331 v. Chr. hat Alexander der Große den persischen Königspalast von Persepolis verbrannt. Diese Hausarbeit wird die Darstellungen von den antiken Autoren Curtius Rufus und Arrian mit dem archäologischen Befund abgleichen und analysieren, wie der Brand abgelaufen sein könnte und welche Motive Alexander hatte.
Schon Arrian übte Kritik am Brand der Königspaläste von Persepolis. Rache konnte dies nicht sein. Diese Hausarbeit versucht darzustellen, dass Arrian recht gehabt hat. Der Brand war kein Akt der Rache. Zumindest kein Akt der Rache für die Tempelverbrennung von Xerxes knapp anderthalb Jahrhunderte vorher. Was der wirkliche Grund war, wird diese Hausarbeit letztlich nicht zeigen können. Doch sie versucht darzulegen, was (wahrscheinlich) nicht die Gründe waren und welche Gründe plausibler erscheinen. Dafür hat der Autor die Quellen von Curtius Rufus und Arrian herangezogen. Diese Auswahl wird begründet. Außerdem fußt die Diskussion neben der Forschungsliteratur, auf archäologischen Befunden. Diese werden vorgestellt und zur Deutung der Ursache der Brandstiftung herangezogen. Außerdem wird zwangsläufig mit Kartenmaterial gearbeitet, was nicht ausbleiben kann bei einem Feldzug dieser Größe. Alexander eroberte ein Gebiet, was vom heutigen Indien im Osten, bis zur heutigen Türkei im Westen, über Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgisistan im Norden bis nach Ägypten und dem persischen Golf im Süden ging. Dieser Eroberungszug hat bei Zeitgenossen und in der Forschung viele Fragen aufgeworfen. Eine davon ist, warum Alexander den Palast-Komplex in Persepolis niedergebrannt hat. Die vorliegende Darstellung fußt in allen allgemeinen Fragen vor allem auf das Werk von Lehmann. Den ältesten Überblick zum Alexanderzug hat Droysen geliefert, doch seineDarstellung gilt in einigen Punkten als überholt. Speziell zum Brand von Persepolis fußt diese Darstellung auf den Aufsätzen von Borza und Nawotka.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenproblematik
- Die Vulgata-Tradition
- Forschungsdiskussion
- Der Alexanderzug
- Das Persische Großreich
- Das makedonische Königreich
- Das Rachemotiv unter Philipp II.
- Herrschaftsantritt Alexander des Großen
- Der Verlauf des Alexanderzuges bis zum Brand von Persepolis
- Der Brand von Persepolis
- Persepolis
- Die Darstellung von Arrian
- Die Darstellung von Curtius Rufus
- Der zeitliche Ablauf in Persepolis
- Quellenkritik
- Der Grund für die Verbrennung der Palastbauten
- Der Befund der Archäologie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Brand von Persepolis im Jahre 330 v. Chr. und analysiert die Ursachen und den Ablauf des Ereignisses anhand der Quellen von Arrian und Curtius Rufus. Die Arbeit setzt sich mit den widersprüchlichen Darstellungen der Quellen auseinander und integriert archäologische Befunde, um ein umfassendes Bild des Brandes zu zeichnen.
- Quellenkritik und Analyse der historischen Quellen
- Untersuchung der möglichen Gründe für die Brandstiftung, einschließlich des Rachemotivs, strategischer Überlegungen und persönlicher Motive
- Einbezug der Archäologie, um den Ablauf des Brandes und die Art der Zerstörung zu rekonstruieren
- Bewertung der verschiedenen Deutungen der Forschung zum Brand von Persepolis
- Ermittlung des wahrscheinlichsten Motivs für Alexanders Entscheidung, den Palast-Komplex in Brand zu setzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Quellenproblematik und stellt die wichtigsten Quellen für die Alexandergeschichte und den Brand von Persepolis vor. Anschließend werden die Vulgata-Tradition und aktuelle Forschungsansätze zur Interpretation des Alexanderzugs diskutiert. Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über das Persische Großreich und das makedonische Königreich sowie die politisch-militärische Situation vor dem Alexanderzug. Es werden die Gründe für Philipp II.s Feldzug gegen Persien beleuchtet und Alexanders Herrschaftsantritt sowie der Verlauf seines Feldzugs bis zur Eroberung von Persepolis dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich dem Brand von Persepolis. Die Stadt Persepolis wird vorgestellt und die Darstellungen des Ereignisses bei Arrian und Curtius Rufus analysiert. Es wird der zeitliche Ablauf und die Quellenkritik des Ereignisses diskutiert und schließlich die verschiedenen Theorien zur Ursache des Brandes sowie die archäologischen Befunde beleuchtet.
Schlüsselwörter
Alexander der Große, Brand von Persepolis, Quellenkritik, Arrian, Curtius Rufus, Vulgata-Tradition, Rachemotiv, Strategische Überlegungen, Archäologische Befunde, Achaimenidenreich, Persepolis, Palast-Komplex, Herrschaftsideologie, Alexanderzug, Persische Tore, Pasargadai, Thais, Ariobarzanes, Krateros
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- Lukas Mertschuweit (Author), 2018, Der Brand von Persepolis. Eine Ausarbeitung über die Ursache und den Vorgang der Brandstiftung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457815