, die beide der festen Überzeugung waren, dass philosophische Irrtümer durch falschen und unreflektierten Sprachgebrauch entstehen und diese nur durch Sprachanalyse und Kenntnis der Sprachlogik vermieden werden.
Es geht in dieser Arbeit also um eine Darstellung der jeweiligen Sprachphilosophie zu einem bestimmten philosophischen Problem, nämlich der Bedeutung von Bedeuten. Was diese beiden Philosophen dazu zu sagen haben, ist Thema dieser Abhandlung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 3. Die Bedeutung von Bedeutung bei Wittgenstein
- 3.1 Die Bedeutung eines Wortes als der konkrete Gegenstand
- 3.1.1 Die Bedeutung eines Wortes ist nicht das Bezeichnete
- 3.1.2 Die Bedeutung von Namen
- 3.1.2.1 Der Name als „Museumstäfelchen“
- 3.1.2.2 Der Name als Bezeichnung für Einfaches
- 3.1 Die Bedeutung eines Wortes als der konkrete Gegenstand
- 4. Die Bedeutung von Bedeutung bei Wilhelm von Ockham
- 4.1 Unterschiedliche Auffassungen von „significare“ bzw. „significatio“
- 4.2 Kategorematische und synkategorematische Termini
- 4.3 Significare“ als bezeichnen, „significatio“ als Bezeichnung
- 4.4 Die Extension und Intension von Termini
- 4.5 Die Bedeutungen des Ausdrucks „Terminus“
- 4.6 Absolute und konnotative Namen
- 4.7 Der Begriff (conceptus)
- 4.8 Die Suppositionstheorie
- 4.9 Significatio und suppositio
- 4.10 Intuitive und abstraktive Erkenntnis
- 4.11 Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in einem Satz
- 5. Die Bedeutung von Bedeutung bei Ockham und Wittgenstein
- 5.1 Die Bedeutung eines Wortes in einem Satz und in der Sprache
- 5.2 Die Bedeutung als Wesen
- 6. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Bedeutungstheorien von Wilhelm von Ockham und Ludwig Wittgenstein vergleichend zu untersuchen. Im Fokus steht die Frage, inwiefern beide Philosophen, trotz unterschiedlicher historischer und philosophischer Kontexte, ähnliche Ansätze zur Klärung des Begriffs "Bedeutung" entwickelten. Der Vergleich soll Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Sprachphilosophien herausarbeiten und deren Relevanz für das Verständnis von philosophischen Problemen beleuchten.
- Vergleich der Sprachphilosophien von Ockham und Wittgenstein
- Analyse der Bedeutungstheorien beider Philosophen
- Untersuchung der Rolle der Sprache bei der Entstehung philosophischer Irrtümer
- Bedeutung von Kontext und Sprachgebrauch für das Verständnis von Bedeutung
- Erkenntnistheoretische Implikationen der jeweiligen Bedeutungstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung rechtfertigt den Vergleich der Sprachphilosophien von Wilhelm von Ockham und Ludwig Wittgenstein, die beide philosophische Irrtümer auf falschen Sprachgebrauch zurückführten. Sie skizziert den historischen Kontext beider Philosophen: Ockham als "Grenzgänger" zwischen Mittelalter und Neuzeit, der die Krise des scholastischen Denkens thematisierte und eine Trennung von Glauben und Wissen anstrebte; und Wittgenstein als einflussreicher Vertreter der analytischen Philosophie, dessen Werk in einen "frühen" und "späten" Wittgenstein unterteilt werden kann. Die Arbeit fokussiert auf die Bedeutungstheorie beider Philosophen und untersucht, inwiefern Wittgenstein Ockhams Ideen möglicherweise "vorweggenommen" hat.
2. Grundlagen: Dieses Kapitel legt die Grundlage für den Vergleich, indem es die wichtigsten Schriften und Konzepte beider Philosophen vorstellt, insbesondere Wittgensteins "Philosophische Untersuchungen" und Ockhams Konzepte von Ökonomieprinzip und terministischer Logik. Es betont die Schwierigkeiten, Wittgensteins Philosophie systematisch darzustellen und deutet die Komplexität des Vergleichs an.
3. Die Bedeutung von Bedeutung bei Wittgenstein: Dieses Kapitel analysiert Wittgensteins Bedeutungstheorie, vor allem im Kontext seiner "Philosophischen Untersuchungen". Es wird seine Abkehr von der "idealen Sprache" seines frühen Werkes und seine Fokussierung auf das "Sprachspiel" behandelt. Die Beziehung zwischen Wörtern, Begriffen und Gegenständen wird im Detail erläutert.
4. Die Bedeutung von Bedeutung bei Wilhelm von Ockham: Dieses Kapitel widmet sich Ockhams Sprachphilosophie, einschließlich seiner Konzepte von "significare" und "significatio", kategorematischen und synkategorematischen Termini, Extension und Intension, und seiner Suppositionstheorie. Es beleuchtet Ockhams Ökonomieprinzip als sprachkritisches Instrument und seine Auffassung von Erkenntnis als sprachlich vermittelt.
