In dieser Arbeit wird untersucht, ob Analystenempfehlungen von deutschen Analysehäusern den Aktienkurs der jeweiligen Unternehmen beeinflussen. Dabei ist nicht die Empfehlung das Untersuchungsobjekt, sondern die Änderung. Hierzu werden sowohl Ereignisse untersucht, in welchen die Empfehlung gesenkt wird (Downgrade/ negatives Ereignis) als auch solche Ereignisse, in den denen die Empfehlung heraufgestuft wird (Upgrade/ positives Ereignis). Es wird untersucht, ob es statistische Evidenz für Kurssteigerungen in Folge eines positiven Ereignisses gibt und in Folge eines negativen Ereignisses Kursrückgänge zu beobachten sind.
Analysten tragen zum Informationsaustausch zwischen Investoren und Unternehmen bei und beeinflussen das Entscheidungsverhalten der Investoren. So ist es nachvollziehbar, dass empirische Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen der primären Verbreitung von Analystenempfehlungen und der Aktienkursreaktion nachweisen.
Kapitel 2 zeigt, welche Funktionen Analysten auf dem Kapitalmarkt haben, und wie sie diese erfüllen. Es wird erläutert, wie Analystenberichte aufgebaut sind. Anschließend werden ausgewählte Regulierungsansätze und Finanzanalyseorganisationen vorgestellt.
Im 3. Kapitel erfolgt eine Einordung der untersuchten Thematik in den wissenschaftlichen Kontext. Dazu werden Theorien der Finanzmarktforschung vorgestellt und ihre Implikationen auf Analysten-Empfehlungen geschildert. Den Anfang macht die Principal-Agency-Theorie, die die Wirkungen von Informationsasymmetrien am Kapitalmarkt untersucht. Welche Form der Informationseffizienz am Kapitalmarkt vorliegt, ist die Frage, die im Mittelpunkt der Informationseffizienzhypothese nach Fama steht. Das Kapitel schließt mit dem jüngeren Bereich der verhaltensorientierten Kapitalmarktforschung, (Behavioral Finance), welche irrationale Entscheidungen und Annahmen der Kapitalmarktteilnehmer untersucht.
Nach der theoretischen Grundlage werden im 4. Kapitel neue wissenschaftliche Erkenntnisse aufgezeigt. Nach der Erläuterung der Methodik einer Ereignisstudie, erfolgt die eigene empirische Arbeit. Es werden Untersuchungshypothesen formuliert und das Ereignis definiert. Der Datensatz wird mittels deskriptiver statistischer Verfahren überprüft und bereinig. Die Ermittlung der abnormalen Rendite erfolgt in Kapital 4.4.2. Es folgt die Auswertung der Ergebnisse und Diskussion über die ökonomische Anwendbarkeit der Ergebnisse für Kapitalmarktteilnehmer, sowie konkrete Handlungsempfehlungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen von Analystenempfehlungen
- Komponenten einer Analystenempfehlung
- Informationsbeschaffung
- Der Aktienresearch-Markt
- Regulierung von Analystenempfehlungen
- Finanzierungstheoretische Aspekte von Analystenempfehlungen
- Principal-Agency-Theorie
- Markteffizienzhypothese nach Fama
- Verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie
- Empirische Untersuchung von Empfehlungsänderungen im DAX 30
- Die Methodik der Ereignisstudie
- Stand der bisherigen Forschung
- Stichprobenauswahl und Datengewinnung
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Master-Thesis untersucht empirisch die Auswirkungen von Änderungen deutscher Analystenempfehlungen auf Aktienkurse des DAX 30. Ziel ist es, die Beziehung zwischen Analystenempfehlungen und Aktienkursreaktionen zu analysieren und finanzierungstheoretische Modelle mit den empirischen Ergebnissen zu konfrontieren.
- Einfluss von Analystenempfehlungen auf Aktienkurse
- Anwendung der Ereignisstudie-Methodik
- Analyse finanzierungstheoretischer Modelle (Principal-Agency-Theorie, Markteffizienzhypothese, verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie)
- Bewertung bestehender Forschungsergebnisse
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für Kapitalmarktteilnehmer
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Master-Thesis ein, beschreibt die Problemstellung und das Forschungsziel sowie den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert den Forschungsansatz und die Methodik.
Grundlagen von Analystenempfehlungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Komponenten einer Analystenempfehlung (Business Analysis, Financial Modelling, die eigentliche Empfehlung), die Informationsbeschaffung (Accounting Information, Analystenkonferenzen, Reaktion auf neue Informationen), den Aktienresearch-Markt (Typologie von Analysten, Überblick deutscher Häuser, Erwartungen an Analysten) und die Regulierung von Analystenempfehlungen (gesetzliche Regulierung und Vorschriften nationaler Berufsverbände). Es bildet die theoretische Grundlage für die empirische Untersuchung.
