Bei der Betrachtung der Wahlbeteiligung zum Europäischen Parlament 2014 werden drastische Unterschiede bei der Partizipation der einzelnen Mitgliedsstaaten sichtbar: während Belgien und Luxemburg mit weit über 80 Prozent eine sehr hohe Beteiligungsrate aufwiesen, nutzten in der Slowakei und der Tschechischen Republik weniger als 20 Prozent der potentiellen Wähler die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Anhand dieser Wahl wird in der folgenden Arbeit untersucht, was die notwendigen und hinreichenden (Kombinationen von) Bedingungen für die Höhe der Wahlbeteiligung sind.
Um diese Frage beantworten und eine Erklärung für die zwischen den Mitgliedstaaten variierende Wahlbeteiligung leisten zu können, werden sowohl die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für eine hohe als auch eine niedrige Beteiligung an den Wahlen zum EU-Parlament 2014 in zwei getrennten empirischen Analysen untersucht.
Zur Beantwortung der Fragestellung bezieht sich diese Arbeit insbesondere auf die theoretischen Grundlagen des rationalistischen sowie sozialpsychologischen Ansatzes der Wahlverhaltensforschung. Aus diesen etablierten Ansätzen werden fünf (Makro-)Bedingungen abgeleitet, von denen ein Einfluss auf die Höhe der Wahlbeteiligung 2014 angenommen wird.
Das Ziel dieser Arbeit stellt auch besondere Ansprüche an die Methode. Dafür wurde die Qualitative Comparative Analysis (QCA) nach Ragin, genauer die Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) gewählt. Der eher fall- als variablenorientierte Forschungsansatz bietet beste Voraussetzungen zur Beantwortung der Fragestellung, da sich diese mengentheoretische Methode in besonderem Maße zur Analyse kausaler Komplexität, wie auch der relevanten mittleren Fallzahl von 28 Mitgliedstaaten eignet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen, aktueller Forschungsstand und Hypothesen
- Allgemeine Theorien zur Erklärung von Wahlbeteiligung
- Das Second-Order Election-Modell
- Aktueller Forschungsstand und Hypothesen
- Methodischer Rahmen
- Die Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis
- Auswahl der Fälle und des Untersuchungszeitraums
- Auswahl, Operationalisierung und Kalibrierung der Bedingungen
- Auswahl, Operationalisierung und Kalibrierung des Outcomes
- Daten der empirischen Analyse
- Empirische Analyse
- Analyse hoher Wahlbeteiligung - Outcome TURNOUT
- Analyse notwendiger Bedingungen
- Analyse hinreichender Bedingungen
- Diskussion der Ergebnisse
- Analyse niedriger Wahlbeteiligung - Outcome ~TURNOUT
- Analyse notwendiger Bedingungen
- Analyse hinreichender Bedingungen
- Diskussion der Ergebnisse
- Analyse hoher Wahlbeteiligung - Outcome TURNOUT
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Faktoren, welche die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 beeinflussen. Mithilfe der Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) werden die Bedingungen für sowohl hohe als auch niedrige Wahlbeteiligung analysiert. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der komplexen Zusammenhänge zu entwickeln und relevante Einflussfaktoren zu identifizieren.
- Einflussfaktoren auf die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014
- Anwendung der Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA)
- Analyse notwendiger und hinreichender Bedingungen für hohe und niedrige Wahlbeteiligung
- Identifizierung relevanter Einflussfaktoren auf die Wahlbeteiligung
- Diskussion der Ergebnisse im Kontext bestehender Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 ein und begründet die Relevanz der Forschungsfrage. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die angewandte Methodik. Der niedrige Wahlbeteiligung wird als Problem dargestellt, das einer wissenschaftlichen Untersuchung bedarf. Die Arbeit setzt den Fokus auf die Identifizierung der Bedingungen, die zu unterschiedlichem Ausmaß an Wahlbeteiligung führen.
Theoretischer Rahmen, aktueller Forschungsstand und Hypothesen: Dieses Kapitel präsentiert den theoretischen Hintergrund der Arbeit. Es werden allgemeine Theorien zur Erklärung von Wahlbeteiligung vorgestellt und das "Second-Order Election-Modell" erläutert. Der aktuelle Forschungsstand wird kritisch beleuchtet und daraus werden Hypothesen abgeleitet, die im weiteren Verlauf der Arbeit empirisch überprüft werden. Es werden verschiedene bestehende Theorien und Modelle zur Wahlbeteiligung diskutiert, um den theoretischen Rahmen für die eigene Analyse zu schaffen.
