Leseprobe
I. Inhaltsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
III. Abkürzungsverzeichnis
1 Einführung in die Thematik
2 Qualitative und quantitative Forschung
2.1 Qualitative Forschung
2.2 Quantitative Forschung
2.3 Gegenüberstellung der Forschungen
3 Vorstellung von Forschungsstudien
3.1 Qualitative Studie: Wissen und Wissensvermittlung von Öko-Landwirten
3.1.1 Fragestellung der Studie
3.1.2 Methode und Auswertung der Studie
3.1.3 Ergebnisse der Studie
3.2 Quantitative Studie: Namensgebung im kulturellen Wandel
3.2.1 Fragestellung der Studie
3.2.2 Methode und Auswertung der Studie
3.2.3 Ergebnisse der Studie
4 Fazit und Ausblick
IV. Literaturverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anteil deutscher und christlicher Vornamen (Gerhards 2010, S.72, Abbildung 4.1) 9
III. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten
1 Einführung in die Thematik
Die Debatte, ob die qualitative und die quantitative Forschungsmethode gleichwertig sind, hat eine historische und philosophische Tradition. Auch nach vielen Jahren der Diskussion ist diese immer noch aktuell. Auf Basis dessen erscheint es fast schon absurd, dass qualitative und quantitative Forschungsmethoden häufig zusammen eingesetzt werden. (Kelle 2008, S.9)
U. Kelle beschreibt in diesem Zusammenhang: „In den vergangenen Jahren haben solche Projekte (die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden) zudem zahlreiche Methodeninnovationen (etwa im Bereich der computergestützten Auswertung qualitativer Daten) angeregt.“ (Kelle 2008, S.9)
Dieser Widerspruch zwischen Debatte und Symbiose der qualitativen und quantitativen Forschung hat mich neugierig gemacht, weshalb ich mich für dieses Thema meiner Hausarbeit entschieden habe. Außerdem dient mir das Thema als Vorbereitung auf die Wahl der richtigen Forschungsmethode für die Bachelorarbeit.
Ich habe außerdem eine naturwissenschaftliche Vorbildung, weshalb mir die quantitative Forschung schon sehr vertraut ist. Aus Neugier auf die qualitativen Ansätze und dem Vergleich mit der quantitativen Forschung habe ich mich darüber hinaus für das Thema „Unterschiede zwischen der quantitativen und qualitativen Forschung“ entschieden.
Was sind denn nun die qualitative und die quantitative Forschung?
Die qualitative Forschung stellt dabei die Forschung dar, dessen Ergebnisse sich nicht in Zahlen darstellen lassen, sondern dessen Methoden sich mit Realitätserfassung der Teilnehmer befassen. Mithilfe der qualitativen Forschungsmethoden können Beobachtungen zu den einzelnen Personen in Gesprächen gemacht werden, wodurch diese Testpersonen charakterisiert werden können. (Gehmacher 2008, S.221f.) Das ist in der quantitativen Forschung nicht möglich.
Mithilfe der quantitativen Forschung hingegen werden die Ergebnisse in Zahlen dargestellt, welche aus Messungen hervorgehen. Sie dient einer statistischen Beurteilung von Merkmalen, welche aus einer Stichprobenuntersuchung der Zielgruppe resultiert. (Gehmacher 2008, S.221)
Zu Beginn der Arbeit werde ich mich zunächst mit der Begriffsdefinition der qualitativen und quantitativen Forschung beschäftigen.
Anschließend werde ich die beiden Forschungen miteinander vergleichen, bevor ich jeweils eine Forschungsstudie vorstellen werde. Ich werde den Schwerpunkt auf die Forschungsstudien legen, da diese mein Interesse besonders geweckt haben und hier die Forschungen in die Praxis umgesetzt werden. Somit werden für den Leser die Unterschiede zwischen der quantitativen und qualitativen Forschung verdeutlicht.
Das Fazit beschreibt die Ausarbeitung des Vergleichs der Forschungsmethoden und den Studien, sowie einen Ausblick auf weitergehende Fragestellungen.
