Angesichts der kulturellen und religiösen Pluralität in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, steht der Religionsunterricht vor besonderen Herausforderungen. Seit einigen Jahren werden immer wieder Stimmen laut, die für eine
umfassende Kooperation der Kirchenabteilungen im Religionsunterricht plädieren: Die christlichen Kirchen sollen sich gemeinsam den Herausforderungen der Pluralität stellen. Die Vorschläge und Forderungen erstrecken sich dabei von Modellen einer zeitweiligen Zusammenarbeit bis hin zur Forderung nach einem von beiden Konfessionen gemeinsam
verantworteten christlichen Unterricht. Sowohl die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD), als auch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) votieren dagegen aus unterschiedlichen Gründen weiterhin für eine konfessionelle Trennung des Religionsunterrichts, wenn auch eine zeitweilige konfessionelle Kooperation seit Ende
der neunziger Jahre von beiden Kirchenabteilungen ermöglicht wird. Seit dieser Zeit sind auch schon mehrere solcher Kooperationen durchgeführt und dokumentiert worden, in der Mehrheit mit positiver Resonanz auf Schüler-, Lehrer und Elternseite. Die vorliegende Arbeit wird sich etwas näher mit dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht beschäftigen. Ihr Ziel ist es, einen Überblick über die konfessionellkooperative Unterrichtsmethode zu geben. Die Ausführungen werden sich dabei auf die Kooperationen zwischen evangelischer und römisch-katholischer Kirchenabteilung beschränken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Der Religionsunterricht in der Pluralität
- Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht
- Rechtliche Rahmenbedingungen und ein Blick in die Geschichte
- Getrennt und doch gemeinsam – Konfessionell-kooperativ im Religionsunterricht.
- Identität durch Beheimatung oder Begegnung?
- Der Faktor Authentizität
- Ekklesiologische Faktoren
- Der diakonische Auftrag der Gesamtkirche
- Ein Beispiel konfessioneller Kooperation aus der Praxis – Team-Teaching
- Schluss: „Gemeinsamkeiten stärken – Unterschieden gerecht werden“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht und will einen Überblick über diese Unterrichtsmethode geben. Der Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit zwischen evangelischer und römisch-katholischer Kirchenabteilung.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts
- Pädagogische und theologische Aspekte der Kooperation
- Identität und Authentizität im konfessionell-kooperativen Unterricht
- Ekklesiologische Faktoren und der diakonische Auftrag der Gesamtkirche
- Praxisbeispiele für konfessionelle Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen des Religionsunterrichts in einer pluralistischen Gesellschaft und stellt die Forderung nach einer umfassenden Kooperation der Kirchenabteilungen im Religionsunterricht vor. Kapitel 2 befasst sich eingehend mit dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht und betrachtet zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen und die historische Entwicklung. Im Folgenden werden pädagogische und theologische Fragestellungen im Kontext der Kooperation beleuchtet. Kapitel 2.3 bietet Einblicke in die Praxis des Team-Teachings als Beispiel für konfessionelle Kooperation.
Schlüsselwörter
Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht, Religionsfreiheit, Pluralität, Kooperation, Kirchenabteilung, Identität, Authentizität, Ekklesiologie, Diakonie, Team-Teaching, Praxis.
- Arbeit zitieren
- Peter Münch (Autor:in), 2005, Gemeinsamkeiten stärken - Unterschieden gerecht werden. Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht an der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45767