In dieser Hausarbeit soll anhand einiger Beispiele gezeigt werden, inwieweit internationale Einflüsse im Zuge der Psychiatriekritik in den 1970er Jahren zutragen kamen und die Aktivität einiger ausgewählter Länder bezüglich der Thematik der Psychiatriekritik angesprochen werden. Dabei wurde sich hauptsächlich am Text „Mapping antipsychiatry. Elemente für die Geschichte einer transnationalen Bewegung“ von Benoît Majerus orientiert.
Behinderte Menschen kämpften während der Zeit der Krüppelbewegung und der Psychiatriekritik darum, nicht mehr Objekte von Mitleid, Fürsorge und Menschenrechtsverletzungen zu sein, sondern wahrgenommene Subjekte und Experten in eigener Sache. So sollten Diskriminierung, Misshandlung sowie Isolierung für sie ein Ende haben.
Der Begriff „Krüppel“ stammt ursprünglich aus dem mittelhochdeutschen „krüp(p)el“ bzw. aus dem mittelniederdeutschen „krop(p)el“ und bedeutet ursprünglich “der Gekrümmte“ . Aufgrund der Bedeutungsverschlechterung wird der Begriff heute als ein Schimpfwort sowie als eine Diskriminierung angesehen und verliert somit seine eigentliche Funktion, eine körperliche oder geistige Behinderung festzustellen.
Vertreter der Psychiatriekritik und der „Krüppelbewegung“ forderten in den 1970er Jahren eine Änderung bezüglich des Blickwinkels auf Behinderung und dessen Begriff und erhielten dabei auch Unterstützung von Medizinern, Erziehungswissenschaftlern und Soziologen. Dabei eigneten sich die Mitglieder der Krüppelbewegung das Wort „Krüppel“ selbst an, um zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erlangen.
Die Thematik der Antipsychiatrie und deren nationale und internationale Auswirkungen sind weitreichend und vielschichtig zu betrachten. Diese Ausarbeitung beinhaltet ausschließlich Ansätze dieser Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Einflüsse
- Persönlicher Kommentar
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Internationale Einflüsse der Antipsychiatrie“ beleuchtet die kritischen Auseinandersetzungen mit der Psychiatrie in den 1970er Jahren. Sie untersucht, wie Menschen mit Behinderungen in dieser Zeit für ihre Rechte kämpften und sich für eine Anerkennung als Subjekte und Experten in eigener Sache einsetzten. Die Arbeit fokussiert auf die internationalen Einflüsse der Antipsychiatrie und analysiert, wie verschiedene Länder und Personen die Bewegung beeinflussten.
- Internationale Einflüsse der Antipsychiatrie
- Die Rolle von Persönlichkeiten und Institutionen
- Die Entwicklung der Antipsychiatrie in verschiedenen Ländern
- Die Bedeutung der Deinstitutionalisierung und des betreutem Wohnens
- Kritik an der traditionellen medizinischen Logik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Psychiatriekritik in den 1970er Jahren dar und beleuchtet die Kämpfe von Menschen mit Behinderungen für ihre Rechte und eine Selbstbestimmung. Sie erklärt die Bedeutung des Begriffs „Krüppel“ und wie er in der Bewegung verwendet wurde. Die Arbeit fokussiert auf die internationalen Einflüsse der Antipsychiatrie und untersucht, wie diese sich in verschiedenen Ländern manifestierten.
Internationale Einflüsse
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Konzepte und Institutionen, die die internationale Antipsychiatrie-Bewegung beeinflussten. Es beleuchtet Experimente wie die „Villa 21“ in England und die Rolle von Persönlichkeiten wie David Cooper und Ronald D. Laing. Es beschreibt auch die Gründung der „Philadelphia Association“ und die Bedeutung der therapeutischen Wohngemeinschaft „Kingsley Hall“ in London.
Schlüsselwörter
Antipsychiatrie, Psychiatriekritik, Internationale Einflüsse, Deinstitutionalisierung, Betreutes Wohnen, „Villa 21“, David Cooper, Ronald D. Laing, „Philadelphia Association“, „Kingsley Hall“, „Dialectics of Liberation“, Behinderung, Krüppelbewegung, Selbstbestimmung.
- Quote paper
- Katharina Mentz (Author), 2014, Die Psychiatriekritik der 1970er Jahre und Antipsychiatrie. Welche internationalen Einflüsse gab es?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456662