Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fairtrade

Eine kritische Analyse


Masterarbeit, 2017

95 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Formelverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Fair Trade und seine Besonderheiten
2.1 Grundlagen von Fair Trade
2.1.1 Definition und Kerngrundsätze
2.1.2 Entstehung und Entwicklung von Fair Trade
2.2 Handlungsimplikation und Ziele
2.2.1 Nachhaltigkeit und Programmatik
2.2.2 Nachfrage generiert durch ethischen Konsum
2.2.3 Umsätze im Fair Trade
2.3 Fair Trade Rahmenbedingungen
2.3.1 Die Organisationsstruktur
2.3.2 Standardsetzung
2.3.3 Handelswege, Akteure und Absatzmärkte
2.4 Fair Trade Produkte und Spezifika
2.4.1 Primärprodukte, Produktbündel und das Produktsortiment
2.4.2 Das prägnante Beispiel Kaffee
2.4.3 Label und Programme

3 Das Label und seine Implikationen
3.1 Adverse Selektion und Informationsasymmetrie
3.1.1 „The Market for «Lemons»“
3.1.2 Transformation auf Fair Trade
3.2 Anwendung im Fair Trade
3.2.1 Labels im Fair Trade
3.2.2 Zahlungsbereitschaft

4 Wohlfahrts- und Verteilungswirkung durch Fair Trade
4.1 Produktivitäts- und Kostenanalyse
4.1.1 Kosten und Effizienz der Güterproduktion
4.1.2 Ineffizienz des Spendenflusses
4.2 Auswirkungen auf die Produktions- und Beschäftigungsvielfalt
4.2.1 Diversifikation der Anbauprodukte und Beschäftigung
4.2.2 Überproduktion und Nachfragerelation
4.3 Fair Trade Preismechanismus
4.3.1 Auswirkungen der Mindestpreise
4.3.2 Realisierte Prämieneinnahmen

5 Schlussfolgerung der Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fair Trade
5.1 Einkommenseffekte und Lebensstandards der Produzenten
5.2 Lebensstandards der Lohnarbeiter
5.3 Nachfragebefriedigung und Nutzensteigerung der Verbraucher

6 Fazit

7 Anhang zu „The Market for «Lemons»“
7.1 Die verwendeten Variablen in der Übersicht
7.2 Berechnung des Gleichgewichtes

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Aufteilung der Einnahmen aus den Prämien des abgesetzten Fair Trade Kaffees im Jahr 2014 von den G. o. K

Formelverzeichnis

Formel 1: Nutzenfunktion Gruppe1 (Verkäufer) im „The Market for «Lemons»“Modell .

Formel 2: Nutzenfunktion Gruppe2 (Käufer) im „The Market for «Lemons»“Modell

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gesamtumsatz des Fairen Handels in Deutschland, 2007-2016

Abbildung 2: Fairtrade Label

Abbildung 3: Produkteinführung und Absatzentwicklung von Fairtrade

Abbildung 4: Durchschnittliches Haushaltseinkommen im Jahr 2013

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die ethischen Aspekte der Herstellung eines Produktes bekommen für viele Konsu- menten eine immer relevantere Stellung innerhalb der Kaufentscheidung. Nicht allein die Produktqualität, sondern die Herstellungsbedingungen sind ein Entscheidungskri- terium für den Wert des Nutzens eines Produktes.1 Die Bedingungen der Herstellung für die Produzenten und Arbeiter sind jedoch nicht im gleichen Maße wie die letztend- liche Produktqualität ersichtlich. Einen Lösungsansatz dieses Problems bieten Fair Trade Produkte, welche im Gegensatz zu konventionellen Produkten durch ein Label einen Mindeststandard der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Produzenten so- wie Arbeiter sichern sollen.2

Im letzten Jahrzehnt kann Fair Trade einen regen Zuwachs an Zuspruch erfahren und manche der Fair Trade Organisationen können darüber hinaus eine exponentielle Ab- satzsteigerung generieren.3 Somit stellt sich die Frage, warum Fair Trade seit über vierzig Jahren besteht und es schafft, immer mehr Konsumenten anzusprechen sowie die damit verbundene Zahlungsbereitschaft zu gewinnen. Daran knüpft sich die Frage an, ob es den potenziellen Vorteilen des Fair Trades geschuldet ist oder es sich um eine aufkommende intrinsische Motivation der Konsumenten selbst handelt, einen Teil ihrer Identität über die Unterstützung des sozialen Handelns zu definieren.

Das soziale Handeln der Konsumenten ist dabei eine erhöhte Zahlungsbereitschaft, welche den konventionellen Preis von Gütern übersteigt und den Aufpreis der Fair Trade Produkte ausgleicht.4 Der Aufpreis fließt in das Fair Trade System ein, wobei die Konsumenten die Annahme eines positiven Nutzens für die Produzenten dieser indirekten Spende haben.5 Interessant ist zu klären, ob das Spendensystem im Fair Trade effizienter ist als eine direkte Spende an eine Hilfsorganisation und welche Aus- wirkungen auf den Nutzen dies impliziert. Die hinter dem Fair Trade Konzept beste-hende Zertifizierung kann dahingehend aufschlussreiche Informationen beinhalten,welche bezüglich der Effizienz der Standardumsetzung und darüber hinaus zur Effek- tivität der Produktion zu analysieren sind. Zudem ist es informativ, die Verteilung der Gewinnrealisation zwischen den Industrieländern und den landwirtschaftlichen Betrie- ben der Produktionsländer, zu denen die Kleinbauern und Arbeiter zählen, näher zu betrachten.

Insbesondere ist es von Bedeutung zu klären, welche Auswirkungen und Effekte im Fair Trade auftreten, inwiefern Fair Trade wirklich fair ist bzw. welchen sozialen Nut- zen das Fair Trade System hervorbringt und wie sich dieser für Kleinbauern und Ar- beiter darstellt. Weiterhin ist es von Bedeutung, ob aus den Auswirkungen des Fair Trade Systems ein Nutzenzuwachs für die Verbraucher resultiert.

Aus dieser Überlegung heraus ergibt sich die Leitfrage dieser Arbeit: Welche Wohl- fahrts- und Verteilungswirkung kann Fair Trade zugeschrieben werden?

Für die Beantwortung dieser Fragestellung wird das System im Fair Trade näher be- trachtet und die einzelnen Komponenten der Rahmenbedingungen werden analysiert, um daraufhin hervorgerufene Effekte, Auswirkungen und bestehende Dependenzen zu untersuchen. Weiterhin wird die Veränderung der Wohlfahrt herausgearbeitet und aus- gehend von resultierenden Nutzenrelationen der Umverteilungen und deren Mecha- nismen auf ihre Vorteilhaftigkeit und Wirkung hin, überprüft.

Es bedarf der Eingrenzung der Analyse, um die Aussagekraft der Ergebnisse sowie eine Vergleichbarkeit mit konventioneller Produktion herzustellen zu können. Da un- ter Fair Trade sehr viele Produkte vermarktet werden und zahlreiche Vereine oder Or- ganisationen im Fair Trade agieren,6 begrenzt sich die Analyse dieser Arbeit auf die Organisation TransFair e.V. und dabei auf das Produkt Kaffee. Dies bedeutet eine Fo- kussierung auf die involvierten Kleinbauern und Arbeiter auf den Kaffeeplantagen. Die Betrachtung der Organisation TransFair e.V. ist durch ihre relevante Stellung im Fair Trade begründet.7 Der Fokus auf das Produkt und die Produktion von Kaffee re- sultiert aus seiner hervorstechenden Dominanz an fair gehandelten Produkten8 sowie der breiten Forschungsbasis, die sich auf den Fairen Handel des Kaffees bezieht und eine fundierte Analyse der Auswirkungen vom Fair Trade an diesem Beispiel ermög- licht.

