„38% der EU Bevölkerung fühlen sich nach Erhebungen des Eurobarometers gestresst.“ Die Weltgesundheitsbehörde WHO hält Stress, egal in welcher Ausprägung, mittlerweile für die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts – für Seele und Leib gleichermaßen.
Die Tatsache, dass anhaltende psychische Belastungen in der heutigen Welt mittlerweile als der drastischste Gesundheitskiller gelten ist allerdings gerade im öffentlichen Dienst längst nicht bis an jeden heran gedrungen. Wie sonst wäre zu erklären, dass gesetzliche Regelungen bzgl. der Integration der Stressproblematik in den Arbeitsschutz zwar existieren, aber bislang gerade mal ein Bruchteil der Dienststellen mit entsprechenden Erhebungen reagierten? Die Weltgesundheitsbehörde WHO hält Stress, egal in welcher Ausprägung, mittlerweile für die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts – für Seele und Leib gleichermaßen. Im Polizeiberuf nimmt diese Thematik allerdings einen ganz besonderen Stellenwert ein, da Polizeibeamte oft auf drastische Weise mit traumatisierenden Situationen konfrontiert werden. Es liegt also auf der Hand, dass gerade in diesem Berufszweig die Thematik der Stressbewältigung einen besonderen Stellenwert einnimmt.
Im Rahmen dieser Facharbeit wird nun zu Beginn ein kurzer, allgemeiner Überblick zum Terminus Stress, sowie zu den unterschiedlichen Belastungssituationen im Dienst eingegangen und geklärt, woher diese rühren. Abschließend werden Möglichkeiten zur Prävention und Intervention im Bezug auf psychische Belastungen aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Stress?
- Problemstellung und Relevanz
- Stress im Polizeiberuf
- Mentale Stressbewältigung
- Instrumentelles Stressmanagement
- Regeneratives Stressmanagement
- Joggen (Sport allgemein)
- Soziale Integration
- Progressive Relaxation
- Autogenes Training
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die Problematik von Stress, insbesondere im Polizeiberuf. Ziel ist es, einen Überblick über Stress als Phänomen zu geben, die spezifischen Belastungen von Polizeibeamten zu beleuchten und Möglichkeiten der Stressbewältigung aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich auf präventive und interventive Maßnahmen.
- Definition und Auswirkungen von Stress
- Stressoren im Polizeiberuf
- Mentale Stressbewältigung
- Instrumentelles Stressmanagement
- Prävention und Intervention bei psychischen Belastungen
Zusammenfassung der Kapitel
Was ist Stress?: Dieses Kapitel führt den Begriff Stress ein, basierend auf der Definition von Hans Selye als unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung. Es wird zwischen Eustress (positivem Stress) und Distress (negativem Stress) unterschieden und die verschiedenen Ebenen der Stressreaktion (körperlich, behavioral, kognitiv-emotional) erläutert. Der Text differenziert zwischen positiven und negativen Stressreaktionen und ihren Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Beispiele für beide Stressarten werden gegeben, um die Unterschiede und die jeweilige Wirkung zu verdeutlichen.
Problemstellung und Relevanz: Dieses Kapitel beleuchtet die hohe Relevanz des Themas Stress, insbesondere im Hinblick auf die hohe Prävalenz von Stresserkrankungen in der EU-Bevölkerung und die Einstufung von Stress als größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts durch die WHO. Es wird kritisch auf die unzureichende Umsetzung von gesetzlichen Regelungen zum Arbeitsschutz im öffentlichen Dienst, speziell hinsichtlich Stressbewältigung, eingegangen und die besondere Bedeutung des Themas im Polizeiberuf hervorgehoben, da Polizeibeamte oft mit traumatisierenden Situationen konfrontiert sind.
Stress im Polizeiberuf: Dieses Kapitel beschreibt die vielfältigen Stressoren, denen Polizeibeamte im Berufsalltag ausgesetzt sind. Es werden sowohl berufsspezifische Herausforderungen wie juristische Entscheidungen, veraltete Ausrüstung und öffentliche Kritik als auch psychosoziale Belastungen durch Konfrontation mit Gewalt, Tod und menschlichen Tragödien thematisiert. Die Notwendigkeit der emotionalen Kontrolle und die Diskrepanz zwischen innerer Einstellung und äußerer Präsenz als Stressfaktoren werden diskutiert, ebenso wie die mangelnde Möglichkeit zur kollegialen Verarbeitung von Erlebnissen und die Rolle des Führungsverhaltens.