5. Die Bedeutung von Bedeutung bei Ockham und Wittgenstein: Dieses Kapitel stellt einen direkten Vergleich der Bedeutungstheorien von Ockham und Wittgenstein an. Es untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Ansätzen, insbesondere die Rolle des Satzes und der Sprache im Verständnis von Bedeutung. Es wird die Frage diskutiert, inwieweit Wittgenstein Ockhams Ideen implizit oder explizit aufgenommen hat.
Schlüsselwörter
Bedeutungstheorie, Sprachphilosophie, Wilhelm von Ockham, Ludwig Wittgenstein, Sprachspiel, Ökonomieprinzip, Terministische Logik, Bezeichnen, Bezeichnung, Kontext, Erkenntnistheorie, Sprachanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleichende Untersuchung der Bedeutungstheorien von Wilhelm von Ockham und Ludwig Wittgenstein
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Bedeutungstheorien von Wilhelm von Ockham und Ludwig Wittgenstein. Im Mittelpunkt steht die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in ihren Ansätzen zur Klärung des Begriffs "Bedeutung", trotz unterschiedlicher historischer und philosophischer Kontexte. Der Fokus liegt auf der Analyse ihrer Sprachphilosophien und deren Relevanz für philosophische Probleme.
Welche Ziele werden verfolgt?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Sprachphilosophien von Ockham und Wittgenstein vergleichend zu untersuchen, ihre Bedeutungstheorien zu analysieren und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Dabei wird die Rolle der Sprache bei philosophischen Irrtümern, der Einfluss von Kontext und Sprachgebrauch auf das Verständnis von Bedeutung und die erkenntnistheoretischen Implikationen der jeweiligen Theorien beleuchtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Vergleich der Sprachphilosophien von Ockham und Wittgenstein, Analyse der Bedeutungstheorien beider Philosophen, Untersuchung der Rolle der Sprache bei philosophischen Irrtümern, Bedeutung von Kontext und Sprachgebrauch für das Verständnis von Bedeutung und erkenntnistheoretische Implikationen der jeweiligen Bedeutungstheorien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung) rechtfertigt den Vergleich und skizziert den historischen Kontext beider Philosophen. Kapitel 2 (Grundlagen) stellt die wichtigsten Schriften und Konzepte vor. Kapitel 3 analysiert Wittgensteins Bedeutungstheorie, insbesondere seine "Philosophischen Untersuchungen". Kapitel 4 widmet sich Ockhams Sprachphilosophie (significare, significatio, Suppositionstheorie etc.). Kapitel 5 vergleicht die Bedeutungstheorien von Ockham und Wittgenstein direkt. Kapitel 6 (Schlussbetrachtungen) fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie wird Wittgensteins Bedeutungstheorie dargestellt?
Wittgensteins Bedeutungstheorie wird im Kontext seiner "Philosophischen Untersuchungen" analysiert, mit Fokus auf seine Abkehr von der "idealen Sprache" seines frühen Werkes und seiner Betonung des "Sprachspiels". Die Beziehung zwischen Wörtern, Begriffen und Gegenständen wird detailliert erläutert.
Wie wird Ockhams Bedeutungstheorie dargestellt?
Ockhams Sprachphilosophie wird umfassend behandelt, einschließlich seiner Konzepte von "significare" und "significatio", kategorematischen und synkategorematischen Termini, Extension und Intension, und seiner Suppositionstheorie. Sein Ökonomieprinzip und seine Auffassung von Erkenntnis als sprachlich vermittelt werden ebenfalls beleuchtet.
Wie wird der Vergleich zwischen Ockham und Wittgenstein durchgeführt?
Der Vergleich konzentriert sich auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Ansätzen zur Bedeutung, insbesondere die Rolle des Satzes und der Sprache im Verständnis von Bedeutung. Es wird diskutiert, inwieweit Wittgenstein Ockhams Ideen aufgenommen hat.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Bedeutungstheorie, Sprachphilosophie, Wilhelm von Ockham, Ludwig Wittgenstein, Sprachspiel, Ökonomieprinzip, Terministische Logik, Bezeichnen, Bezeichnung, Kontext, Erkenntnistheorie, Sprachanalyse.
Welche Quellen werden vermutlich herangezogen?
Die Arbeit wird vermutlich auf den Schriften von Ockham und Wittgenstein basieren, insbesondere Wittgensteins "Philosophische Untersuchungen" und relevante Schriften von Ockham zur Sprachphilosophie und Logik. Zusätzliche Sekundärliteratur zur Interpretation und zum Vergleich beider Philosophen wird wahrscheinlich ebenfalls verwendet.
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- Magister Rainer Witzisk (Author), 2003, Die Bedeutung von Bedeuten bei Wilhelm von Ockham und Ludwig Wittgenstein. Eine vergleichende Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455774