Im Laufe dieser Arbeit habe ich festgestellt, dass sowohl die qualitative, als auch die quantitative Forschung am effektivsten angewendet werden kann, wenn diese beide zusammenwirken und sich jeweils ergänzen. Die meisten Studien sind eine Kombination aus Forschungsmethoden beider Forschungen. (Gehmacher 2008, S.221)
Auch Gehmacher stellt in Frage, ob eine Differenzierung der qualitativen und quantitativen Forschung nötig ist, da die Forschungsmethoden in ihrer Vielfalt häufig kombiniert verwendet werden. (Gehmacher 2008, S.221) Diese Schlussfolgerung wird ebenfalls im Fazit thematisiert.
2 Qualitative und quantitative Forschung
2.1 Qualitative Forschung
Die qualitative Forschung beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben, dem Denken und Handeln, sowie der subjektiven Bedeutung, die der einzelne Mensch seiner Umgebung und seinem Verhalten beimisst. (Schweer 2017, S.48f.) Somit werden mithilfe der qualitativen Forschung, welche auch als Erfahrungswissenschaft bezeichnet wird, nicht-standardisierte Daten erhoben und ausgewertet. (Bohnsack 2010, S. 13ff.)
Das Verhalten eines Menschen wird durch gesellschaftliche Regeln und Pflichten beeinflusst, wobei diese Konventionen interpretativ und situationsabhängig sind. (Schweer 2017, S.49)
Somit ist bei der Auswertung von qualitativen Forschungsmethoden die „situationsgebundene Interpretation“ von Bedeutung, da das menschliche Handeln keinen festen Gesetzen folgt. (Schweer 2017, S.49)
Methoden der qualitativen Forschung sind zum Beispiel das Interview, Gruppendiskussionen, Beobachtungen, Einzelfallstudien und qualitative Inhaltsanalysen oder Experimente. (Flick 2009, S.26ff.)
Aus diesen Forschungsmethoden resultiert nichtnumerisches Material, wie z.B. Beobachtungsprotokolle, Zeichnungen, Fotografien und Briefe. (Lehmann 2005, S.297)
Die qualitative Forschung wird für statistisch schwer zu erfassende Zusammenhänge verwendet und wenn nur ein geringes Maß an Vorwissen zur Auswertung vorliegt oder nur eine kleine Zielgruppe zur Verfügung steht. (Bacher/Horwath 2011, S.15f.)
Nachteile der qualitativen Forschung stellt der Mangel an Objektivität dar und die komplexe Auswertung der Daten, sowie ein damit verbundener hoher Zeitaufwand. (Flick 2009, S.21ff.)
Typische Fragestellungen, welche mithilfe der qualitativen Forschungsmethoden erschlossen werden können, sind subjektive Sichtweisen, sowie soziale und gesellschaftliche Interaktionen. (Bacher/Horwath 2011, S.9)
2.2 Quantitative Forschung
Die quantitative Forschung zeichnet sich durch eine theoriegeleitete, objektive und präzise Messung aus, welche statistische Daten erzeugt und auswertet. (Schweer 2017, S.27f.)
