Am 18. Dezember 1928 wurde das von der U.S.-Regierung unterstützte Militär von Kolumbien mobilisiert, um Leute zu töten, die Toiletten und Barzahlung forderten. (vgl. Diana McCarty, 2002)
Die Rede ist von der Ermordung einer bis heute ungeklärten Zahl (siehe Überschrift 2) streikender Bananenarbeiter der United Fruit Company 1928 in Ciénaga, an der Karibikküste Kolumbiens. Sucht man im Internet nach dem entsprechenden Ereignis, lässt sich nur sehr schwer ein Aufsatz oder Artikel finden. Auch in der Literatur über Kolumbien findet dieses Ereignis gerade mal Platz für einen Absatz. Es hat den Anschein, dass das Geschehene in Vergessenheit geraten ist, bzw. das Ausmaß des menschlichen Unglücks verschwiegen wird. Und so scheint es auch von der Regierung Kolumbiens beabsichtigt gewesen zu sein, denn die offizielle Version der Ereignisse lautete, das es keine Toten gab und so wird es auch heut noch in den Schulen gelehrt (vgl. ebd., 1976, S. 36).
Mit der folgenden Studie möchte ich die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründe dieser Zeit aufarbeiten, um ein tieferes Verständnis für das Geschehene zu gewährleisten.
Abschließend werde ich dann einen kleinen Vergleich zu der faktisch aufgearbeiteten Geschichte Kolumbiens zur Zeit des Bananenmassakers und dem in dem Roman H.J.E stattgefundenen Ereignissen anstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Massaker an den Bananenarbeitern
- Hintergründe: Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
- Die Entdeckung Mittelamerikas
- Die Unabhängigkeit
- Die Geschichte des 20ten Jahrhunderts
- Wirtschaft/ Industrialisierung
- Geschichte der United Fruit Company bzw. Chiquita Brands International in Lateinamerika
- Firmengeschichte
- Geschichte in Mittelamerika
- Heutiger Einfluss
- Schlussfolgerung
- Das „Bananenmassaker“ und Hundert Jahre Einsamkeit von García Marquez
- Gabriel García Márquez
- Hundert Jahre Einsamkeit; Wahre Geschichte oder erfunden?
- Überschneidungen der Geschichte Aracatacas mit der Geschichte Macondos
- Literaturverzeichnis
- Weitere Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Massaker an kolumbianischen Bananenarbeitern im Jahr 1928. Ziel ist es, die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründe dieses Ereignisses zu beleuchten und ein tieferes Verständnis für das Geschehene zu ermöglichen. Ein Vergleich mit der Darstellung des Ereignisses in Gabriel García Márquez' Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ soll die historische Einordnung und die Bedeutung des Massakers verdeutlichen.
- Das Massaker an den Bananenarbeitern von 1928
- Die Rolle der United Fruit Company
- Die politischen und sozialen Verhältnisse in Kolumbien
- Die Darstellung des Massakers in Literatur und Geschichtswissenschaft
- Der Vergleich zwischen historischer Realität und fiktionaler Darstellung in García Márquez' Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort führt in die Thematik des Bananenmassakers von 1928 ein und hebt die Schwierigkeit hervor, umfassende und zuverlässige Informationen über dieses Ereignis zu finden. Es betont die unterschiedlichen Darstellungen des Massakers in kolumbianischen und internationalen Quellen und die Unsicherheiten bezüglich der Opferzahlen und des genauen Ablaufs. Das Vorwort deutet auf die Bedeutung von García Márquez' Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ für die Erinnerung an dieses Ereignis hin und kündigt eine detaillierte Untersuchung der historischen und literarischen Aspekte an.
Das Massaker an den Bananenarbeitern: Dieses Kapitel präsentiert kontrastierende Darstellungen des Massakers. Es beginnt mit einem Auszug aus einem kolumbianischen Geschichtslehrbuch, das das Ereignis stark verharmlost. Im Gegensatz dazu wird eine detailliertere Darstellung präsentiert, welche die Forderungen der streikenden Arbeiter, das brutale Vorgehen der Regierungstruppen und die große Unsicherheit über die Anzahl der Opfer beschreibt. Der Vergleich der Darstellungen unterstreicht die gezielte Verfälschung der Geschichte durch die kolumbianische Regierung.