Um der Frage nach der Wohlfahrts- und Verteilungswirkung von Fair Trade nachge- hen zu können, wird im zweiten Kapitel der Arbeit ein Einblick auf das System gege- ben, welches dem Fair Trade zugrunde liegt. Dabei spielen nicht nur die involvierten Akteure eine prägnante Rolle, sondern zudem die Spezifika der Fair Trade Produkte und das Label in der Zertifizierung. Im dritten Kapitel folgt eine Betrachtung der mög- lichen Marktmechanismen im Fair Trade, ebenso wie der Adversen Selektion und In- formationsasymmetrie. Darüber hinaus wird der Bezug des Fair Trade Labels zum Le- mon Market9 hergestellt.10 Dies bildet den Ausgangspunkt für die anschließende Transformation des Fair Trade Labels auf den Lemon Market. Die hohe Priorität des Labels für Fair Trade kann dadurch verdeutlicht werden und in Bezug auf die Ent- wicklung im Fair Trade die Absatzsteigerungen erklären.

Im Weiteren wird im Kapitel 4 der Fokus auf die Bereiche gelegt, welche wesentliche Wohlfahrts- und Verteilungswirkungen aus dem Fair Trade abbilden. Diese beinhalten die Produktivitäts- und Kostenanalyse. Geprüft wird dabei die Effizienz bezüglich der Produktionsbedingungen und der Zertifizierung sowie dahinterstehende Einflüsse, die es zu beurteilen gilt. Beleuchtet werden weiterhin die Gewinnverteilungen der indi- rekten Spenden im Fair Trade.

Das Kapitel 5 stellt resümierend die Interdependenzen der zuvor erfassten Fair Trade Effekte dar und leitet eine abschließende Schlussfolgerung der Wohlfahrts- und Ver- teilungswirkung aus den vorangegangenen Argumentationen her. Diese bezieht sich im Wesentlichen auf die Produzenten im Fair Trade bzw. die Kleinbauern, welche die Fair Trade Standardsetzung umsetzen und so eine Zertifizierung erreichen. Anschlie- ßend folgt eine Nutzenbewertung auf der monetären und nicht monetären Ebene von Angestellten und Lohnarbeitern, die auf den zertifizierten landwirtschaftlichen Kaf- feeplantagen tätig sind. Schlussendlich werden die Nachfragebefriedigung und Nut- zensteigerungen der Verbraucher aufgenommen und erörtert.

Im Fazit werden die Beantwortung der Leitfrage sowie weitere Schlüsselergebnisse unter vorgenommenen Eingrenzung dargestellt. Darüber hinaus wird die Aussagekraft der Ergebnisse erläutert. Anschließend folgt ein Ausblick auf die mögliche Forschung und die potenzielle Entwicklung im Fair Trade.

2 Fair Trade und seine Besonderheiten

Die Transformation von Standards für soziales Wirtschaften auf den konventionellen Handel lässt eine Befriedigung bei der Nachfrage ethischen Konsums entstehen und Fair Trade begründen.11 Dieser Gütermarkt grenzt sich durch einige Differenzierungs- merkmale und Spezifika von konventionellen Märkten ab,12 die Differenzierungs- merkmale von Fair Trade werden im Nachfolgenden näher betrachtet (s. Kapitel 2.1). Dabei werden die Programmatiken von Fair Trade und die Handlungsimplikationen in Kapitel 2.2 analysiert sowie die dafür notwendigen Rahmenbedingungen in Kapitel 2.3 veranschaulicht. Abschließend (s. Kapitel 2.4) wird das Label in Fair Trade näher betrachtet, zusätzlich werden die Produkte und ihre Spezifika von Fair Trade aufge- griffen und differenziert.

2.1 Grundlagen von Fair Trade

Um den Fair Trade Gedanken nachvollziehen zu können, welcher Grundlage dieser Arbeit ist, wird im Anschluss Fair Trade definiert und die zugrundeliegenden Kern- grundsätze aufgegriffen. Darüber hinaus folgt anschließend die Thematisierung der Entwicklung von Fair Trade und die Organisationsstruktur zum Verständnis nachfol- gender Ausführungen (s. Kapitel 2.1.2).

2.1.1 Definition und Kerngrundsätze

Die Bewegung von Fair Trade strebt eine gerechte, soziale und ausgeglichene Vertei- lung in der Welt an, wozu ein angemessener und würdiger Lebensstandard zählt. Eine faire Handelsbeziehung gehört somit zum Grundkonzept.13 Der Begriff Fair Trade wurde im Jahre 2001 gemeinsam von den größten Dachorganisationen, wie z. B. der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) fest definiert. So versteht die FLO unter Fair Trade (Fairen Handel):

"[…] eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen - insbesondere in den Ländern des Südens - leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair Handels-Organisationen engagieren sich - gemein- sam mit VerbraucherInnen - für die Unterstützung der ProduzentInnen, die Bewusstseinsbildung und die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels". 14

Die Grundsatz-Charta der FLO enthält nicht nur die Definition Fair Trade, sondern ihr liegen darüber hinaus die Kerngrundsätze als Leitlinie zugrunde. Dabei liegt der Fokus auf der fairen Handelsbeziehung im Nord-Südhandel zwischen Industrie- und Ent- wicklungsländern. Die Kerngrundsätze beruhen auf fünf Aspekte.15 Der erste Aspekt bezieht sich auf den Marktzugang für marginalisierte Produzenten, hierbei soll vor al- lem traditionellen Produktionsformen der Zugang zu Mainstream- und Wertschöp- fungsmärkten eröffnet und eine effiziente Handelskette ermöglicht werden.16 Der zweite Aspekt behandelt die nachhaltige und faire Handelsbeziehung, mit Bezug- nahme auf die sozialen und ökologischen Bedürfnisse, welche die Lebensbedingungen von Bauern und Arbeitern auf Dauer verbessern sollen. Langfristige Verträge und Zu- sammenarbeit aller beteiligten Akteure sollen eine Verbesserung des Lebensstandards realisieren. Der dritte Aspekt bezieht sich auf den Aufbau von Fähigkeiten und der Stärkung der Organisationen (Capacity Building und Empowerment). Mit erworbenen Fähigkeiten und Ressourcen soll das angeeignete Wissen über Marktbedingungen ei- genständig angewandt werden. Der vierte Aspekt bezieht sich auf die Sensibilisierung der Verbraucher und die politische Arbeit im Interesse der Produzenten (Advocacy). Dieser Aspekt stellt die Notwendigkeit der Mobilisierung zur Unterstützung der Kon- sumenten als Fürsprecher und Vorkämpfer für Fair Trade dar. Dafür braucht es einen informierten Verbraucher bezüglich sozialer Gerechtigkeit und Handlungsalternati- ven. Der fünfte und letzte Aspekt charakterisiert Fair Trade als “Sozialvertrag“. Der Geschäftsabschluss im Fair Trade stellt einen impliziten “Sozialvertrag“ dar, welcher den sozial schwächeren Produzenten und Arbeitern Nutzen generieren soll, indem die sozialen Leistungen aller Akteure über die des konventionellen Handels hinausge- hen.17 Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwiefern diese Grundsätze von Fair Trade umgesetzt werden und wie sich diese durch bestimmte Organisationen institutionali- sieren.