Finanzierungstheoretische Aspekte von Analystenempfehlungen: Dieses Kapitel präsentiert relevante finanzierungstheoretische Modelle, die im Kontext der Aktienkursreaktionen auf Analystenempfehlungen betrachtet werden. Die Principal-Agency-Theorie wird diskutiert, um die möglichen Interessenkonflikte zwischen Analysten und ihren Arbeitgebern zu beleuchten. Die Markteffizienzhypothese nach Fama dient als Rahmen, um die Geschwindigkeit und Vollständigkeit der Preisreaktion auf neue Informationen zu analysieren. Schließlich wird die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie herangezogen, um mögliche Abweichungen vom rationalen Marktverhalten zu erklären und somit die Komplexität der Aktienkursreaktionen zu verstehen.
Empirische Untersuchung von Empfehlungsänderungen im DAX 30: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung der Auswirkungen von Analystenempfehlungsänderungen auf die Aktienkurse des DAX 30. Es erläutert detailliert die Methodik der Ereignisstudie, einschließlich der Definition des Events, der Auswahl der Untersuchungsgruppe und des Untersuchungszeitraums, der Bestimmung der Ereignis- und Schätzperiode, der Prognose der erwarteten Renditen, der Berechnung der abnormalen Renditen und der Signifikanzprüfung. Es beinhaltet außerdem eine kritische Auseinandersetzung mit dem Stand der bisherigen Forschung und präsentiert die Ergebnisse der eigenen empirischen Analyse, inklusive einer kritischen Würdigung der Ereignisstudie und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen.
Schlüsselwörter
Analystenempfehlungen, Aktienkurse, DAX 30, Ereignisstudie, Markteffizienz, Principal-Agency-Theorie, Verhaltensfinanzierung, Informationsasymmetrie, Abnormale Renditen, Regulierung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Auswirkungen von Analystenempfehlungen auf Aktienkurse des DAX 30
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht empirisch die Auswirkungen von Änderungen deutscher Analystenempfehlungen auf die Aktienkurse des DAX 30. Ziel ist es, die Beziehung zwischen Analystenempfehlungen und Aktienkursreaktionen zu analysieren und finanzierungstheoretische Modelle mit den empirischen Ergebnissen zu konfrontieren.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss von Analystenempfehlungen auf Aktienkurse, die Anwendung der Ereignisstudie-Methodik, die Analyse finanzierungstheoretischer Modelle (Principal-Agency-Theorie, Markteffizienzhypothese, verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie), die Bewertung bestehender Forschungsergebnisse und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für Kapitalmarktteilnehmer.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen von Analystenempfehlungen, ein Kapitel zu finanzierungstheoretischen Aspekten, ein Kapitel zur empirischen Untersuchung von Empfehlungsänderungen im DAX 30 und ein Fazit mit Ausblick. Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Problemstellung und Methodik. Das Kapitel zu den Grundlagen beleuchtet die Komponenten einer Analystenempfehlung, die Informationsbeschaffung, den Aktienresearch-Markt und die Regulierung. Das Kapitel zu den finanzierungstheoretischen Aspekten behandelt die Principal-Agency-Theorie, die Markteffizienzhypothese und die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie. Das Kapitel zur empirischen Untersuchung beschreibt die Ereignisstudie-Methodik, den Stand der Forschung und die Ergebnisse der eigenen Analyse. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit verwendet die Ereignisstudie-Methodik, um die Auswirkungen von Analystenempfehlungsänderungen auf die Aktienkurse zu untersuchen. Dies beinhaltet die Definition des Events, die Auswahl der Untersuchungsgruppe, die Bestimmung der Ereignis- und Schätzperiode, die Prognose der erwarteten Renditen, die Berechnung der abnormalen Renditen und die Signifikanzprüfung.
Welche finanzierungstheoretischen Modelle werden angewendet?
Die Arbeit analysiert die Principal-Agency-Theorie, um Interessenkonflikte zwischen Analysten und ihren Arbeitgebern zu beleuchten. Die Markteffizienzhypothese nach Fama dient als Rahmen zur Analyse der Geschwindigkeit und Vollständigkeit der Preisreaktion auf neue Informationen. Die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie wird herangezogen, um mögliche Abweichungen vom rationalen Marktverhalten zu erklären.
Welche Daten werden verwendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf Daten zu Analystenempfehlungen und Aktienkursen des DAX 30. Die genauen Datenquellen werden im Kapitel zur empirischen Untersuchung detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Analystenempfehlungen, Aktienkurse, DAX 30, Ereignisstudie, Markteffizienz, Principal-Agency-Theorie, Verhaltensfinanzierung, Informationsasymmetrie, Abnormale Renditen, Regulierung.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im entsprechenden Kapitel detailliert präsentiert und kritisch diskutiert. Sie zeigen den Einfluss von Analystenempfehlungen auf die Aktienkurse des DAX 30 und werden im Kontext der verwendeten finanzierungstheoretischen Modelle interpretiert.
- Arbeit zitieren
- Master of Science Patrick Lommertin (Autor:in), 2016, Auswirkungen von Empfehlungsänderungen deutscher Analystenhäuser auf Aktienkurse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457579