Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der literarischen Rezeption des islamistischen Attentäters. Im Mittelpunkt der Arbeit steht vor allem die Frage, wie die Darstellung des islamistischen Selbstmordattentäters in der Literatur unter Berücksichtigung der verstärkten Tendenz zum polarisiert geführten Diskurs erfolgt.
Arata Takeda weist darauf hin, dass die Entstehung der terroristischen Gewalt nicht nur auf Kultur und Religion zurückzuführen ist. Er betont dabei die Bedeutung „der politisch-ökonomischen Situation“. In Peters’ Roman "Ein Zimmer im Haus des Krieges" und Updikes "Terrorist" nimmt die Religion Islam eine wichtige Stellung ein. Dabei wird untersucht, wie sich dieses hochkomplexe Thema, also die direkte Verbindung von Terrorismus und Islam, in den Werken widerspiegelt. Ist die Religion hauptverantwortlich für die Radikalisierung der Protagonisten?
Zu Beginn der Arbeit wird ein geschichtlicher Überblick des islamistischen Terrorismus gegeben. Dabei nehmen vor allem die Terroranschläge von 9/11 und ihre Folgen, der Freund vs. Feind-Diskurs und das westliche Islamverständnis eine wichtige Stellung ein. Beleuchtet werden auch die Entstehung der Homegrown-Terrorismus und mögliche Radikalisierungsmechanismen. In den darauffolgenden Kapiteln werden die Romane anhand der im ersten Kapitel diskutierten Ansätze analysiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Figuren der Selbstmordattentäter, der Personen in ihrem Umfeld sowie auf die jeweilige Darstellung des Islam in den beiden Romanen. Das letzte Kapitel stellt die abschließende Betrachtung der Analysen der beiden Romane dar.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Annährung an die Problematik
- 2.1. Der Terrorismus: Versuch einer Definition und historischer Rückblick
- 2.2. Die westliche Vorstellung vom Islam
- 2.3. Die westliche Sichtweise auf die Selbstmordattentäter
- 3. Christoph Peters' Ein Zimmer im Haus des Krieges
- 3. 1. Ein Zimmer im Haus des Krieges - Inhalt und Sprache
- 3.2. Jochen Sawatzky - „[ein] verwirrte[r] junger Mann“
- 3.3. Die Darstellung der religiös motivierten Gewalt
- 3.4. Das Scheitern auf dem Weg zum Verstehen
- 4. John Updikes Terrorist
- 4.1. Terrorist - Form und Aufbau
- 4.2. Ahmad Ashmawy Mulloy - „Ein sympathischer Held“
- 4.3. Islamkritik und die Darstellung des islamistischen Fundamentalismus bei Updike
- 4.4. Die Kritik am „American Way of Life“
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die literarische Rezeption des islamistischen Attentäters und befasst sich insbesondere mit der Frage, wie die Darstellung des islamistischen Selbstmordattentäters in der Literatur vor dem Hintergrund des zunehmenden polarisierten Diskurses erfolgt. Die Arbeit untersucht zwei Romane, "Ein Zimmer im Haus des Krieges" von Christoph Peters und "Terrorist" von John Updike, und analysiert die Darstellung der Attentäter, ihrer Umgebung sowie die jeweiligen Konzepte des Islams in diesen Werken.
- Die Darstellung des islamistischen Selbstmordattentäters in der Gegenwartsliteratur
- Der Einfluss des 9/11-Terrorismus auf die westliche Wahrnehmung des Islams
- Die Rolle von Religion und Ideologie bei der Radikalisierung von Individuen
- Die literarische Konstruktion von Sympathien für Terroristen
- Die Kritik an westlichen Lebensweisen und Politik in der Gegenwartsliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des islamistischen Terrorismus, beginnend mit den Anschlägen vom 11. September 2001 und ihren Auswirkungen. Dabei werden die Entstehung des „Freund vs. Feind“-Diskurses und das westliche Islamverständnis betrachtet. Das zweite Kapitel untersucht die Romane "Ein Zimmer im Haus des Krieges" und "Terrorist" anhand der im ersten Kapitel beschriebenen Ansätze. Die Analyse konzentriert sich auf die Figuren der Selbstmordattentäter und ihre Motivationen sowie die Darstellung des Islams in den jeweiligen Werken. Das dritte Kapitel fasst die Analyse der beiden Romane zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus den Untersuchungsergebnissen.
Schlüsselwörter
Islamistischer Selbstmordattentäter, Gegenwartsliteratur, Terrorismus, 9/11, Islam, Radikalisierung, Homegrown-Terrorismus, westliche Wahrnehmung, Islamkritik, „Ein Zimmer im Haus des Krieges“, "Terrorist", Christoph Peters, John Updike.
- Quote paper
- Magda Sabauri (Author), 2018, Islamistische Selbstmordattentäter. Wie werden sie in der Gegenwartsliteratur dargestellt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457632