2.1.2 Entstehung und Entwicklung von Fair Trade

Fair Trade ist ein Gedanke, der in vielen Ländern etwa gleichzeitig aufkam und Gestalt in einer sozial ethischen Bewegung annahm. Der Weltladen war das erste Ergebnis der deutschen Proteste gegen die Ungerechtigkeiten, wie unfaire Handelsstrukturen, schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne, die die Faire-Handels-Bewegung im Welthandel sah.18

Der Weltladen verkaufte ausschließlich fair gehandelte Produkte mit möglichst direk- tem Vertrieb, dabei sollten die Käufer informiert und eingebunden werden. Antriebs- kraft der Bewegung war vorwiegend Kritik an der ausübten Entwicklungspolitik und die Förderung politischen Bewusstseins.19

Der Indio-Kaffee stellte das erste faire Handelsgut dar. Obwohl der Kaffee minder- wertig im Geschmack war, wurde er aufgrund des sozialen Mehrwertes nachgefragt.20

Seit dem raschen Anstieg der Nachfrage von Fair Trade Produkten, nach Eröffnen des ersten Weltladens im Jahre 1975, besteht die Notwendigkeit der Professionalisierung des Vertriebs. Seither gibt es Importorganisationen, welche sich an den Richtlinien vom Fair Trade orientieren.21 Zwischen 1973 und 1986 gründen sich die ersten Orga- nisationen, die primär fair gehandelte Produkte aus Lateinamerika vermarkteten. Zu diesen Organisationen zählen GLOBO-Fair Trade Partner , GEPA - The Fair Trade Company, Weltladen Dachverband, Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V., El Pu- ente GmbH, BanaFair e.V. und dwp eG.22

Eine Besonderheit stellt der Verein TransFair e.V. dar, der 1972 von mehreren Nicht- regierungsorganisationen (NGOs) ins Leben gerufen wurde. Nachdem schon zuvor eine Vergrößerung des Vertriebsnetzes von fair gehandelten Produkten in Supermärk- ten und Naturkostläden ausweitet wird, schaffte es TransFair e.V., die Absatzmöglich- keit durch den Einsatz von Labelprodukten erheblich zu steigern.23 TransFair e.V. ent- wickelt sich schnell weiter, sodass eine Professionalisierung und internationale Erwei- terung notwendig wird. Daraufhin wird bereits fünf Jahre nach der Gründung von TransFair e.V. die Dachorganisation FLO gegründet. Seither können konventionelle Unternehmen in den Markt eintreten.24

2.2 Handlungsimplikation und Ziele

Nach der vorangegangenen Erläuterung über die grundlegenden Ideen von Fair Trade wird in diesem Kapitel 2.2 das Fortwirken von Fair Trade in Zusammenhang mit grundlegenden Handlungsimplikationen dargestellt. Kapitel 2.2.1 behandelt dahinge- hend vorerst die Programmatik und deren langfristige Realisierung. Daraufhin wird der ethische Konsum betrachtet, welcher unabdingbar ist als Nachfrage für Fair Trade Produkte (s. Kapitel 2.2.3). Abschließend werden die Umsätze sowie die implizierte Nachfrage von Fair Trade Produkten aufgezeigt (s. Kapitel 2.2.4).

Da eine explizite und detailreiche Analyse der Ziele und Maßnahmen aller Fair Trade Organisationen in dieser Arbeit nicht erkenntnisfördernd ist, wird im Weiteren der Schwerpunkt auf TransFair e.V. gelegt. Diese exemplarische Bearbeitung von Trans- Fair e.V. ist der Tatsache geschuldet, dass sie eine der bedeutendsten, global agieren- den Organisationen im Fair Trade Sektor ist.25 Es kann jedoch darüber hinaus davon ausgegangen werden, dass die Zielsetzung aller Organisationen sich weitestgehend gleichen, die Organisationen jedoch teils andere Schwerpunkte setzen und dahinge- hend die Maßnahmen anpassen.26

2.2.1 Nachhaltigkeit und Programmatik

Die Programmatik im Fair Trade ist vorwiegend auf soziale, ökologische und ökono- mische Nachhaltigkeit ausgelegt. Kleinbauern und Arbeiter sollen möglichst anhaltend von den Vorteilen des fairen Handels profitieren und mit der Entwicklung langfristig ihre Lebensverhältnisse verbessern.27 Dabei liegt die Fair Trade Programmatik zur nachhaltigen Entwicklung nah an den Sustainable Development Goals (SDGs) der United Nation (UN) sowie an den ILO-Arbeits- und Sozialstandards der International Labour Organization (ILO). Fairtrade Deutschland (TransFair e.V.) setzt dabei auf fünf Schwerpunkte. Als erstes betreffen diese die Stärkung der Kleinbauern, welche sich in Organisationen zusammenschließen und demokratisch über die soziale Fairt- rade Prämie28 verfügen. Zudem soll über die Organisation die Zertifizierung und vor-wiegend das Marketing abgewickelt werden.29 Zusammen mit der Förderung für Bio-produktion soll den Bauern der Marktzugang erleichtert werden. Anhand der Zertifi- zierung soll den Produzenten ein Mindestpreis30 für ihre produzierten Rohstoffe oder Güter zugesichert werden.31 Fairtrade legt international den Preis nach Kriterien fest, welche die nachhaltigen Produktionskosten, Zertifizierungskosten, Qualitätsdifferen- zierung, den Bio- und Investitionsaufschlag beinhalten. Anhand der Kalkulations- grundlage ergibt sich eine Verfahrensweise, mit deren Hilfe Mindestpreise transparent und individuell aufgestellt werden können, wodurch die Mindestpreise kontinuierlich von Fairtrade International bei Bedarf angeglichen werden.32

Der zweite Schwerpunkt für die Absicherung einer nachhaltigen Entwicklung bezieht sich auf Arbeitsrechte, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, welche genauso gefordert und gefördert werden wie angemessene Löhne (Mindestlöhne), mit einer Verpflichtung hin zur Entwicklung von existenzsichernden Löhnen. Dabei wird Wert auf Nichtdiskriminierung sowie Organisations- und Vertragsfreiheit gelegt, um bei- spielsweise Gewerkschaftsarbeit zu ermöglichen.33 Schwerpunkt drei beinhaltet die Kinderrechte. Kinderarbeit wird strikt verboten, erst ab einem Alter von 15 Jahren dürfen Kinder angestellt werden.34 Der vierte Schwerpunkt erfasst die Geschlechter- gerechtigkeit. Um die Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft zu fördern, wird insbesondere die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in den Fairtrade Organisatio- nen unterstützt. Der letzte Schwerpunkt beinhaltet den globalen Klimawandel. Um ne- gative Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft zu reduzieren, sollen einerseits Maßnahmen ergriffen werden, um das Fortschreiten des Klimawandels zu verringern und andererseits um sich vor den Auswirkungen zu schützen, wie verstärkte Regenniederkommen, Überflutungen oder verlängerte Trockenperioden.35

Diese umfangreichen Aspekte, welche in die verschiedenen Lebens- und Arbeitsberei-che der Kleinbauern reichen, formen die bedeutendsten Ziele von Fair Trade. Für die Umsetzung bedarf es einiger Standards, die alle Akteure entlang der Lieferkette befol- gen müssen, welche im Kapitel 2.3.2 explizit erörtert wird.

