Am Beispiel der Wandmalereien von Thera lässt sich eindrucksvoll zeigen, wie sehr die minoische Kultur und Religion zur Zeit ihrer Blüte die ägäische Inselwelt beeinflusste. Vielleicht war die Insel Santorin der Dreh- und Angelpunkt für die Ausbreitung der minoischen Kultur und bewahrte sich doch ihre eigenen Wurzeln. Dennoch waren die theräischen Maler tief von der minoischen Kultur beeinflusst. Dieser Einfluss reicht von der Motivwahl bis zur Übernahme von Darstellungskonventionen. Im Zusammenhang mit architektonischen Befunden entwickeln die Fresken von Thera das Bild einer theokratischen Gesellschaftsordnung. Sie ähneln auf den ersten Blick Wandbildern, wie sie aus den minoischen Palästen und Villen von Kreta bekannt sind. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich jedoch deutliche Unterschiede. Diese Unterschiede sollen im vorliegenden Werk herausgestellt werden. Darüber hinaus wird der neuste Stand der in der Fachwelt hitzig geführten Diskussion über die Datierungsproblematik der so genannten „minoischen Eruption“ zusammenfassend erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Forschungsgeschichtlicher Abriss
- Geologischer Abriss
- Datierung der Fundstelle
- Akrotiri
- Die Stadt und ihre Bewohner
- Die Wandmalereien von Akrotiri
- Frauenhaus (Haus der Damen)
- Das "Papyrusfresko"
- Das "Frauenfresko"
- Westhaus
- Das "Fischerfresko"
- Das "Schiffsfresko"
- Die "Junge Priesterin"
- Das Zimmer des Admirals
- Gebäudekomplex Delta
- Das "Frühlingsfresko" ("Lilienfresko")
- Gebäudekomplex Beta
- Die "Boxenden Knaben"
- Das "Antilopenfresko"
- Das "Affenfresko"
- Xeste 3
- Adoranten- und Altarfresko am Adyton
- Die "Herrin der Tiere"
- Die "Krokuspflückerin"
- Frauenhaus (Haus der Damen)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Wandmalereien der spätbronzezeitlichen Siedlung Akrotiri auf der Vulkaninsel Thera (Santorini), welche durch einen Vulkanausbruch konserviert wurden. Ziel ist es, die Fresken zu analysieren und sowohl ihre Gemeinsamkeiten mit den minoischen Wandmalereien auf Kreta als auch ihre spezifischen ikonographischen Unterschiede aufzuzeigen.
- Zusammenhang zwischen der minoischen und der theräischen Kultur
- Analyse der künstlerischen Techniken und Stilelemente der Fresken
- Interpretation ikonographischer Merkmale und Symbolik
- Rekonstruktion der Lebenswelt der Bewohner von Akrotiri anhand der Fresken
- Einordnung der theräischen Wandmalereien in den kunsthistorischen Kontext der ägäischen Spätbronzezeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Prolog gibt eine kurze geographische und historische Einführung in die Insel Thera und ihre Bedeutung im Kontext der spätbronzezeitlichen Ägäis.
- Der Forschungsgeschichtlicher Abriss beleuchtet die Entdeckung der Siedlung Akrotiri durch Spyridon Marinatos und die Entwicklung der Forschung zu den Wandmalereien.
- Der Geologischer Abriss erläutert die Entstehung der Insel Thera durch vulkanische Aktivität und die Bedeutung der katastrophalen Eruption im 2. Jahrtausend v. Chr. für die Siedlung Akrotiri.
- Der Abschnitt Datierung der Fundstelle beschäftigt sich mit der Altersbestimmung der Siedlung und der Fresken anhand archäologischer und stilistischer Methoden.
- Das Kapitel Akrotiri beschreibt die Stadt und ihre Bewohner, wobei die Wandmalereien als wichtige Quelle für die Rekonstruktion der Lebenswelt dienen.
- Die einzelnen Kapitel zum Frauenhaus (Haus der Damen), dem Westhaus, dem Gebäudekomplex Delta, dem Gebäudekomplex Beta und Xeste 3 stellen jeweils die wichtigsten Fresken dieser Gebäudekomplexe vor und analysieren deren ikonographische Besonderheiten.
Schlüsselwörter
Kretisch-mykenische Wandmalerei, Akrotiri, Thera, Santorini, Minoische Kultur, Spätbronzezeit, Fresken, Ikonographie, Kunstgeschichte, Archäologie, Vulkanismus, Naturkatastrophe, Theraeruption, Vergleichende Kunstgeschichte, Ägäis.
- Quote paper
- Dirk Herdemerten (Author), 2004, Die Wandmalereien von Thera (Santorini), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45736