Wenn man „Menschenversuche“ oder „Experimente am Menschen“ hört, verbindet man damit im Allgemeinen etwas Negatives. Blickt man in die deutsche Geschichte zurück, wird man wohl in erster Linie an Menschenexperimente im Dritten Reich denken. Unter einem medizinischen Vorwand wurden in den Konzentrationslagern Tausende von Menschen gequält und wie Versuchskaninchen behandelt. Auch in der Soziologie werden Experimente am Menschen durchgeführt, welche allerdings glücklicherweise nichts mit den grausamen medizinischen Versuchen zur Zeit des Nationalsozialismus zu tun haben. Experimente sind allerdings häufig nicht die bevorzugte Forschungsart in den Sozialwissenschaften, viel eher wird auf Befragungen zurückgegriffen. Gerade Laborexperimente werden stets kritisch betrachtet. In dieser Hausarbeit soll daher herausgearbeitet werden, was Laborexperimente für die Forschung leisten können. Zunächst wird daher definiert, durch was ein Experiment gekennzeichnet ist. Anschließend werden allgemeine Gütekriterien in der Sozialforschung dargestellt. Der Hauptteil der Arbeit soll sich dann damit befassen, was Laborexperimente bezüglich Validität, Theoriebildung, Reliabilität und Objektivität leisten. Zudem wird noch auf forschungsethische Aspekte eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum Laborexperimente besser sind als ihr Ruf
- Kennzeichen eines Experiments in der Soziologie
- Gütekriterien in der empirischen Sozialforschung
- Die Rolle der externen Validität in Laborexperimenten
- Theoriebildung und Kausalzusammenhänge in Experimenten
- Interne Validität durch Randomisierung
- Reliabilität und Objektivität von Laborexperimenten
- Forschungsethische Aspekte bei Laborexperimenten
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Laborexperimenten in der Soziologie und stellt die Vorteile dieser Forschungsmethode heraus. Sie analysiert die Kritik an der externen Validität und untersucht, wie Laborexperimente zur Theoriebildung und der Überprüfung von Kausalzusammenhängen beitragen.
- Die Bedeutung von Laborexperimenten für die empirische Sozialforschung
- Kritik an der externen Validität von Laborexperimenten
- Der Beitrag von Laborexperimenten zur Theoriebildung
- Die Rolle der Randomisierung für die interne Validität
- Reliabilität und Objektivität von Laborexperimenten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und führt in die Problematik von Laborexperimenten in den Sozialwissenschaften ein. Sie beleuchtet die historische Belastung des Begriffs "Menschenversuche" und betont die unterschiedliche Anwendung von Experimenten in den Sozialwissenschaften im Vergleich zu den Naturwissenschaften.
Kapitel 2.1 beschäftigt sich mit den Kennzeichen eines Experiments in der Soziologie. Anhand eines fiktiven Beispiels wird der klassische Aufbau eines Experiments verdeutlicht und die Rolle der Randomisierung, der Versuchsgruppe und der Kontrollgruppe erläutert. Es werden auch verschiedene Arten von Experimenten anhand von drei Kriterien unterschieden: Künstliches vs. natürliches Experiment, Labor- vs. Feldexperiment und prospektives vs. ex-post-facto-Design.
Kapitel 2.2 präsentiert zentrale Gütekriterien in der empirischen Sozialforschung: Objektivität, Reliabilität und Validität. Es wird zwischen interner und externer Validität unterschieden und die Bedeutung der Kontrolle von Störfaktoren für die interne Validität erläutert.
Kapitel 2.3 untersucht die Rolle der externen Validität in Laborexperimenten anhand des Beispiels des Milgram-Experiments. Es werden kritische Aspekte der Übertragung von Laborergebnissen auf reale Situationen diskutiert und reaktive Effekte in Laborexperimenten erläutert.
Kapitel 2.4 analysiert den Beitrag von Laborexperimenten zur Theoriebildung und der Untersuchung von Kausalzusammenhängen. Es wird die Unterscheidung von Effektexperimenten und theoretisch orientierten Experimenten erläutert und die Rolle von Artificiality in Laborexperimenten für die Überprüfung von Theorien betont.
Kapitel 2.5 untersucht die interne Validität von Laborexperimenten im Zusammenhang mit der Randomisierung. Es wird gezeigt, wie die Randomisierung zu einer hohen internen Validität führt und die Kontrolle von Störfaktoren ermöglicht, wodurch Kausalzusammenhänge besser untersucht werden können.
Kapitel 2.6 untersucht die Reliabilität und Objektivität von Laborexperimenten. Es wird gezeigt, dass die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen in Laborexperimenten die Prüfung dieser Gütekriterien erleichtert.
Kapitel 2.7 befasst sich mit forschungsethischen Aspekten von Laborexperimenten und zeigt anhand des Beispiels des Stanford-Prison-Experiments die ethische Verantwortung, die mit der Durchführung von Experimenten einhergeht.
Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Hausarbeit zusammen und betont die Bedeutung von Laborexperimenten für die Theoriebildung in den Sozialwissenschaften. Es wird zudem die Triangulation von verschiedenen Methoden, einschließlich Laborexperimenten, als Bereicherung für die empirische Sozialforschung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Laborexperiment, Sozialforschung, externe Validität, Theoriebildung, Kausalzusammenhang, Randomisierung, interne Validität, Reliabilität, Objektivität, Forschungsethik
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- Anonym (Autor), 2015, Warum Laborexperimente besser sind als ihr Ruf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456089