Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie die Arbeitsbedingungen der Altenpflege gesundheitsförderlich gestaltet werden können, haben wir im ersten theoretischen Teil den Begriff der Betrieblichen Gesundheitsförderung thematisiert, welcher den Grundbaustein darstellt. Darauf aufbauend wird der gesetzliche Rahmen erläutert, bei der die Umsetzung mit den Krankenkassen zusammenhängt. Es werden allgemeine Handlungsfelder anhand des Leitfadens der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherungen erläutert. Mit diesem theoretischen Block wird eine Grundlage geschaffen, um ansatzweise in das Berufsfeld der Altenpflege zu blicken. So wird anhand der momentanen Situation analysiert, welche Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung der Altenpflege zu Gute kommen können.
Gesundheit und Altenpflege. Diese zwei Begriffe widersprechen einander nicht, denn mit dem Eintritt in eine Pflegeeinrichtung ist das zentrale Bemühen der examinierten altenpflegerischen Fachkräfte, die Förderung der Gesundheit von Patient_innen. Doch für die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen bedarf es an gesundem Personal. Da stellt sich die Frage: Wird auf die Gesundheit der Altenpfleger_innen auch Wert gelegt? Zu beobachten sind nicht nur Zuwachs von pflegebedürftigen Menschen und der steigende Fachkräftemangel in diesem Bereich, sondern auch die Arbeitsbelastungen im Alltag von Pflegekräften. So sind physische Belastungen wie das Heben und Tragen von bettlägerischen Menschen und enorme psychische Belastungen wie hoher Zeitdruck, die Verantwortung für die pflegebedürftigen Menschen, der ständige Umgang mit Krankheit und Tod alltägliche Herausforderungen im Beruf der Altenpflege.
Das Zusammenspiel von belastenden Arbeitsbedingungen in der stationären Altenpflege kann für die Beschäftigten schnell zum Risikofaktor werden. Aus diesem Grund müssen bedarfsgerechte Maßnahmen der Gesundheitsförderung dazu beitragen, personale Ressourcen zu stärken und arbeitsorganisatorische Abläufe gesundheitsgerecht zu gestalten. Die Hochaktualität des Themas äußert sich bereits in den vergangenen Bundestagswahlen, in der die Beschäftigung zum Altenpfleger diskutiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretischer Hintergrund: Betriebliche Gesundheitsförderung
- 1.1. BGF nach dem Verständnis der Luxemburger Deklaration
- 1.2. BGF nach dem Verständnis der Ottawa-Charta der WHO
- 1.3. Rechtsgrundlagen der betrieblichen Gesundheitsförderung
- 2. Die aktuelle Situation sowie Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen
- 3. Die Rolle der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Altenpflege
- 3.1. Maßnahmen zur Erfassung von Belastungen
- 3.2. Leitfaden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen
- 4. Belastungs-Beanspruchungsmodell
- 4.1. Bezug zur Situation im Berufsfeld der Altenpflege
- 5. Methodische Anlage: Qualitative Inhaltsanalyse nach Phillip Mayring
- 6. Analyse des Expert_inneninterviews
- 7. Diskussion und Fazit
- 8. Literaturverzeichnis
- 9. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege gesundheitsförderlich gestaltet werden können. Sie analysiert den aktuellen Stand der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in Pflegeeinrichtungen und betrachtet die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen. Dabei werden wichtige Maßnahmen zur Erfassung von Belastungen in der Altenpflege beleuchtet und der Leitfaden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen zur BGF vorgestellt.
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in der Altenpflege
- Belastungen und Beanspruchungen in der Altenpflege
- Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen
- Rechtliche Rahmenbedingungen der BGF
- Analyse der aktuellen Situation in der Altenpflege
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Gesundheitsförderung in der Altenpflege ein und beleuchtet die Herausforderungen, die aus den Arbeitsbedingungen in diesem Bereich resultieren. Kapitel 1 befasst sich mit dem theoretischen Hintergrund der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) und stellt verschiedene Definitionen und Ansätze vor. Dazu gehören das Verständnis der Luxemburger Deklaration und der Ottawa-Charta der WHO sowie die relevanten Rechtsgrundlagen.
Kapitel 2 analysiert die aktuelle Situation und die Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen, um einen Einblick in die Belastungen und Herausforderungen des Berufsfelds der Altenpflege zu erhalten. Kapitel 3 fokussiert auf die Rolle der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Altenpflege und beschreibt Maßnahmen zur Erfassung von Belastungen sowie den Leitfaden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Belastungs-Beanspruchungsmodell und erläutert dessen Relevanz für die Situation im Berufsfeld der Altenpflege. Kapitel 5 beschreibt die methodische Anlage der Arbeit, die auf einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Phillip Mayring basiert.
Schlüsselwörter
Betriebliche Gesundheitsförderung, Altenpflege, Arbeitsbedingungen, Belastungen, Beanspruchungen, Gesundheitsförderung, Leitfaden, Spitzenverbände, gesetzliche Krankenkassen, Belastungs-Beanspruchungsmodell, Qualitative Inhaltsanalyse, Expert_inneninterview.
- Arbeit zitieren
- Houriya Bourass (Autor:in), 2017, Gesundheitsförderung in der Altenpflege. Das betriebliche Gesundheitsmanagement in einer stationären Pflegeeinrichtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456663