Hintergründe: Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die geschichtlichen, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergründe des Bananenmassakers. Es skizziert die Kolonialgeschichte Kolumbiens, die Herausforderungen der Unabhängigkeit und die anhaltende soziale Ungleichheit. Die Entwicklung politischer Parteien und die wiederkehrenden Bürgerkriege werden als Faktoren für die instabile politische Lage dargestellt. Der Abschnitt über die United Fruit Company und ihren Einfluss auf die kolumbianische Wirtschaft und Politik liefert den wichtigen wirtschaftlichen Kontext für das Verständnis des Massakers.
Schlüsselwörter
Bananenmassaker, Ciénaga, United Fruit Company, Kolumbien, Gabriel García Márquez, Hundert Jahre Einsamkeit, Streik, soziale Ungleichheit, politische Repression, Geschichtswissenschaft, fiktionale Darstellung, historische Realität.
Häufig gestellte Fragen zu: Das Bananenmassaker in Kolumbien (1928)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Massaker an kolumbianischen Bananenarbeitern im Jahr 1928. Sie beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründe des Ereignisses und vergleicht die historische Realität mit der Darstellung in Gabriel García Márquez' Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Bananenmassaker von 1928, die Rolle der United Fruit Company, die politischen und sozialen Verhältnisse in Kolumbien, die Darstellung des Massakers in Literatur und Geschichtswissenschaft und den Vergleich zwischen historischer Realität und fiktionaler Darstellung in García Márquez' Roman. Zusätzlich werden die Kolonialgeschichte Kolumbiens, die Unabhängigkeit, die wirtschaftliche Entwicklung und die Geschichte der United Fruit Company untersucht.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Quellen, darunter kolumbianische und internationale Geschichtsbücher, und vergleicht divergierende Darstellungen des Massakers. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez und dessen Bezug zur historischen Realität.
Wie wird das Massaker in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit präsentiert kontrastierende Darstellungen des Massakers, von verharmlosenden Versionen in kolumbianischen Geschichtslehrbüchern bis hin zu detaillierteren Berichten über die Forderungen der streikenden Arbeiter, das brutale Vorgehen der Regierungstruppen und die hohe Opferzahl. Die gezielte Verfälschung der Geschichte durch die kolumbianische Regierung wird thematisiert.
Welche Rolle spielt die United Fruit Company?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der United Fruit Company auf die kolumbianische Wirtschaft und Politik als wichtigen wirtschaftlichen Kontext für das Verständnis des Massakers. Ihre Firmengeschichte und ihr Einfluss in Mittelamerika werden beleuchtet.
Wie wird Gabriel García Márquez' „Hundert Jahre Einsamkeit“ in die Analyse einbezogen?
Der Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ wird als wichtige Quelle für die Erinnerung an das Massaker herangezogen. Die Arbeit vergleicht die fiktionale Darstellung in Macondo mit der historischen Realität in Aracataca und untersucht Überschneidungen beider Geschichten. Die Frage, ob es sich um eine wahre Geschichte oder Erfindung handelt, wird diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, ein Kapitel zum Massaker selbst, ein Kapitel zu den historischen, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergründen, ein Kapitel zum Vergleich des Massakers mit García Márquez' Roman und abschließende Kapitel mit Literaturverzeichnis und weiteren Quellen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis des Bananenmassakers von 1928 zu ermöglichen, indem sie die komplexen historischen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren beleuchtet und die unterschiedlichen Darstellungen des Ereignisses kritisch untersucht. Der Vergleich mit dem Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ soll die Bedeutung des Massakers verdeutlichen.
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- Nele Grubelnik (Author), 2005, Die Geschichte Kolumbiens und Gabriel García Marquez' Erinnerungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45694