2.2.2 Nachfrage generiert durch ethischen Konsum

Fairer Konsum ist ein Teil des ethischen Konsums hinsichtlich der sozialen Präferen- zen und Vorstellungen von gerechten Handelseigenschaften.36 Die Verbraucher sind zunehmend sensibilisiert für einen fairen Konsum, der teilweise zur Selbstverwirkli- chung der Käufer unter Auslebung und Verkörperung des ethischen Konsums oder für soziale Reputationszwecke genutzt wird.37 Der primäre Grund für die Kaufentschei- dung von fairen Konsumgütern liegt vorwiegend in den sozialen Aspekten begründet. Hierzu zählt die Vermeidung von Kinderarbeit, ungerechte Entlohnung und Umver- teilung von Gewinnen.38

Durch den fairen Konsum wird gleichzeitig ein nachhaltiges Konsumentenverhalten angestrebt, welches die individuelle Verantwortung der Konsumenten impliziert. Die Voraussetzung für die selbstbestimmte Handlungsfähigkeit der Konsumenten, Kau- fentscheidungen zu treffen, liegt in dem Informationszugang und seiner Transparenz. Andorfer und Liebe (2015) stellen fest, dass Käufe von Fair Trade Produkten vorwie- gend geplant und keine spontanen Kaufentscheidungen sind.39 Die Fair Trade Organi- sationen versuchen mittels Label die Kaufbereitschaft zu stimulieren (s. Kapitel 3).40

In der Öffentlichkeit sowie auf Regierungs- und Landesebene wird Fair Trade nicht nur via Subventionen unterstützt, sondern darüber hinaus anhand expliziter Empfeh- lungen gefördert. Exemplarisch kann hier der deutsche Rat für Nachhaltige Entwick- lung angeführt werden, welcher die Verwendung von Fair Trade Produkten, unter an- derem mit Broschüren für einen nachhaltigen Warenkorb, empfohlen hat und somit einen klaren Appell an alle Verbraucher richtet.41

Fairtrade und viele weitere Organisationen im Fair Trade sind auf den Verkauf derzertifizierten Produkte angewiesen, damit die angestrebte langfristige Entwicklung für möglichst viele Kleinbauern, Arbeiter und deren Familien ihre positiven Auswirkun- gen auf deren Lebensumstände entfalten kann.42 Die höheren Preise, aufgrund des Fair Trade Labels oder der Mindestpreise sowie der Prämien, werden zwar von den Ex- porteuren an die Produzenten gezahlt, diese geben den Aufschlag jedoch direkt an den nächsten in der Handelskette weiter und der nächste Akteur der Handelskette reicht die Zusatzkosten ebenso weiter. Demnach fungieren die Mindestpreise und die Prä- mien als durchlaufende Posten.43 Schlussendlich zahlt der Endverbraucher diese an die Produzenten, wodurch der Kauf eines Fairtrade Produktes als indirekte Spende ange- sehen werden kann.44 Eine indirekte Spende wird mittels Preissetzung an die Produ- zenten abgeführt, eine direkte Spende hingegen geht beispielsweise an eine Hilfsorga- nisation.45 Finanzielle Stabilität erreichen die Organisationen im Fair Trade, wie Fairt- rade International, überwiegend durch Einnahmen der Lizenzgebühren. Die Einnah- men der Lizenzgebühren decken im Jahr 2005 90 % der Gesamteinnahmen, welche von den G. o. K. oder weiteren zertifizierten Händlern abgeführt werden.46

2.2.3 Umsätze im Fair Trade

Neben der Zunahme von Fair Trade Organisationen und Unternehmen, die mit fairen Handelsprodukten wirtschaften, zeigt sich ein Wachstum der Absatzzahlen und Neu- konsumenten. Das exponentielle Wachstum des Fairtrade Konsums ab dem Jahr 2003 kann durch die gestiegene Verbraucheranzahl und die Wiederholungskäufer erklärt werden.47

Der exponentielle Zuwachs kann vorwiegend der Labeleinführung zugeschrieben wer- den (s. Kapitel 3.2).48 Aufgrund der Preisreduktionen infolge der Expansion, kann die geringe Preiselastizität der Nachfrage49 den exponentiellen Absatzzuwachs generie- ren.50

Jedoch liegt der Gesamtumsatz des Fair Trade Konsummarktes gerade einmal bei ma- ximal 2 % (2016), trotz der Umsatzsteigerungen der letzten Jahre.51

Abbildung 1: Gesamtumsatz des Fairen Handels in Deutschland, 2007-2016

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Forum Fairer Handel, 2018b, S. 3 (zugegriffen am 25.01.2018).

Erklärung: * Zu den hier erfassten Waren zählen zudem Produkte mit dem Fairtrade Label.

** Zu den hier erfassten Waren zählen Produkte mit dem Fairtrade Produktlabel so- wie dem Fairtrade Label für Baumwolle und Kosmetik.

*** Erfasst wird der Umsatz mit Produkten anerkannter Fair Trade Importorganisatio- nen .

Der Abbildung 1 kann die Absatzentwicklung, insbesondere die Entwicklung von Fairtrade, entnommen werden. Seit 2007 hat sich der Gesamtumsatz mehr als ver- sechsfacht, was in Deutschland einem Pro-Kopf-Verbrauch von 16 Euro pro Jahr ent- spricht. Innerhalb Deutschlands gab es im Fair Trade ein Zuwachs von 14 % auf 1,3 Milliarden Euro Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.52 Dabei kann Fairtrade Deutsch-land den größten Teil des Marktes abgreifen und sich von anderen Marktteilnehmern durch den etwa fünffachen Absatz abgrenzen, insbesondere nach der starken Etablie- rung seit 2007.53 Wie die Etablierung und starke Umsatzsteigerung realisiert werden, hängt mit der Ausweitung der Produktvielfalt zusammen und kann zudem begründet werden durch die Marketinganstrengungen für das Fairtrade Label und seine Produkte(s. Kapitel 3.2).

2.3 Fair Trade Rahmenbedingungen

Fair Trade unterscheidet sich in Bezug auf die gesamte Handelskette des konventio- nellen Marktes anhand der sozialen Standards. Daher sind die Organisationen in der Pflicht, Rahmenbedingungen und Richtlinien zu definieren und durchzusetzen, damit diese Unterscheidungspotenziale bestehen bleiben. Umgesetzt werden die spezifi- schen Standards von allen beteiligten Akteuren, von der Produktion bis hin zum Ver- kauf an den Endkunden.54 Im Folgenden wird dargelegt, welche Mechanismen und Strategien eingesetzt werden, um die spezifischen Standards zu verwirklichen. Kapitel 2.3.1 verdeutlicht die Organisationsstruktur des Fair Trade Systems, gefolgt von einer Betrachtung der Fair Trade Rahmenbedingungen (s. Kapitel 2.3.2) bezüglich der Stan- dards, welches ein Grundelement im Fair Trade ist. Abschließend veranschaulicht Ka- pitel 2.3.3 die Handelskette mit den involvierten Akteuren im Fair Trade.

2.3.1 Die Organisationsstruktur

Im Fair Trade haben sich drei große internationale Dachorganisationen etabliert, die FTAO, WFTO und FLO. Zusammen vereinen sie sämtliche Produzenten, Exporteure, Importeure, Marketing- und Vertriebsdienstleister sowie viele Hilfsorganisationen, welche auf dem fairen Markt agieren oder zertifizieren.

Fairtrade International/ Fairtrade Labelling Organiszations (FLO) ist die Größte der drei Dachorganisationen und entstand durch den internationalen Zusammenschluss von 26 nationalen Fairtrade Organisationen, wie beispielsweise TransFair e.V. sowie acht Fairtrade Marketingorganisationen und drei Produzentennetzwerke. Die Produz- entennetzwerke sind regionale Interessenvertretungen für Lateinamerika und die Ka- ribik (CLAC), Afrika (Fairtrade Afrika) sowie Asien (NAPP), welchen sich an die Fairtrade zertifizierten Genossenschaften oder Kooperationen anschließen können. Ihre Tätigkeit liegt in der Unterstützung von Produzenten mittels Fortbildungen, Fi- nanzierungshilfen oder bei der Umsetzung der Zertifizierungsauflage.55

Die Zertifizierung wird von den Organisationen im Fair Trade selbst übernommen,wobei die Überprüfung vorwiegend an externe Unternehmen ausgelagert wird, welche dem Fair Trade angegliedert sind. Zur Auszeichnung der Zertifizierung gehört das Fairtrade Label.56 Um die Einhaltung der eigens aufgestellten Standards von Fairtrade zu überprüfen, hat Fairtrade FLOCERT engagiert. Die auf Zertifizierung spezialisierte FLOCERT Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft von Fairtrade International. Bei der Überprüfung werden sämtlich Produzenten und Akteure der Handelskette in die Kontrolle miteingeschlossen. Produzenten, Händler und Hersteller werden in etwa 115 Ländern zertifiziert.57

Nähere Angaben zu den Labels und der Zertifizierung von Fairtrade werden ausführ- lich im Kapitel 2.4.4 thematisiert. Anschließend folgen die Standards, welche benötigt werden, um einen Rohstoff, Produkte oder einen Handelsabschnitt zu zertifizieren und mit einem Label zu versehen.

