In seinen „Meditationen“ möchte René Descartes mitunter den Beweis für die Existenz Gottes liefern. Dabei richtet er seine Widmung an „die sehr weisen und erlauchten Herren [...] der heiligen theologischen Fakultät zu Paris“, da diese daran wohl besonders interessiert sein dürften. Er kommt dabei den Forderungen des Laterankonzils unter Leo X. nach, welcher den christlichen Philosophen den Auftrag erteilt hat, Beweise für das Dasein Gottes zu finden.
Descartes kann insofern als „kirchentreuer Katholik“ verstanden werden, dessen Metaphysik zwar auch als Tarnung einer antitheologischen Einstellung interpretiert wurde, aber der eigentlich doch eher versucht, die Grundsätze der Wissenschaft auf ihre objektive Gültigkeit hin zu prüfen. Doch selbst unter der Annahme, dass Descartes' Beweis der Existenz Gottes rational vertretbar sei, hat sein Verständnis von Gott nur bedingt mit der Religion der katholischen Kirche zu tun. Um genau dies zu erörtern, erfolgt eine kurze Biographie sowie eine Abhandlung seines Werkes „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“, um die Hintergründe für sein Denken und seine Anschauung zu durchleuchten und seine Argumentationsweise anschaulich darzustellen. Im Anschluss daran wird ein kritischer Blick auf den Gottesbeweis sowie den Zusammenhang zwischen ebendiesem und der katholischen Religion geworfen. Zuletzt erfolgt eine kurze kritische Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Descartes' Leben
- Der Traum
- Die Philosophie
- Das Werk - Meditationen
- Woran man zweifeln kann
- Über die Natur des menschlichen Geistes; dass seine Erkenntnis ursprünglicher ist als die des Körpers
- Über das Dasein Gottes
- Über Wahrheit und Falschheit
- Über das Wesen der materiellen Dinge und nochmals über das Dasein Gottes
- Über das Dasein der materiellen Dinge und den substantiellen Unterschied zwischen Seele und Körper
- Kritikpunkte
- Das Gottesverständnis der Kirche
- Descartes' Gottesverständnis
- Widersprüchlichkeiten und Religionskritik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Descartes' Argumentation für die Existenz Gottes in seinen „Meditationen\" und untersucht dessen Verhältnis zur katholischen Religion.
- Descartes' Beweis für die Existenz Gottes
- Das Gottesverständnis der katholischen Kirche
- Die Beziehung zwischen Descartes' Philosophie und der Religion
- Die Kritikpunkte an Descartes' Gottesbeweis
- Descartes' Leben und Werke als Hintergrund seines Denkens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Descartes' Anliegen in den „Meditationen\" dar und beschreibt seine Motivation, den Beweis für die Existenz Gottes zu liefern. Sie ordnet Descartes als „kirchentreuen Katholiken\" ein, dessen Metaphysik aber auch als Tarnung einer antitheologischen Einstellung interpretiert wurde. Die Arbeit beabsichtigt, die Beziehung zwischen Descartes' Gottesbeweis und der katholischen Religion kritisch zu beleuchten.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Descartes' Leben. Es skizziert seine Herkunft aus einem vornehmen Adelsgeschlecht, seine Ausbildung im Jesuitenkolleg von La Flèche und seinen Militärdienst. Besonderes Augenmerk liegt auf Descartes' Träumen im Jahre 1619, die er als eine Art Berufung zum Philosophen interpretierte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Philosophie Descartes, insbesondere mit seinem Gottesbeweis, der Beziehung zwischen Philosophie und Religion, sowie der Kritik an dessen Gottesverständnis. Weitere wichtige Schlagworte sind „Meditationen", „Cartesianischer Rationalismus", „katholische Religion", „Metaphysik", „Widersprüchlichkeiten" und „Religionskritik".
- Quote paper
- Dipl. Inf. Sabine Augustin (Author), 2004, Descartes - Gott versus Religion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45634