Die Revolution von 1848/49 war durch eng verbundene Faktoren, wie die Revolte der Bauern, die Neuerungen der Verfassungsebene durch das Bürgertum und die Auflehnung der Unterschicht gekennzeichnet. Sieht man die Revolution aus der Sicht der Liberalen, war sie nicht unerwartet, aber ungewollt, wie man auch am Buchtitel Mommsens sieht. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass die Radikalen eine solche Bewegung befürworteten, denn auch ihnen fehlte ein transparentes und anwendbares Revolutionskonzept. Ihr Problem war die Unterschätzung des Willens der Unterschicht ihren gesellschaftlichen Anspruch auf mehr Macht notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Die Linke dachte zwar an Hilfsmaßnahmen zur Verbesserung der Lebensumstände der Unterschicht, sah darin aber die Gefahr ihnen durch zu viel Zuspruch Möglichkeiten zu offerieren, an die sich bisher nicht mal im Traum gedacht hatten. Ihre Furcht die Gesellschaftsordnung dadurch in zu starkes Wanken zu bringen und der Einfluss der Rechten, welche sich ohnehin nicht für die Belange der Unterschicht interessierten, führte zu einer Tatenlosigkeit in der deutschen Politik.
Diese oben genannten Faktoren sind Möglichkeiten, die auch heute, über 150 Jahre nach der ersten versuchten Revolution in Deutschland eintreten könnten. Immer noch gibt es die Oberschicht, die immer reicher wird und die Armen die immer ärmer werden. Zwar gibt es heutzutage mehr Möglichkeiten die Bevölkerungsschichten anzugleichen, aber diese Angleichung geschieht weiterhin in einem geringen Maße. Worte wie ,,Reichensteuer“ wollen die betuchteren Bürger gar nicht hören, haben sie doch viel für ihren Reichtum gearbeitet und die Armen werden mit dem Stempel ,,Faul“ degradiert und haben es in ihren Augen nicht verdient von ihrem Reichtum zu profitieren. Die Medien versuchen durch Serien wie ,,Armes Deutschland“ auf Missstände aufmerksam zu machen, Tatsache bleibt aber, dass niemand gerne sein wohl verdientes Geld teil und die Mehrheit der Bevölkerung gar keinen geschulten Blick für Missstände hat. Warum sich auch mit Diskriminierung auseinandersetzen, wenn man nicht davon betroffen ist?
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz des Themas
- Forschungsstand
- Begrifflichkeit
- Inhaltliches
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Essay „Die Märzrevolution und ihr Scheitern“ untersucht die Ursachen und Folgen der Revolution von 1848/49 in Deutschland. Dabei wird analysiert, wie die sozialen und politischen Verhältnisse der Zeit die Revolution auslösten und welche Auswirkungen sie auf die deutsche Gesellschaft hatte.
- Soziale Ungleichheit und Klassenkonflikt
- Die Rolle der Liberalen und Radikalen
- Die Bedeutung der nationalen Einheit
- Der Einfluss der französischen Revolution
- Die Problematik der Reformpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Relevanz des Themas
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Märzrevolution und ihr Scheitern dar. Sie beleuchtet die vielschichtigen Faktoren, die zur Revolution führten, darunter die soziale Ungleichheit, die politische Repression und die Sehnsucht nach nationaler Einheit. Es wird betont, dass die Revolution zwar von den Liberalen ungewollt war, aber dennoch wichtige Einblicke in die gesellschaftlichen Spannungen der Zeit bietet.
Forschungsstand
Begrifflichkeit
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Vormärz“ und der Schwierigkeit, eine adäquate Bezeichnung für die Zeit nach der Märzrevolution zu finden. Die Autoren diskutieren die Uneindeutigkeit des Begriffs „Nachmärz“ und die Frage, ob sich die Zeit vor und nach der Revolution tatsächlich als separate Epochen betrachten lassen.
Inhaltliches
Der Abschnitt „Inhaltliches“ beleuchtet die Ursachen der Märzrevolution, die in den politischen Entwicklungen verschiedener europäischer Länder begründet liegen. Er beschreibt die Unruhen in Palermo und Paris, die zur Einführung von Verfassungen und zur Absetzung von Fürsten führten. Außerdem wird die Rolle des österreichischen Staatskanzlers Metternich und die Ablehnung seiner Politik durch die Staatskonferenz geschildert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Essays sind: Märzrevolution, Vormärz, Nachmärz, soziale Ungleichheit, Klassenkonflikt, nationale Einheit, Liberale, Radikale, Reformpolitik, Französische Revolution, politische Repression, Deutschland, Europa.
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- Alina Willkomm (Author), 2018, Die Märzrevolution und ihr Scheitern. Ein Exzerpt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456450