2.3.2 Standardsetzung

Die Analyse der Siegel- und Labelrichtlinien zeigt, dass generell jedes Siegel oder Label der dahinterstehenden Organisationen seine eigenen Standards aufweist. Somit müssen die Produkte oder Unternehmen, die ein bestimmtes Label für sich in An- spruch nehmen wollen, immer den spezifischen Labelstandards entsprechen.58 Die grundsätzliche Ausrichtung der vorgegebenen Standards richtet sich nach den Zielen der Organisation, welche sich im Fair Trade vorwiegend auf die Stärkung der Klein- bauern und deren Familie, das Arbeitsrecht, das Kinderrecht, die Gleichstellung der Geschlechter und den Klimawandel fokussieren.59

Bei Fairtrade International stehen soziale, ökonomische und ökologische Aspekte und Kriterien im Vordergrund, um nachhaltiges Handeln zu gewährleisten. Im Kapitel 2.2.1 wurden bereits die vorwiegend sozialen Ausrichtungen zur Nachhaltigkeit erläu- tert, da sie die Zielsetzung der Organisationen bilden. In die Standards integriert sind darüber hinaus die erwähnten ökologischen Kriterien, welche sich mit dem Umwelt- schutz befassen.

Der ökologische Schwerpunkt beinhaltet umweltschonenden Anbau, beispielsweise mit einer hohen Biodiversität, den Schutz natürlicher Ressourcen wie Wasser und Düngemittel (Abfallmanagement), das Verbot gefährlicher Pestizide, verbietet gen- technisch verändertes Saatgut und fördert den Bioanbau durch eine weitere Prämie.60

Die ökonomischen Standards beinhalten die Bezahlung von Fairtrade Mindestpreisen, die Fairtrade Prämien und die Vorfinanzierung, die Richtlinien zur Verwendung des Labels, die Transparenz der Handelsbeziehungen sowie den sicheren Nachweis über Waren- und Geldfluss; so kann man z. B. die überführten Mengen überprüfen und damit einhergehend die Anzahl der gesiegelten Produkte.61

Differenziert wird bei den Fairtrade Standards zwischen Kernanforderungen und Ent- wicklungsanforderungen. Die Kernanforderungen sind Grundvoraussetzung, um es- senzielle Standards für das Label zu erfüllen. Die Entwicklungsanforderungen werden vorwiegend nach der Erstzertifizierung etappenweise umgesetzt, diese betreffen vor- rangig langfristige Ziele wie verbesserte Arbeitsbedingungen und den Umwelt- schutz.62 Eine weitere Unterteilung der Standards besteht bezüglich der Produktion, der Produkte und der weiteren Akteure der Handelskette. Als erstes gibt es eine Un- terteilung für Fairtrade Standards betreffend der Kleinbauernkooperativen, für Be- schäftigte auf Plantagen oder für den Vertragsanbau, gefolgt von speziellen Kriterien für Produkte und einer Pestizids-Verbotsliste von Fairtrade. Daraufhin folgen Stan- dards für Händler, Importeure und Hersteller sowie Standards bezüglich des Klimas oder für Textilien.63

Die Standards werden mittels FLOCERT überprüft, dafür stehen Auditoren zu Verfü- gung, die überwiegend in den jeweiligen Ländern leben. Die Kontrolle vor Ort basiert auf einem Bericht, welcher im Anschluss von Analysten geprüft wird. Bei Abweichun- gen der Standards müssen Korrekturmaßnahmen der betreffenden Organisation etc. getroffen werden. Nach der Erstzertifizierung (Dreijahreszulassung) werden die Stan- dards der Organisationen mindestens zwei weitere Male überprüft.64

Die Standardfestlegung wird primär von dem ILO-Arbeits- und Sozialstandard abge- leitet und modifiziert, sodass sie für die Fairtrade Anforderungen angewandt werden können und die Rahmenbedingungen bilden.65 Die Vorgaben bilden dabei keine ge- setzlich vorgeschriebenen Standards, sondern basieren auf freiwilliger Basis.66

Welche Akteure durch die soeben erläuterten Standards im Fair Trade betroffen sind und welche Handelspositionen die Akteure im Fair Trade besetzen, wird im Anschluss verdeutlicht.

2.3.3 Handelswege, Akteure und Absatzmärkte

Im weiterem Verlauf wird Bezug auf die Kaffeeproduktion genommen, um Handels- wege und Marktakteure mithilfe eines konkreten Fallbeispiels näher beschreiben zu können. Die vorherrschende Bedeutung des Kaffees und ihre Relevanz für Fair Trade wird im Kapitel 2.3.4 thematisiert.

Die Fair Trade Lieferkette beginnt mit den Produzenten und Arbeitern, welche Pro- dukte anbauen oder auf zertifizierten Farmen und Plantagen tätig sind. Darunter fallen vorwiegend Kleinbauern, Plantagenbesitzer und Lohnarbeiter. Über die Genossen- schaften, Kooperationen oder sogenannte Produzentenorganisationen werden bei- spielsweise die getrockneten Kaffeebohnen verkauft.67 Je nach Größe und Entwick- lungsstand der Farmen werden Produktionsprozesse, wie das Schälen und Trocknen- der Kaffeekirschen, auf der Farm vorgenommen oder auf die Genossenschaften bzw. Kooperationen verlagert. Die Kooperationen vermarkten den Großteil der Ernte. So soll vermieden werden, dass Kleinbauern den Weg über Zwischenhändler gehen müs- sen, welche oft eine Monopson Stellung in der lokalen Region innehaben.68

Die Importeure stehen mit den G. o. K. (Genossenschaften oder Kooperationen) im direkten Kontakt, um die Produkte zu fairen Bedingungen abzukaufen. Die G. o. K. fungieren in der Lieferkette als Exporteure. Dabei besteht zwischen den G. o. K. und den Importeuren eine möglichst langfristige Beziehung, die eine Planung und Vorfi- nanzierung ermöglichen soll.69 Die Importeure können zertifizierte Fair Trade Import- eure sein, welche zu 100 % fairen Handel betreiben oder konventionelle Unternehmen sind. Teils sind es direkt die Röster, die dort ihre Waren ordern. Nach der Weiterver- arbeitung werden Produkte über die Unternehmen oder Großhändler sowie von den Organisationen selbst vertrieben. Im letzten Schritt werden die Produkte über die Ein- zelhändler, in Online Shops, in den Weltläden, im Biomarkt usw. zum Verkauf angeboten.70

2.4 Fair Trade Produkte und Spezifika

Fair Trade weist nicht soziale Standards auf, welche fair produzierte Produkte gene- rieren.71 Diese weisen besondere Spezifika auf. Inwieweit diese Produkte differenziert werden und einen Mehrwehrt aufweisen, verdeutlicht Kapitel 2.4.1. Weiter wird im Kapitel 2.4.2 auf spezielle Eigenschaften und Regelungen von Fair Trade Produkten eingegangen. Das bedeutsamste Produkt, Kaffee von Fair Trade, wird im Kapitel 2.4.3 evaluiert. Zum Ende der Darstellung des Systems und der Programmatik von Fair Trade werden das Label und Programme der Fair Trade Produkte näher betrachtet, da sie essenziell sind für eine erfolgreiche Vermarktung.