Methodischer Rahmen: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die angewandte Methode, die Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA). Es wird die Auswahl der Fälle, der Untersuchungszeitraum, die Operationalisierung und Kalibrierung der Bedingungen und des Outcomes (Wahlbeteiligung) erklärt. Die Begründung der Auswahl der Methode und die einzelnen Schritte der Datenaufbereitung werden transparent dargestellt, um die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Empirische Analyse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der fsQCA präsentiert und interpretiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Identifizierung notwendiger und hinreichender Bedingungen für hohe und niedrige Wahlbeteiligung. Die Ergebnisse werden anhand von Tabellen und Diagrammen visualisiert und ausführlich diskutiert, um die Zusammenhänge zwischen den unabhängigen Variablen und dem Outcome zu verdeutlichen. Dabei werden sowohl die Ergebnisse zur hohen als auch zur niedrigen Wahlbeteiligung detailliert analysiert und verglichen.
Schlüsselwörter
Wahlbeteiligung, Europawahl 2014, Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA), notwendige Bedingungen, hinreichende Bedingungen, Second-Order Election-Modell, empirische Analyse, politische Interessen, politische Kultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Einflussfaktoren auf die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Faktoren, die die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 beeinflusst haben. Sie konzentriert sich auf die Identifizierung der Bedingungen für sowohl hohe als auch niedrige Wahlbeteiligung.
Welche Methode wurde verwendet?
Die Arbeit verwendet die Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) als Methode zur Analyse der komplexen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren und der Wahlbeteiligung. Diese Methode ermöglicht die Untersuchung sowohl notwendiger als auch hinreichender Bedingungen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, ein umfassendes Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren und der Wahlbeteiligung zu entwickeln und relevante Einflussfaktoren zu identifizieren. Die Arbeit möchte die Bedingungen für hohe und niedrige Wahlbeteiligung aufklären.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Themen, darunter allgemeine Theorien zur Erklärung von Wahlbeteiligung, das Second-Order Election-Modell, die Anwendung der fsQCA, die Analyse notwendiger und hinreichender Bedingungen für hohe und niedrige Wahlbeteiligung, und die Diskussion der Ergebnisse im Kontext bestehender Forschung. Der niedrige Wahlbeteiligung an der Europawahl 2014 wird als Ausgangsproblem dargestellt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in verschiedene Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretischer Rahmen, aktueller Forschungsstand und Hypothesen, Methodischer Rahmen, Empirische Analyse und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Einleitung: Einführung in die Thematik, Begründung der Relevanz, Skizzierung des Aufbaus und der Methodik. Theoretischer Rahmen, aktueller Forschungsstand und Hypothesen: Präsentation des theoretischen Hintergrunds, allgemeine Theorien zur Wahlbeteiligung, das Second-Order Election-Modell, aktueller Forschungsstand und abgeleitete Hypothesen. Methodischer Rahmen: Detaillierte Beschreibung der fsQCA-Methode, Auswahl der Fälle, Operationalisierung und Kalibrierung. Empirische Analyse: Präsentation und Interpretation der fsQCA-Ergebnisse, Identifizierung notwendiger und hinreichender Bedingungen für hohe und niedrige Wahlbeteiligung. Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wahlbeteiligung, Europawahl 2014, Fuzzy-Set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA), notwendige Bedingungen, hinreichende Bedingungen, Second-Order Election-Modell, empirische Analyse, politische Interessen, politische Kultur.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die empirische Analyse präsentiert die Ergebnisse der fsQCA, welche notwendige und hinreichende Bedingungen für sowohl hohe als auch niedrige Wahlbeteiligung identifizieren. Diese Ergebnisse werden in Tabellen und Diagrammen visualisiert und ausführlich diskutiert.
Was ist das "Second-Order Election-Modell"?
Die Arbeit erläutert das "Second-Order Election-Modell" im theoretischen Rahmen als relevantes Modell zur Erklärung von Wahlbeteiligung. Die genaue Beschreibung des Modells findet sich im entsprechenden Kapitel der Arbeit.
Wie wurden die Daten der empirischen Analyse erhoben und aufbereitet?
Die detaillierte Beschreibung der Datenquellen, der Operationalisierung der Variablen und der Kalibrierung der Daten findet sich im Kapitel "Methodischer Rahmen".
- Quote paper
- Nikolas Groß (Author), 2017, Stell dir vor, es ist Wahl und keiner geht hin. Eine fsQCA der Bedingungen für die Höhe der Wahlbeteiligung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456386