Diese Arbeit entstand im Rahmen eines Hauptseminars, das sich mit der Geschichte der Geburt und der darum entstandenen Kultur beschäftigte.
Wenn man sich nun diesem Thema historisch nähert, fällt auf, dass dieser Bereich bis ins hohe Mittelalter hinein weiblich besetzt war. Nun verhält es sich aber heutzutage so, dass es überwiegend männliche Frauenärzte gibt und auch – besser gesagt: gerade – an den Universitäten sind die gynäkologischen Institute männlich dominiert. Dieser Befund verwundert stark.
Aus diesem Grund versucht die Arbeit, diese Verwunderung aufzuklären und zu erläutern, wie es Männer geschafft haben, sich diesem Gebiet zu nähern, sich dort zu etablieren und es sogar ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu dominieren. Kurz: Wie entstand und entwickelte sich die männliche Geburtshilfe?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medikalisierung
- Wo beginnt männliche Geburtshilfe?
- Die ersten Hebammenordnungen
- Männer werden zur Kontrollinstanz
- Reglementierungen bei der Hebammenwahl
- Männer übernehmen die Geburtshilfe
- Hebammenausbildung durch Männer
- Männer werden zu Geburtshelfern ausgebildet
- Die endgültige „Verdrängung“ der Hebammen aus der Geburtshilfe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der männlichen Geburtshilfe, die im Mittelalter noch von Hebammen dominiert wurde, und erklärt, wie Männer sich in diesem Bereich etablierten und schließlich die Dominanz übernahmen.
- Medikalisierung als Prozess der Eingliederung von Bevölkerung in staatliche Kontrolle durch akademische Medizin
- Erste Einmischungen von Männern in die Geburtshilfe durch Hebammenordnungen und Kontrolle von Hebammen
- Die Ausbildung von Hebammen und Männern in der Geburtshilfe
- Die allmähliche Verdrängung der Hebammen aus der Geburtshilfe durch männliche Geburtshelfer
- Einflüsse aus anderen europäischen Ländern auf die Entwicklung der deutschen Geburtshilfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Einleitung in das Thema der männlichen Geburtshilfe und ihre historische Entwicklung, die sich vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert erstreckt.
- Medikalisierung: Diskussion des Begriffs der Medikalisierung und seiner Bedeutung für die Entwicklung der medizinischen Kontrolle in der Gesellschaft. Die Arbeit setzt sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander, die von einem repressiven Staat bis hin zu einer wechselseitigen Interaktion zwischen Obrigkeit und Bevölkerung reichen.
- Wo beginnt männliche Geburtshilfe?: Dieses Kapitel beleuchtet die ersten Einmischungen von Männern in die Geburtshilfe, die durch die Einführung von Hebammenordnungen und die Kontrolle von Hebammen durch Ärzte erfolgt.
- Männer übernehmen die Geburtshilfe: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Ausbildung von Hebammen und Männern in der Geburtshilfe und die allmähliche Verdrängung der Hebammen aus dem Bereich der Geburtshilfe durch männliche Geburtshelfer.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselthemen der Medikalisierung, der Entwicklung der männlichen Geburtshilfe, der Rolle der Hebammen und der Einflussnahme von Männern auf das Gebiet der Geburtshilfe. Wichtige Aspekte sind die Rolle des Staates, die Ausbildung von Geburtshelfern und die Veränderung der gesellschaftlichen Normen im Umgang mit der Geburt.
- Arbeit zitieren
- Marko Schulz (Autor:in), 2005, Entstehung und Entwicklung der männlichen Geburtshilfe und Gynäkologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45687