2.4.1 Primärprodukte, Produktbündel und das Produktsortiment

Bei den meisten Produkten der Fairtrade Produzenten handelt es sich um Primärpro- dukte, die sich dadurch auszeichnen, dass Materialien minimal verarbeitet sind.72 Bei- spielsweise wird die Kaffeekirsche entkernt, um an die wertvolle Kaffeebohne zu ge- langen, welche im nächsten Schritt meist noch getrocknet wird. Beim Primärprodukt- handel werden hier die, noch zum Teil grünen Bohnen gehandelt und nur in geringfü- gigen Mengen die Bohnen selber von Farmern oder G. o. K. durch ein Röstungsver- fahren veredelt. Ähnlich wird es bei den Produkten Kakao, Blumen, Südfrüchte oder Baumwolle gehandhabt.73

Der Unterschied zu konventionellen Primärgütern liegt in der fairen Produktionskom- ponente im Fair Trade. Anhand der auferlegten Standards bei der Produktion bekom- men die Produkte einen Mehrwert, welcher den Verbrauchern einen Zusatznutzen stif- tet. Somit entsteht aus dem sozialen Mehrwert des Produktes und dem Produkt selbst ein Produktbündel.74

Die Produktpalette hat sich seit den Anfängen vom Fair Trade und insbesondere nach der Labeleinführung 2003 beträchtlich erweitert. Darunter fallen Produktionsgüter wie Kakaobohnen, Tee, Baumwolle, Reis, Quinoa, Zucker, Bananen, Südfrüchte, Nüsse, Kräuter, Honig und Schnittblumen, welche als Monoprodukte bezeichnet werden. Zer- tifiziert werden Endprodukte wie Kaffee, Schokolade, Eiscreme, Organgensaft, Wein,Öle, Gewürze, Textilien, Sportbälle, Kunsthandwerk oder Gold.75

Teilweise bestehen die zuvor genannten Endprodukte aus sogenannten Mischproduk- ten, da die Endprodukte mehrere Zutaten beinhalten. Um es als Fairtrade Mischpro- dukt deklarieren zu können, müssen alle zur Verfügung stehenden Rohstoffe aus dem Fairtrade Sortiment genutzt werden. Etwa 84 % des Fairtrade Produktvertriebes ma- chen Monoprodukte aus, 16 % sind Mischprodukte.76

Fairtrade International ist die einzige Organisation die, den sogenannten Mengenaus-gleich bewilligt. Dabei können Fairtrade Rohstoffe innerhalb einer Institution gekauft werden und in eins ihrer Produkte einfließen. Der zertifizierte Rohstoff kann sich in einem nicht zertifizierten Produkt befinden. In einem ausgewiesenen Fairtrade Produkt muss kein einziger Rohstoff von Fairtrade enthalten sein.77 Zudem können Unterneh- men diese Befähigung nutzen, um den Rohstoff in einem anderen Land zu verwenden, als in dem, in welchem nachher das Produkt mit dem Fairtrade Label deklariert wird. Obwohl im Fair Trade der Rückverfolgbarkeit eine hohe Priorität eingeräumt wird, soll durch den Mengenausgleich der Absatz von den Kleinbauern erhöht werden.78 Auf der einen Seite wird die physische Rückverfolgbarkeit eliminiert, auf der anderen Seite dafür ein erweiterter Marktzugang geschaffen. Der Mengenausgleich stellt somit eine Maßnahme zur Verringerung des Aufwandes dar, konventionelle und zertifizierte Rohstoffe zu trennen. Infolgedessen sollen neue Unternehmen akquiriert werden. Des Weiteren sollen Kleinbauern die Möglichkeit erhalten, kleine Mengen zu verkaufen, die großen Chargen beigemengt werden, was eine Mischung der Rohstoffe voraus- setzt. Dies ist mit den Rohstoffen wie Kakao und Fruchtsäften vereinbar und muss auf den Produkten als Mengenausgleich vermerkt werden.79

2.4.2 Das prägnante Beispiel Kaffee

Nicht nur subjektiv, rein faktisch ist das meist gehandelte Gut nach dem Erdöl Kaffee. Dabei befindet sich der Kaffeepreis im Dezember 2017 für ein Pfund bei 144 US Cent/lb, welches etwa dem Preis für 0,454 Kilo Kaffee entspricht.80

Kaffee ist ein Gut, welches einem sehr volatilen Marktpreis ausgesetzt ist. Die zwei Hauptsorten werden vorwiegend an der New Yorker Börse (Arabica) und der Londo-ner Börse (Robusta) gehandelt. An den zwei Börsen wird fast der gesamte Kaffeeum- schlag vorgenommen und ist somit ausschlaggebend für den globalen Kaffeepreis.81

Daher ist der Börsenpreis maßgebend für die Preisverhandlungen der Farmer oder der G. o. K. mit den Händlern.82 Infolge des volatilen Marktpreises für Kaffee haben die Bauern häufig Probleme, wirtschaftlich und rentabel zu kalkulieren oder Investitions- maßnahmen zu planen.83 Sind die Kaffeepreise hoch, investieren die meisten Bauern in ihre Farm oder ihren Betrieb, ist der Preis niedrig, wird vorwiegend an Dünger und dem Pflanzen neuer Bäume gespart. In der Hochkonjunktur werden wiederum Inves- titionen getätigt, neue Kaffeebäume angepflanzt, Dünger und Pestizide gekauft.84

Neben der direkten Auswirkung von hohen Kaffeepreisen und den damit einhergehen- den kurzfristig angelegten Investitionen haben die langfristigen Investitionen immen- sen Anteil an der zukünftigen Kaffeepreisentwicklung. Die langfristige Investition im- plementiert unter anderem den Anbau von neuen Kaffeepflanzen.85 Wegen des höhe- ren Ertrags, der zeitlich versetzt zu den Investitionsmaßnahmen kommt, steigt das An- gebot von Kaffee weiter. Infolgedessen sinken die Marktpreise drastisch. Die Kaffee- preise sinken zudem in Zeiten, in denen sich die kurzfristigen Investitionen auswirken. In den Phasen zwischen den Angebotshöchstständen können die Preise sich normali- sieren oder weiter steigen.86 Die meisten Kaffeebauern sind anhand ihrer marginalen Größe gekennzeichnet, diese vertreiben ca. 70 % des Kaffees. Die restlichen 30 % werden durch Produktionen von Plantagen dem Markt zugeführt.87

Die zehn Länder mit dem größten Kaffeeexport sind Brasilien, gefolgt von Vietnam, Columbien, Indonesien, Honduras, Äthiopien, Indien, Uganda, Peru und zuletzt Me- xiko.88 Dabei tritt Fair Trade vorwiegend in Honduras, Peru, Mexiko und Tansania auf. Im Fair Trade macht Kaffee 36 % des Gesamtumsatzes aus und ist damit mit Abstand das am meisten vertriebene fair gehandelte Produkt. Insgesamt werden 2016 20.014 Tonnen Kaffee gehandelt, welches einem Zuwachs von 22 % zum Vorjahr ent- spricht. Davon sind rund 75 % Bio zertifiziert. Der Gesamtumsatz von Kaffee ent- spricht lediglich einem globalen Marktanteil von 4,4 %, trotz des erheblichen Wachs- tums der letzten Jahre.89