Mentale Stressbewältigung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die mentale Stressbewältigung, die an den persönlichen, stressverschärfenden Denkmustern ansetzt. Es beschreibt das Ziel, stressmindernde Einstellungen und Bewertungen zu fördern, negative Wahrnehmungen zu korrigieren und die Besinnung auf eigene Stärken und Ressourcen zu stärken. Der Text skizziert die fünf Schritte eines entsprechenden Trainings, das sich mit der Rolle von Bewertungen, Einstellungen und der Transformation von negativen Denkmustern beschäftigt.
Schlüsselwörter
Stress, Stressbewältigung, Polizeiberuf, psychische Belastung, mentale Stressbewältigung, instrumentelles Stressmanagement, Eustress, Distress, Prävention, Intervention, Arbeitsschutz, Traumatisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Facharbeit: Stress im Polizeiberuf
Was ist der Inhalt dieser Facharbeit?
Die Facharbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Stress, insbesondere im Kontext des Polizeiberufs. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Die Arbeit untersucht die Problematik von Stress, beleuchtet die spezifischen Belastungen von Polizeibeamten und zeigt Möglichkeiten der Stressbewältigung auf, wobei der Fokus auf präventiven und interventiven Maßnahmen liegt.
Welche Kapitel umfasst die Facharbeit?
Die Facharbeit gliedert sich in folgende Kapitel: „Was ist Stress?“, „Problemstellung und Relevanz“, „Stress im Polizeiberuf“, „Mentale Stressbewältigung“ und „Instrumentelles Stressmanagement“ (inkl. Unterkapiteln zu regenerativem Stressmanagement, Sport, sozialer Integration, progressiver Relaxation und autogenem Training), sowie ein Fazit.
Wie wird Stress in der Facharbeit definiert?
Stress wird basierend auf der Definition von Hans Selye als unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung eingeführt. Es wird zwischen Eustress (positivem Stress) und Distress (negativem Stress) unterschieden, und die verschiedenen Ebenen der Stressreaktion (körperlich, behavioral, kognitiv-emotional) werden erläutert.
Welche Relevanz hat das Thema Stress, insbesondere im Polizeiberuf?
Die hohe Prävalenz von Stresserkrankungen in der EU-Bevölkerung und die Einstufung von Stress als größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts durch die WHO unterstreichen die Relevanz des Themas. Im Polizeiberuf wird die Problematik durch die Konfrontation mit traumatisierenden Situationen noch verstärkt. Die unzureichende Umsetzung von gesetzlichen Regelungen zum Arbeitsschutz im öffentlichen Dienst bezüglich Stressbewältigung wird kritisch beleuchtet.
Welche Stressoren werden im Polizeiberuf beschrieben?
Die Facharbeit beschreibt vielfältige Stressoren, darunter berufsspezifische Herausforderungen wie juristische Entscheidungen, veraltete Ausrüstung und öffentliche Kritik, sowie psychosoziale Belastungen durch Konfrontation mit Gewalt, Tod und menschlichen Tragödien. Die Notwendigkeit emotionaler Kontrolle und die Diskrepanz zwischen innerer Einstellung und äußerer Präsenz, mangelnde Möglichkeiten zur kollegialen Verarbeitung von Erlebnissen und das Führungsverhalten werden als Stressfaktoren diskutiert.
Wie wird mentale Stressbewältigung in der Arbeit behandelt?
Die mentale Stressbewältigung konzentriert sich auf die Veränderung stressverschärfender Denkmuster. Das Ziel ist es, stressmindernde Einstellungen und Bewertungen zu fördern, negative Wahrnehmungen zu korrigieren und die eigenen Stärken und Ressourcen zu stärken. Die Arbeit skizziert ein fünfschrittiges Training zur Transformation negativer Denkmuster.
Welche Methoden des instrumentellen Stressmanagements werden vorgestellt?
Der Abschnitt zum instrumentellen Stressmanagement umfasst regenerative Maßnahmen, Sport (am Beispiel Joggen), soziale Integration, progressive Relaxation und autogenes Training.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Facharbeit?
Schlüsselwörter sind: Stress, Stressbewältigung, Polizeiberuf, psychische Belastung, mentale Stressbewältigung, instrumentelles Stressmanagement, Eustress, Distress, Prävention, Intervention, Arbeitsschutz, Traumatisierung.
- Arbeit zitieren
- Timo Vorwald (Autor:in), 2015, Langfristige Stressbewältigungsstrategien. Steigerung der Stressbewältigung bei Polizeibeamten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455811