Maieutik, Hebammenkunst oder auch sokratische Methode ist vielen Menschen heutzutage ein Begriff. Ein Gespräch bei dem Sokrates in den geschriebenen Dialogen von Platon mit einem oder mehreren Gesprächspartner/n fungiert und versucht diese auf die richtige Antwort eines Themas zu führen. Meist endet dies in Aporie und Unzufriedenheit der jeweiligen Gesprächspartner. So die einfache Erläuterung von Maieutik. Doch wie wird die sokratische Methode im fachlichen Kontext betrachtet und wie beschreibt Sokrates selbst seine bekannte Kunst? Dazu gibt insbesondere der Text "Theaitetos" Aufschluss.
Hier beschreibt Sokrates in einem Monolog seine Methode und wendet sie anscheinend auch im gesamten Text an. Dabei hat sich mir jedoch die Frage gestellt, ob bzw. wie sehr Sokrates sich innerhalb des Dialoges an seine eigene Definition der Methode hält und ob vielleicht andere Definitionen seiner Hebammenkunst seinem Handeln innerhalb des Dialoges mehr entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Begriffsklärung Maieutik/Hebammenkunst/Sokratische Methode
- Lexika-Definition
- Definition nach Sokrates im Theaitetos [149a - 151d]
- Definition nach Leonhard Nelson
- Vergleich der Definitionen
- Analyse ausgewählter Passagen im Theaitetos auf Sokrates Anwendung der Maieutik
- These 1 „Wissen ist Wahrnehmung“ - Abschnitt [151d - 152c]
- These 2 „Wissen ist wahre Meinung“ - Abschnitt [190e - 191b]
- These 3 „Wissen ist Wahrnehmung mit Erklärung“ - Abschnitt [209b - 210b]
- Zusammenfassung der Analyse
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Anwendung der Maieutik, auch bekannt als Hebammenkunst oder sokratische Methode, in Platons Dialog "Theaitetos". Sie analysiert ausgewählte Passagen, um zu ergründen, inwieweit Sokrates sich im Dialog an seine eigene Definition der Methode hält und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen seiner Definition und der von Leonhard Nelson bestehen.
- Die Definition der Maieutik nach Sokrates im "Theaitetos"
- Der Vergleich der Definitionen von Maieutik durch Sokrates und Leonhard Nelson
- Die Analyse von Sokrates' Anwendung der Maieutik in drei ausgewählten Abschnitten des "Theaitetos"
- Die Untersuchung, ob Sokrates sich konsequent an seine eigene Definition der Maieutik hält
- Die Bewertung der Effektivität der Maieutik im "Theaitetos"
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Maieutik als didaktisches Prinzip vor und erläutert den Kontext, in dem sie im "Theaitetos" angewendet wird. Es werden verschiedene Definitionen der Maieutik, von Lexika-Definitionen bis hin zu Sokrates' Selbstverständnis, sowie die Definition von Leonhard Nelson vorgestellt und verglichen.
Das zweite Kapitel analysiert drei Abschnitte des "Theaitetos", um zu zeigen, wie Sokrates die Maieutik im Dialog anwendet. Es wird untersucht, ob Sokrates sich konsequent an seine eigene Definition der Methode hält und inwieweit sich die Definition von Nelson in der Praxis bestätigt.
Das dritte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und gibt ein Fazit. Es wird bewertet, inwieweit die Maieutik im "Theaitetos" erfolgreich ist und welche Kritikpunkte an der Anwendung der Methode im Dialog bestehen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Maieutik, Hebammenkunst, sokratische Methode, Dialog, "Theaitetos", Platon, Sokrates, Leonhard Nelson, Wissen, Wahrnehmung, wahre Meinung, Erklärung, Aporie.
- Arbeit zitieren
- Josephine Fritsch (Autor:in), 2016, Die Anwendung der Maieutik in Platon "Theätet". Eine Analyse ausgewählter Passagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457599