Da der Kaffee das erste gehandelte Gut von Fair Trade ist und seither aufgrund des größten Absatzes das bedeutendste im Fair Trade ist,90 werden im weiterem Verlauf der Arbeit primär Erläuterungen und Beispiele anhand des Kaffees und der Kaffee- bauern vorgenommen. Zudem fokussieren sich die meisten Studienergebnisse oder Forschungen primär auf Kaffee, eine langfristige Vergleichbarkeit mit fundierten Er- gebnissen ist möglich.91

2.4.3 Label und Programme

Um im Fair Trade die zertifizierten Unternehmen sowie die Produkte kenntlich zu ma- chen, haben die Organisationen jeweils ihr eigenes Label entworfen. Durch die Vielfalt der Produkte und die Anzahl der verschiedenen Akteure im Fair Trade sowie die An- zahl der zertifizierten Organisationen mit unterschiedlichen Standards und Label ist ein großer und unübersichtlicher Markt entstanden.92 Anerkannte Fair Trade Handel- simporteure sind unter anderem GLOBO, GEPA, BananFair e.V., EL Puente und dwp. Daneben gibt es Produktsiegel oder Labels von WFTO, Naturland Fair, fair for life, ECOCERT sowie Fairtrade.93

Zusätzlich unterscheidet Fairtrade nochmals zwischen dem klassischen Label und dem Programm Label. Für Monoprodukte wie Kaffee oder Bananen vergibt Fairtrade sein Standardlabel. Darüber hinaus gibt es Label speziell für Baumwolle, Textilien, Gold und Kosmetik, welche dem Standardlabel sehr stark ähneln und zum Teil nur durch eine Abbildung ergänzt werden. Die Programmlabel beruhen auf bewährten Standards mit erweiterten Handelsoptionen. Dabei wird der faire Einkauf von Rohstoffen zerti- fiziert, nicht das Produkt oder seine Zusammensetzung an sich. Der Mindestanteil derenthaltenen Fairtrade Rohstoffe muss bei mindestens 20 % liegen.94

Durch die Einführung der Programme sollen die Vorteile für Kleinbauern ausgeweitet werden, die bis dahin nur in geringem Maße davon profitierten. Fairtrade Kakao be- sitzt beispielsweise einen Anteil von 1,2 % am Weltmarkt, wobei die Einführung des Programm Labels im deutschen Markt einen Absatzzuwachs von etwa 70 % generie- ren kann. Die Programm Label gibt es zudem für Zucker sowie Baumwolle. Diese weisen ein deutlich anderes Logodesign auf, welche den Zusammenhang mit Fairtrade jedoch klar visualisiert.95

[...]


1 Vgl. Mohan, Sushil, 2010 ”Fair trade without the froth” The Institute of Economic Affairs Monographs, Hobart Paper, No. 170, S. 34 f.

2 Vgl. Bauer, Hans H., Daniel Heinrich Verena Schoenmüller, 2012, Fair Trade und Preisfairness unter der Lupe, Marketing Review St. Gallen, Vol. 29(2), S. 54 f.

3 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018b, Aktuelle Entwicklung im Fairen Handel, Forum Fairer Handel e.V.,https://www.forum-fairer-handel.de/fileadmin/user_upload/dateien/jpk/jpk_2017/2017-07-20_aktu- elle_entwicklungen_im_fh_2017.pdf (zugegriffen am 22.01.2018).

4 Vgl. Renard, Marie-Christine, 2005 ”Quality certification, regulation and power in fair trade” Journal of rural studies, Vol. 21(4), S. 421 ff.

5 Vgl. Dolan, Paddy, 2002 “The sustainability of "sustainable consumption "“Journal of Macromarket- ing, Vol. 22(2), S. 175.

6 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018b (zugegriffen am 22.01.2018).

7 Vgl. TransFair, 2018a, 25 JAHRE TRANSFAIR – WILLKOMMEN! (zugegriffen am 17.01.2018).

8 Vgl. TransFair, 2018c, Factsheet: Fairtrade-Kaffee, TransFair e.V. – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt, https://www.fairtrade-deutschland.de/service/mediathek.html (zugegriffen am 09.02.2018).

9 Lemon Market steht einfachheitshalber für die von Akerlof (1970) beschriebene Theorie “The Mar- ket for «Lemons»“; Vgl. Akerlof, Georg A., 1970 ”The Market for «Lemons»: Quality Uncertainty and the Market Mechanism” Quarterly Journal of Economics, Vol. 84(3), S. 488 ff.

10 Vgl. Dragusanu, Raluca, Daniele Giovannucci Nunn Nathan, 2014, The economics of fair trade, Journal of Economic Perspectives, Vol. 28(3), S. 9 f.

11 Vgl. Dolan, 2002, S. 175 f.

12 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018e, Grundsatz-Charta für Fairen Handel (zugegriffen am 18.01.2018).

13 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 18.01.2018).

14 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018e (zugegriffen am 18.01.2018).

15 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 18.01.2018).

16 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 18.01.2018).

17 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 18.01.2018).

18 Vgl. Mohan, Sushil, 2010, S. 34 f.

19 Vgl. ebd., 2010, S. 34 f.

20 Vgl. ebd., 2010, S. 34 f.

21 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018e (zugegriffen am 17.01.2018).

22 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 17.01.2018).

23 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 17.01.2018).

24 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 17.01.2018).

25 Vgl. TransFair, 2018a, 25 JAHRE TRANSFAIR – WILLKOMMEN! (zugegriffen am 17.01.2018).

26 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018a, Akteure (zugegriffen am 19.01.2018).

27 Vgl. TransFair, 2018b, Arbeitsschwerpunkte (zugegriffen am 18.01.2018).

28 Die Prämie wird für die verkauften Fairtrade Rohstoffe den Genossenschaften und Produzenten aus- gezahlt. Vgl. TransFair, 2018g, Mindestpreis und Prämie (zugegriffen am 16.02.2018).

29 Vgl. ebd., 2018b (zugegriffen am 18.01.2018).

30 Wenn der Marktpreis eines Produktes unterhalb des gesetzten Mindestpreises von Fairtrade fällt, kommt dieser zum Einsatz und bildet den Preis der mindestens an die Produzenten gezahlt werden muss. Der Mindestpreis soll die jeweiligen Produktionskosten des Produktes widerspiegeln und als Sicherheit für die Produzenten dienen. Vgl. TransFair, 2018g (zugegriffen am 16.02.2018).

31 Von Hauff, Michael, 2017, Fair Trade. Ein Konzept nachhaltigen Handelns, Konstanz, UVK Ver- lagsgesellschaft mbH, S. 119 ff.

32 Vgl. ebd., 2017, S. 119 ff.

33 Vgl. TransFair, 2018b (zugegriffen am 18.01.2018).

34 Vgl. ebd., 2018b (zugegriffen am 18.01.2018).

35 Vgl. ebd, 2018b (zugegriffen am 18.01.2018).

36 Vgl. Nicholls, Alex, 2010 ”Fair trade: Towards an economics of virtue” Journal of business ethics,

Vol. 92, S. 246 f.

37 Vgl. Jonas, Michael, Beate Littig Otto Penz, 2013 ”Kaufen für eine nachhaltige Welt? Das Beispiel Fairtrade“Austrian Journal of Political Science, Vol. 43(1), S. 92; Mohan, 2010, S. 35 ff. und Ray, Paul H. and Sherry R. Anderson, 2000, The cultural creatives: How 50 million people are changing the world, New York: Broadway Books, S. 103 f.

38 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018g, Verbraucherbefragung (zugegriffen am 21.01.2018).

39 Vgl. Andorfer, Veronika A. Ulf Liebe, 2015 ”Do information, price, or morals influence ethical consumption? A natural field experiment and customer survey on the purchase of Fair Trade cof- fee” Social Science Research, Vol. 52, S. 345.