Sie stützt sich auf „bewiesene“ Aussagen, die durch Sammlung von Daten erlangt werden können. (Blanz 2015, S.12)
Quantitativ ermittelte Daten werden dann erhoben, wenn beispielsweise Umfragen standardisiert vorliegen sollen (z.B. bei einer Zufriedenheitsumfrage). Diese Standardisierung ermöglicht Vergleiche und eine leichte Auswertung. (Lehmann 2005, S.297)
Ein besonderes Merkmal der quantitativen Forschung ist der Versuch des Verzichts auf eine wertende wissenschaftliche Begründung. (Kromrey/Roose/Strübing 2016, S.17)
Nachteilig zeigt sich die quantitative Methode im Hinblick darauf, dass die Gründe der Befragung vor der Anwendung der Forschungsmethode bekannt sein müssen, da sonst der standardisierte Fragebogen nicht erstellt werden kann. (Bacher/Horwath 2011, S.20) Die Methode ist somit nicht flexibel. (Bacher/Horwath 2011, S.14)
Darüber hinaus wird für die quantitative Forschung eine große Fallzahl benötigt, um ein aussagekräftiges statistisches Ergebnis zu erreichen. (Bacher/Horwath 2011, S.16)
Eine quantitative Forschungsmethode ist z.B. die Inhaltsanalyse, welche systematisch und objektiv eine Auswertung von Bildern, Fotos, Filmen und Aufzeichnungen ermöglicht. (Wittenberg/Knecht 2008, S.52)
2.3 Gegenüberstellung der Forschungen
Die qualitative und die quantitative Forschung unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Zielsetzung, die Datenerhebung und die Auswertung. (Schweer 2017, S.48)
Die Zielsetzung der qualitativen Forschung liegt dabei auf dem verbalen Ausdruck von Erfahrungsrealitäten, wohingegen das Ziel der quantitativen Forschung die numerische Beschreibung von Erfahrungswerten ist. (Lehmann 2005, S.296)
Außerdem beruhen die erhobenen Daten der quantitativen Forschung auf „offenen Verfahren“ (Schweer 2017, S.48) und nicht auf standardisierten, statistischen Messverfahren. Die Auswertung der qualitativen Daten beruht auf interpretative und kategorisierende Verfahren, dessen Ergebnisse Videoaufzeichnungen oder Bilder sind. (Schweer 2017, S.48)
Die quantitative Auswertung hingegen bringt ein statistisches, objektives Ergebnis. (Bacher/Horwath 2011, S.16)
3 Vorstellung von Forschungsstudien
3.1 Qualitative Studie: Wissen und Wissensvermittlung von Öko-Landwirten
3.1.1 Fragestellung der Studie
Im Folgenden wird eine qualitative Studie über die Einschätzung des Wissens und der Wissensvermittlung von Landwirten aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben vorgestellt. (Lehmann 2005, S.43) Dabei greift Lehmann Fragestellungen wie die Informationsquellen für das Wissen der Landwirte auf und wie das Wissen vermittelt wird, aber auch der Bezug zwischen dem Wissen und den unterschiedlichen Typen an Landwirten, die befragt wurden. (Lehmann 2005, S.43)
3.1.2 Methode und Auswertung der Studie
Für diese qualitative Studie wurde die Forschungsmethode des qualitativen Interviews gewählt. Da es sich bei der Zielgruppe der Öko-Landwirte, laut der Autorin, um ein „unerforschtes Feld“ handelt, bietet sich eine qualitative Forschungsmethode an. (Lehmann 2005, S.44)
Darüber hinaus hat Lehmann sich für das Interview entschieden, um die Teilnehmer der Studie zu beobachten und die „unverzerrt authentische“ Aufzeichnung der Informationen zu gewährleisten. (Lehmann 2005, S.45) Außerdem legte die Autorin Wert auf Strukturierung und Offenheit des Interviews, um den Landwirten ein Maß an Freiheit zu gewähren. (Lehmann 2005, S.53)
Für die Studie wählte Lehmann 24 Landwirte der Verbände Bioland und Demeter aus, da diese Landwirte die Informations- und Beratungsleistungen der Verbände nutzen können und ein Verbandsbeitrag, laut Lehmann, für ein „grundsätzliches Interesse an Wissen und Austausch“ spricht. (Lehmann 2005, S.46) Darüber hinaus wurden Öko-Landwirte befragt, die mehrere verschiedene Produkte anbauen und auch selbst vermarkten, da diese über ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit verfügen. (Lehmann 2005, S.46)
Ein weiteres Kriterium zur Auswahl der Öko-Landwirte war die räumliche Eingrenzung auf Baden-Württemberg, um die Betriebsstrukturen so homogen wie möglich zu halten. (Lehmann 2005, S.46)
Die Öko-Landwirte wurden durch offene Formulierungen befragt und es wurde somit nicht jedes Thema und jede Fragestellung abgehandelt. (Lehmann 2005, S.53)
Die Themen, welche abgefragt wurden, waren beispielsweise allgemeine Angaben zum landwirtschaftlichen Betrieb, den Zeitpunkt der Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft, umfassende Themen der Landwirtschaft (z.B. Fruchtfolge und Düngung), sowie die Informationsbeschaffung (z.B. bekannte Bücher und Zeitschriften). (Lehmann 2005, S.53, S. 173)
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