40 Vgl. Jonas, Littig Penz, 2013, S. 92.

41 Vgl. Rat für Nachhaltige Entwicklung (2018 ) Der nachhaltige Warenkorb, Rat für nachhaltige Ent- wicklung, https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/migration/documents/Broschuere_Nachhaltiger_Warenkorb_Folder_2.pdf (zugegriffen am 19.01.2018).

42 Vgl. Koppel, Hannes Günther G. Schulze, 2008 “Inefficient but effective? A field experiment on the effectiveness of direct and indirect transfer mechanism” Joint discussion paper series in economics, No. 02, S. 2 ff.

43 Vgl. Langen, Nina Lucie Adenaeuer, 2013 ”Where does the fair trade price premium go? Confront- ing consumers' request with reality” Social Enterprise Journal, Vol. 9(3), S. 296.

44 Vgl. Koppel Schulze, 2008, S. 2 ff.

45 Vgl. ebd., 2008, S. 2 ff.

46 Vgl. Booth, Philip and Linda Whetstone, 2007 “Half a cheer for fair trade. 26th IEA Current Contro- versies Paper” London: Institute of Economic Affairs, S. 7.

47 Vgl. TransFair, 2018a (zugegriffen am 17.01.2018).

48 Vgl. Nicholls, 2010, S. 241 f.

49 Fair Traid Produkte können vorwiegend den Primärgütern zugeordnet werden, welche die Eigen- schaft der geringen Preiselastizität der Nachfrage aufweisen. Vgl. Von Hauff, 2017, S. 91 ff.

50 Vgl. Andorfer Liebe, 2015, S. 345.

51 Vgl. Langen Adenaeuer, 2013, S. 294 und Forum Fairer Handel, 2018b (zugegriffen am

25.01.2018).

52 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018b (zugegriffen am 25.01.2018).

53 Vgl. ebd., 2018b (zugegriffen am 25.01.2018).

54 Vgl. TransFair, 2018f, Fairtrade-System (zugegriffen am 22.01.2018).

55 Vgl. ebd., 2018f (zugegriffen am 22.01.2018).

56 Vgl. TransFair, 2018o, Zertifizierung und Kontrolle (zugegriffen am 22.01.2018).

57 Vgl. TransFair, 2018o (zugegriffen am 22.01.2018).

58 Vgl. Nelson, Valerie Pound, Barry 2009, The last ten years: A comprehensive review of the liter- ature on the impact of Fairtrade, Natural Resources Institute, S. 6 ff.

59 Vgl. Von Hauff, 2017, S. 88 ff.

60 Vgl. TransFair, 2018e, Fairtrade-Standards (zugegriffen am 25.01.2018).

61 Vgl. TransFair, 2018e (zugegriffen am 25.01.2018).

62 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 25.01.2018).

63 Vgl. ebd., 2018e (zugegriffen am 25.01.2018).

64 Vgl. TransFair, 2018o (zugegriffen am 25.01.2018)

65 Vgl. TransFair, 2018b (zugegriffen am 25.01.2018).

66 Vgl. ebd., 2018 (zugegriffen am 2 5.01.2018).

67 Vgl. Becchetti, Leonardo Benjamin Huybrechts, 2008 ”The dynamics of fair trade as a mixed-formmarket“Journal of Business Ethics, Vol. 81(4), S. 739 ff. und Von Hauff, 2017, S. 93 f.

68 Der Monopsone Markt ist geprägt von vielen Anbietern (Kleinbauern) und wenigen Händler (Nach- frager) wie lokale Zwischenhändler. Dabei besteht zudem eine Informationsasymmetrie, die die Marktmacht der Händler erhöht. Da die Kleinbauern wenig Kenntnisse bezüglich der Preise und der Qualität des Kaffeemarktes aufweisen. Vgl. Becchetti Huybrechts 2008, S. 739 f.

69 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018a (zugegriffen am 19.01.2018).

70 Vgl. ebd., 2018a (zugegriffen am 19.01.2018).

71 Vgl. Mohan, 2010, S. 34 f.

72 Vgl. ebd., 2010, S. 58 f.

73 Vgl. TransFair, 2018j, Produkte (zugegriffen am 29.01.2018).

74 Vgl. Mohan, 2010, S. 34 f.

75 Vgl. TransFair, 2018h, Mischprodukte (zugegriffen am 27.01.2018).

76 Vgl. TransFair, 2018h (zugegriffen am 27.01.2018).

77 Vgl. TransFair, 2018k, Rückverfolgbarkeit und Mengenausgleich (zugegriffen am 29.01.2018).

78 Vgl. ebd., 2018k (zugegriffen am 29.01.2018).

79 Vgl. ebd., 2018k (zugegriffen am 29.01.2018).

80 Vgl. International Coffee Organization, 2018, Monthly Coffe Market report (2017/18), International Coffee Organization, http://www.ico.org/documents/cy2017-18/cmr-1217-e.pdf (zugegriffen am 28.01.2018).

81 Vgl. Deutscher Kaffeeverband, 2018, Kaffeewissen, Deutscher Kaffeeverband e.V., https://www.kaf- feeverband.de/de/kaffeewissen/geschichte (zugegriffen am 28.01.2018).

82 Vgl. Levi, Margaret April Linton, 2003 ”Fair Trade: a cup at a time?“Politics Society, Vol.31(3), S. 410 f.

83 Vgl. Von Hauff, 2017, S. 119 ff.

84 Vgl. Rueda, Ximena Eric Lambin, 2013 ”Responding to globalization: impacts of certification on Colombian small-scale coffee growers” Ecology and Society, Vol. 18(3), S. 21.

85 Vgl. Bacon, Christopher, 2005, Confronting the coffee crisis: can fair trade, organic, and specialty coffees reduce small-scale farmer vulnerability in northern Nicaragua?, World development, Vol.33(3), S. 498 ff.

86 Vgl. ebd., S. 498 ff.

87 Vgl. ebd., S. 506 f.

88 Vgl. International Coffee Organization, 2018 (zugegriffen am 28.01.2018).

89 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018b (zugegriffen am 28.01.2018).

90 Vgl. TransFair, 2018b (zugegriffen am 18.01.2018).

91 Vgl. TransFair, 2018c (zugegriffen am 09.02.2018).

92 Vgl. Nelson Pound 2009, S. 6 ff.

93 Vgl. Forum Fairer Handel, 2018c, Faire Produkte erkennen (zugegriffen am 29.01.2018).

94 Vgl. TransFair, 2018h (zugegriffen am 27.01.2018).

95 Vgl. TransFair, 2018d, Fairtrade-Siegel (zugegriffen am 29.01.2018).

Ende der Leseprobe aus 95 Seiten

Details

Titel
Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fairtrade
Untertitel
Eine kritische Analyse
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
1,7
Autor
Jahr
2017
Seiten
95
Katalognummer
V457443
ISBN (eBook)
9783668897991
ISBN (Buch)
9783668898004
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fairtrade, Akerlof, The Market for Lemons, Fair Trade, TransFair e.V., FLO, Wohlfahrswirkung, Verteilungswirkung, Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fairtrade, Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fair Trade, Wohlfahrtswirkung im Fairtrade, Wohlfahrtswirkung im Fair Trade, Verteilungswirkung im Fairtrade, Verteilungswirkung im Fair Trade, Wohlfahrts- und Verteilungswirkung, Wohlfahrtswirkung, Fairtrade Siegel, Fair Trade Siegel, Fair Trade Kaffee, Fairtrade Kaffee, Kaffee, Mehrwert
Arbeit zitieren
Caroline Muffert (Autor:in), 2017, Wohlfahrts- und Verteilungswirkung im Fairtrade, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457443

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden